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Dienstag, 6. Oktober 2015

Me and my Gartenschere

Manche Gerätschaften lernt man erst so langsam zu schätzen. Da ich mich ja normalerweise mit einfachen Grottenstengeln beschäftige, genügt mir meist eine Hacke, die Gartenschere nehme ich höchstens zum Schneiden der großen Tomatenpflanzen. Dabei sieht man ja schon, dass es sich um ein fröhliches und grundanständiges Gerät handelt:

Letzthin musste ich allerdings ein paar Äste, die zu weit in die Straße hineinragten, abzwicken; da die Äste nicht mehr als daumendick waren, ging das mit der Gartenschere vorzüglich. Ich habe die Äste zum Kompost gelegt (eh zuviel Grasschnitt, ein bisschen Holz passt da wunderbar), wollte schon meines Weges gehen, da sah mich die Gartenschere so auffordernd an:

Ich verstand den Wink und machte mich an die Scheinquitten, die eine dornige Terrorherrschaft im Vorgarten halten. Mit ein bisschen Zwick und Zwack konnte ich da für etwas mehr Luft sorgen und den benachbarten Kirschlorbeer von einem bösen Nachbarn befreien. Bei den Scheinquitten hatte ich mir natürlich die Hände vollkommen zerkratzt, Zeit aufzuhören.

Aber:

Nun gut, neben den Scheinquitten hatte es eigentlich auch der Holunder nötig, der aus irgendwelchen Gründen in alle unmöglichen Richtungen, aber nicht so richtig nach oben wächst. Da kann man durchaus durch überlegte Schnitte für etwas bessere Ordnung sorgen. Wieder ein paar Äste für den Kompost, die kann ich ja alle schon mal etwas kleinschneiden, sonst nützt das ja nicht viel. So, jetzt ist aber Zeit für ein Feierabend-Bier.

Naja, neben dem Kompost ist ja unser Haselnussstrauch, der leider in unseren Baum hineinwächst, so dass der Baum schon ganz krumm weiterwächst und die Äste in die Straße ragen; vielleicht wäre es sinnvoll, mal die Haselnuss ein bisschen auszuasten, damit Strauch und Baum wieder etwas mehr Platz haben. Aber die Äste sind schon ganz schön dick, ob das die Gartenschere noch schafft? 

Die ersten Äste gehen noch ein bisschen schwer, aber man hat den Bogen doch bald raus. Natürlich muss man sich um eine gewisse Symmetrie kümmern, das heißt, man zwickt dann doch noch ein paar mehr Äste ab, als eigentlich vorgesehen. Aber das Holz ist ja auch gut für den Kompost. Na, da haben wir beide uns jetzt aber eine Pause verdient:

(Frau Ackerbau war wenig begeistert von meinem Wirken. Irgendwie kam ich mir so vor, wie ein Kater, der als Geschenk eine tote Maus ans Bett legt und feststellen muss, dass dieses Geschenk nicht goutiert wird. Aber die Gartenschere ist eben der beste Freund des Mannes.)


16 Kommentare:

  1. Von dieser, frühmorgentlichen Freundschafts-Anekdote begeistert bin
    -> da halten 2 zusammen und gehen durch dick & dünn ... (ړײ)

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    1. Eines der letzten Geheimnisse dieser Welt: die Freundschaft zwischen Mann und Gartenschere...

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  2. Wie war das mit dem Mann, der einen Hammer in der Hand hat und für den alles wie ein Nagel aussieht?

    [Meine Spontanassoziation beim Anblick Deiner freundlichen Gartenschere war: Naknak.]

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    1. Alles, was maximal daumendick ist, lebt hier gefährlich...

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  3. Schneller, lauter, härter....
    Ein echtes Männergartengerät muss laut sein, mehr Power haben...
    Die Männer, die nicht so ein Gerät haben, müssen vor Neid anfangen zu sabbern.

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    1. Bei mir ist es eher eine stille Liebe. Mir ist schon mein Radenmäher zu laut.

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    2. Da hätte ich Dich gerne als Nachbarn. Bei einigen unseren lautet die Devise eher: Wenn es keinen Krach macht, ist es keine Arbeit.

      [Ich sag nur Laubpuster... aber die sind eher auf dem Klinikgelände präsent.]

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    3. Ich habe früher schon viel Laub mit Reisigbesen oder Gras- und Laubrechen aufgeräumt. Eigentlich eine schöne, fast meditative Tätigkeit.

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    4. Mann? Höh? *anmirrunterguck* nee, nee .. DIE einzige, die hier ne Gartenschere benutzt, bin ich.
      Und da Du auch auf stilles arbeiten beim Laubzusammentragen stehst, liegt die Vermutung nahe, dass Du eher ein weibliches Gen zuviel hast, als ich ein männliches *lach

      Ich habe leider nämlich auch die Erfahrung gemacht, dass viele Männer nur Gartenarbeit machen, wenn man sie auffordert und wenns Krach macht. Mein Nachbar mäht jede Woche lautstark seinen Rasen a la: Schaut alle her, ich tu was! Jede Woche .. und Laubbläser sind echt die Pest. Es gibt wirklich schon Orte, wo die Dinger verboten sind und Feinstaub wirbeln sie auch auf. Nur als Hinweis an die, die denken nur Autos können sowas Lustiges. ;)

      LG Namenlos

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    5. Beim Rasenmähen ist auch wichtig, dass die Rentner, die wirklich immer zuhause sind, am Sonnabend vormittags mähen. Sonst haben ja all die berufstätigen Nachbarn nix davon. (Ist bei uns wirklich so!!)

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    6. Kein Rentnerhass bitte. Da kommen wir alle noch hin.

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    7. @Hafensonne: vielleicht mähen die ja auch jeden Tag, weil sie vergessen haben, ob sie die Woche schon gemäht haben und du kriegst aber nur den Samstag mit, weil du an den anderen Tagen auf der Arbeit bist!... hehe... @Genau, Herr Ackerbau: Der Herr Alzheimer sitzt uns allen wie ein Schalk im Nacken und freut sich schon über die ganzen tiptop gemähten Rasen...

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    8. Da kommen wir alle noch hin? Ich schätze für meine Generation mal vorsichtig ein reguläres Renteneintrittsalter von 80 Jahren. Das muss man erstmal schaffen!

      @kirschblüten-tsunami: Haha, ja genau so könnte mans erklären!

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  4. Ich habe schon seid über 14 Jahren meine Felcoscheren und ich muss gestehen das sie bis auf Schleifen und mal eine neue Feder sie noch einwandfrei funktionieren .
    Dabei lasse ich meine Scheren auch hin und wieder draussen liegen oder sie landen aus versehen aufm Komposter

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    1. Seufz. Wieder sollen hier einfache Backlinks generiert werden. Das ist reichlich widerwärtig.

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