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Dienstag, 3. Juni 2014

I felt like a tourist (2)

In der Zeitung gesehen, dass am Wochenende das Berliner Craft Beer Festival ist. Wie ich auch hier schon ab und zu mal geschrieben habe, finde ich ja diese Biere aus Kleinbrauereien sehr lecker und interessant. F., der es hasst, in diesem Blog vorzukommen, und der als Grüne Woche-Begleiter unübertroffen ist, fand die Idee auch gut, und so fuhren wir am Samstag Richtung Friedrichshain. An der S-Bahn Warschauer Straße waren schon Massen von Menschen, mehr als die Hälfte sicher Touristen, wir reihten uns in die Menge ein und gingen über die Brücke zum nördlichen Spreeufer. Dort, auf dem RAW-Gelände, fand das Braufestival statt. RAW bedeutet übrigens Reichsbahnausbesserungswerk, inzwischen hat man dort einen Haufen Industriedenkmäler/-ruinen, die kulturell genutzt werden. Die mit Graffiti verzierten Hallen gaben einen interessanten Hintergrund, offenbar ist das Gelände auch irgendwie im Let's Go Europe (oder wie immer die amerikanischen Reiseführer jetzt heißen) als unbedingt sehenswert eingestuft; auch hier war der Großteil des Publikums Touristen, aber von der hippen Art. Sehr interessant anzusehen, nach Pankow verirren sich ja die coolen Städtetouristen nicht, so dass ich ansonsten relativ wenig davon mitbekomme (gut, ab und zu stehen verwirrte Touristen in der Invalidenstraße und suchen den Hauptbahnhof, aber das ist ja etwas anderes). Der Dresscode war bei dem Festival übrigens etwa wie bei einem Independent-Konzert. Wenn ich mal Leute sah, die ähnlich wie ich gekleidet waren, waren die mindestens 15 Jahre älter.


Was soll man zum Bier sagen? Jedes hatte einen interessanten Namen und ausgeprägten Geschmack. F. und ich kauften zumeist an jedem Stand unterschiedliche Biere und stellten fast jedes Mal fest, dass F. eigentlich das von mir besser schmeckte und umgekehrt. Mein Favorit war diesmal das Berliner Art vom Brewbaker. Auch das Flying Turtle-Bier war ganz nett. Die Zeit ging mit Bier probieren und hippe Leute ansehen wie im Fluge vorbei. Als wir uns dann wieder auf den Rückweg machten, sah ich am Rand des Geländes noch ein schönes Objekt für die nächste Rostparade und trat näher, um zu fotografieren. Der Hintergrund sah mir merkwürdig belebt aus, ich merkte auch schnell, warum: Hinter einem Gitter und in verschiedenen Gängen auf der Erde waren zahlreiche Ratten zugange. Wirklich große Viecher. Die Menschenmassen zehn Meter entfernt störten die Ratten nicht, aber ich war etwas zu nah gekommen. F. und ich sahen uns dann noch ein paar Minuten das Treiben an, und fassten den Entschluss, bei dem Imbiss, der zehn Meter entfernt war, lieber doch keine Currywurst zu essen. 
(Hinter diesem Gitter herrscht munteres rättisches Treiben)

Auf dem Weg zur S-Bahn machten wir - touristisch inspiriert - ein paar Fotos von Berliner Sehenswürdigkeiten (die fünf Typen, die nebeneinander gegen die Mauer pissten, habe ich aber nicht aufgenommen, sorry. Gäbe auch eine gute Berlin-Postkarte). 

Der Abend endete am S-Bahnhof Wollankstraße mit einem Börek. Die Ratten, die's dort auch gibt, ließen sich aber nicht blicken.

7 Kommentare:

  1. Ja, ja, die Ratten sind kluge Viecher, die wissen, wo immer mal was für sie abfällt ;-)

    Übrigens waren auch andere Blogger auf besagtem Festival :http://bierfranken.wordpress.com/2014/06/01/kurze-ruckschau-berlin-craftbier-fest/

    Vielleicht seid ihr euch ja sogar gegenseitig vor die Knipse gelaufen ;-)

    Mein persönliches Bierfest findet am kommenden Wochenende statt. Als bekennender Schwarzbier-Fan bin ich mal wieder in Prag und trinke ein Gläschen auf die Gene meiner böhmischen Urgroßmutter ;-)

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    1. Ah ja, ich hatte auch eine böhmische Großmutter, Frau Ackerbaus Verwandschaft eine böhmische Brauerei und ohne Schwarzbier wäre mein Leben anders verlaufen.... Trink ein Bier für mich mit in Prag! Liebe Grüße, Andreas

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    2. Hab ich gerne gemacht. Und irgendwann bekommt das Prager Bier seinen eigenen Beitrag. Eigentlich habe ich wohl überwiegend nur Bier, Essen und Häuserfassaden geknipst ,-) Und ´ne Baustelle, auf der am Pfingsmontag richtig gearbeitet wurde.

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  2. Hach. Ja. Schön. Wie findet man nach so einem Biertest wieder heim? Ich glaube, ich teste jetzt einfach das Bier aus dem Kühlschrank (wenn ich draußen ein paar Tropfen Steakmarinade verschütten würde, unten im Garten, könnte ich übrigens mit den Riesenratten mithalten). Sogar bei den pissenden Jungs hätte ich fast mithalten können. Éinmal standen in Reihe 10 Jungs neben einem Transporter, bei meiner Autobahnabfahrt. Standen in Reihe und pissten. Habe ich leider auch nicht fotografiert, ist schon Jahre her, steht mir aber immer noch vor Augen. Schön. Wirklich sehr schön.

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    1. Ja, Schönheit ist das Ziel dieses Blogs. Um nach Bierproben nach Hause zu kommen, muss man F. (der es hasst, in diesem Blog vorzukommen) mitnehmen.

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  3. Mist, das Bierfest hab ich verpennt. Ich gehe aber gleich in die Arminiushalle und trinke ein IPA vom BrewBaker, Prost!

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    1. Habe es auch erst einen Tag vorher gesehen und überlegt, dir eine Mail zu schreiben. Wir können ja jetzt wirklich mal eine Verabredung für die Arminiushalle machen..

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