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Mittwoch, 7. Februar 2018

Lob der Brieffreunde

Zuhause gab mir mein Vater drei Postkarten, die ich 1979 bekommen habe. Auf dem Dachboden ist noch ein Koffer mit Briefen aus der Zeit, die drei Postkarten illustrieren meine damalige Korrespondenz aber auch schon ganz gut.

Die finnische Brieffreundin. Die Postkarte ist durchaus repräsentativ, da wir beide kaum englisch konnten, blieben die Briefe eher kurz. Write soon. Sie hat mir mal zum Geburtstag einen Brieföffner mit Stahlklinge geschickt, der hier wohl unters Waffengesetz fällt.

Der Schulfreund. Offenbar hatte ich ihm aus dem Urlaub einen Brief geschrieben und er antwortete. Da wir immer im Bayerischen Wald im Urlaub waren, wo nichts los war, blieb einem nicht viel anderes übrig, als Briefe zu schreiben.

Der Krimiklubfreund. Irgendwie war ich Mitglied in einem ???-Klub und man schrieb sich gerne. Alle wollten Verbrechen aufklären, aber es gab ja keine (erst später, so ab 15 stieg die Kriminalitätsrate, dann hatte man aber aus verschiedenen Gründen an der Aufklärung kein Interesse mehr).

In knapp 40 Jahre  wird sich niemand seine heutigen E-Mails mehr ansehen. Ich gebe zu, dass der Informationswert der damaligen Postkarten auch nicht besonders groß ist. Aber sie haben mich noch einmal in die damalige Zeit versetzt.

14 Kommentare:

  1. Hast du die Leute mal gegooglet? Was aus denen wohl geworden ist?

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    1. Den Schulfreund muss ich nicht googeln, die Finnin hat einen Namen, den es dort 1000 Mal gibt.... Ich kann es mal beim Krimifteund versuchen...

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    2. Krimifreund könnte jetzt Geschäftsführer einer Softwareklitsche sein... Alter und Region würde passen...

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  2. Ich habe als Kind und Jugendlicher einige langjährige Brieffreundschaften gepflegt. Bis vor einen paar Jahren habe ich auch noch gerne Briefe geschrieben.

    Heute schreibe ich nicht mehr. Nicht weil ich nicht schreiben wollte, sondern einfach weil ich das Interesse an den Menschen verloren habe.

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    1. Da lässt sich schlecht drauf antworten. Ich sehe die Bloggerei ja als Fortsetzung von Brieffreundschaften mit anderen Mitteln.

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    2. Ein guter Ansatz wie ich finde. Ich habe meine ganze Post aus Jugendtagen ebenfalls noch im Keller stehen. Da sind unglaubliche Erinnerungsstücke dabei.

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    3. Ja. Die Frage ist, was sind die Erinnerungsstücke der mittleren Jahre?

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  3. Ich freue mich über Briefe und schreibe noch, auch Ansichtskarten.Und ich freue mich darüber, dass die Empfänger der Post sehr froh über die handgeschriebenen Zeilen sind. Auch unsere Enkel bringe ich gelegentlich zum Schreiben ohne Smartphone. Ja, lieber Andreas, bloggen hat etwas mit Briefe schreiben zu tun, vielleicht ist die Reaktion hier unmittelbarer, aber vergänglicher :-(.
    Habe noch einen dicken Leitzordner alter Briefe, in denen lese ich gelegentlich und wundere mich über vergessene Aufregungen.

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    1. Seit ich blogge, schreibe ich auch wieder mehr richtige Briefe.

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  4. Schliebe POST im Briefkasten & schreibe auch GERNE, besonders Kärtchen.

    Brieffreundschaften aus der Jungend sind nicht geblieben, aber Briefe von meinem ♥Papa habe ich - in einem hübschen Kästchen - mit so allerlei Liebgewonnenen und lese diese in melancholischen Zeiten & fühle mich sofort in die Kindheit versetzt... SCHÖN... undaberauch ...seufz (ړײ)

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    1. Ja, alte Briefe bringen einen sofort wieder in die Zeit zurück.

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  5. Meine Eltern haben sich über eine Brieffreundschaft ("pen pals") kennengelernt, weil mein Vater sein Englisch aufbessern wollte. Tja.

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  6. Ach ja, Brieffreundschaften hatte ich damals auch - so einmal rund um die Welt.
    Solch alte "Schätze" kriege ich auch immer mal wieder von meiner Mutter präsentiert. Scheint in unserer Familie ein dominantes Gen zu sein: das Sammler-Gen. :-)

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