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Sonntag, 2. Oktober 2016

Bedeutende Dienstreisen (15)

Ein neues Phänomen: Ich buche die Dienstreisen nicht mehr, weil ruchlose Kollegen mir merkwürdige Termine aufdrücken, sondern die Reisen buchen sich quasi selbst. Soll heißen, ich bin mir nicht mehr so richtig sicher, warum ich der Meinung war, da hinfahren zu müssen. Vielleicht alles auch ein Problem des Kurzzeitgedächtnisses. Auf jeden Fall seit langem mal wieder eine Reise, bei der ich nichts erzählen muss. Andererseits damit auch keine Gelegenheit, irgendwelchen Kram zu erzählen, den ich zum Aufpeppen der Dienstreisenposts nehmen kann. 

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Mal wieder ein Flug in den Sonnenaufgang. Auf der Erde merkwürdige Strukturen (Seen, die offensichtlich von Miro entworfen wurden)


 und Nebel, der durch Täler kriecht. 


Der Nebel sieht teilweise so aus wie diese flächigen Spinnennetze, die man häufig in Wiesen findet. 


Schön. Aber zu früh. 


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Stuttgart: Alles Fassade.



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Die drei Phasen des Rückenschmerzes in der Bildhauerei der Zwanziger Jahre.



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Eigentlich ist es in Stuttgart wie im Prenzlauer Berg. 


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Ich sitze also im Publikum und höre Vorträge. Leider auch zu Digitalisierung. Bei der Vorstellung des Vortragenden wird erwähnt, dass er ursprünglich etwas anderes studiert habe, sagen wir mal Agrarwirtschaft. Er hält dann den üblichen Digitalisierungssvortrag (letztes Jahr war das "disruptiv, Uber", dieses Jahr ist es "disruptiv, Blockchain". Wenn es um Digitalisierung geht und es wird nicht nach spätestens 10 Minuten Blockchain erwähnt, werden alle nervös). Er macht den Fehler zu erwähnen, dass natürlich Führungskräfte, die in ein paar Jahren in Pension gehen, oft denken, sich nicht um Digitalisierungsfragen kümmern zu müssen. Er übersieht dabei, dass das Publikum zu einem gewissen Teil aus genau solchen Menschen besteht. Ein paar Herren in der Reihe hinter mir nehmen es übel und verbringen den restlichen Vortrag damit, halblaut den Vortragenden zu beschimpfen ("wärst du doch im Stall geblieben" etc.). Für mich vergrößert sich der Unterhaltungswert enorm. 


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Nochmal Digitalisierung, anderer Redner. Er erzählt von "sexy Produkten", die angeboten werden müssten. Jetzt langt's. 



(Nacktes Kind mit Blasebalg und Zahnrad.)


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Der schwäbische Löwe kotzt im Strahl. 


Andererseits: Sauber sind sie schon, die Schwaben.


12 Kommentare:

  1. A bissle domm isch jedr, abbr so domm wia manchr isch koinr.

    Jeder ist ein wenig dumm, aber so dumm wie mancher, ist niemand.

    *SonntagsGRÜßEdazustell...(ړײ)*

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    1. Aber: Oinr isch emmr dr Arsch ond er woiß ed mol warom.

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    2. ... GENAU (ړײ)

      oder:

      A alde Sonndagshos am Werkdag hebd nedd so lang, wia a alde Werkdagshos am Sonndag.

      *hehe*

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    3. Und für diesen Blog gilt: So viel isch gar ed los, dass mr emmr was zum verzähla hett.

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  2. De Dolle leeft de Rotz ins Maul - um hier auch mal was beizutragen.

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  3. Die drei Phasen des Rückenschmerzes gefallen mir besonders gut. Wobei ich bei Phase 3 noch rätsle: Ruf nach mehr Ibu*profen? Wobei, das gab's ja in den 20ern noch nicht ..

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    1. Ich denke, im dritten Bild hat er ein Opiumpfeifchen (ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, was diese Bilder symbolisieren sollen und weiß auch nicht, von wann sie sind, und hab vergessen, wo ich das fotografiert habe).

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    2. Wir konnten Bullshit-Bingo spielen. "Digitalisierung" und "disruptiv" kann ich abhaken, "Blockchain" steht noch aus.

      Rückenschmerz-Bilderbogen: Ich weiss deine Bildbeschreibung zu schätzen, historisch korrekt muss es nicht sein. Das wär ja auch an der Sache vorbei und langweilig ;)

      Lieber Gruss
      Anne

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    3. Wir _könnten_ Bullshit-Bingo spielen ... nicht konnten ...

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    4. Ich habe bei den digitalen Kollegen schon Bingo-Scheine erbeten...

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    5. Entweder tagträumst du oder eure Digitalisierer verfügen über genügend Selbstironie ^_^

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