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Freitag, 1. Februar 2013

Sellmals, als der Baum auf den Traktor von meinem Chef fiel und ich nicht mal lachen durfte (1)

Das ist schon wirklich lange her.


Bei meinem Zivildienst, der damals noch zwanzig Monate dauerte, war ich zumeist mit Gärtner- und Hausmeisterarbeiten beschäftigt (zu den Maximen der Gartenkunst, die ich damals gelernt habe, näheres hier). Die Kurklinik, für die ich arbeitete, hatte aus Gründen, die keiner mehr so recht erklären konnte, auch Waldbesitz. Nicht viel, nur etwa 13 ha, im Wesentlichen Fichtenmonokultur. Diese 13 Hektar sollten mir aber noch ziemlich sauer werden. 

Im Winter musste man im Wald die Bäume, die der Förster markiert hatte, umsägen und als Brennholz herrichten. Das gestaltete sich normalerweise so, dass mein Chef und ich mit dem Traktor in das etwa 7 km entfernte Waldstück fuhren. Wir hatten einen alten Fendt-Traktor, 28 PS, mit einer Pritsche vorne, auf der wir das Werkzeug, Motorsäge, Axt, Seil, Keile und Griffbengel (zu diesem Werkzeug später noch mehr) transportierten. Grundsätzlich war das gar nicht schlecht, das war ja zu Zeiten als es noch keine Handys gab und man nicht erreichbar war. Wir fuhren in den Wald, sägten ein bisschen herum, mein Chef machte am Nachmittag einen Besuch bei befreundeten Bauern im nahegelegenen Ort, wo wir Kaffee oder ein Bier tranken (bei einem dieser Besuche habe ich eine Geschichte gehört über einen debilen Knecht und die Vorzüge von Melkmaschinen, die einen auf immer vom Milchtrinken abbringen könnte), fuhren dann wieder zurück, und wenn es noch eine Weile bis zum Feierabend war, setzten wir uns im Traktorschuppen noch auf Kisten und schliefen ein halbes Stündchen. Freuden der Nichterreichbarkeit!  

Der Wald bestand im Wesentlichen aus Fichten, die im oder kurz nach dem Krieg gepflanzt wurden (bei den Wäldern in unmittelbarer Nachbarschaft meines Heimatortes handelte es sich oft um Pflanzungen, mit denen Luftschutzstellungen getarnt werden sollten; ob das bei den Krankenhauswäldern auch so war, weiß ich nicht). Die Arbeit war hart, aber ich hatte mich langsam daran gewöhnt. Es war eine gute Abwechslung von dem normalen Betrieb, wo man keine fünf Meter gehen konnte, ohne einen neuen Auftrag zu erhalten.

Aber dann kamen Vivian und Wiebke und der Spaß hatte ein Ende.

(Fortsetzung folgt)

4 Kommentare:

  1. Debiler Knecht und Melkmaschine ist eine böse Kombination. Sag mir, dass meine unsauberen Gedanken NICHT RICHTIG sind...

    Tja, und dann immer diese "Damen", die einem jeglichen Spaß verderben, gell...

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    1. (Ich fürchte, du denkst ganz richtig...)

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    2. Der Gedanke ist von den amerikanischen Geschmacksvermeidern von Cyanide and Happiness aufgegriffen worden: https://youtu.be/4BazPeSZpIo

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