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Mittwoch, 9. Dezember 2015

Der schnelle Tag ist hin,

die Nacht schwingt ihre Fahn'
und zieht die Sternen auf
der Menschen müde Scharen
verlassen Feld und Werk
wo Tier und Vöglein waren
trauert jetzt die Einsamkeit.
Wie ist die Zeit vertan!*

Andreas Gryphius hat im Dreißigjährigen Krieg sicher nicht so etwas wie die Menschen am Nordbahnhof im Sinn, als er das schrieb, trotzdem haben die Zeilen für mich über die Jahrhunderte hinweg einen Nachklang. 

*Das ist nur die erste Strophe des Sonetts, allerdings die einzige, die ich auswendig kann.

2 Kommentare:

  1. Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
    Sie sprechen alles so deutlich aus:
    Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
    und hier ist Beginn und das Ende ist dort.

    Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
    sie wissen alles, was wird und war;
    kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
    ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.

    Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
    Die Dinge singen hör ich so gern.
    Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
    Ihr bringt mir alle die Dinge um.

    Rainer Maria Rilke ....kann ich aber NICHT auswendig ;-(

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    1. Mir ist Gryphius näher als Rilke, auch wenn da schon mehrere Jahrhunderte vergangen sind...

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