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Sonntag, 11. August 2019

Neues vom Heiligen Franziskus


(Gerade einen längeren Abschnitt über die gelungene Betitelung von Blogtexten gelöscht. Kurzversion: So eher nicht. Die Alternativüberschriften, die mir im Kopf herumgingen, "Ohne mit der Quimper zu zucken" oder "Kommando Quimperle" wären allerdings noch schlechter gewesen.)

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Es war schlechteres Wetter angesagt, also entschieden wir uns für etwas Kultur. In Quimper, eineinhalb Autostunden entfernt, gab es eine Ausstellung über bretonische Impressionisten, also fuhren wir dahin. Im Auto wurde das Handy als Navi angeschlossen, ich konnte Frau Ackerbau dann noch empfehlen, dass man für die Musik einfach beim Handy auf Shuffle stellen kann und so hörten wir uns kreuz und quer durch ihre Musik, darunter viele Lieder, die man schon Jahre nicht mehr gehört hatte (ich kann jetzt sagen, dass ich in meinem ganzen Leben noch nicht so viel Billy Joel gehört habe, wie auf dieser Autofahrt). Auf dem Handy waren auch ein paar Hörbücher, die man immer weiterdrücken musste, bei einem, "Mörderischer Wind" von Raymond Chandler, bat ich aber darum, das erste Kapitel einmal anzuhören. Ich habe diese Geschichte vor Ewigkeiten mehr als einmal gelesen, erinnerte mich nur daran, dass am Anfang der Detektiv in einer Bar sitzt, ein Mann hereinkommt, der nach einer Frau in einem bedruckten Bolerojäckchen und Seidenkreppkostüm fragt, unvermittelt von einem anderen Gast der Bar angesprochen und erschossen wird. Soweit stimmte meine Erinnerung noch, wir hörten dann über die Zeit auch noch den Rest. Ich habe längere Zeit Chandler nicht mehr lesen können, weil er dann doch manchmal zu sehr ornamental und geschwätzig ist (insbesondere in den Wollschläger-Übersetzungen), das Wiederhören hat mir dann aber Spaß gemacht. Die Handlung ist zwar eher ein Vorwand, einzelne Szenen aneinander zu reihen, aber ich fand es dann doch schön, bis zu der Schlussszene (an die ich mich auch noch erinnerte), in der der Detektiv Perlen in den Pazifik schmeißt. 

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So kamen wir gut unterhalten in Quimper  (an Quimperlé fuhren wir allerdings vorbei). In Quimper wurde für ein Festival der bretonischen Kultur gerüstet, das bedeutete, dass es an vielen Stellen unvermittelt Volkstanzgruppen gab. Daneben hatten einige Händler Stände aufgebaut, ein paar davon kannten wir schon von dem Markt beim König Artus-Museum. 

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Wir schauten uns zunächst die Kathedrale von Quimper an, von außen eine schöne gotische Kirche, die Innenausstattung allerdings ein bisschen merkwürdig. Das lag wohl daran, dass in der Reformation die Bilder zerstört wurden und danach eben irgendwie ersetzt wurden. Am interessantesten fand ich einen Franziskus-Altar, in dem folgende Szene dargestellt wurde:

[Ergänzung 8.8.20: Des Rätsels Lösung ist, dass es sich um den heiligen Rochus handelt. Franziskus hat nichts damit zu tun.] Ein Hund bringt Franziskus einen Frisbee? Zuhause schaute ich mal im Lexikon der christlichen Ikonographie nach, in dem zahllose Franziskusszenen beschrieben werden, eine mit Hund fand ich allerdings nicht. Es gibt eine Legende, nach der Franziskus einen Wolf gezähmt hat, aber so unfähig kann der Maler nicht gewesen sein, dass das ein Wolf sein sollte. Franziskus hatte ohnehin dem Wolf angeboten, in Zukunft für sein Essen aufzukommen, damit er nicht mehr Leute oder Tiere reißen muss, in dem obigen Bild ist es ja eher so, dass das Tier Franziskus etwas bringt. Rätsel über Rätsel. 

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Die Impressionisten-Ausstellung war auf zwei Museen aufgeteilt. In dem ersten Museum der bretonischen Kunst fand ich dann auch ganz andere Dinge interessanter, z.B. das hier:



Oder das, das sich im Saal der niederländischen Meister fand. 

In einem Raum gab es Monumentalgemälde des späten 19. Jhd., die Szenen aus bretonischen Sagen darstellten. Die Aufgabe scheint gewesen sein, möglichst viele halbnackte Frauen in die Szenen einzubauen (das müsst Ihr Euch jetzt selbst vorstellen, ich habe keine Fotos gemacht).  

Von den Impressionisten habe ich nur das hier aufgenommen, Die Stille, von Henri Martin. 

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Die Kathedrale wird von niedlichen Dämonen bewacht.


Auf das Straßenpflaster fällt Eis. 

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Ereignislose Fahrt zurück. 

2 Kommentare:

  1. Wir, als Kinder mussten/durfen mit Papa... ab und an - am Sonntag - in´s Kunstmuseum... es halte - so schön - beim Rennen und sprechen... in den hohen Räumen ;D
    Wir sollten aber leise sein... beim Studieren der riesigen Schinken, an den Wänden ... unsere Sonntags-Andacht ... hin und wieder ;) anstelle des Gottesdienstes !

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    1. Als Kind kannte ich nur das deutsche Museum; die Kunstmuseen kamen erst viel später.

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