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Samstag, 6. Juli 2024

Vor 34 Jahren

 Letzthin hat ein Kollege erzählt, dass er vor 34 Jahren zu arbeiten begonnen hat. Ich habe dann überlegt, wie ich den Sommer von 1990 verbracht habe und das lässt sich tatsächlich relativ genau datieren. (Die Geschichte steht hier wahrscheinlich schon irgendwo.) Meine damalige Freundin war Au pair in London, bei einem Musiker, der in den späten Sechziger ganz erfolgreich war. Immer wenn ich sie am Abend abholte, gratulierte er mir zuerst. Ich guckte immer wie ein Schaf, aber die deutsche Mannschaft hatte dann gerade wieder ein WM-Spiel gewonnen. (Einmal zwang er mich, mit ihm eine Halbzeit anzusehen, weil er dachte, er mache mir damit eine Freude.)

Am 4.7. wollten wir abends irgendwohin in die Innenstadt. Als wir zurück zum Bus gingen hörten wir aus den Pubs lautes Geschrei. Es war der Tag des Halbfinales Deutschland/England. Den Geräuschen nach schien es nicht gut für England zu laufen, die Straßen waren dann voll mit frustrierten betrunkenen Leuten. Meine Freundin und ich beschlossen, auf dem langen Heimweg kein Wort mehr zu sprechen, nicht miteinander, nicht zu Dritten. Zu leicht wären wir zu erkennen gewesen. Ein paar Trinker versuchten, uns in ein Gespräch zu ziehen, aber wir blieben stumm und kamen unbeschadet nach Hause.

15 Kommentare:

  1. Tja, FUSSBALL... ⚽ *tröööt*

    Die Engländer waren diesmal auch, vor Deutschland aus der EM... und wir sind's jetzt auch 🥅 schadepupade 🤷‍♀️

    Events im Juli 2024
    6 Sa

    Internationaler Tag des Kusses
    Internationaler Genossenschaftstag
    Parlamentarische Sommerpause
    Beginn des Sommerlochs
    Nationaler Brathähnchen-Tag
    Tag der Staatsgründung in Litauen

    Namenstag: Goar, Maria

    ... 💋😘❣️

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  2. das schweigen kann ich gut verstehen, manchmal will man nicht erkannt werden, weil etwas ist, mit dem man nicht in verbindung gebracht werden will. ging mir beim theatertreffen in avignon so: alle tanzten und spielen, nur deutsche kegelklubs(?) grölten blöde lieder.

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    1. Ah, Theatertreffen in Avignon. Da war ich auch ein paar Mal in den späten Achtzigern. (Hab mir nur die Straßenaufführungen angesehen, weil ich kein Geld für Tickets hatte.)

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    2. und ich kann kein französisch- habe hauptsächlich musik gehört, aber wunderbare erinnerungen.

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    3. Den Papstpalast mag ich sehr gerne. Viele Abende dort gesessen und die Leute am Platz angesehen.

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    4. ach schau, da haben wohl viele gesessen. ich denke auch gerne daran zurück. da gabs noch so einen süßen mann......seufzl, lang ists her.

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    5. Ich war nur einmal in Avignon, weil ich dort den Zug wechselte Richtung Rom (wo ich ausgeraubt ankam, aber das ist eine andere Geschichte™️࠴𖣿). Sonst immer nur vorbei gefahren (worden) in Richtung St. Pierre sur Mère,wo es Schafskäsepizza und Weine aus der Clape gibt … mal sehen, ob ich nochmal hinkomme.

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    6. Eigentlich wird man in Rom beraubt, indem einem am Bahnhof der Schlafsack, in dem die Wertsachen liegen, aufgeschnitten wird, so will es die Tradition.

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    7. Dank Interrail war der Zug von Avignon nach Rom mein Schlafsack; historisch gesehen war es also ein Fortschritt, mich im Zug (quasi mikroinvasiv) auszurauben, ohne diesen aufzuschneiden. Immerhin hatte ich in Rom noch genug Bargeld, mich per Bahn nach Zürich ins Zentrum der später als Züri brännt! bekannt gewordenen Unruhen zu retten (und gleichzeitig per handschriftlichem Interrail-Betrug einen Hilferuf in die Heimat zu senden).

      So saß (und später lag) ich unter linken Schweizern auf jenem Dach und änderte meinen Geisteszustand. Drei Tage später wachte ich in einer versifften Unterführung unter dem Fürther Bahnhof auf und beging eine Beförderungserschleichung, um nach Hause zu kommen.

      Goldene Zeiten, das.

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  3. So ähnlich erging es meinem Mann und mir 1994 während eines Urlaubs in den Niederlanden. An dem Tag, an dem die Niederlande gegen Brasilien spielte (und das Viertelfinale schließlich verlor!), wollten wir abends essen gehen. Wir haben uns extra ein griechisches Restaurant ausgesucht (Griechenland war schon ausgeschieden), und sind hinterher so unauffällig wie möglich wieder ins Hotel! 🙈😅

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    1. Ich glaube, inzwischen ist das wirklich entspannter.

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  4. … war ich noch keine 30, am Ende einer erkalteten 8-jährigen Beziehung, in nahezu jeder anderen Hinsicht frei (die eine meiner Großmütter, die ich jemals kennenlernen würde, war seit Monaten tot, meine Mutter seit Jahren, alle sonstige zudringliche Verwandtschaft hatte ich abgeschreckt und meinen Vater samt Brüdern noch nicht getroffen) und am Wendepunkt meines beruflichen und sozialen Lebens.
    Es war unvergleichlich und der Auftakt zu Vielem, das mich letztendlich dahin gebracht hat, worin ich jetzt als alter Narr verharre: die Phase, in der der kugelköpfige Junge seit bald 15 Jahren mit DEM rothaarigen Mädchen verheiratet ist und sie liebt wie am ersten Tag – nur für andere Details.
    Und jetzt will ich endlich dieses gelbe Shirt mit dem schwarzen Zick-Zack-Streifen.
    In meiner Größe.
    (Einen komischen Hund habe ich schon.)

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    1. Das rothaarige Mädchen fand ich bei Charlie Brown auch immer am besten.

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