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Sonntag, 30. Mai 2021

Was inzwischen geschah

Die Blutbuchen am Naturkundemuseum haben, ohne auf meine fachkundige Beobachtung zu warten, alle Blätter bekommen. Immer beruhigend, wie sie das auch zum 150. Mal hinbekommen.



Irgendwie verstehe ich es immer noch nicht, warum die Blätter, wenn ich mich unter die Krone stelle, grün und hell orange sind, aber von außen dunkelrot aussehen? Vielleicht stelle ich mich wenn ich in Rente bin einfach jeden Tag unter Blutbuchen, bis ich es rausfinde.



Mittwoch, 26. Mai 2021

Oben und unten

Am Wochenende war endlich einmal Gelegenheit zur Gartenarbeit. Viel musste ausgepflanzt werden, wenn auch die selbstgezogenen Pflanzen weitgehend Ausfälle sind. 

An der Hauswand, neben der Feige, stehen zwei große rechteckige Tontöpfe, in die ich immer die kleinen Tomaten eingepflanzt habe. Ich habe sie mit neuer Erde befüllt, ein bisschen sauber gemacht; solche Töpfe sind im Winter immer beliebte Spinnen- und Käferaufzuchtstationen. Um die alte Erde wegzukippen, hob ich den Topf, der am nächsten an der Feige steht, an, und musste feststellen, dass ich ihn kaum vom Boden brachte. Am Gewicht kann's nicht liegen, das sind zwar schon einige Kilo, aber schwere Dinge hin und her zu schleppen kriege ich meistens noch ganz gut hin. Als ich den merkwürdigen Widerstand spürte, hatte ich die ungemütliche Idee, dass der Topf mit einer besonders elastisch-klebrigen Spinnwebe mit den Fliesen verbunden sei. Nach einem Ruck sah ich aber dann das wirkliche Problem: Aus den Fugen der Bodenplatten kam eine etwa fingerdicke Wurzel, die nach oben durch das Bewässerungsloch in den Topf gewachsen war. Als ich den Topf auskippte, stellte ich fest, dass er eigentlich nur noch aus Wurzel und nicht aus Erde bestand. Das Ganze muss im Laufe des letzten Jahres passiert sein. Selbst der Feige, die ja ansonsten genügsam ist und die wir auch immer noch gegossen haben, war es viel zu trocken, und die Wurzeln suchten sich dann den Weg nach oben in den Topf. Kaum vorzustellen, aber so war es.  

Beim zweiten Topf war ich dann schon nicht mehr so überrascht, auch hier hatte sich die Wurzel von unten in die Erde gebohrt. 

Am gleichen Tag habe ich ein Pflanzloch für ein Bäumchen ausgehoben und fand dort auch alles von Wurzeln durchzogen, obwohl der nächste Baum weit entfernt war. Die Bäume breiten sich unter der Erde in alle Richtungen aus, um noch etwas Wasser zu bekommen. 

Montag, 24. Mai 2021

Spätfrühling

 Die Vogelmiere kommt, die Kastanienblüten fallen.



Sonntag, 23. Mai 2021

Eden

In einem Blumentopf, der über den Winter stehen blieb, haben sich verschiedene Kräuter ausgesät und Moos gebildet das fein und schön blüht. (Ich hatte das hier auch vorgestellt, finde ja aber nix wieder, weil die Blogposttitel hier ja nie wirklich hilfreich sind.)

Weil mir das zu gut gefiel, habe ich noch neues Unkraut dazugepflanzt, so dass man jetzt Pfefferminz, Thymian, Lavendel, Knoblauchkraut, Gänseblümchen, Walderdbeeren, Himbeeren und Moos findet. Frau Ackerbau hat noch ein Bäumchen spendiert, ich habe einen Stein aus den Allgäuer Alpen dazugelegt und einen kleinen Herrgott aus Hartplastik (fragt nicht) dazugestellt. 

Mal schauen, wie sich's entwickelt.






Samstag, 22. Mai 2021

Gut, einigermaßen und schlecht überwintert

Ein Zitronenbaum (der selbstgezogene) hat den Winter gut überstanden. Der Johannisbrotbaum auch einigermaßen. Die Mispel erholt sich hoffentlich. Die anderen Zitrusbäume - oje. Bei den Oliven bin ich mir nicht sicher. Die Passionsblume kommt aber wieder. Die kam immer wieder.



Donnerstag, 20. Mai 2021

Spät

 ...kommen die ersten Blätter der Feige. Sie sind auch winzig. Eigentlich bin ich froh, dass sie nicht schon früher ausgetrieben hat, wäre eh alles erfroren. Ich hoffe aber, dass sie schnell aufholt, auf die eigenen Tomaten und Kartoffeln kann ich ja irgendwie noch verzichten, aber nicht auch noch auf den Schatten meiner Feige.

Ein merkwürdiges Jahr. Aber wird schon noch.



Dienstag, 18. Mai 2021

Maiwetter

Das Wetter ist gerade überraschend abwechslungsreich: Graupelregen, Sprühregen, Platzregen und da haben wir vom Gewitter noch gar nicht gesprochen. Ich mag mich nicht beklagen, der Regen ist dringend notwendig, und ich habe ein überdachtes Stück Terrasse.

Manchmal macht der Sprühregen auch so schöne Bilder wie das hier.


Montag, 17. Mai 2021

Ein geheimnisvoller Gegner



Löwenzahn wird Pusteblume wird leerer Stengel. 

 


Unser Löwenzahn-Rasen musste jetzt gemäht werden. Weil die Wiese fast nur noch aus Blumen und Klee besteht, roch das geschnittene Gras tatsächlich so, wie ich's früher vom Heu her kenne. Schwer zu beschreiben, aber wunderbar.

Ich hatte mir überlegt, dass ich ein bisschen Löwenzahn aussteche; ganz los wird man ihn eh nicht, aber irgendwann drückt er ansonsten alles andere nieder. Damit es im Juni wieder ein Blumenwiese gibt, nahm ich Sommerblumensamen (den mir die liebe Gitta gesandt hatte) und legte in jedes Loch vom gestochenen Löwenzahn einen Wiesenblumensamen. Ich war fleißig, verteilte den Blumensamen über die ganze Wiese und freute mich über die Blumenwiese, die es dann später im Jahr geben würde. 


Heute in der Früh sah der Rasen aber seltsam aus. Ich ging hinaus und stellte fest, dass an den Stellen, an den ich den Löwenzahn gestochen hatte, irgendjemand oder irgendetwas nachgegraben hatte. Blumensamen lag in keinem der Löcher mehr. Damit Ihr die Grabungen einordnen könnt: Das große Loch ist etwa 10 cm tief und genauso breit.  


Wer ist nachts unterwegs und gräbt Blumensamen aus? Ich würde ja gerne alles auf die Eichhörnchen schieben (oder steckt OLe dahinter?), aber die sind eher nicht nachts unterwegs. Bleiben Füchse oder Waschbären, obwohl die eigentlich andere Interessen als Blumensamen haben. Wenn es Füchse gewesen wären, hätten sie wahrscheinlich auch meine Gartenschuhe angeknabbert, die aber unbehelligt vor der Tür stehen blieben. Also versucht Rocky Waschbär mich fertig zu machen.

Meine Gärtnertätigkeit wird also dieses Jahr von verschiedener Stelle sabotiert. Ich werde mich für den Kampf rüsten. 

(Nachtrag: Wie jeder Agatha-Christie-Leser weiß, verraten sich die Täter meist selbst. So auch hier.)

 

Sonntag, 16. Mai 2021

Rückschläge

Meine seit Februar vorgezogenen Tomaten und Paprikapflanzen murkeln vor sich hin. Werden nicht größer und die Blätter werden auch nicht richtig. Die erste Zeit habe ich ja gedacht, es läge an diesem sonnenlosen Frühling, wahrscheinlich taugt aber einfach die Anzuchterde nichts. Um Ersatz zu ziehen, ist es jetzt zu spät. Mal sehen, ob die Pflanzen sich noch entwickeln. Mir steht aber nach Jahren (über einem Jahrzehnt!) ein Sommer ohne eigene Kartoffeln und Tomaten bevor. Heavy.

Donnerstag, 13. Mai 2021

Das Konzert

Ich bin denkbar schlecht als ornithologisch Interessierter: Meine Augen sind nicht gut genug, um Vögel auf Entfernung zu erkennen, und ich kann mir nur sehr schlecht merken, wie man Vögel am Gesang erkennt. Ich kann das tausendmal lesen und doch gleich wieder vergessen. Vor Jahrzehnten hat mir mal jemand erzählt, es gebe einen Vogel, dessen Ruf so klänge wie "Bring mir mal ein Weizenbier". Nach jahrzehntelangem Rätseln habe ich dank Internet rausgefunden: es ist die Goldammer. Gehört habe ich noch keine.

 Meine Hausamsel macht's mir nun leicht, mit ihrem dauernd gleichen Lied, und seit ich mir mal gemerkt habe "Mönchsgrasmücke = Amsel auf Speed" höre ich auch die heraus, ansonsten ist es hoffnungslos.

Da man nach der Tegelschließung wieder mit offenem Fenster schlafen kann, habe ich jetzt ein paar Nächte zur Morgendämmerung einen lauten eigentümlichen Vogel gehört. Ich hatte die Vermutung, es könnte eine Nachtigall sein, war aber nicht sicher. Jetzt weiß ich, wenn der Gesang schmatzende Space-Invaders-Geräusche enthält, ist's eine Nachtigall. Aber warum in der Früh? Hatte Shakespeare unrecht? "Es ist die Nachtigall und nicht die Lerche." Aber, auch wieder gelernt: Single-Nachtigallen singen abends, Familien- Nachtigallen zum Sonnenaufgang. 

(Der singt nicht, der krächzt nur.)



Dienstag, 11. Mai 2021

Die Blüten des fleißigen Gärtners

 Der majestätische Kohlrabi, der irgendwie vom letzten Herbst noch stehen geblieben ist. Vielleicht sät er sich selbst aus und wir haben nächstes Jahr, der Löwenzahnwiese gleich, ein Feld voll Wildkohlrabi, holzig und bitter und begehrt in den Bioküchen des Florakiezes.



(Man kann dann auch Blütenarrangements für Muttertag machen.)



Montag, 10. Mai 2021

Selfie des faulen Gärtners (nebst Bekenntnis des faulen Bloggers)

 


(Wahrscheinlich hatte ich so ein ähnliches Bild mit einer ähnlichen Überschrift schon letztes Jahr, aber ich bin zu faul nachzusehen und würde es ohnehin so stehen lassen. Jede Woche heißen die Tage gleich und darüber beschwert sich ja auch niemand.)

Freitag, 7. Mai 2021

Naturkunde

 Letzthin habe ich beschrieben, dass die Mäuserettungssaison wieder losgeht. Nicht lange nach der ersten Brandmaus, die aus der Badewanne gerettet werden musste, brachte die Katze eine weitere Maus mit. Wahrscheinlich eine Rötelmaus, aber nachts um 1 bin ich nicht der beste Mäusebestimmer. Wieder gefangen, wieder aus dem Haus getragen, allerdings nur bis zur nächsten Hecke, bis zum Park wäre es mir zu kalt gewesen. Ein paar Tage später, wieder Krawall in der Nacht, Frau Ackerbau sieht nach, die Katze sitzt auf dem Rand der Badewanne, aber keine Maus in der Wanne. Wir legen uns wieder schlafen, Frau Ackerbau findet dann allerdings am nächsten Morgen eine Maus im Wäschekorb. Dorthin hatte sie sich vor den Katzen retten können. Eine Gelbhalsmaus, über die man lesen kann, dass sie eine bessere Sprungkraft als andere Mäuse hat. Ich kann das bestätigen, nachdem wir sie zweimal durch das Badezimmer gejagt haben. Das Mäuschen wurde dann allerdings wieder zum Park gebracht, ich war ja eh schon aufgestanden. 

Vielleicht will die Katze uns bilden, weil sie jedes Mal eine andere Mausart mitbringt? Ich haben jedenfalls nicht den Eindruck, dass sie sich nach dem ins Haus bringen noch irgendwelche Mühe gibt. (Gut für die Mäuse.) Ich lerne auf jeden Fall dazu und weiß in Zukunft, dass man bei den eher zierlich aussehenden Gelbhalsmäuschen sich nicht wundern darf, wenn sie einem vom Fußboden ins Gesicht springen. 

Wenigstens keine Eichhörnchen. 


(Archivbild. )

Donnerstag, 6. Mai 2021

Presseschau

 Allen ans Herz gelegt sei die neue Zeitschrift, die Kollege OLe entdeckt hat. Ansprechende Fotografie und Themen, die jeden interessieren. 

Mittwoch, 5. Mai 2021

Tulpen und Brennesseln

 Farbe in den Brennesseln (die im Moment das einzige sind, was gut wächst). Da werden uns die Tulpen wenigstens nicht gestohlen (irgendjemand ist hier tatsächlich mit Schere unterwegs und klaut sich die Sträuße zusammen).




Dienstag, 4. Mai 2021

Truppenschau

Am Invalidenpark war nur eine Nebelkrähe unterwegs, die Gute hatte auch sichtlich Mühe, mit der Erdnuss fertig zu werden. Sie kam aber brav immer wieder für einen Nachschlag.  



Montag, 3. Mai 2021

Entfaltung



Ich hatte mich ja schon darauf gefreut, dass ich letzte Woche mal wieder die Blutbuchen beim Naturkundemuseum überprüfen konnte, die bald in ihren 150. Frühling gehen. Allerdings ist dort nur wenig Laub zu sehen, Berlin ist dieses Jahr sehr spät dran. Einzelne Blattknospen, am Abend war allerdings ein bisschen Fortschritt zu erkennen. 



Etwas besser bei den Platanen am Invalidenplatz, die allerdings auch deutlich jünger sind (um die 70 Jahre). Leider ist das Foto etwas unscharf, die Platanenfrucht ist grün mit roten Stacheln. Gegen den düsteren Himmel sah es dann noch einmal anders aus. 



Im Herbst wurden ja tatsächlich die alten Königskerzen von den Gärtnern am Nordbahnhof abgeräumt, keine verdorrten mannshohen Gestalten mehr. Es wächst aber schon nach, man kann sich also auf etwas freuen.



Sonntag, 2. Mai 2021

Mai



Der Rasen ist durch Trockenheit und nachlässige Pflege zur Löwenzahnwiese geworden. Das sieht gerade sehr schön aus, wenn das Pusteblumenstadium erreicht ist, wird es den Nachbarn nicht gefallen. Zwischen dem Löwenzahn finden sich dann noch Schönheiten wie diese:



Samstag, 1. Mai 2021

Rückkehr in die Invalidenstraße

Die Invalidenstraße ist ja eher selten in den Schlagzeilen; vor ein paar Tagen ist allerdings ein Baugerüst umgefallen, es gab einen Verletzten.

So wurde ich zum Katastrophentouristen.


(Zum Stand der Vegetation mehr in den nächsten Tagen.)