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Donnerstag, 23. Januar 2014

Durch die grüne Hölle (1)

Die Grüne Woche war mir schon früh ein Begriff, weil ich nämlich früher Briefmarken gesammelt habe und es da regelmäßig Sonderbriefmarken gab. Konnte mir da natürlich nichts drunter vorstellen, auch Berlin war als Kind für mich kein Ort, den man tatsächlich besuchen hätte können. Die Berliner traf man häufiger bei uns im Ort (der halbe Trachtenverein bestand aus Ex-Berlinern) oder in den Bergen und die redeten merkwürdig (inzwischen weiß ich von meinen Söhnen, dass ich's bin, der merkwürdig redet). Beim Großen Preis gab es immer so einen Character, der Fritze Flink hieß und Berliner Taxifahrer sein sollte und bei uns im Ort lernte ich M., einen Berliner kennen, der 1980 schon die coolste Tätowierung aller Zeiten hatte.....(allein zu diesem Satz könnte man jetzt noch tausend Fußnoten schreiben, aber ich bin ja schon wieder dermaßen weit weg vom Thema, das soll ja kein Sellmals-Post werden). 

Als ich dann im letzten Jahrtausend nach Berlin kam, stellte ich fest, dass im Bekanntenkreis sich keiner für die Grüne Woche interessierte. Insbesondere die Berliner hielten sie für extrem uncool: Busladungen von Rentnern, die sich irgendetwas kostenlos zum Essen holen wollen. Ich fand das Konzept eigentlich ganz nett, mal zu gucken, was es in anderen Ländern so zu essen gibt, und zu überprüfen, ob man auch anderswo auf der Welt Bier braut (ja, tut man). So machten Frau Ackerbau und ich uns einmal auf den Weg und stolperten durch die Hallen, aßen getrockneten Elch, gegrilltes Krokodil, tranken Mango-Bier  und anderes. War wirklich sehr lustig, auch wenn wir am Schluß bei einer Weinprobe keine Widerstandskraft mehr hatten und tatsächlich zwei Kisten bestellten.

Im Freundeskreis waren das jedoch Erlebnisse, die  mit größerem Unverständnis aufgenommen wurden. Die Grüne Woche gehört aber inzwischen zu den Pflichtterminen und ein paar Bekannte haben sich auch eingefunden, die einen dann doch ganz gerne begleiten. Dieses Jahr war ich mit Freund F. unterwegs, der es hasst, in diesem Blog vorzukommen, und den ich deswegen im Folgenden nur, ach was soll's, F. nennen werde. 

Ein ausführlicher Bericht (nichts für schwache Nerven) folgt.


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