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Montag, 6. Juli 2015

Umwälzende Forschungsergebnisse der Ernährungswissenschaft



Aus verschiedenen Gründen interessiere ich mich für alte Kochbücher; auf dem Flohmarkt habe ich eine Ausgabe von Dr. Oetkers Schulkochbuch gefunden, die wohl vom Ende der Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts  ist.  Bei der Beispielrechnung für die Küchenzettel gehen die Verfasser davon aus, dass etwa die Hälfte des Einkommens für Lebensmittel ausgegeben werden. Aber dazu und zu anderen Dingen vielleicht ein anderes Mal, was mich faszinierte, war folgender Abschnitt in der Einleitung:

"Wenn die Hausfrau die Gerichte nicht richtig zusammenstellt, ist die Gesundheit der Familie ernstlich gefährdet. Ein Mangel an Fett in der Nahrung z.B. würde, da das Fett den Körper erwärmt, bei den meisten Menschen ein Kältegefühl verursachen, welches von innen kommt und durch warme Kleidung nicht zu beseitigen ist. Der Mann, welcher mit zu magerer Kost ernährt wird, greift oft zum Branntwein, um sich zu erwärmen, besonders dann wenn er außerdem noch einen unordentlichen, ungemütlichen Haushalt vorfindet."

Im Vorwort wurde auf die Notwendigkeit der Neubearbeitung aufgrund der umwälzenden Forschungsergebnisse der Ernährungswissenschaft hingewiesen. Man kann jetzt darüber lachen, ich bin mir aber nicht so sicher, ob die derzeitigen Erkenntnisse der Ernährungswissenschaften in 100 Jahren nicht auch eher als Witz angesehen werden. 

(Das erste Mal, dass ich einen Beitrag habe, der auf alle drei Blogs gepasst hätte.)

6 Kommentare:

  1. Ich war in meiner Jugend immer sehr mager. Das erklärt jetzt, warum ich damals immer soviel Brandwein getrunken habe.

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  2. Na, einiges wird ja jetzt schon als Witz angesehen. Dass z.B. fettreduzierte Lebensmittel nicht schlank machen, hat sich in einem großen, langjährigen Feldversuch (Vereinigte Staaten von Amerika) ergeben.

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  3. Endlich die Hintergründe des Alkoholismus geklärt. Dies war ein bahnbrechendes Standardwerk, das zu Unrecht in Vergessenheit geriet.

    Lieber Gruss, Anne

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