Everybody's fucked in their own special way

Samstag, 28. November 2015

Und langsam weama wia ma san...

Am Montag mal wieder auf einem Punkkonzert, wie jedes Jahr kommen Stiff little fingers im November nach Berlin. Deren Musik habe ich vor 35 Jahren geliebt. "Nobody's heroes" war eine meiner ersten LPs, auf dem Cover war der Titel in Buchstaben, die wie ein großer Barcode aussehen sollten, geschrieben. Diese Buchstaben hatte ich mir damals liebevoll abgemalt, mit Deckweiß hinten auf meine Lederjacke.

Irgendwie übermannte mich die Rührung, als ich die bekannte Grafik am Montag auch wieder am Merchandising-Stand sah. Allerdings nicht auf einem T-Shirt. Was da verkauft wurde, war ein Geschirrtuch. Nobody's heroes Geschirrtuch. Oben steht noch "Be what you are". Also derjenige, der in der Familie den Abwasch macht. Gibt Sinn, kann ich inzwischen gut gebrauchen. 


Vor dem Merchandising-Stand hatte ich noch einen Disput mit F., der es hasst, in diesem Blog vorzukommen, da er den Blog aber andererseits auch nicht liest, macht es jetzt auch nichts, wenn ich doch über ihn schreibe, wobei es heute ja ganz passend wäre, wenn er ihn läse, weil ich ihm dann hier zum Geburtstag gratulieren könnte (Bitte alle zusammen: Happy birthday, F.!). F. glaubte mir nicht, dass die Striche eigentlich Buchstaben darstellen sollen, er behauptete, das sei ein Barcode und drohte sogar, eine Barcode-Scanner-App daran auszuprobieren. Ich dachte, ich spiele einen sicheren Trumpf und bat den Merch-Man, F. doch bitte zu erklären, was auf dem Geschirrtuch zu sehen sei. Merch-Man, der den Job wohl machte, um seine britische Rente aufzubessern, war aber untröstlich, da er sagte, er könne sich auch nicht mehr so richtig erinnern, was das eigentlich sein solle. Buchstaben, ja könne sein, aber wer wisse das schon so genau. F. fing dann schon wieder mit seiner Barcode-Scanner-App an, also kauften wir uns lieber alle noch ein Bier und ließen den Abend mit einem Klingeln in den Ohren ausklingen. 

7 Kommentare:

  1. Ha. Lederjacke und Deckweiß, das kommt mir irgendwie bekannt vor. Dazu noch ein paar Nieten und perfekt war Look.
    Meine Lederjacke ist irgendwann mal abhanden gekommen. Die wäre heute sicherlich ein Stück Zeitgeschichte. Mehrmals übergemalt und der Dreck der Straße wurde nur von Wasserwerfer ausgespült. Da bin ich dann beim Spültuch. Auf den Tabs für die Spülmaschine ist ja auch ein Barcode. Das reicht.

    Bevor ich vergesse, Happy birthday, F.

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    1. Nieten waren mir zu hart. Ich kann mich aber erinnern, dass es da lebhafte Diskussionen gab, welche Nieten passend seien. (Es gab wohl so etwas wie Killernieten, ich habe keine Ahnung, was das war). Natürlich hatte man einen Nietengürtel, aber den hatte dann irgendwann auch Nena, dann ging das auch nicht mehr.

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  2. Leider ist ein Geschirrtuch nicht ausreichend für meinen abwaschenden Mann, sonst ein tolles Geschenk.!!! vielen Dank noch für die netten Glückwünsche. Es war aber kein heischender Post, den ich über den untergegangenen Geburtstag schrieb. trotzdem.
    Ich werde in naher Zukunft meine Fernbusallergie mal aufgeben und nach Berlin kommen.... scheene Grüße Gitta

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  3. Kann bei bemalten Lederjacken nicht mitreden, meine blieben und bleiben unbemalt und unbenietet*g. Ich wunder mich höchstens ein bisschen, dass Deckweiß einen Regenguss übersteht - oder war das nicht das Schulfarbenweiß, was Du meinst?

    Aber den einen Gefallen erfüll ich doch gern:

    Happy Birthday F. ;)

    LG Namenlos

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    1. Als ich's schrieb, fragte ich mich das auch. Aber das Deckweiß trocknete und wurde dann auch hart. Ich kann mich eher daran erinnern, dass das Zeug abbröckelte. Aber das bleibt - wie so vieles in meiner Jugend - im Rückblick rätselhaft.

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  4. Das wäre doch das perfekte Geschenk für einen dieser Verrückten, die Angst vor Barcodes haben...

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