Seiten

Mittwoch, 22. Januar 2020

Entlang der Straße

Die letzten Wochen war ich mit einer fixen Idee beschäftigt, die mich schon Jahre herumtreibt, die aber vor Weihnachten noch einmal relativ akut wurde: Endlich einmal die Würdigung der Invalidenstraße zu schreiben, die ansonsten in den Berliner Reiseführern unterschlagen wird. Da ich (keine Leserin hier wird es wundern) mich aber in allen Details verliere, wurde das dann doch etwas komplizierter umfassender als eigentlich geplant. Aber so ist es nun mal: Wenn mir irgendeine Idee im Kopf herumspukt, hilft nichts anderes, als sie auszuführen, erst dann habe ich wieder Zeit für andere Dinge.

Da der Straßenführer weder vom Inhalt noch vom Umfang in dieses Blog hineinpasst, habe ich den ganzen Kram in ein anderes Blog gepackt, dessen weitere Betreuung sich aber auf Korrekturen und Ergänzungen beschränken wird. Das Blog ist so strukturiert, dass zuerst eine kurze Beschreibung meiner Begegnung mit der Invalidenstraße kommt, dann eine Übersicht über das Terrain, dann schließlich der Spaziergang durch die Straße, in Etappen aufgeteilt. 

Ihr findet das Blog Spaziergang durch die Invalidenstraße hier. Schaut mal rein, vielleicht bekommt Ihr ja auch einmal Lust, auf einen Spaziergang. Der Text dort entspricht etwa einem Monat Blog hier, deswegen gönne ich mir ausnahmsweise ein, zwei Tage Pause. 
 



Im Folgenden noch ein Teil der Einleitung, der drüben rausgeflogen ist, hier aber ganz gut passt:

Wir pflegen unsere Individualität und sind dann überrascht, dass unsere höchst individuellen Vorlieben und eigentümlichen Entscheidungen über unsere ganze Generation geteilt werden. So gibt es halt inzwischen keinen Neuberliner, der keine Kartoffeln anbaut, und wahrscheinlich war ich damals auch nicht der einzige meiner Generation, der in Nena verliebt war. Ganz wie Urban Gardening ist gerade auch die Beschäftigung mit Berliner Geschichte en vogue. Wenn man in die Buchhandlungen geht, findet man inzwischen haufenweise Bücher mit Berliner Geschichte und es gibt sogar Ausgaben von Berliner Stadtplänen durch die Jahrzehnte. Die Stadtpläne sind mir inzwischen sehr willkommen, weil sich mir tatsächlich immer mehr Fragen bei der Erwanderung der Straße ergeben. Offensichtlich ist diese Neugierde nunmehr so verbreitet, dass sich der Verkauf alter Stadtkarten lohnt. Dagegen ist nichts zu sagen; gute Vorlieben und Beschäftigungen werden nicht dadurch schlecht, dass sie von mehreren Leuten geteilt werden. Ein Teil der nunmehr Geschichtsinteressierten gehört aber wohl zu denjenigen, die auch den Wiederaufbau des Stadtschlosses aufregend finden. Wahrscheinlich haben die auch alle literarische Salons, in denen nunmehr noch einmal Fontane zum 200. Geburtstag gelesen wird. Fontane erfreut sich, vermute ich, auch deswegen solcher Beliebtheit, weil er noch den Teil des Preußentums verkörpert, bei dem die meisten mitgehen können. Alles, was die letzten 100 Jahre passiert ist, kann man dabei einmal freundlich ausblenden. Außerdem verkörpert er eine G’scheidhaferl-Kultur, bei der der Hauptstädter dem Umland mal erklärt, was eigentlich so los war; das ist etwas, was natürlich im neuen Berlin gute Resonanz findet. 

Das Interesse an  Berliner Geschichte hat ja auch seinen Grund darin, dass man aus der Vergangenheit eine Deutung der Gegenwart und der Zukunft erlangen will. Wie oben dargestellt, gibt es auch einige Leute, die an das alte Preußentum anknüpfen wollen. Mir ist das alles fremd. Aber auch ich sehe nur das, was ich sehen will und was mir im Rahmen meiner Idee der Berlin sinnvoll erscheint. Jeder hat seine eigene Geschichte zu erzählen. 











6 Kommentare:

  1. Kleiner Kalender 22.01.2020

    Feiere-das-Leben-Tag
    Deutsch-Französischer Tag
    Nationaler Beantworte-die-Fragen-Deiner-Katze-Tag

    Namenstag: Dietlinde, Jakob, Vinzenz, Walter

    Lb Anfreas... gönne DIR ...Tage der/zur Besinnung,
    freue DICH und feiere das Leben ...
    Wir habe nur das EINE...
    Ich schaue dann mal in den "Spaziergang durch die Invalidenstrasse"
    und warte ... bisde wieder dahaaa bist !!!

    *♥winkewunkeundheutedieFragenmeinerKatzenversuchezubeantwortenmiteinerDoseThunfisch...hehe*

    AntwortenLöschen
  2. Gute Ideen, die das Nachdenken lohnen, ich wünsche dir eine genüßliche Denkpause, vorgearbeitet hast du uns ja reichlich Lesestoff.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das hat mich die letzten Wochen einige Zeit gekostet....

      Löschen
  3. Da haben Sie nun soviele Jahre all die kleinen Fundstücke am Wegesrand fotografiert und dokumentiert und jetzt kommt die ganze große Geschichte dieser Straße - 3 km/ 3 Jahrhunderte! Ich bin beeindruckt und was ich bisher drüben sehe, gefällt mir sehr gut!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das freut mich. Vielleicht bin ich jetzt in Berlin angekommen? Ich habe ja sogar zum ersten Mal in meinem Leben zu Recherchezwecken Fontane gelesen. (Schlimm!)

      Löschen