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Samstag, 27. Mai 2017

Verirrte Seelen unterwegs (4)

Ich fahre früh los, um Michali am Flughafen abzuholen. Wir fahren zurück, die Küste entlang und trinken erst einmal einen Frappé an einem kleinen Fischerhafen. Ein Paar neben uns wirft Brotstückchen ins Wasser, die Fische prügeln sich fast darum, man hat fast den Eindruck, als wollten sie ans Ufer springen. Der Wirt wirft eine ganze Scheibe Weißbrot; in wenigen Sekunden ist sie aufgeteilt und verschwunden. Derweil schaut eine Katze den Fischen zu, sie spielt aber auch mit einem toten Krebs, der ihr aber etwas zu langweilig ist.

***

Wir gehen die paar Meter zu unserem Hausstrand. Das Wasser ist angenehm, man kann den paar Booten beim Schaukeln zu sehen.

Am Strand auch ein kleines Bötchen, das irritierender Weise "Parasit" heißt (immerhin: mit Ersatzreifen).


Ein paar Meter entfernt noch ein Boot, das aber nicht mehr ganz seetüchtig ist. Für Bastler und Liebhaber.



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Am Abend ein Absacker in der Strandbar, wir sind die einzigen Gäste. Aus den Bäumen ein einzelner dunkler Ruf, der von der anderen Straßenseite doppelt beantwortet wird. Drei Vögel, die hintereinander einzelne Töne in unterschiedlicher Tonhöhe von sich geben: Hu- hu -huu. Weder Timing noch Harmonik passt. M. nennt die Vögel die "Drei Stooges" und vermutet Käuzchen. Das scheint plausibel, da's ja schon Nacht ist, wir scheitern aber an der Käuzchenbestimmung anhand der Rufe.  Ich habe selten so blumige Beschreibungen gelesen wie die der Käuzchenrufe. Aber das passt alles nicht, wir hören kein trillerndes wuwuwu des Waldkauzes, das er beim Zeigen der Nisthöhle und/oder vor der Begattung von sich gibt, wir hören keine trillernden ü-Laute des Sperlingkauzes (die sich bei Anblick eines Rivalen überschlagen können). Ich weiß jetzt allerdings, dass ich für ein Hörbuch, in dem ein professioneller
Sprecher die Vogelstimmenbeschreibungen aus Wikipedia vorliest, gutes Geld bezahlen würde. Hier wird verzweifelt versucht, das Unsagbare zu beschreiben. Wir zahlen und gehen, begleitet vom Hu-hu-hu der Drei Stooges und zutraulichen Glühwürmchen, ins Zimmer.

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Am nächsten Tag steht der Umzug nach Karrousades an.  Ein bisschen fällt der Abschied schwer, wirklich ein schöner Ort und eine nette Pension. Wir machen zunächst einen Abstecher in die andere Richtung, nach Lefkimi. In Erinnerung bleibt mir hier das Pasok-Parteibüro.

Und dieser Dauerparker.

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Wir machen einen Abstecher an die Westküste. Dort kann man wieder ein paar Bergpässe fahren, was wunderbar ist, solange man der einzige Rent-a-car-Depp auf der Straße ist. Wenn mehr unterwegs sind, wird es leicht kompliziert.

Auf jeden Fall kann man das versteinerte Schiff des Odysseus sehen, mit dem er hier ankam.

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Außerdem gibt es Baumaschinen zu sehen. Wohl dem, der M. auf Reisen dabei hat, er kann einem jede Baumaschine erklären!


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Wir beziehen unser Apartment und machen dann noch einmal einen Abstecher nach Peroulades, zum Sunset Beach. Strand kann man's nicht mehr nennen, vor ein paar Jahrzehnten war hier noch ein Sandstrand unter der Steilküste, jetzt ist hier im Wesentlichen nur noch ein betonierter Steg. Wir setzen uns hin und gucken die Steine, die im Wasser liegen, an. M. entdeckt einen Krebs, der an einem Stein hängt, durch intensives Starten emtdecken wir noch vier weitere. Die nächste Stunde schauen wir den Krebsen zu, ehrlicher Weise muss man sagen, dass das nicht die spannendsten Tiere sind. Sie krabbeln ein bisschen hin und her und bleiben dann irgendwo hängen. Damit machen sie zwar mehr als wir in der gleichen Zeit, aber trotzdem: enttäuschend.

(Drei Stück, wenn man lang genug hinsieht.)

Irgendwann kommen drei Italiener, eine davon schwimmt zur Steilküste, damit die anderen Fotos von ihr machen können. So richtig kriegen wir es nicht mit, wirvmüssen ja auf die Krebse aufpassen. Die sehen übrigens aus, wie die große Krabbe bei "Urmel aus dem Eis", machen aber keine so komischen Geräusche. Ansonsten hätten wir natürlich, wie einst Wawa, gesagt: "Sei ruhig, sonst beiß ich dir das Nasenkipfele ab."

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Auf dem Rückweg gibt mir ein rotgebrannter junger Mann auf der Straße ein Zeichen, ich solle anhalten. Als ich dtehen bleibe, beugt er sich zum Autofenster und sagt etwas wie "Sunflower Terraces", kaum verständlich. Der arme Brite war am Nachmittag im Nachbarort Sidari saufen und nun nicht mehr in der Lage, seine Apartmentanlage zu finden. Leider konnten wir ihm auch nicht helfen. Der Titel dieses Beitrages sei aber heute ausdrücklich ihm gewidmet.

13 Kommentare:

  1. Trotz "langweiliger" Urmel-aus-dem-Eis-Krebse: das klingt fast schon nach Abenteuer-Urlaub. :-)
    Doofie-Frage aus dem Schwarzwald: war das bei Urmel aus dem Eis nicht eine Krabbe und kein Krebs? Gibt es da eigentlich einen Unterschied? Frag die Viecher da mal ;-)
    ...Der Schwarzwald ist einfach zu weit von der Meeresküste entfernt.... Deshalb stelle ich mir auch vor, dass bei einem Boot ein Ersatzreifen überlebenswichtig sein kann.

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    1. Soweit ich das verstehe, sind Krabben eine Unterart der Krebse. Ich habe die Worte aber hier sehr untechnisch verwendet, d.h. keine Ahnung. Das Ungetüm bei Urmel sah für mich immer aus wie die Taschenkrebse.

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  2. ...tja, die WELT ist doch sooo klein,
    überall trifft man sich ... Hu-hu-hu ... wieder,
    mit der Augsburger Puppenkiste im Gepäck (ړײ)

    "Sei ruhig, sonst beiß ich dir das Nasenkipfele ab."

    *zwinkerndHOTfröhlicheSonntagsgrüßchendazustell*

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  3. Ich sehe keinen einzigen Krebs :(

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    1. Um die Krabbe zu sehen, muss man wie eine Krabbe denken.

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    2. Ich sehe nur zwei Riesenspinnen

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    3. Ich sehe 2 Busen und einen schwangeren Bauch...aus dem Wasser schauend... vom Getier umspült ;))) *schwör*

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    4. Engelchen, was hattest du zum Mittagessen?

      Eine Krabbe kann man auf dem rechten Brust-Felsen erkennen, wenn man genügend vergrößert. Die anderen hängen an der Unterkante des hinteren Felsens, sind aber praktisch nicht erkennbar.

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    5. Pilzrisotto mit Lachs ;)
      + natürlich -> sehe ich das Krabben-Getier auch !!! *augenroll*

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  4. „M. entdeckt einen Krebs, der an einem Stein hängt, durch intensives Starten emtdecken wir noch vier weitere.“

    Ach, wäre man da nur dabeigewesen! Ich hätte Euch beiden stundenlang beim Starten zugucken können. Aber was solls, mein Leben ist ja eh eine Abfolge verpasster Gelegenheiten – erst neulich war ich in Wuppertal und erfuhr erst am Folgetag, dass ich dort dem weltbesten Grafiker überhaupt hätte huldigen können, nein: müssen.

    Tja.

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    1. Interessanter Hinweis, danke.
      In Bezug auf Krabbenstarren hast du wirklich Bedeutendes verpasst, das ist wahr.

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    2. Ach, jetzt verstehe ich's erst: Du machst dich darüber lustig, dass ich beim Tippen auf dem Handy mit meinen Wurstfingern daneben gehaut habe! "Der Frater ist böse, sehr böse!" (DJT)

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