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Dienstag, 11. August 2020

Keine steinernen Männer, dafür der Bischof als Hobbydetektiv

Bei relativ heißem Wetter ein Abstecher zur Stätte früheren Wirkens. 25 Jahre haben aber schon genügt, dass ich mich in Augsburg nur noch mäßig zurecht finde. Wir schauen uns eine Ausstellung über die altdeutschen Meister an, Kram aus dem 15. und 16. Jahrhundert, der mir natürlich sehr gut gefällt. Am schönsten aber ein Altarbild von Bartholomäus Zeitblom , das verschiedene Episoden aus dem Leben des Heiligen Valentin von Rätien zeigt. Übersehen wir mal geflissentlich, dass das eine Szene einer Krankenheilung ist und stellen uns vor, es sei ein Werbebild für eine ZDF-Vorabendserie, in der der Bischof Valentin im Mittelalter rätselhafte Kriminalfälle löst. Ich würde mir das ansehen. 


Natürlich wäre ich noch gerne zum Steinernen Mann gegangen, aber dazu war's dem Rest zu heiß. Das nächste Mal wieder. 

Dafür waren wir am Rathausplatz.

***

Der Heilige Valentin brachte mich zum Nachdenken, wie denn so ein Unterallgäuer Regionalkrimi aussehen könnte. Für jede Gegend gibt es ja inzwischen Regionalkrimis, die ja immer relativ strengen Regeln unterliegen. Ich fürchte, da steht es schlecht um meine Heimat (für's richtige Allgäu gibt's ja die Kluftinger-Krimis). Zunächst bräuchte man bestimmte Sehenswürdigkeiten, die der Leser wiedererkennt. Da sieht es ja eher schlecht aus. "Tod in der Katzbrui-Mühle", "Sturz vom schiefen Turm von Köngetried", "Der Tote aus dem Turmuhrenmuseum". Alles nicht wirklich Bestseller verdächtig. Ich muss aber zugeben, dass ich einen Krimi, in dem jemand im Wassertretbecken ertränkt wird, durchaus lesen würde. Zweite notwendige Zutat wären regionale kulinarische Kostbarkeiten. Tja. Auch dafür fährt man besser anderswo hin. 

Die Zeit ist also noch nicht reif für dieses literarische Experiment.

6 Kommentare:

  1. es könnte eine literarische bearbeitung sein, in der absolut nichts passiert. ein spannungsbogen wie bei dan brown und immer kurz vor höhepunkt, aber dann passiert doch nichts. so eine art anti-thriller. würde lesen.

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    1. Na, dann pass mal gut auf, wenn ich wieder die "Zu verschenken"-Kiste rausstelle.

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  2. Ein tolles Gemälde, ich mache bald auch einen Kultururlaub im Hotel Pustertal :)

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    1. Das ist wirklich die übelste Art von Spamkommentaren.

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  3. Nachdem ich nun die beiden letzten Krimi-Empfehlungen mit afrikanischen Autoren gelesen habe, erwarte ich voll Spannung etwas aus dem Unterallgäu. Die kulinarische Seite kannst du doch abdecken, indem du den oder die Detektivin zur guten Köchin/Koch machst, die zur Entspannung kocht und Freunde einlädt.
    Mord im Wassertretbecken mit katholischem Kneipp-Hintergrund ist nicht schlecht!

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    1. Ich hoffe, die Bücher haben dich gut unterhalten! Für Allgäu-Krimis bleiben aber wohl nur die Kluftinger-Romane (von denen ich aber ein paar ganz gut finde).

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