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Montag, 10. August 2015

In der Botanik

Auf einem Grundstück, nicht weit entfernt, wurde gegraben, die Erde wieder eben gemacht, dann ging die ganze Sache aber nicht mehr weiter. Seit über einem Jahr hat sich auf der Erde dort nichts mehr getan und es ist ganz interessant, wie sich auf der bloßen Erde (sie scheint mir nicht besonders gut zu sein) langsam wieder Vegetation einstellt. Man hat ja seine Vermutungen, was zuerst wachsen könnte, das Ergebnis hat mich dann aber auch überrascht. 

Zuerst kam der Rucola. Mag sein, dass das an Berlin liegt, irgendwie jetzt nicht die erste Pflanze, die man erwarten würde. Zwischendrin kam dann auch Spitz- und Breitwegerich, das fand ich sehr angenehm, weil das zumindest Pflanzen sind, die ich auch erkenne (meine botanischen Kenntnisse sind nicht sonderlich gut und mir fehlen leider auch die Grundlagen, um mir dieses Gebiet selbst anständig zu erschließen). Dann stehen dort verschiedene Doldenblütler, die finde ich auch immer schwierig, weil es da viele sehr ähnliche Pflanzen gibt. Ich habe länger gerätselt, mein guter Harry Garms half mir dann aber: ausgerissen, an der Wurzel gerochen - es handelte sich um eine wilde Möhre. 

Daneben wieder Hundskamille, kenne ich zumindest. Die Hundskamille hatte ja entscheidende Bedeutung für die Schwabenbekämpfung, dazu vielleicht ein ander Mal mehr. 

Die Recherche hat dann noch ein hilfreiches Ergebnis ergeben: Bei einem Kraut, das hier auch überall wächst, handelt es sich um Berufskraut. Soll gut gegen Durchfall sein. Passend dazu der in Berlin auch überall zu findende Beifuß, der ja auch bei schwerem Essen hilft. Dazwischen massenhaft Gänsefuß, auch eines der Berliner Standardunkräuter. Aus den Samen sollen die Leute in der Jungsteinzeit Mehl gemahlen haben. Wer's mag. Wäre das noch Paleo-Diät?

Bei einigen Pflanzen kam ich aber nicht so richtig weiter: So bei einer Distel mit wolligem Kopf und einer sehr merkwürdig verknoteten Pflanze mit ein paar kleinen gelben Blüten (irgendwelche Vorschläge?).



Das buschige Kraut mit lilafarbenen Blüten konnte ich dann noch als Natternkopf identifizieren. Auch eins der Kräuter, die ich mir nicht merken kann und immer wieder nachschlagen muss. Dabei sollte man denken, dass der Name anschaulich genug ist. 

Auf der Brachfläche also eine beeindruckende Vielfalt von Unkraut, über zehn verschiedene Arten, wenn ich da noch auf meinen Randstreifen sehe, finde ich noch einiges mehr (seit diesem Jahr seltsamerweise auch richtiges Getreide, z.B. auch dieser Weizen. Ich habe mir ein paar Körner herausgepult, das ist nicht nur so blindes Wildgetreide. Roggen haben wir auch. Merkwürdig. Vielleicht Körner aus dem Vogelfutter?)

8 Kommentare:

  1. Vogelfutter! Wir füttern immer nur Sonnenblumenkerne und haben folgerichtig eine Art Sonnenblumenwäldchen um unser Vogelhäuschen herum bekommen. Botanische Anfragen ansonsten bei paprikameetskardamom.wordpress.com stellen, die Frau ist Botanikerin und Expertin für Unkraut.

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  2. Ich tippe auf bei der einen Pflanze auf Ackerkratzdistel. Das gelbe Blümchen kann ich allerdings nicht erkennen. Da bräuchte ich eine bessere Aufnahme, vor allem eine nähere Aufnahme...

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    1. Ackerkratzdistel - ich glaube nicht, ich schau aber mal, nähere Fotos zu machen... Vielen Dank, Andreas

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  3. Ich liebe solche Pionierpflanzen-Plätze. Sie sind so vergänglich, selten und spannend. Fotos: Eine schöne Pflanzengesellschaft :) Das Whos Who der Berliner Botanik ... einige VIPs, alte Bekannte und potentielle zukünftige Shootingstars.. und du kannst sagen, du warst dabei..

    Lieber Gruss
    Anne

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    1. Ich finde das auch spannend und hoffe ja, dass ich mir immer noch ein paar mehr der Pflanzen merken kann... Nach und nach lernt man dazu....

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  4. probiers mal mit impatiens parviflora, könnte auch vom standort passen. könnte bei der 75kb auflösung aber auch juri gagarin sein. so long
    petra und michali

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    1. "Und wenn er redet/ mit all den fremden Wörtern/ kenn ich mich sowieso nicht aus! (Scheiße!)" (Kaum bekannte Künstler, ca. 1988)

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