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Montag, 12. August 2019

Whatever floats your boat






Nach der längeren Fahrt wurde für den nächsten Tag wieder eine Wanderung angesetzt. Noch einmal am Strand entlang, nach den letzten stürmischen Tagen war ja vielleicht etwas Interessantes zu finden. 

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J.S. fand einige schöne Jakobsmuscheln, daneben auch verschiedene Feuersteine. Auch wenn die Feuersteine ideal für Faustkeile geformt waren, zeigten sie keine Zeichen von irgendeiner Behauung. Also nicht frühsteinzeitlich. Nach den Erfahrungen bei der Hinreise ließen wir sie am Strand, sie wären wohl für das Handgepäck nicht wirklich geeignet gewesen. 

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Wenig überraschend waren natürlich noch die ganzen Schiffswracks noch am Strand, nun allerdings nicht mehr auf dem Trockenen, sondern im Wasser. 

- Zwischenruf aus dem Publikum: Irgendwie wäre es total super, wenn man die ganzen Schiffswracks dann noch einmal halb im Wasser sehen könnte, vielleicht gibt es ja Fotos? 
 - Eigentlich war das nicht geplant, aber wenn es so gewünscht wird, gerne. 






 An einem der Boote fand sich ein neuer, toter Passagier, irgendein langer toter Fisch hatte sich rumgewickelt. 


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Am Ort angekommen, tranken wir erst einmal einen Schluck. Gegenüber eine Kirche mit einer sehr, sehr beunruhigenden Marienfigur. 

(Man muss aber dazu sagen, dass ich auf einem Foto, das J.S. aus nächster Nähe von meinem Gesicht gemacht hat, nur geringfügig weniger verknittert aussehe.)

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Wir gehen weiter zur Zitadelle, entscheiden uns gegen den Besuch der dortigen Museen, sondern schauen uns einfach die dicken Mauern an. 


Wenig überraschend finden wir auch eine Gedenkstelle für Mitglieder der Résistance, die hier von den Deutschen hingerichtet wurden. Die Täter aus der Generation unserer Großväter, die Tatorte über Europa und noch weiter verstreut, alles noch nicht so lange her.  Wichtig, dass wir das nicht vergessen. 

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Am Abend in der zweiten Kneipe am Hafen, auch wieder mit Livemusik. Diesmal aber ein kompetenter Jazz-Gitarrist und ein Sänger, der noch mit Jazzbesen über einen Aluminiumkoffer streicht. Französische Chansons, die mir aber gut gefallen, darunter auch eine französische Version von Suzanne von Leonard Cohen.  Das versöhnt etwas mit den Darbietungen der vorgehenden Tage. 

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Zuhause stellen alle fest, dass es nicht gut ist, dass die moderne Technik es ermöglicht, dass ich jedes Lied, das mir gerade durch den Kopf geht, sofort auch anhören kann. 

7 Kommentare:

  1. ... und die Taube (nicht Krähe), als neueste Hutkreation der kommenden Modesaison (ړײ) entschädigt für die vielen Wrackfotos !!!

    *♥MERCI...und...übersiebenBrückenmusstDUgehen...singendträllerndindieneueWocheentflattere*

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  2. Drittletzter Absatz.
    Die Generation auch meiner Großväter und meines (geplanten) Stiefvaters. Keinen von denen konnte ich mehr danach fragen.

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  3. Die Berichte gefallen mir sehr, auch die etwas morbiden Fotos. Und das mit der Musik kann ich gut verstehen, früher hatte ich manchmal Sehnsucht nach einem bestimmten Lied und versuchte es irgendwo zu finden(Platten, CDs bei Freunden...), heute jederzeit verfügbar.

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    1. Bei mir entgleitet die Musikauswahl gerne. Manchmal ist es ganz gut, dass man normalerweise nicht jeden deutschen Schlager gleich zur Hand hat.

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