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Dienstag, 18. Dezember 2018

Wien

Mein Bücherregal ist zwar voll von österreichischen Schriftstellern, aber in Wien war ich bislang erst einmal, kurz dienstlich vor fast zehn Jahren. Die aktuelle Breugel-Ausstellung im kunsthistorischen Museum sowie eine Karl-Kraus-Ausstellung in der Wienbücherei waren ein guter Anlass, dieses Versäumnis zumindest etwas zu korrigieren, dazu kam dann noch Monet in der Albertina, fast ein bisschen viel für zwei Tage. 

Zu den Ausstellungen ließe sich einiges schreiben, vielleicht mache ich das noch im Nebenzimmer, aber im Moment fehlt mir ja auch die Zeit zu allem. Mir hat es auf jeden Fall sehr gut gefallen. Ich habe festgestellt, dass es auch in Wien eine Invalidenstraße gibt, leider war keine Zeit, auch diese zu besichtigen. Das nächste Mal.

Und bei all den Kunstwerken, die ich in den Galerien sehen konnte, niemand hat die Zerrissenheit des modernen Menschen so eindrucksvoll darstellen können, wie dieser unbekannte Straßengestalter:



10 Kommentare:

  1. Die Spaltung der Gesellschaft? Gespaltene Persönlichkeit? Es muss ein Riss durch dieses Land gehen?

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    1. Es war ja klar, dass dir die politische Dimension wieder entgeht. Das Werk zeigt die Zerrissenheit des weißen (alten) Mannes, der in einer blauen Blase (blau bedeutet natürlich AfD!) seiner Umwelt entfremdet wird.

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    2. Die politische Dimension geht noch viel weiter: die linke Hälfte will die EU verlassen (Brexit), die rechte Hälfte stellt das Remain-Lager dar. Quo vadis, Interpretationsorgie?

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    3. "Mein Gott, ist das beziehungsreich/ ich glaub', ich übergeb' mich gleich" (R. Gernhardt)

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    4. "Wo find ich meine Frau noch gleich / Zu Hause im Beziehungsreich." (A. Bonetti, nach Gedicht verreist)

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    5. "Als ich liiert war mit dem Scheich/ machte mich die Beziehung reich" (J. Goethe, West-Östlicher Divan)

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  2. "Zerrissenheit des modernen Menschen"

    Österreich - WIEN - hat da schon mal damit - in der KUNST - angefangen ... *hüstel*

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  3. Kein Wunder, dass es zu dieser Zerissenheit kommt, wenn man nach dem Tod noch Sorgen um die richtige Stellung des Kommas hat. Ich bin für zivilen Ungehorsam: wilde Verteilung der Kommas, blaue Blasen lila oder andersfarbig ausbessern.
    Nach Wien will ich auch in diesem Jahr 2019.

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    1. Tolle Stadt. Da kannst du problemlos eine ganze Woche verbringen. Es lohnt sich, auch mal in die Außenbezirke wie Ottakring zu fahren, um den Wien-Alltag zu erleben.

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    2. Nach Wien will ich auch wieder. Da gibt es noch genug zu sehen. Zu dem Kampf um das Komma wollte ich eigentlich auch einmal etwas schreiben, vor allem, weil Kraus bekanntestes Gedicht regelmäßig mit falscher Zeichensetzung zitiert wird. Zu Lebzeiten hat er deswegen mehrere Klagen angestrengt.

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