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Sonntag, 25. Oktober 2015

Das Elend der täglichen Blogger

Ich mache ja hier täglich einen Post und versuche, diese selbstgemachte Regel ziemlich konsequent durchzuhalten. Das liegt auch daran, dass ich ziemlich faul bin und ansonsten nur ab und zu etwas veröffentlichen würde, das würde aber nicht funktionieren. Ein Blog, der alle zwei Wochen ein Stück Unrat Berliner Straßen präsentierte, wäre selbst nach meinen Maßstäben kein erfolgreiches Konzept. Es macht die Sache nicht viel besser, dass ich eine relativ große Abneigung gegen fremdbestimmte Projekte habe, so dass ich darauf angewiesen bin, selbst Inspiration zu finden. Nun mag es ja so aussehen, als sei ich beim Veröffentlichen ziemlich wahllos, aber ich bin da gegenüber mir selbst - nach meinen eigenen erratischen Maßstäben - aber eher streng. Viele Dinge schmoren in meinem Entwürfeordner, die mir dann zu belanglos, vorhersehbar oder einfach schlecht erscheinen. Und ich gehe auch nicht los, um irgendetwas zu finden, sondern die Motive oder Ideen springen mich unvermittelt an (oder manchmal halt leider auch nicht). Idealerweise habe ich immer so um die 10 Posts, die ich für veröffentlichungswürdig halte, dann kann ich am Abend vorher überlegen, was am nächsten Tag dran kommen soll. Wenn ich irgendetwas Aktuelles habe, nehme ich das meistens am liebsten. Allerdings bedeutet tägliches Bloggen auch, dass, wenn man sieben wirklich geniale Posts auf Vorrat hat, man nach einer Woche schon wieder auf dem Trockenen sitzt (und ich weiß ja, genial sind ja die wenigsten, sondern die Qualität ist gut sortiert, aber es ist manchmal schmerzhaft, dass Posts, die man selbst wirklich ganz, ganz, ganz gelungen findet, am nächsten Tag schon wieder veraltet sind. Faktisch werden Dinge, die älter als sieben Tage sind, auf dem Blog so gut wie nicht mehr gelesen, es sei denn, jemand stolpert bei der Google-Bildersuche drüber).

Aber was soll's, zwingt mich ja keiner, außer ich selbst. Und es ist dann doch immer die Sorge: Mann, du hast nur noch Material bis Ende Oktober, dann gibt es nichts mehr. Und irgendwie findet sich dann doch etwas. 

12 Kommentare:

  1. Täglich bloggen kann manchmal doch sehr stressig werden. Ich persönlich habe mir ja, für dieses Jahr vorgenommen jeden Tag mindestens ein Foto zu machen. Ich bin froh wenn das Jahr zu ende ist.
    Ältere Beiträge kann man immer noch mal aufwärmen, indem man sie bei Blogparaden verwendet.

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    1. Schwierig wird's, wenn es jetzt wieder dunkel wird, da findet sich nicht mehr so viel. Aber hat uns ja niemand gezwungen... .

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    1. Von Blogge diem war aber nie die Rede. Und das ist wirklich von Horaz Pferdehalfter, dem Freund von Goofy.

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    2. Horaz Pferdehalfter hat mich schon lange keiner mehr genannt.

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    3. Horaz, du kannst dich zwar jetzt "Rudi" nennen, deiner Vergangenheit entfliehst du aber nicht!
      (Schöner Kommentar, hat mich sehr amüsiert. Gruß, Clarabella)

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  3. allerdings tritt dasselbe Problem auch auf, wenn man NICHT täglich bloggt! Ich weiß, wovon ich spreche, denn bei mir ist gerade thematisch auch so ziemlich tote Hose, es passiert einfach nix, was nicht schon verbloggt wäre, sozusagen.
    Allerdings hatte ich letzte Woche vor, eine Pause einzulegen, bis ich wieder etwas zu sagen hätte - und den dazu verfassten Beitrag schiebe ich jetzt schon wieder seitdem vor mir her - Insofern kann ich auch dem letzten Satz oben nur zustimmen, auch das kenne ich *g*
    Ich würde dieses Blog aber auch weiterverfolgen, wenn nicht täglich etwas neues käme; wozu gibts schließlich feedreader!

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    1. Unabhängig von der Frequenz ändert sich ja so ein Blog auch über die Jahre, und man muss sich ja immer wieder klar machen, was man eigentlich machen will. Da gibt es dann eben auch immer wieder Pausen. Und irgendwann purzeln einem dann wieder die Ideen einfach so hinein.... Aber ich denke, das kennt jeder, der es ein bisschen länger macht.... Liebe Grüße, ich war jetzt sogar ein paar Tage in deiner Gegend, habe aber keine deiner Bienen gesehen. (Plön gilt doch noch, oder?)

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  4. Ja ja, das Bloggen! Täglich bloggen kann bei mir passieren, aber dann muss es mich "anspringen", quasi vor mir liegen. Müßte ich nach Termin bloggen, ne, das wär mir gar nichts.
    In diesem Sinne

    Elke

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    1. Ich bin dann halt doch eher ein Zwangscharakter und brauche meine Termine....

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  5. Ich glaube, Deine Gedanken hatte jede(r) Bloggende schon einmal.
    Obwohl das Schreiben oder bebildern ja eigentlich nur Spaß machen soll, gibt es immer wieder selbst auferlegte Stressmomente. Blöd das.
    Ich bin auch ein bisschen darüber verwundert, wie wenig Resonanz ältere Beiträge bekommen. Selbst, wer gezielt sucht und vielleicht sogar etwas Nützliches gefunden hat, hinterlässt kaum einen Kommentar.
    Interessant auch, wie sehr Blogger auf Kommentare und Gegenkommentare anspringen. Der alte , ungeschriebene "Pakt": "Kommentierst Du bei mir, kommentiere ich bei Dir." scheint wirklich zuzutreffen.
    Da Du ganz fest in meinem Feedreader verackert, ähm verankert bist, verliere ich Dich nicht aus den Augen, auch wenn hier mal Funkstille herrscht. Aber es fehlt dann täglich was. Das streite ich nicht ab ;-)

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    1. Ich denke auch, dass jeder, der regelmäßig bloggt, das Gefühl kennt. Aber wenn man das über Jahre macht, gibt es halt auch Zeiten, in denen es nicht so läuft. Und kommentiert wird tatsächlich am ehesten von Leuten, die selbst ein Blog haben...
      Nachdem ich den Post abgesetzt habe, sind mir dann übrigens genügend Dinge für die nächsten Wochen eingefallen. Alles Psychologie.....
      Und immer schön von Stammlesern zu hören. ;-)

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