Everybody's fucked in their own special way

Sonntag, 26. November 2017

Bedeutende Dienstreisen (35)

Vielleicht ist das der Abschluss für dieses Jahr. Mal sehen, was noch so kommt. 

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Ich werde diesmal um meinen Blick von der Beusselbrücke betrogen. Als ich mich zum Flughafen Tegel aufmache, komme ich nur zum Gesundbrunnen. Die nächste Ringbahn, die mich zur Beusselstraße und damit zum TXL-Bus bringen sollte, ist erst in 17 Minuten angesagt. Das sieht schwer nach Störungen im Betriebsablauf aus. Ich entscheide mich also, ein Taxi vom Gesundbrunnen zu nehmen. Wohl die richtige Entscheidung, weil auch die Sicherheitskontrolle in Tegel fast eine halbe Stunde dauert. Es bleibt aber Zeit für einen Blick in den Himmel, der heute durchgehend dramatisch ist. Drama, baby!


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Normalerweise habe ich ja die Flüge um 6.00 Uhr, dieser ist angenehm später. Schöner Nebeneffekt: Man sieht ein bisschen mehr während des Fluges. Dramatische Wolken, die sich auf den Flügeln spiegeln oder (das habe ich tatsächlich eher selten gesehen) in der Ferne goldumflossene Wolken, die aussehen, als beherbergten sie eine wunderbare Stadt. Ab und zu träume ich, der so wenig von Architektur versteht, davon, dass ich durch eine fremde Stadt mit wunderbaren Gebäuden gehe. Das versetzt mich im Traum (und auch noch eine Zeitlang nach dem Aufstehen) in gute Laune.  Ob man auf den Wolkenbänken dort hinten so eine Stadt fände? Würde man, wenn man auf den Wolken aufwachte, immer noch gute Laune haben?

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In Stuttgart angekommen versuche ich herauszufinden, wo ich hin muss. Der Kartenausschnitt, den ich in meinen Unterlagen habe, ist so klein, dass ich ihn nicht mehr lesen kann.  Ich schlage mich irgendwie zum Pragfriedhof durch, dort steht eine Backstein-Kirche im byzantinischen Stil, die eigentlich eher nach Berlin passen würde. Über die Friedhofsmauer hinweg sehe ich einen Flügel eines Friedhofsengels. Ich nehme mir vor, dass ich, falls ich noch Zeit haben sollte, noch auf den Friedhof sehe und mir den Engel von vorne angucke, aber ich habe natürlich später keine Zeit. 

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Der Schwabenunderground überfordert mich. Was ist das? Orthographischer Fehler, Päderastenkritik oder einfach nur ein Depp, der irgendwas auf Mülleimer schmiert? Noch jemand, der darüber länger als 15 Minuten nachdenken kann? Gründen wir eine Selbsthilfegruppe?

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Ich bin ja relativ häufig bei Veranstaltungen unterwegs, wo ich Prügel bekomme (manchmal ist frühere Tätigkeit in einer Punkband wirklich nützlich). Meistens weiß ich vorher nicht, wie es läuft. Heute ist es so, dass alle nett sind. Allerdings mache ich bei meinem Vortrag natürlich einen Scherz, der vollkommen versandet. Also alles wie immer.

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Ich werde mich nie mehr über die Berliner Taxifahrer beschweren. Der Stuttgarter Kollege nimmt einem Polizeifahrzeug mit Blaulicht die Vorfahrt. Die Polizisten verfolgen uns durch einen Tunnel, fahren dann Gott sei Dank einfach weiter zu ihrem Einsatz. 

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Ich war in diesem Jahr viermal in Stuttgart, zwei Mal fiel mein Rückflug aus, einmal war er um ein paar Stunden verspätet. Diesmal geht er pünktlich. Hurra! 
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11 Kommentare:

  1. warum bleibst du nicht länger und siehst dir mehr engel und papierkörbe an?

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    1. Dann hätte ich in Stuttgart übernachten müssen. Soweit geht die Liebe dann doch nicht.

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  2. JA, der ENGEL hätte mich jetzt SEHR interressiert, gerade wo SIE so schön himmelwärts - in diesem Blogbeitrag - unterwegs waren !

    +

    NEIN, zur Selbsthilfegruppe ! *TotenSonntagsGRUßdazustell...zwinker*

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    1. ... im Text, ein "r" zu verschenken hab (ړײ)
      und
      ... eine Änderung -> unterwegs "sind" !!! *vielleicht*

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  3. Da steht: "Ausbruch in die Welt zu Fuß". Warum? Es ist eine Zusammenfügung von Eskapaden und Pede (= Fuß). 1 Minute Bedenkzeit. Und was heißt es?: "Da geht's runter zur Bahn, Leute, denn hier ist es Scheiße, hopphopp".

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    1. WER sind SIE denn...
      & dann, wieviele...
      dass WIR hier "hopphoppeln" sollen ?

      *augenrollenddieHasenköttelbestaune*

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    2. Engelchen: "Hopphopp", "zackzack" oder auch in Berlin gerne: "Wird's heute noch?"... hat aber nicht mit hoppeln zu tun, sonst stünde da "hoppelhoppel".

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  4. In Stuttgart gibt es bei Ureinwohnern kein "hopp-hopp"o. ä., die sagen gaanzzz langsam "geschwindt". Den Mülleimer- Text kann ich als ein geheime Botschaft deuten, weiß nur noch nicht, in welcher Sprache ;- )

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