Anne hat in den Kommentaren geschrieben, dass sie die Dienstreise-Posts wegen des Aussparen der dienstlichen Details gerne liest. Das hat mich ein bisschen zum Nachdenken gebracht, wahrscheinlich ist das aber auch das, was mir beim Schreiben Spaß macht, bei der Beschreibung des Tages den eigentlichen Grund für die Reise komplett im Dunkeln zu lassen (sofern es Hinweise gibt, sind es regelmäßig zwar zutreffende, aber komplett irreführende Details). Meine Tätigkeit ist jetzt nicht so geheimnisvoll, dass ich nicht darüber schreiben könnte, ohne mich strafbar zu machen oder dem Bann der internationalen Geldfälscher-Community zu verfallen, aber ich lasse diese Aspekte hier im Blog aus verschiedenen Gründen besser weg. Das Erstaunliche ist, dass die Dienstreise-Posts, die wohl jetzt schon nicht der große Spannungsträger sind, bei einem vollständigem Bericht aber definitiv todlangweilig wären. Alte Faustregel: Normalerweise ist man selbst der einzige, der seinen Beruf spannend findet. Noch erstaunlicher ist, dass die eigentlichen Anlässe der Reisen im Rückblick tatsächlich auch egal werden, insofern sind die Berichte dann schon fast wieder vollständig. Es ist eben aus verschiedenen Gründen ab und zu nötig, persönlich irgendwo hinzuzockeln. Nicht alle Gründe dafür sind nachvollziehbar, aber so lange man noch ein Dienstreisenbudget hat, fährt man halt irgendwohin.
Road Movies ergeben sich dabei allerdings nicht. Beim Road Movie bricht man ja zu einem fernen Ziel auf und erfährt auf dem Weg allerlei Läuterung. Ich breche auf und bin innerhalb von maximal 36 Stunden wieder zurück, nix hat sich geändert, aber ich konnte vielleicht ein paar Wolken ansehen. Keine Entwicklung, keine Entfernung, Bewegung nur im Kreis.
Die kleinste Bewegung ist für die ganze Natur von Bedeutung.
AntwortenLöschenBlaise Pascal ... wenn auch NUR, im Kreis (ړײ) *RESPEKT*
Klingt so, als wärst du Politiker :o)
AntwortenLöschenDas kann ich für mich ausschließen.
LöschenIch lese Deine Dienstreiseposts auch gern. Ich habe mich aber wirklich noch nie gefragt, was Du eigentlich von Beruf bist. Es interessiert mich einfach nicht wirklich. Der ausgeübte Beruf sagt für mich nicht annähernd so viel aus, wie es manchen doppelt wichtig zu sein scheint.
AntwortenLöschenEs gibt so viele Menschen, die irgendeinen Beruf haben, weil dieser eben gerade zu haben war, weil ein Elternteil einen dorthin schob, weil der erlernte Beruf nicht mehr gefragt/ frei ist, einen gesundheitliche oder familiäre Entwicklungen dorthin lenkten, die Gegebenheiten eben so waren .. usw. Die wenigsten Menschen gehen wirklich ihrem Traumberuf nach und selbst diese hadern öfter mit diesem.
Kurz: Ich mag die Kurzabrisse Deiner Reisen und ich fand den Satz, dass man selbst immer der einzige ist, der seinen Beruf spannend findet, aussagekräftig genug - wenn ich ihn auch so nicht unterschreiben würde. Aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte.
Und da es jetzt auf Februar zugeht, muss ich Dich einfach fragen: Bist schon am Tomatensamenkataloge wälzen?Ich bin etwas ratlos, aus welchem Katalog ich nun bestellen soll. Jeder empfiehlt irgendwie was anderes ..
Ich werd auf jeden Fall wirklich langsam wieder Gartenhummelig und halt nach Frühblühern ausschau.*lach
LG Namenlos
Das ist nett.
LöschenIch werde demnächst meine Sämereien bestellen, die Kataloge liegen schon bereit. Ich werde natürlich hier berichten und gerne auch wieder ein paar Briefchen mit Sämereien versenden, wenn jemand Interesse hat.
Ui, das gibt dem Ganzen plötzlich ein Gewicht, was ich so gar nicht beabsichtigt habe. Da muss ich doch nochmal ausholen. Mir gefallen einfach deine lakonischen Umschreibungen dieser Reisen und der Orten, an die sie führen. Der Blues im Ganzen und die Art des Erzählens meinte ich mit "Roadmovie". Meiner Auffassung braucht so ein "Movie" nicht zwingend zu einem Fazit, zu einer Läuterung etc. zu führen. Es geht ja um das Unterwegssein. Kurzer Rede langer Sinn: bitte weitermachen. Und nur ja bitte keine Interna, Programmpunkte und genauen Inhalte. So wars nicht gemeint ..
AntwortenLöschenNein, nein, ich habe es schon richtig verstanden, der Kommentar hat mich gefreut. Ich finde ja Metadiskussionen über Blogeinträge spannend. War dann nur ein Einstieg für ein paar weitere Betrachtungen, der Roadmovie-Gedanke gefällt mir gut. Letztlich ist das für mich auch eine Möglichkeit, eine Art von Tagebuch-bloggen zu machen; das passiert ja hier sonst gar nicht...
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