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Sonntag, 16. Februar 2020

Vögel der Invalidenstraße

Die Invalidenstraße ist ja in vielerlei Hinsicht interessant, ornithologisch ist sie allerdings eher simpel. Man sieht eigentlich nur drei vier Vogelarten, Tauben, Nebelkrähen, Spatzen und gelegentlich Stare. Auf dem Gelände des Zellengefängnisses habe ich auch schon Rabenkrähen gesehen, aber nur gelegentlich. 

Die Vögel haben ihre Reviere gut aufgeteilt: Die Stare sind praktisch nur am Hauptbahnhof zu finden. Tikerscherk hat mir letzthin ein Link zu einem Artikel geschickt, in dem stand, dass die Stare auch am Alexanderplatz sich im Bahnhof angesiedelt haben, offenbar mögen die Tiere Bahnhofshallen. Am Hauptbahnhof sieht man auf jeden Fall die schillernden Vögel, wie sie sich um weggeworfene Brötchen balgen. 

Die Spatzen waren, als es dort noch unordentlicher war, auch immer am Nordbahnhof unterwegs, ich habe sie aber schon lange nicht mehr dort gesehen. Aus irgendwelchen Gründen mögen die Spatzen dagegen die tote Hecke vor dem Verkehrsministerium. Dort sitzen sie und zwitschern Politik und sonstige Passanten an. (Ich weiß inzwischen gar nicht mehr, ob ich mich daran gewöhnen könnte, wenn beim Verkehrsministerium nach den ganzen Jahren mal die kaputten Heckenstücke ersetzt würden. Das gehört schon irgendwie dazu und die Spatzen finden es anscheinend ja auch besser.)

Am Nordbahnhof, vor dem großen Platz, wo früher der Stettiner Bahnhof war, und wo jetzt die Bahnhochhäuser stehen, ist jetzt das Revier der Tauben. Auf meinem Wege sehe ich sie sonst nicht mehr, dort scheint es ihnen gut gefallen. Im Sommer, wenn die Leute ihre Brötchen vor dem Bäcker essen, stürzen sich die Tauben gleich auf alles, was vom Tisch hinunterfällt. 

Die wahren Herren der Invalidenstraße sind natürlich die Nebelkrähen. Sie sieht man eigentlich fast überall, bevorzugt aber bei den 160jährigen Blutbuchen des Naturkundemuseums und den ebenfalls so alten Kastanien des Robert-Koch-Platzes (dort habe ich über die Jahre auch ab und zu tote Nebelkrähen gesehen). Die Nebelkrähen wachen auch über die Gräber des Invalidenfriedhofs und die Überreste des Zellengefängnisses. 



(Nachtrag: In der Hannoverschen Straße singt manchmal abends für mich eine Amsel, wenn ich nach Hause gehen. Mal sehen, ob sie dieses Jahr wieder kommt.)

9 Kommentare:

  1. Ich wünsche dir immer eine singende Amsel! Interessant ist ja, dass auch Vögel sich wie Menschengruppen die Stadt aufteilen.

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    1. Gestern saß ich das erste Mal in diesem Jahr auf der Terrasse und hörze der 17.30 Uhr-Amsel zu. Scheint eine neue zu sein.

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  2. Stare gehören zu den Zugvögeln. Wo sollte man sie den sonst vorfinden, wenn nicht auf Bahnhöfen?

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    1. DAS finde ich ja mal super einleuchtend... LOL

      Auf der Warschauer Brücke sehe ich auch jeden Tag Stare... also am Bahnhof Warschauer Straße quasi, was die Bahnhofsnähetheorie bestätigt.

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    2. OLe, du gewinnst heute das Internet.

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  3. Events im Februar 2020
    16 So

    Tu-einem-Griesgram-einen-Gefallen-Tag
    Tag der Mandel

    Würden sie denn auch Mandeln mögen, die Krähen und Raben ?!?

    Freue mich auch schon so sehr auf den Amselgesang ... wird aber hier, auch immer weniger!

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  4. Ich hielt Nebelkrähen bis eben für unsterblich. Wie traurig, dass nicht mal diese wunderbaren Tiere dem Tod davonfliegen können.

    Windige Grüße aus Kreuzberg!

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