Everybody's fucked in their own special way

Freitag, 29. Januar 2021

Vollmond



Auch die Katzen drehen langsam durch. May legt sich regelmäßig vor die Schlafzimmertür und maunzt sich durch die Nacht, so dass man sie immer wieder mal rausschmeißen muss. 

Gestern allerdings lautes Maunzen von draußen, ich schaue nach, es liegt der neue weiße Kater der Nachbarn in unserem Gemüsebeet und macht Katzenmusik. Ich scheuche ihn weg, er läuft schmollend davon, hinterdrein unser Kater, der anscheinend das Publikum für das Gemaunze war. Haben sich die beiden Herren von ihrer Operation erzählt? Ich weiß es nicht. Schlaffördernd ist das alles nicht. 


Donnerstag, 28. Januar 2021

Mensch oder Baum (2)

Der Januar ist fast vorüber, aber anders als sonst gab es dieses Jahr keinen Besuch der Grünen Woche. Eine solche Veranstaltung erscheint inzwischen fast unvorstellbar: Riesiges Gedränge von lauter lauten Leuten. Normalerweise gibt keiner zu, dass er dort hingeht, ich finde es aber vertretbar, einmal im Jahr nachzuprüfen, ob auch jedes Land irgendein Bier braut und die merkwürdigsten Lokalspezialitäten zu probieren. 

Das Bild vom letzten Jahr hatten wir hier schon, thematisch passt es aber ganz gut zu diesem holzigen Lockdown-Blog-Januar. Die Rätsel, die dieses Bild einem stellt, werden nie ganz gelöst oder auch nur ermessen werden können. 



Noch nicht im Blog hatten wir diese, meines Erachtens relativ gruselige, Bierwerbung. Dieses polnische Bier habe ich lieber doch nicht getrunken: Eingesperrte Seelen zu verschlucken halte ich nicht für erstrebenswert.  



Mittwoch, 27. Januar 2021

Enttäuschungen

Da hat es erst geregnet, dann gefroren, die Pfützen sind von knisternden Eis überzogen, und dann ist schon jemand anders hereingetreten und hat das Eis splittern lassen.



Dienstag, 26. Januar 2021

Mensch oder Baum

Einer Chronik entnehme ich, dass in der Mühlendtraße vor mehr als 100 Jahren eine Friedrich-der-Große-Linde  stand, die eigentlich eine Akazie gewesen sein soll. Ein Aststumpf soll so ausgesehen haben wie Friedrich.

Mir ist das zu monarchistisch, grundsätzlich finde ich es aber gut, wenn Dinge wie andere Dinge aussehen;* das mag man möglicherweise sogar hier im Blog merken.

Wo ist die neue Friedrich-Linde? Vielleicht in der Schönholzer Heide, wo es ein paar Mensch-Baum-Mischwesen gibt. Sollten das hier aiuch irgendwelche Adligen sein?







*Außer Kaffeekannen in Elefantenform.

Montag, 25. Januar 2021

Mosaik

Bernburger Mosaik nennt man das traditionelle Kopfsteinpflaster auf Berliner Gehwegen. In Denkmalschützerkreisen hat man Sorge, dass die Verkehrssicherungspflichten dazu führen, dass diese Pflastertradition nicht mehr fortgeführt werden kann (die Steine kommen ohnehin nicht mehr aus Bernburg). Pankow hat Wege gefunden, den Denkmalschutz zu verärgern, bei denen es einen aber trotzdem noch auf die Fresse legt, wenn man nicht aufpasst.



Sonntag, 24. Januar 2021

The trees don't know it isn't spring

Die Kirschen am Friedhof Pankow III, deren Blüte ja das Signal dafür sein wird, dass alles wieder gut ist, üben schon. 


(Die Titelzeile stammt von Josienne Clarke. )

(Dort wo die jetzt Kirschen stehen, war früher schon der Sicherheitsbereich vor der eigentlichen Mauer. Es heißt, man habe die Gräber aus diesem Bereich umgelegt. Deswegen hat man jetzt einen breiten Friedhofsstreifen mit blühenden Bäumen, ohne Gräber.)

Freitag, 22. Januar 2021

Stylingtipps

Mich hat gestern überrascht, dass meine Frisurprobleme so große Anteilsnahme gefunden haben. Vielleicht sollte ich hier doch eher Richtung Yeti-Beautyblog gehen? (Veteraninnen erinnern sich, das stand schon einmal im Raum.) 

Donnerstag, 21. Januar 2021

Holz und Katzen

Darauf ist das Blog wohl auch noch die nächste Zeit reduziert; man hat halt nicht so viel Ausgang. Ich habe ja das Glück, dass mein größtes Problem mit den derzeitigen Einschränkungen ist, dass ich mir mal die Haare schneiden lassen müsste. Die Pandemie hat mich genötigt, Kämme und Föne zu benutzen. Ich habe also keinen Grund, mich über irgendetwas zu beklagen, aber ich werde auch so langsam ein bisschen weich im Kopf. 

Am problematischsten am Home Office ist bei mir, dass die Katze großes Interesse an allem hat, was aus dem Drucker kommt. Wenn der Drucker brummt, kommt sie angestürmt und lässt sich nicht von Computertastaturen oder ähnlichem aufhalten. Man macht sich keine Vorstellung, welche teuflischen Tastenkombinationen durch einen Katzenhintern ausgelöst werden können. 



Also, so viel isch gar id los, dass mr emmr was zum verzähle hätt. Und im Handy finden sich nur Fotos von kahlen Bäumen und merkwürdigen Rindenstrukturen. Trotzdem muss es weitergehen, bis dann die Kirschen blühen und alles schöner wird. Und sei es, weil wir ja ohne Blogpost nicht vom Engelchen in den Kommentaren erfahren würden, welcher Namenstag heute ist. 

Ich hätte sogar noch ein kontroverses Gemüsefoto, das ich verbloggen könnte. Würde ja eigentlich gut passen, aber ich bin mir nicht sicher, ob das Publikum gerade reif genug dafür ist. Morgen also wieder Holz. Oder Katzen. 

Mittwoch, 20. Januar 2021

Totholz (2)

Bei näherer Beschäftigung mit Berlin stellt man ja ohnehin fest, dass jeder Quadratmeter hier reichlich mit Blut getränkt wurde. Man kann sich fragen, wie sich das auf die Vegetation auswirkt. 

 


Seit ein paar Monaten fehlt es mir ja an Auslauf an der Invalidenstraße, so dass ich hier mehr in Pankow unterwegs bin. Auch hier stoße ich natürlich an jeder Ecke auf Dinge, die ich vorher nicht gewußt habe, oder vielleicht einmal gelesen und wieder vergessen. Zur Spaziergangroutine gehört jetzt die Schönholzer Heide, auf dem Weg dahin der Friedhof Pankow III. Dort liegt u.a. auch der Erfinder der Thermoskanne, dessen Grabstein eher wie ein Werbeplakat aussieht (auf dem Dorotheenstädter Friedhof liegt ja Herr Litfaß, da hat es mich tatsächlich gestört, dass er nur eine normale Grabplatte hatte). Und auch dort haben die Bäume manchmal ein etwas dramatisches Aussehen. 



(Nicht mehr lang, nicht mehr lang, dann blühen alle Kirschbäume an der Vorderseite des Friedhofs, die dort gepflanzt wurden, wo vorher die erste Grenzbefestigung war. Wenn dort die Kirschen blühen, wird alles wieder gut. Bestimmt.)

Dienstag, 19. Januar 2021

Die Passionsblume

 ... hat immer noch die Blüte, auch wenn ich nicht erwarte, dass das in nächster Zeit noch etwas wird. Immerhin, es wird nicht aufgegeben. Die derzeitige Kälte scheint der Pflanze nichts auszumachen. Nehmen wir sie als Vorbild: Trotzig in widrigen Umständen.



Sonntag, 17. Januar 2021

Der Weg zum Erfolg

 


Wahrscheinlich ein Überbleibsel des Ausflugslokals „Schloß Schönholz“, aber wie so vieles in der Schönholzer Heide rätselhaft.

Freitag, 15. Januar 2021

Im Kino

Natürlich nicht im echten, auch jenseits von Lockdown-Schließungen war ich das letzte Mal Anfang des Jahrtausends im Kino. Aber ich habe letzthin geträumt, ich säße im Kino und sähe einen Filmtrailer. Was ich gesehen habe, weiß ich leider nicht mehr, die Stimme des Ansagers habe ich aber noch gut im Ohr, im Hintergrund lief irgendein jämmerlicher Westernhagen-Kram. Die Stimme sagte, in diesem Filmtrailer-Erzähler-Tonfall: 

"Er ist geil. Er hat ein Boot. Er könnte die ganze Stadt zerstören."

An mehr erinnere ich mich nicht mehr, aber seit Tagen muss ich darüber grübeln, was für ein Film das gewesen sein könnte. Wahrscheinlich keiner, den ich mir angesehen hätte (wenn man mal davon absieht, dass ich mir eh keine Filme ansehe).

Montag, 11. Januar 2021

Achtung! Unwillige Väter!

 


(Und manchmal ist das ganze Bild, das ich wegen eines solchen Details aufnehme, auch nicht schlecht.)



Sonntag, 10. Januar 2021

Searching for Rübezahl

In einem 100 Jahre alten Zeitungsartikel, der mir letzthin in die Hände fiel, stand etwas von einem Rübezahl-Baum im Pankower Schloßpark. Das fiel mir wieder ein, als wir heute durch den Park gingen, eine Platane, die auch schon vor 100 Jahren existiert haben mag, zeigt - wenn man viel guten Willen hat - ein Gesicht.



Wieder zuhause habe ich nachgelesen: Es war eine Rübezahl-Fichte, die eigentlich eine Kiefer war, nahe an der Panke. Wahrscheinlich schon lange nicht mehr vorhanden, muss beim nächsten Mal noch einmal nachsehen. Die Panke hatte damals dort noch einen kleinen Wasserfall - auch davon ist nichts mehr zu sehen.


(Auch nicht Rübezahl.)

Freitag, 8. Januar 2021

Alle Jahre wieder

Bei meinen Januar-Fotos findet sich immer dieser Baum im Bürgerpark. Ich kann offenbar nicht ohne ein Foto an ihm vorbeigehen. Und jedes Jahr kam nach der kahlen, kalten Zeit dann irgendwann auch wieder das Grün zurück.



Dienstag, 5. Januar 2021

Die alten Götter

Wie sich zeigt, hat die kultische Verehrung des archaischen Gotts Triglav auch nach der Christianisierung nie aufgehört. Nur ist er nunmehr nicht mehr dreiköpfig, sondern dreibäuchig.



Die Einheimischen lachen natürlich nur dreckig und tun so, als wüssten sie nicht, was man meine, wenn man sie auf diese monströsen Skulpturen anspricht. (Oder behaupten gar, das seien "Schneemänner", die von "Kindern" erstellt worden seien.)

Selbst die Krähen halten sich von den düsteren Artefakten fern.

Freitag, 1. Januar 2021

Der Blick in die Tiefe

 

Von MC Escher gibt es einen Holzschnitt "Drei Welten", der eine Teichoberfläche zeigt, auf der Blätter schwimmen und in der sich die Umgebung spiegelt, während im Wasser Karpfen schwimmen.  Diesen Effekt kann man auch an den Becken am Pankower Friedhof haben, halt ohne Karpfen.

Ist die Spiegelung das neue Jahr, das verrottete Laub am Boden das alte, die Wasseroberfläche der heutige Tag? Sicher nicht, ist auch egal. Aber man kann gucken, solange man mag