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Freitag, 12. Mai 2017

Bedeutende Dienstreisen (29)

Motto: "Somebody put something in my drink" (Ramones)


Aufstehen kurz vor fünf, ich wache schon vorher auf, weil es hell ist und die Amsel singt. Als ich ins Bad gehe und mir die Zähne putzen will, schauen mich aus den Waschbecken zwei Katzen mäßig interessiert an. Aus irgendwelchen Gründen ist das gerade der bevorzugte Schlafort der Katzen ----

--- "Herr Ackerbau, entschuldigen Sie bitte, ich weiß, Sie sind gerade sehr beschäftigt, aber ich bräuchte dringend ein Papier zu den pros and cons von Katzen im Waschbecken."
- "Hm. Ich sitze da gerade an so einem Post. Genügt es, wenn ich es Ihnen morgen in der Früh liefere."
- "Natürlich."
- "Ok."

Pros and Cons von Katzen im Waschbecken

Cons: Die Katzen stapfen vorher durch die Gemüsebeete und haben total dreckige Füße und die ganzen Waschbecken starren dann vor Dreck. 
Pros:  Wenn Katzen im Waschbecken waren, gibt es keinen Ärger, wenn man nach dem Rasieren seinen Rasierer im Waschbecken auswäscht, ohne nachher sauber zu machen.---

------ Es ist schön, wenn man kurz nach fünf aus dem Haus geht und die Sonne schon scheint. In Tegel lässt man uns über das Rollfeld zum Flugzeug gehen.

***

Ausnahmsweise starten wir Richtung Osten, deswegen kann ich die Schönholzer Heide und das Sowjetische Ehrenmal in Schönholz fotografieren. 


***

Über irgendwelchen Mittelgebirgen sieht man, wie der Nebel in den Hügeln hängt und irgendwie habe ich das Gefühl, ich flöge über das Auenland. 


Man merkt, wenn man in den Süden kommt: Die Felder werden kleinteiliger. Das Ganze sieht dann aus wie Patchwork. 


***

Die  Ankunft in Stuttgart deutet darauf hin, dass das ganze ein eher surrealer Tag wird. 

 
Die Baustellen im eigentlichen Zielort auch:


*** 

Eine längere Besprechung, mir wird vorher ein Streit angekündigt, der dann auch genau so durchgeführt wird.  Die Argumente und Gegenargumente werden  genauso, wie sie vorher im Gespräch ausgetauscht wurden, noch einmal vor Publikum vorgetragen. Es gehört zum Ritual, dass ich ein bisschen Prügel bekomme, die Aggression wird mit Späßchen getarnt, aber das sind Spielchen, die man als Junge in der neunten Klasse lernt. Ich lerne eine neue brauchbare Phrase, ein Mitdiskutant spricht von der Haltung des "aggressiven Abwartens". Machen wir daraus das "passiv-aggressive Abwarten" und ich bin dabei. 

***

Kenner der Kunst in badischen  (ach, was weiß denn ich, wo das ist) öffentlichen Gebäuden könnten anhand des folgenden Bildes herausfinden, wo ich genau war. 

Kopflose Aktion. 

***

Wieder am Flughafen wundere ich mich über die Shops, die es dort gibt:


Genauere Untersuchungen ergeben, dass es sich um eine Ausstellung beschlagnahmter Waren des Zolls handelt. 

(Die Shops sehen aber auch nicht besser aus.)



***

Die letzten zwei Mal habe ich es nicht geschafft, von Stuttgart zurück zu fliegen, sondern musste unvermittelt auf den Zug umsteigen. Diesmal hat der Flug zwar eine dreiviertel Stunde Verspätung, aber ich komme zumindest in Berlin an. Angekommen stelle ich fest, dass auch Frau Ackerbau auf dem Heimweg ist, am Bahnhof Bornholmer Straße treffen wir uns (passenderweise kommt sie aus dem Osten, ich aus dem Westen). Schöner Abschluss für einen leicht surrealen Tag.

15 Kommentare:

  1. Airport und Abort leiten sich vom gleichen altgriechischen Begriff ab: Abäos, der verwunschene Raum.

    P.S.: Im "Abort Shopping" arbeitet nicht der Abortheker.

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    1. Kack'n'Shop.
      Scheiße & mehr..
      (Meine wahre Berufung wäre Werbetexter.)

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    2. Oh Herr, lass Hirn regnen und nimm den Bedürftigen die Regenschirme weg.

      *anonym*

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  2. ... nach dieser erheiternden Frühlektüre,
    heißem Milch-Cappuccino,
    beginnt mein Tag mit-> "passiv-aggressivem Abwarten" (ړײ)

    DANKE für den Ausdruck des Tages !

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  3. Ob die Württemberger nun mit der Zuordnung nach Baden einverstanden sind, bezweifle ich("badisches öffentliches Gebäude"...). Da gab es im Weinbauverband zwischen beiden Landesteilen schon mal Streit um die Burg Hornberg auf Plakaten! So ist ein guter Grundstock für weiteres aggressives Abwarten gelegt. Schöne Fotos, viel Platz zur eigenen Interpretation, Danke.

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    1. Ich hatte extra noch einmal nachgeguckt, weil ich ja weiß, wie konfliktbeladen das ist (als bayrischer Allgäuer kenne ich das ja zur Genüge...). Tuttlingen ist nicht in Baden? Alles kompliziert.

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    2. Aha, also DA warst du! Mit Tuttlingen ist das so eine Sache. Die gehörten mal zum Großherzogtum Baden, dann zum Land Württemberg-Hohenzollern und dann später eben zu Baden-Württemberg. Außerdem liegt Tuttlingen auf der Schwäbischen Alb (und nicht im Schwarzwald) - was ja wieder nach württembergisch und nicht nach badisch klingt... ;-)
      Aber du hast das schon richtig erkannt: als bayrischer Allgäuer weißt du, worum es geht :-D

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    3. Aus Berliner Perspektive ist Tuttlingen am Rande des Schwarzwaldes. War auf jeden Fall nahe genug am Bodensee, um auch an dich zu denken.
      Als bayerischer Allgäuer habe ich natürlich keine Ahnung von den komplizierten baden-württembergischen Verhältnissen, ich kenne aber zumindest zur Genüge den Ärger, den man bekommen kann, wenn man jemand landsmannschaftlich falsch einsortiert.
      (Werde mich also in Zukunft besser jeder Einschätzung zu schwäbisch/badisch/kurpfälzisch enthalten.)

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    4. Ja, Mensch, da hast du völlig recht: die Perspektive macht's. Für uns hier im Süden liegt Frankfurt nicht am Main, sondern an der Nordsee und Berlin am Ural. ;-)
      Mit diesen landsmannschaftlichen Einschätzungen ist das aber auch eine schwierige Sache. Hier haben sich so oft die Grenzen verschoben zwischen den verschiedenen Herzogtümern und Königreichen. Im Grunde müsste man bei jeder Zuordnung auch noch eine Jahreszahl hinzufügen.
      Aber wo du recht hast, hast du recht: von Tuttlingen ist man ratzfatz am Bodensee! Und danke, dass du da an mich gedacht hast. :-)

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    5. Eigentlich ist es doch lustig, wenn es Streit um solchen Kleinkram geben kann, Gottseidank gibt es zumindestens bei uns keinen Krieg darum. Ich träume von einem Europa der Regionen, wir bewerten die zufälligen Zuordnungen viel zu sehr.

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    6. Da hast du recht...
      (aber hast du Tuttlingen tatsächlich vom Bild her erkannt?)

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    7. Tuttlingen hast Du selbst erwähnt(s.o.), ich erkenne keinesfalls eine Stadt von oben, in der ich noch nie war und die keine weltbekannte Bauten hat.

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