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Samstag, 3. Oktober 2015

Vor zwanzig Jahren

Der Umzug in die neue Stadt war endlich geschafft, noch war der Plan, dass ich am Wochende immer ein paar Hundert Kilometer pendeln würde. So nach und nach lernte ich auch die neuen Arbeitskollegen kennen. Da aber an der Universität noch Semesterferien waren, kannte ich einige zunächst nur von Zetteln auf den Schreibtischen, die sie hinterlassen hatten, mit Kontaktdaten oder Hinweisen für Arbeiten. So war auch das erste, was ich von meinem neuen Kollegen J. sah, eine Liste mit dem Titel: "Offene Fragen und unerledigte Aufgaben". Als er nach ein paar Monaten wieder ging, war noch kein Punkt der Liste abgehakt. Eigentlich wäre das auch ein passender Titel für eine Autobiografie. 

Als Letzte traf ich G. Ich ging mit J. am Morgen den kopfsteingepflasterten Weg den Hügel hinauf, auf dem die alte Villa stand, in der der Lehrstuhl untergebracht war. Es war ein schöner klarer Herbstmorgen, die Villa roch nach diesem Ost-Reinigungsmittel, wir gingen die Treppe hoch. Ich öffnete die Tür zum Büro und sah unvermittelt G. in die Augen. Sie saß  am Computer am Fenster und schaute prüfend in Richtung Tür.

Ich dachte: Hmm.

(Später habe ich dann erfahren, dass sie gerade noch schnell Minesweeper am Computer geschlossen hatte, als sie Schritte auf der Treppe hörte.)

2 Kommentare:

  1. Du und ich - wir sind eins.
    Ich kann dir nicht wehtun,
    ohne mich zu verletzen.


    Mahatma Gandhi *LOVEintheAIR...sing&träller*

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  2. Das klingt irgendwie nach den ersten Seiten eines Liebesromans .. also ich meine so einen richtig dicken Wälzer mit schwindelnden Höhen und herzzerreissenden Tiefen ... wija im richtign Lebn halt.
    Gruß Papierfrau

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