Everybody's fucked in their own special way

Sonntag, 16. Oktober 2016

Nostalgisches

Frau Ackerbau war seit vielen Jahren zum ersten Mal wieder in Jena. Sie hat mir ein Bild geschickt von dem Platz, an dem wir uns vor über zwanzig Jahren zum ersten Mal geküsst haben. Das war hier:

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Mein Bruder Michali war letzthin mal wieder im Gäu unterwegs. In einer Kneipe nach Mitternacht sprach ihn jemand an, der ihn von früher kannte, und sagte ihm, dass er der Größte sei. Das Tape, das mein Bruder ihm aufgenommen habe, sei fantastisch gewesen. Ob er ihn küssen dürfe? Mein Bruder war nicht in Stimmung, der enthusiamisierte alte Bekannte wollte dann seine Füße küssen. Mein Bruder war etwas verstört, weil er sich an den Typen nicht mehr erinnern konnte. Nach längerer Diskussion kam heraus, dass der Typ eigentlich mich meinte.* Nun bin ich etwas verstört, weil ich mich auch nicht ihn erinnern kann. Es ist aber irgendwie beruhigend zu wissen, dass es irgendwo im Unterallgäu jemand gibt, der mir ggf. die Füße küssen würde. Erklärbar ist das natürlich nur mit den Substanzen, die offenbar auch jetzt noch im Allgäu zur Abendgestaltung eingesetzt werden.

*Früher wurde ich immer mit ihm verwechselt. Das führte teilweise zu sehr angenehmen, teilweise zu sehr unangenehmen Begegnungen.   

4 Kommentare:

  1. Die Trunkenheit vermehrt schön zwei schöne Dinge, Mut und Liebe.

    Jean Paul (1763 - 1825) ... warst DU denn - damals (vor 20 Jahren) - ganz nüchtern ? *kicherndzwinkert*

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    1. Jean Paul hat sowieso immer, aber hier besonders recht.

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  2. der ort des ersten kusses beweist wieder einmal dein feines gespür für romantik

    grüße

    michali

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