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Dienstag, 4. Februar 2020

Nach Hause

Berliner Winterferien, also geht es wieder mal in die alte Heimat. Da ich ohnehin nicht Ski fahre, ist mir auch wurscht, ob Schnee liegt. Da es mal wieder mit dem Auto nach Süden geht, ist fehlender Schnee sogar eher positiv. Dass dieser Frühling im Januar gruselig ist, muss ich ja nicht eigens betonen.

Gestern habe ich die Nachricht bekommen, dass ein früherer Chef von mir gestorben ist. Ich habe ihn schon über ein Jahrzehnt nicht gesehen. Ich kam damals mit ihm aus, er war aber ein bösartiger, wahrscheinlich sogar böser Mensch. Ein Kollege, dem ich die Nachricht weitergeleitet habe, schrieb zurück: Sollte er in die Hölle kommen, muss sich der Teufel warm anziehen. Er hat wohl recht.

Vorgestern war Lichtmess, viel könnte ich dazu schreiben, aber der Sofawandler hat es schon besser getan. Versunkene Bräuche, versunkene Zeiten.

Auf der Fahrt Hörbücher, zunächst Thomas Mann, Joseph und seine Brüder. Das hat große Vorteile, man hört eigentlich nur wie Joseph und Jakob gemeinsam am Brunnen sitzen und ist eigentlich schon in Franken, weil alles so langatmig ist. Zum Lesen fehlt mir dafür inzwischen leider die Konzentration, gut vorgelesen ist es allerdings sowohl langatmig, als auch sehr kurzweilig.

Dazwischen etwas Max Goldt, bei dem ich etwas erschrecke, wie reaktionär manches ist. Das war er, der sich von jeher gegen den jeweiligen Zeitgeist gestemmt hat, zwar immer schon, aber ich beginne mir Sorgen zu machen, dass er auch den Weg der schlauen Männer über 50 zum inkohärenten Wutrentner gehen könnte. Florian Illies hatte ihn ja in seinem behämmerten Pamphlet Generation Golf schon vor 20 Jahren als großen Schulmeister gelobt, das hat mich damals schon erschreckt.

Die Welt zieht im Regen vorbei, kurz vor München sieht es so aus, als läge München unmittelbar an den Bergen. Es ist also heftiger Föhn, das heißt, dass ich gut schlafen werde.

Die Häuser in der Heimatstadt sehen jedes Jahr mehr wie Spielzeug aus.


6 Kommentare:

  1. Du bist Zuhause, wo dich das Leben lächeln lässt... (ړײ)

    Events im Februar 2020
    4 Di

    Weltkrebstag
    Danke-einem-Briefträger-Tag
    Erzeuge-ein-Vakuum-Tag
    Rosa-Parks-Tag

    Namenstag: Andreas, Christian, Frauke, Gilbert, Jakob, Johanna, Veronika

    WICHTIG ist aber nur, ein erneuter Namenstag von ANDREAS (ړײ)

    *schönenHEIMATURLAUB...zwinker*

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    1. Anfang Februar gibt es viele Andreasse. Heute Andrea Corsini, dessen Leichnam seit 650 Jahren nicht verwest.

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  2. Schön, wieder ein Reisebericht- das Foto am Ende ist sehr kunstvoll bearbeitet. Die Landschaftsfotos gaben nicht mehr her, wg. Wetter. Hörbücher im Auto hören ist prima, unser letztes war ganz anders:Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling, sehr kurzweilig.
    Schöne Tage in Bayern!

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  3. Das war er, der sichzwar immer schon, aber ich beginne mir Sorgen zu machen
    Ich mir jetzt auch.

    Immerhin war ich auch über 50 nie ein schlauer Mann, also wird mir hoffentlich der Weg zum inkohärenten Wutrentner erspart bleiben. Tröstlich, das.

    Wünsche Dir allerbeste Erholung in der alten Heimat!

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    1. Den Text habe ich jetzt lesbar gemacht; Tippen auf dem Handy hat immer seine Risiken.
      Will dich nicht beunruhigen, aber vielleicht sind Männer ab 50, unabhängig von der Intelligenz das Problem

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