Ich mag die Brückentage im Büro. Alle müssen irgendwohin fahren, zu den Schwiegereltern, ins Grüne, zum Garten nach Brandenburg, ich fahre nur mit der fast leeren S-Bahn ein bisschen später und ein bisschen schlampiger gekleidet als sonst ins Büro. Die Gänge sind leer, nur diejenigen sind da, die keine Stunden zum Abbummeln haben oder die sich denken, dass sie heute einen Tag lang ungestört Internet lesen können und dann lieber an einem Tag Urlaub nehmen, an dem es wirklich etwas zu tun gäbe. Ich lasse mein Fenster offen, ohne dass nach einer halben Stunde jemand an den Füßen friert oder sich über den Zug beschwert. Ich muss keinen Streit schlichten, mir keine Beschwerden anhören, aber vielleicht redet man auf dem Gang mit einem der anderen Verbliebenen und erfährt Dinge, die man sonst nicht erfahren hätte. Das Telefon bleibt ruhig, ich kann durch meine lange Liste von Dingen gehen, die schon längst getan werden müssten und die mir irgendwann auf die Füße fallen werden. Vielleicht hebe ich sie mir aber auf bis zum nächsten Brückentag.
(Das Bild beweist: Auch Hamburg hat schöne Ecken, man muss sie nur finden.)
Seiten
▼
Freitag, 31. Mai 2019
Donnerstag, 30. Mai 2019
Vatertag
Heute im Biergarten konnte ich verschiedenen Amseln zusehen, wie sie Würmer aus dem Rasen zogen. Interessant, wie sich die Amseln die Würmer um den Schnabel wickelten. Die Vögel verschwanden dann in der Hecke.
Ein Amselbock kam dann aber zurück, gefolgt von seinem flüggen, fluffigen Nachwuchs. Der Nachwuchs hüpfte hinterher, die ganze Zeit am Tschilpen. Der Amselvater rupfte resigniert weiter Würmer aus der Erde.
Ein Amselbock kam dann aber zurück, gefolgt von seinem flüggen, fluffigen Nachwuchs. Der Nachwuchs hüpfte hinterher, die ganze Zeit am Tschilpen. Der Amselvater rupfte resigniert weiter Würmer aus der Erde.
Mittwoch, 29. Mai 2019
Dienstag, 28. Mai 2019
Berliner Tugenden
Vor einem knappen Vierteljahr wurde mir hier wunderbarer Content kaputt gemacht: Ich hatte über die Tage dokumentiert, wie sich ein Stück Kopfsteinpflaster langsam auflöst, als plötzlich und unerklärlich der Straßenschaden repariert wurde. Das ist man hier nicht gewohnt, entsprechend hat es mich auch frustriert.
Die Arbeiter waren zwar schnell, haben aber ansonsten andere Berliner Tugenden verinnerlicht: Die Reparatur war nicht sonderlich nachhaltig. Berliner Straßenbaumeister ist halt Mephisto, der auch in Bezug auf Straßenbelag der Auffassung ist, dass alles was entsteht, wert ist, dass es zugrunde geht.
So konnte ich gestern entzückt sehen, dass sich schon wieder die ersten Steine lockern. Freut euch auf reichlich kontemplativen Kopfsteinpflaster-Kontent!
Die Arbeiter waren zwar schnell, haben aber ansonsten andere Berliner Tugenden verinnerlicht: Die Reparatur war nicht sonderlich nachhaltig. Berliner Straßenbaumeister ist halt Mephisto, der auch in Bezug auf Straßenbelag der Auffassung ist, dass alles was entsteht, wert ist, dass es zugrunde geht.
So konnte ich gestern entzückt sehen, dass sich schon wieder die ersten Steine lockern. Freut euch auf reichlich kontemplativen Kopfsteinpflaster-Kontent!
Montag, 27. Mai 2019
Gastblüte
Neben dem Staudenbeet, in der Plattenfuge wuchs in den letzten Jahren eine krautige Pflanze mit großen Blättern, wie ein on di Höhe geschossener Salbei. Blüht die? fragte ich Frau Ackerbau, sie blühte nicht, aber wir jäteten sie nicht, weil der Garten nicht nur für die Pflanzen und Tiere ist, die man selbst drin haben will, sondern für viele unbekannte und manchmal ungewollte Gäste.
Dieses Jahr wuchs die Pflanze noch größer und bildete Blüten aus, so dass ich erkennen konnte, was jedem halbwegs Kundigen schon letztes Jahr klar gewesen wäre: Aus der Fuge wächst eine Königskerze, schon über einen Meter hoch, mit wunderbaren gelben Blüten.
Dieses Jahr wuchs die Pflanze noch größer und bildete Blüten aus, so dass ich erkennen konnte, was jedem halbwegs Kundigen schon letztes Jahr klar gewesen wäre: Aus der Fuge wächst eine Königskerze, schon über einen Meter hoch, mit wunderbaren gelben Blüten.
Sonntag, 26. Mai 2019
Sonntag
Die S-Bahn-Unterführung an der Wollankstraße ist auch tagsüber nicht immer angenehm - der Krach vom Straßenverkehr und den S-Bahnen, der Geruch von den angepissten Wänden, der auch im Frühling nicht mehr vom Holunderduft überlagert wird, seid die vielen Holundersträuche umgehackt wurden - wahrscheinlich, damit die Drogenverkäufer keine einfache Deckung mehr haben. In der Brückenkonstruktion nisten Tauben, der Weg ist mit Taubendreck übersät.
Aber das war nicht der Grund, warum die Passanten heute zögerten, dort entlang zu gehen. Auf dem Weg war eine sich merkwürdig benehmende Frau. Sie sah ganz normal aus, aber irgendetwas stimmte nicht. Ein Passant meinte, es sei so gewesen, als ginge sie nicht, sondern sei festgewachsen am Boden, eine andere Zeugin berichtete von den merkwürdigen Geräuschen, die von ihr ausgingen, keine Sprache, eher ein Rauschen oder Zischen. Die Beschreibungen des Aussehens gehen soweit auseinander, dass man getrost annehmen kann, dass alle Zeugen selbst, Sonntag früh um 2, nicht mehr ganz nüchtern waren. Man selbst wäre ja auch gern wieder einmal so betrunken, dass man Menschen, deren Haut wie Baumborke aussehe oder deren Haare Ranken ähnelten, zusammen fantasieren würde.
Für das weitere Geschehen gibt es jedoch noch andere Quellen, offenbar gab es dann einen lauten Knall, den man im Umkreis von etwa 400 m hören konnte, und im Viertel fiel für etwa 20 Minuten der Strom aus. Die Augenzeugen - deren begrenzte Glaubwürdigkeit ja schon vorher dargestellt wurde - sind auch hier nicht einheitlich in ihren lächerlichen Aussagen. Sie berichten zwar alle von einem gleißenden Licht, das aber entweder aus einem sich plötzlich sich auftuenden Spalt in der Wollankstraße oder aber, gleichsam wie ein Blitz von oben gekommen sei. Nachdem sie die geblendeten Augen wieder öffnen konnten, war die Frau verschwunden, bis auf ihre Schuhe, die noch - neben Flugblättern, die in einer Schrift abgefasst waren, die niemand entziffern konnte - am Boden standen. Der Wirt von "Tante Olli", der Bar nur wenige Meter entfernt, behauptet, die Polizei habe den Zeugen verboten, den einen letzten verständlichen Satz, den die Frau vor ihrem Verschwinden gerufen habe, irgendjemand mitzuteilen - ein weiteter Beweis, dass wir hier in der Gegend sowohl ein Bildungs- als auch ein Alkoholproblem haben. In der Nachbarschafts-Whats-App-Gruppe wurde vermutet, es handele sich wohl um einen Unfall, verursacht von osteuropäischen Kupferdieben, wahrscheinlich Obdachlosen, an der S-Bahn, und das ist natürlich die richtige und einzige Erklärung, auch wenn einige Kreise so etwas ja nicht mehr hören wollen.
Ich habe mir die Stelle aus Interesse angesehen, der Asphalt ist dort auf ein paar Quadratzentimetern kristallin, als sei der Blitz eingeschlagen. Die Stelle fühlt sich trotzdem nicht hart, sondern merkwürdigerweise fast lebendig, wie weiches Holz an. Wenn es nicht so bescheuert klänge, würde ich sagen, dass meine Hand seit ich dort hingefasst habe, von irgendeinem sich ausbreitenden Ausschlag befallen ist. Wahrscheinlich aber nur einfach schlechte Durchblutung. Ich muss mir meine Hände aber wohl in Zukunft eincremen, so trocken und schrundig wie sie sich anfühlen. Fast wie Baumrinde.
Aber das war nicht der Grund, warum die Passanten heute zögerten, dort entlang zu gehen. Auf dem Weg war eine sich merkwürdig benehmende Frau. Sie sah ganz normal aus, aber irgendetwas stimmte nicht. Ein Passant meinte, es sei so gewesen, als ginge sie nicht, sondern sei festgewachsen am Boden, eine andere Zeugin berichtete von den merkwürdigen Geräuschen, die von ihr ausgingen, keine Sprache, eher ein Rauschen oder Zischen. Die Beschreibungen des Aussehens gehen soweit auseinander, dass man getrost annehmen kann, dass alle Zeugen selbst, Sonntag früh um 2, nicht mehr ganz nüchtern waren. Man selbst wäre ja auch gern wieder einmal so betrunken, dass man Menschen, deren Haut wie Baumborke aussehe oder deren Haare Ranken ähnelten, zusammen fantasieren würde.
Für das weitere Geschehen gibt es jedoch noch andere Quellen, offenbar gab es dann einen lauten Knall, den man im Umkreis von etwa 400 m hören konnte, und im Viertel fiel für etwa 20 Minuten der Strom aus. Die Augenzeugen - deren begrenzte Glaubwürdigkeit ja schon vorher dargestellt wurde - sind auch hier nicht einheitlich in ihren lächerlichen Aussagen. Sie berichten zwar alle von einem gleißenden Licht, das aber entweder aus einem sich plötzlich sich auftuenden Spalt in der Wollankstraße oder aber, gleichsam wie ein Blitz von oben gekommen sei. Nachdem sie die geblendeten Augen wieder öffnen konnten, war die Frau verschwunden, bis auf ihre Schuhe, die noch - neben Flugblättern, die in einer Schrift abgefasst waren, die niemand entziffern konnte - am Boden standen. Der Wirt von "Tante Olli", der Bar nur wenige Meter entfernt, behauptet, die Polizei habe den Zeugen verboten, den einen letzten verständlichen Satz, den die Frau vor ihrem Verschwinden gerufen habe, irgendjemand mitzuteilen - ein weiteter Beweis, dass wir hier in der Gegend sowohl ein Bildungs- als auch ein Alkoholproblem haben. In der Nachbarschafts-Whats-App-Gruppe wurde vermutet, es handele sich wohl um einen Unfall, verursacht von osteuropäischen Kupferdieben, wahrscheinlich Obdachlosen, an der S-Bahn, und das ist natürlich die richtige und einzige Erklärung, auch wenn einige Kreise so etwas ja nicht mehr hören wollen.
Ich habe mir die Stelle aus Interesse angesehen, der Asphalt ist dort auf ein paar Quadratzentimetern kristallin, als sei der Blitz eingeschlagen. Die Stelle fühlt sich trotzdem nicht hart, sondern merkwürdigerweise fast lebendig, wie weiches Holz an. Wenn es nicht so bescheuert klänge, würde ich sagen, dass meine Hand seit ich dort hingefasst habe, von irgendeinem sich ausbreitenden Ausschlag befallen ist. Wahrscheinlich aber nur einfach schlechte Durchblutung. Ich muss mir meine Hände aber wohl in Zukunft eincremen, so trocken und schrundig wie sie sich anfühlen. Fast wie Baumrinde.
Samstag, 25. Mai 2019
Der Friedhof der Wischmöppe
An anderer Stelle habe ich ja schon über das rätselhafte Auftauchen der Möppe geschrieben. Nun habe ich den Platz gefunden, wo sich die Möppe zum Sterben treffen: Die Gleise des Bahnhofs Bornholmer Straße. Da liegen die Dinger im Meterabstand.
Ich kann noch nicht vollständig enthüllen, was da vorgeht, es gibt mächtige Gruppen, die nicht wollen, dass diese Dinge ans Licht kommen. Aber Geduld! Und ich weiß mich zu schützen, ein Duplikat meiner Recherchen liegt in einem sicheren Safe in Wichtelbach.
Und immer dran denken: I don't wanna be buried in a mopp sematary.
Ich kann noch nicht vollständig enthüllen, was da vorgeht, es gibt mächtige Gruppen, die nicht wollen, dass diese Dinge ans Licht kommen. Aber Geduld! Und ich weiß mich zu schützen, ein Duplikat meiner Recherchen liegt in einem sicheren Safe in Wichtelbach.
Und immer dran denken: I don't wanna be buried in a mopp sematary.
Freitag, 24. Mai 2019
Neues vom Inkabeet
Ich hatte ja letzthin berichtet, dass ich auf einem Beet dieses Jahr einmal eine kombinierte Mais/Bohnen/Kürbis-Bebauung (sog. Inka-Bepflanzung) ausprobieren will. Die von mir vorgezogenen Maispflänzchen wurden allerdings schnell wieder ausgerupft, schwer erkennbar, ob von den Spatzen oder den Katzen. Ich habe dann einfach noch einmal direkt gesät.
Drei Kürbispflanzen hatte ich auch schon rausgesetzt, viel zu früh, eine ist davon erfroren, die anderen murkelten so vor sich hin. Jetzt mit dem besseren Wetter bestand aber die Hoffnung, dass die Kürbisse sich berappeln würden, solange man das Gießen nicht vergißt. Bestand Hoffnung.
Heute früh musste ich feststellen, dass die Kürbispflanzen, die die letzten Kälteeinbrüche überstanden haben, wieder ausgerupft wurden. Diesmal gibt es allerdings einen gewissen Hinweis auf die Täterschaft, weil neben den ausgerupften Kürbissen eine tote Maus liegt. Frau Ackerbau argumentiert zwar, dass die Katzen wahrscheinlich die Maus beim Randalieren im Beet überrascht und gleich zur Strecke gebracht hätten. Ich bin nicht überzeugt. Wahrscheinlich sind die Katzen der Auffassung, dass das Beet, das ich gejätet, umgegraben und mit schön viel Kompost befüllt habe, ein komfortables Außenklo für sie sei. Störende Gräser und Pflanzen muss man dann halt entfernen.
Hatten die Inkas eigentlich Katzen?
Drei Kürbispflanzen hatte ich auch schon rausgesetzt, viel zu früh, eine ist davon erfroren, die anderen murkelten so vor sich hin. Jetzt mit dem besseren Wetter bestand aber die Hoffnung, dass die Kürbisse sich berappeln würden, solange man das Gießen nicht vergißt. Bestand Hoffnung.
Heute früh musste ich feststellen, dass die Kürbispflanzen, die die letzten Kälteeinbrüche überstanden haben, wieder ausgerupft wurden. Diesmal gibt es allerdings einen gewissen Hinweis auf die Täterschaft, weil neben den ausgerupften Kürbissen eine tote Maus liegt. Frau Ackerbau argumentiert zwar, dass die Katzen wahrscheinlich die Maus beim Randalieren im Beet überrascht und gleich zur Strecke gebracht hätten. Ich bin nicht überzeugt. Wahrscheinlich sind die Katzen der Auffassung, dass das Beet, das ich gejätet, umgegraben und mit schön viel Kompost befüllt habe, ein komfortables Außenklo für sie sei. Störende Gräser und Pflanzen muss man dann halt entfernen.
Hatten die Inkas eigentlich Katzen?
Donnerstag, 23. Mai 2019
Update
Gestern hatten wir angekündigt, dass das Tor zur Unterwelt in der Hannoverschen Straße geöffnet werden soll. Leider haben wir heute erfahren, dass sich dieser notwendige Schritt zur Apokalypse voraussichtlich etwas verzögern wird. Aus Brandschutzgründen muss die bisherige Zeitplanung noch einmal überprüft werden. Ein neuer Eröffnungstermin wird auf der nächsten Aufsichtsratssitzung des Projektkomitees verkündet werden. Alle gekauften Tickets behalten ihre Gültigkeit, es besteht Grund zur Hoffnung, dass der längst fällige Untergang der Erde nur um geringe Zeit verschoben werden muss.
Wir danken für Ihr Verständnis.
Wir danken für Ihr Verständnis.
Mittwoch, 22. Mai 2019
Wichtige Mitteilung!
Das Tor zur Unterwelt in der Hannoverschen Straße wurde gefunden. Es wird demnächst geöffnet werden. Machen Sie sich die nächsten Tage auf schockierende Nachrichten gefasst!*
*Möglicherweise wurde ich in der letzten Zeit zu häufig gezwungen, mir paranormale Schmonzes auf Netflix anzusehen
*Möglicherweise wurde ich in der letzten Zeit zu häufig gezwungen, mir paranormale Schmonzes auf Netflix anzusehen
Dienstag, 21. Mai 2019
Montag, 20. Mai 2019
Der bessere Job:
Allegorische Frauengestalten haben es eher langweilig. Warum nicht lieber eine niedere griechische Göttin sein? Mehr Action, mehr Glamour! (Aber immer noch kein Moped.)
(Hygieia besiegt die Cholera.)
Sonntag, 19. Mai 2019
"Wenn uns doch jemand früher schon gesagt hätte,
wie langweilig das Dasein als allegorische Frauenfigur am Schillerdenkmal ist, dann hätten wir uns ein Moped gekauft und ein paar spannendere Dinge angestellt."
Samstag, 18. Mai 2019
Freitag, 17. Mai 2019
Donnerstag, 16. Mai 2019
Mittwoch, 15. Mai 2019
Der neue Vogel
Letzthin habe ich einen neuen Ton im Garten gehört. Aus der Richtung des Altersheims kam das Geräusch eines sehr lauten, aber virtuosen Vogels. Zuerst vermutete ich, dass das Altersheim irgendeinen Papageienzugang für eine Vogelvoliere hätte, aber anscheinend handelt es sich um einen freien Vogel, der eine gewaltige Lautstärke erreicht. Der zufällig anwesende Bloggerkollege M. kommentierte es zutreffend mit: "Da hört man ja die Flugzeuge gar nicht mehr."
Der Vogel klingt ähnlich wie eine laute Amsel mit grobem Akzent. Die Nachbarn haben ihn schon einmal gesehen und meinen, er hätte teilweise rotes Gefieder. Vielleicht eine Rotdrossel?Ab und zu trötet er gegen 4 Uhr, wenn die Sonne aufgeht. Ich bin mal gespannt, ob ich ihn auch einmal sehe.
Der Vogel klingt ähnlich wie eine laute Amsel mit grobem Akzent. Die Nachbarn haben ihn schon einmal gesehen und meinen, er hätte teilweise rotes Gefieder. Vielleicht eine Rotdrossel?Ab und zu trötet er gegen 4 Uhr, wenn die Sonne aufgeht. Ich bin mal gespannt, ob ich ihn auch einmal sehe.
Dienstag, 14. Mai 2019
Lose Enden (4)
Was mir diesen Urlaub erstmals richtig aufgefallen ist, ist, wie viel Straßen im Nichts enden. Und das ist nicht metaphorisch gemeint, sondern sehr wörtlich.
Dieses Dead End, das ich schon einmal gezeigt habe, nimmt man besser ernst:
denn von der anderen Seite sieht die Straße so aus:
Gleiches auch bei Fußpfaden zum Strand:
Alles höchst symbolisch und ein weiterer Grund, eher langsam zu fahren und zu gehen.
Dieses Dead End, das ich schon einmal gezeigt habe, nimmt man besser ernst:
denn von der anderen Seite sieht die Straße so aus:
Gleiches auch bei Fußpfaden zum Strand:
Alles höchst symbolisch und ein weiterer Grund, eher langsam zu fahren und zu gehen.
Montag, 13. Mai 2019
Schneckenplage in der Invalidenstraße
Kaum wird es etwas wärmer, kommen überall Schnecken heraus.
(Ja, Entschuldigung, ich kann ja auch nichts dafür, wenn hier immer so Kram rumliegt.)
(Ja, Entschuldigung, ich kann ja auch nichts dafür, wenn hier immer so Kram rumliegt.)
Sonntag, 12. Mai 2019
Samstag, 11. Mai 2019
Mopp rules!
Nachdem ich letztens einen Wischmopp in den S-Bahn-Gleisen gefunden habe, folgte schnell die nächste Mopp-Sichtung in freier Wildbahn, in der Nähe des Gleisdreiecks. Offenbar haben wir es mit einer Moppwanderung zu tun, die nicht alle dieser Spezies überleben. Ich schaue ja nun wirklich seit Jahren genau auf die Straße, das habe ich aber bislang noch nicht gesehen. Die Möglichkeit, dass jemand in Berlin versucht, so die Straßen zu säubern, können wir mal getrost ausschließen.
Hier bahnt sich Großes an, würde ich mal sagen. Ich halte euch auf dem Laufenden.
Hier bahnt sich Großes an, würde ich mal sagen. Ich halte euch auf dem Laufenden.
Freitag, 10. Mai 2019
Das Zeichen
Jahrelang hatte er sie gesehen wie sie die Straße entlang ging, den Kopf stolz erhoben, die Haare flatternd im Wind. Auf einmal war sie verschwunden, aber am Hauseck tauchte der unerklärliche Schatten auf, der auch in der Nacht nicht mehr verschwand.
Donnerstag, 9. Mai 2019
Feiertagsbeschäftigung
(Nachgereicht vom 1.Mai.)
Ausnahmsweise habe ich bereits Kopfweh, bevor Eberling kommt. Der alljährliche Tanz in den Mai führt inzwischen zu unterschiedlichsten körperlichen Beschwerden. Und dabei sind Abba-Ohrwürmer nicht einmal mitgezählt.
***
Am ersten Mai konnte ich mich endlich um die verschiedenen Pflänzchen kümmern. Normalerweise topfe ich die Tomaten aus den Anzuchtschalen noch einmal in kleine Töpfe, bevor es rausgeht, diesmal lasse ich den Zwischenschritt weg. Ergebnis: Viel zu dünne Pflänzchen ohne richtige Wurzeln in zu großen Töpfen. Wenn man gießt, schwimmen sie weg, wenn man sie anfasst, brechen sie ab. Diejenigen, die Platz im Gewächshaus finden, haben Glück, bei den anderen ist etwas Schwund, wer hätte gedacht, dass es noch mal so kalt wird. Ob ich dieses Jahr meine Tomätchen durch bringe? (Frau Ackerbau verdreht die Augen, weil ich seit zehn Jahren immer genau das gleiche Gejammer habe, wenn ich die Pflänzlein raussetze.)
***
Dafür habe ich dieses Jahr schöne Chilis und russische Gurken, die angeblich extrem robust seien. Wir werden es sehen. Den Mais, den ich ausgepflanzt habe, haben erst mal andere umgeknickt und platt gemacht, ich tippe auf unsere Katzen.
***
M.E. kommt vorbei. Letzthin hat ihn ein Stück vom Zweitblog dazu inspiriert, einen Bluesmusiker zu erfinden. Als er's mir vorab schickt, bekomme ich Lust, dem erfundenen Blueser ein Liedchen zu schreiben. M. trägt es mit Fassung, als ich ihm sage, dass er jetzt singen muss. Mit seiner Einlassung, er habe noch nie gesungen, wird er nicht gehört. Einziges Zugeständnis ist, dass wir tatsächlich zwei Takes aufnehmen. Das ist Punkrock, Aller! Ich habe das Gefühl, dass er mir für die hilfreichen Anmerkungen, es müsse "from the heart" kommen, extrem dankbar ist. Nach zehn Minuten haben wir das Ding im Kasten und können uns wichtigeren Dingen widmen, wie z.B. dem Abendessen.
Ausnahmsweise habe ich bereits Kopfweh, bevor Eberling kommt. Der alljährliche Tanz in den Mai führt inzwischen zu unterschiedlichsten körperlichen Beschwerden. Und dabei sind Abba-Ohrwürmer nicht einmal mitgezählt.
***
Am ersten Mai konnte ich mich endlich um die verschiedenen Pflänzchen kümmern. Normalerweise topfe ich die Tomaten aus den Anzuchtschalen noch einmal in kleine Töpfe, bevor es rausgeht, diesmal lasse ich den Zwischenschritt weg. Ergebnis: Viel zu dünne Pflänzchen ohne richtige Wurzeln in zu großen Töpfen. Wenn man gießt, schwimmen sie weg, wenn man sie anfasst, brechen sie ab. Diejenigen, die Platz im Gewächshaus finden, haben Glück, bei den anderen ist etwas Schwund, wer hätte gedacht, dass es noch mal so kalt wird. Ob ich dieses Jahr meine Tomätchen durch bringe? (Frau Ackerbau verdreht die Augen, weil ich seit zehn Jahren immer genau das gleiche Gejammer habe, wenn ich die Pflänzlein raussetze.)
***
Dafür habe ich dieses Jahr schöne Chilis und russische Gurken, die angeblich extrem robust seien. Wir werden es sehen. Den Mais, den ich ausgepflanzt habe, haben erst mal andere umgeknickt und platt gemacht, ich tippe auf unsere Katzen.
***
M.E. kommt vorbei. Letzthin hat ihn ein Stück vom Zweitblog dazu inspiriert, einen Bluesmusiker zu erfinden. Als er's mir vorab schickt, bekomme ich Lust, dem erfundenen Blueser ein Liedchen zu schreiben. M. trägt es mit Fassung, als ich ihm sage, dass er jetzt singen muss. Mit seiner Einlassung, er habe noch nie gesungen, wird er nicht gehört. Einziges Zugeständnis ist, dass wir tatsächlich zwei Takes aufnehmen. Das ist Punkrock, Aller! Ich habe das Gefühl, dass er mir für die hilfreichen Anmerkungen, es müsse "from the heart" kommen, extrem dankbar ist. Nach zehn Minuten haben wir das Ding im Kasten und können uns wichtigeren Dingen widmen, wie z.B. dem Abendessen.
Mittwoch, 8. Mai 2019
Andererseits...
...habe ich mir heute den Vortrag von Frank Rieger zu Cyberwar, hybride Kriegsführung und Desinformation angehört. Viele kluge Gedanken und bei der Schlussfolie:
dachte ich mir, dass das hier ja eigentlich schon ganz gut klappt.
dachte ich mir, dass das hier ja eigentlich schon ganz gut klappt.
Dienstag, 7. Mai 2019
Der umgekehrte Digital-Midas
Wenn man wissen will, ob irgendein Digitaltrend eigentlich kurz vor dem Ableben ist, muss nur nachsehen, ob ich mich schon damit beschäftige. Jeder wird bestätigen, dass der Niedergang der Blogosphäre im Juli 2012 begann und die guten Twitterzeiten im Oktober 2013 zu Ende waren. Ich fürchte, ähnlich wird es nun auch mit der re:publica so sein.
Diese Entwicklungen sind jetzt nicht so mysteriös, wie es sich zunächst anhört: Ich habe gar keine Ahnung von Computern, Digitalisierung, Internet. Wenn irgendwelche Entwicklungen auch für mich zugänglich werden, dann haben sie die beste Zeit schon hinter sich. Ich war schon im letzten Jahr dort, damals hatte ich einen leichten Kulturschock. Dieses Jahr kann ich allerdings hingehen und mir Sachen anhören, die ich vorher schon wusste, ein Zeichen, dass die Langeweile in die Konferenz eingekehrt ist.
Aber der Fußboden in der Station Berlin ist fantastisch:
Diese Entwicklungen sind jetzt nicht so mysteriös, wie es sich zunächst anhört: Ich habe gar keine Ahnung von Computern, Digitalisierung, Internet. Wenn irgendwelche Entwicklungen auch für mich zugänglich werden, dann haben sie die beste Zeit schon hinter sich. Ich war schon im letzten Jahr dort, damals hatte ich einen leichten Kulturschock. Dieses Jahr kann ich allerdings hingehen und mir Sachen anhören, die ich vorher schon wusste, ein Zeichen, dass die Langeweile in die Konferenz eingekehrt ist.
Aber der Fußboden in der Station Berlin ist fantastisch:
Montag, 6. Mai 2019
Lose Enden (3) - Katzenedition
In Griechenland gibt es zu viele Straßenkatzen - niemand sterilisiert oder kastriert hier. Wir haben uns Trockenfutter gekauft und gefüttert. Frau Ackerbau hat an ihrer Stellung als Heilige der Straßenkatzen gearbeitet, am eindrucksvollsten, als sie zwei Kätzchen beim Geschlechtsverkehr durch Trockenfutter zur Enthaltsamkeit anspornen wollte. Aber wir wissen ja, es gibt Situationen, in denen einen auch das beste Essen nicht abbringen kann.
Auch ist es manchmal nicht angebracht, in der Hafenkneipe zu füttern.
Auch ist es manchmal nicht angebracht, in der Hafenkneipe zu füttern.
Sonntag, 5. Mai 2019
Fußboden-Ornamente (2)
Ich habe ja schon mehrfach festgestellt, dass die Zeit noch nicht reif ist, für die Vogelschiss-Parade. Aber was soll ich machen, ich habe ja schon ein Blogparaden-Logo und es ist ohnehin meine Aufgabe (von der Guano-Lobby gesponsert), das Thema Vogelkacke fester im Mainstream zu verankern.
Ganz abgesehen davon: Wer könnte an dieser zarten Skizze achtlos vorbei gehen? Dort, wo ich sie fand, tollen sonst die Nebelkrähen herum, denen ich solche Filigranarbeit gar nicht zugetraut hätte.
Samstag, 4. Mai 2019
Freitag, 3. Mai 2019
Donnerstag, 2. Mai 2019
Mittwoch, 1. Mai 2019
Lose Enden (2)
Man sollte sich nicht in Situationen bringen, die wie das Exposé einer Klischee-Sitcom-Folge klingen, wenn man nicht als Klischee-Sitcom-Figur enden will. Es hätte also gute Gründe gegeben, Frau Ackerbau nachzugeben, als sie das Navi anschalten wollte, um den Weg zur Ferienpension zu finden. Irgendwie fand ich das aber beleidigend und bestand darauf, ohne Navigationshilfe zu fahren. Ich überspringe mal die nächste halbe Stunde zu der Szene, in der ich vergeblich versuche rückwärts aus einer engen Straße in einem Bergkaff zu rangieren, vorbei an eng geparkten Autos, begleitet von einer amüsierten Menge von Dorfbewohnern. "Die Saison beginnt, die Deppen sind wieder unterwegs."
***
Ich bin in der einen Woche Korfu mehr Auto gefahren als in einem Jahr Berlin. Das hat aber vor allem damit zu tun, dass ich in Deutschland praktisch nicht fahre, außer es gibt irgendetwas zu transportieren. Wozu auch? Merkwürdigerweise macht mir das Rumgegurke auf den griechischen Straßen aber Spaß, immer kommt eine unerwartete Kurve, immer muss man auf kürzestem Weg bremsen, weil plötzlich ein Mensch, Auto, Hund, Schlagloch auftaucht, jeder Versuch, schneller als 70 zu fahren, wird nach spätestens 200m zunichte. Autofahren ist dort quasi wie ein Handydaddelspiel, ständige Aufmerksamkeit ist erforderlich, ständig müssen kleine Aufgaben gelöst werden. Mariokart in Schrittgeschwindigkeit, ohne dass man von der Straße fliegt. Früher habe ich mich ja über die korfiotischen Schlaglöcher lustig gemacht, aber die Wilhelm-Kuhr-Straße in Pankow sieht ja inzwischen auch nicht anders aus.
***
Für eine Sitcom-Besetzung würde man auf jeden Fall auch den kleinen Hund casten, der an einem Tag, als neue Gäste kamen, plötzlich auf der Terrasse auftauchte, zielstrebig zu dem dort abgestellten Koffer ging, ihn anpisste und fortan nie mehr auf der Terrasse gesehen wurde. Dieser Hund hatte mehr komisches Timing als jeder deutsche Comedian. Später sah ich ihn an der Strandbar, er kläffte mich an und versuchte, mir in die Wade zu beißen.
***
Ich bin in der einen Woche Korfu mehr Auto gefahren als in einem Jahr Berlin. Das hat aber vor allem damit zu tun, dass ich in Deutschland praktisch nicht fahre, außer es gibt irgendetwas zu transportieren. Wozu auch? Merkwürdigerweise macht mir das Rumgegurke auf den griechischen Straßen aber Spaß, immer kommt eine unerwartete Kurve, immer muss man auf kürzestem Weg bremsen, weil plötzlich ein Mensch, Auto, Hund, Schlagloch auftaucht, jeder Versuch, schneller als 70 zu fahren, wird nach spätestens 200m zunichte. Autofahren ist dort quasi wie ein Handydaddelspiel, ständige Aufmerksamkeit ist erforderlich, ständig müssen kleine Aufgaben gelöst werden. Mariokart in Schrittgeschwindigkeit, ohne dass man von der Straße fliegt. Früher habe ich mich ja über die korfiotischen Schlaglöcher lustig gemacht, aber die Wilhelm-Kuhr-Straße in Pankow sieht ja inzwischen auch nicht anders aus.
***
Für eine Sitcom-Besetzung würde man auf jeden Fall auch den kleinen Hund casten, der an einem Tag, als neue Gäste kamen, plötzlich auf der Terrasse auftauchte, zielstrebig zu dem dort abgestellten Koffer ging, ihn anpisste und fortan nie mehr auf der Terrasse gesehen wurde. Dieser Hund hatte mehr komisches Timing als jeder deutsche Comedian. Später sah ich ihn an der Strandbar, er kläffte mich an und versuchte, mir in die Wade zu beißen.
***
Am Morgen und am Abend vor dem Balkon die Rauchschwalben, dauernd am Schwatzen.