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Mittwoch, 9. Oktober 2013

Ineffiziente Verbrechensprävention

Pankow ist leider kein sonderlich sicheres Pflaster. Vor einem Jahr wurde einem Nachbarn beinahe das Haus abgefackelt, der Schlaflosigkeit einer anderen Nachbarin ist geschuldet, dass nicht mehr passiert ist. Anderen Nachbarn wurde vor ein paar Monaten das ganze Haus ausgeräumt, samt dem Inhalt der Tiefkühltruhe. Und letzte Woche wurde in der Nacht einem Mann etwa 500 m von unserem Haus entfernt von einem Unbekannten mit Schweinemaske beinahe das Ohr abgeschnitten. 

Grund genug vor dem Urlaub die Bude zumindest ansatzweise einbrechersicher zu machen. Die Autoschlüssel, die bei uns relativ offen rumliegen, habe ich schnell noch an einem sicheren Ort versteckt. Wäre doch dämlich, wenn man nicht nur in eine ausgeräumte Wohnung zurückkehrte, sondern die Diebe das Diebesgut gleich mit dem Auto der Hauseigentümer wegtransportieren könnten. 

Zurückgekehrt, alles ist noch da, das Auto steht unversehrt auf dem Hof. Kein Problem also. Am ersten Arbeitstag nach dem Urlaub sitze ich gerade im Büro nach meinem normalen Weg mit S-Bahn und Marsch durch die Invalidenstraße, als das Telefon klingelt. Frau Ackerbau ist dran, der Tonfall nicht ganz so wohlwollend wie sonst. Sie würde jetzt auch gerne zur Arbeit fahren, ob ich ihr nicht mitteilen könne, wo ich denn bitte die Autoschlüssel versteckt habe?

Öhh. Die Autoschlüssel. Wo hatte ich die denn nochmal hingetan?

Die nächste Straftat in Pankow könnte eher im häuslichen Bereich stattfinden. 

6 Kommentare:

  1. Und mit dem Schlüssel fand sie auch den Straftäter, der gerne Ohren abschneidet...

    (Es kam sicher aus einer Parallel-Welt, in dem intelligente Schweine Menschenohren knabbern!)

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  2. Das ist leider kein Scherz (genauso wie die anderen genannten Verbrechen). Macht mir schon ein bisschen Angst, vor allem weil da drei Tage später noch ein Toter und zwei Schwerverletzte nachfolgten....

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  3. Das glaube ich (leider - muss man hinzufügen)

    Bloß fiel mor der Kalauer spontan ein, als ich sah dass der Schlüssel einen Ferkel-Anhänger hatte. War wohl sehr makaber, sorry.

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    1. Kein Grund zur Entschuldigung, ich habe ja über den Kram geschrieben. Mir war nur wichtig, dass das ausnahmsweise nicht meiner wirren Phantasie entspringt ( und ja, die Verbindung von Geschehen und Schlüsselanhänger war Absicht). Aber wenn schon eine Parallelwelt, dann lieber eine mit zwockeligen Nichtsdestotrotze....

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    2. Dann ist ja alles gut ^_^
      Ja, diese Parallelwelt ist und bleibt in meinem Kopf, danke immer wieder für die kleinen Anstöße diesbezüglich, sie da raus zu holen :D

      Und ansonsten denke ich bei dem Thema immer wieder an einen Artikel, den ein Bekannter geschrieben hat, der 1 Jahr in Kenya ist (und dessen Blog SEHR empfehlenswert ist!)
      http://10monthsofkenya.wordpress.com/2013/07/28/sicherheit-und-strafverfolgung-mob-justice-noch-immer-an-der-tagesordnung/
      und
      http://10monthsofkenya.wordpress.com/2013/06/23/corruption-kills-our-country/

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