Everybody's fucked in their own special way

Dienstag, 31. Oktober 2023

Arbeitssicherheit

 Ein Blick in der Früh, angebissene Feigen, ein umgekippter Gartenstuhl. Da hat sich hoffentlich das Bärchen nicht beim Klettern verletzt. Nicht, dass noch Schadensersatz gefordert wird, weil  bei uns so eine unsichere Kletterumgebung besteht.



Samstag, 28. Oktober 2023

Pilgerreisen

Ich war dieses Jahr auf den Spuren von Markos in Syros,  Frau Crocodylus auf den Spuren von Leonard in Hydra. Ihre Erkenntnis, „und dann war es ganz leicht; man muss nur nach Athen gelangen.“  teile ich vollkommen, deswegen lege ich ihren Reisebericht gerne allen noch einmal ans Herz. 

War offenbar ein Jahr, in dem sich so mancher aufgerafft hat, noch ein paar Wunschziele zu besuchen.

Das erinnert mich aber daran, dass ich nicht nur über die Maulbeeren, sondern auch noch etwas über die Katzen von Syros schreiben wollte. Muss mir mal die Zeit dazu nehmen.



Freitag, 27. Oktober 2023

Vor einem halben Jahr

 (Trotz fortgeschrittenem Alter überraschen mich die Jahreszeiten doch immer wieder. Das ist erst ein halbes Jahr her? Und es dauert jetzt wieder ein halbes Jahr, bis wir das wieder haben? Merkwürdig.)



Mittwoch, 25. Oktober 2023

Montag, 23. Oktober 2023

Ich mache mir Sorgen um meine Waschbären


 Offenbar haben sie bei ihren Freßausflügen soviel zugenommen, dass  beim Klettern die Äste des Feigenbaums abbrechen.


Sonntag, 22. Oktober 2023

Ernte

So langsam kann man aufräumen, im Gewächshaussind noch ein paar grüne Tomaten, mal schauen, ob die noch nachreifen.



Samstag, 21. Oktober 2023

Mittwoch, 18. Oktober 2023

Nach 26 Jahren Berlin sollte man es eigentlich wissen

 Letzthin hatte ich geschrieben, dass dem Verkehrsministerium jetzt endlich aufgefallen sei, dass die Hecke teilweise abgestorben sei. Es stimmt, nach Jahren haben sie die tote Hecke ausgegraben. Aber nicht, um eine neue zu pflanzen, sondern um irgendeinen Schacht einzurichten. Vielleicht liegt da die deutsche Digitalstrategie, ich werde berichten.




Dienstag, 17. Oktober 2023

Die Wahrheit über den Wellensittich

 Vor ein paar Jahren, als die Welt und dieses Blog noch lustiger war, hatte ich einmal einen Post, in dem es darum ging, nichts über Wellensittiche zu schreiben. Dies wurde mit den furchtbaren Wellensittich-Geschichten, die ich über die Jahrzehnte erlebt habe, illustriert. (Ich würde es an Eurer Stelle nicht lesen.)

Am Wochenende wurde ich an eine Geschichte erinnert, die ich damals nicht aufgeschrieben habe, weil ich mich nicht mehr an sie erinnert hatte. Meine Oma hatte hintereinander Wellensittiche, die immer Bubi hießen, und die jeweils zwei Sätze sagen konnten: „Herrle ist ein Bierdimpf“ und „Scheiß Polizei“. 

Ich habe Fragen, die niemand mehr beantworten kann.

Montag, 16. Oktober 2023

Sonntag, 15. Oktober 2023

Neid

 Erfahren, dass eine Großcousine von mir dieses Jahr 1500 Tonnen Kartoffeln geerntet hat. Ich hab zumindest 12,5 kg davon abbekommen.

Freitag, 13. Oktober 2023

Endlich

 Vor dem Verkehrsministerium wird die Hecke ersetzt, die seit vielen Jahren verdorrt ist. Eigentlich wollte ich hier auf einen Post verlinken, in dem ich das erste Foto der toten Hecke eingestellt habe. Es muss Jahre her sein, ich finde den Post aber nicht mehr.



Immerhin, irgendwann stellt auch der Verkehrsminister fest, dass etwas kaputt ist.

Hoffentlich gefällt die neue Hecke auch den Spatzen.

Donnerstag, 12. Oktober 2023

Ein schlechter Geruch

 Rund um den Invalidenpark riecht es nach frisch Erbrochenen, Kenner wissen, dass das von den Früchten der Gingkobäume kommt, die dieses dezente Buttersäurearoma haben.




Dieses Jahr sammele ich nicht auf, von der letztjährigen Stinkernte konnte ich immerhin zwei Bäumchen ziehen.

Dienstag, 10. Oktober 2023

Zurück zu den Wurzeln

Angelnette hat gestern in den Kommentaren etwas zu sexy Süßkartoffeln geschrieben. Jeder, der mich kennt, weiß, dass mich wenig mehr aufregt, als wenn sexy in Bezug auf etwas verwendet wird, was keine Person ist. (Das macht Meetings mit einer bestimmten Art von Beratern sehr, sehr schwierig für mich.)

Dann fiel mir aber wieder ein, dass ich ja vor einem Jahrzehnt hier das Fachblog für erotisches Gemüse etablieren wollte. (Nachdem ich diesen Satz geschrieben und das Link gesucht habe, muss ich mir Hände, Augen und Mund mit Seife auswaschen.) Alter Zeiten wegen hier also ein extrem ästhetisches Bild von Sweetie Sweetpotato:




Sonntag, 8. Oktober 2023

Entwicklungen

Die Waschbären bedienen sich weiter an den Feigen, aber nur an ein, zwei pro Nacht. Damit kann ich gut leben. Hier sind noch etwa hundert Feigen am Baum, alles was in den nächsten 10 Tagen noch reif wird, kann noch geerntet werden.



Die Nachbarn haben größere Probleme  Die Waschbären wollen den Dachboden besiedeln. Also müssen Bäume gestutzt werden, der Dachboden beschallt  und die Nächte durchwacht werden. Da bin ich froh, dass es bei uns nur um ein paar Feigen geht.

Freitag, 6. Oktober 2023

Printemps à Paris



 (Ein Aprilfoto aus Paris, zur Abwechslung. Gibt ja noch mehr als Waschbären.)

Donnerstag, 5. Oktober 2023

Die letzten Abenteuer

 Ich sitze allein an einem Vierertisch im Regionalexpress. Es kommt eine Reisegruppe mit vier Mitgliedern dazu,  zwei davon setzen sich auch an den Tisch. Mir direkt gegenüber sitzt jetzt eine sehr elegant gekleidete junge Frau. Ein anderes Mitglied der Reisegruppe fragt sie, ob sie eine Kopfschmerztablette braucht. Sie verneint, auf die erstaunten Blicke der anderen erläutert sie, dass sie vom Zug und Autofahren Kopfschmerzen bekäme und sich dann auch manchmal heftig übergeben müsse. Sie begleitet diese Aussage mit einer Handbewegung vom Mund weg.

Die Fahrt war nicht nur für sie unentspannt.


Mittwoch, 4. Oktober 2023

Die Stadt auf dem Hügel

 


Syros ist die erste Kykladeninsel, die die meisten Ägäisfähren ansteuern. Aussteigen tun aber fast nur Griechen, die Insel ist das Verwaltungszentrum der Kykladen, in den Reiseführern meist nur kurz erwähnt. (Immerhin gibt es hier in einer Kirche einen frühen El Greco zu sehen, in meiner Verpeiltheit habe ich es aber nicht dorthin geschafft, genauso wenig wie zu dem späteren Haus von Vamvakaris in Athen, weil, wenn man die Reiseführer erst auf der Rückfahrt liest, entgeht einem das eine oder andere.) Wenn man auf mehreren Kykladeninseln war (früher war das ja so die Runde Paros, Naxos, Mykonos, Santorini, Ios), denkt man ja auch, dass man so in etwa weiß, was einen dort erwartet. Das stimmt aber zumindest in Bezug auf Syros nicht. Ich wollte dort vor allem wegen Markos Vamvakaris hin, vielleicht auch, weil ich Städte auf Hügeln gerne mag.




Am Sonntagmittag fährt die Fähre in den Hafen ein. So wie früher werden die Rucksackpassagiere 10 Minuten vorher in den Bauch des Schiffes geschickt, zu den wartenden Autos. Nur haben kaum noch Passagiere Rucksack, sondern Rollkoffer. Die Bugklappe senkt sich langsam, immer ein merkwürdiger Moment. Die See ist ruhig, sobald die Rampe am Hafen aufsetzt, heißt es sich durch die Menschen, die warten, durchzukämpfen. 

Ich liebe dieses Gefühl, an einem neuen Ort anzukommen, mit allem, was ich brauche auf dem Rücken, vollkommen frei zu bleiben oder gehen wie ich will. Kein festes Ziel zu haben, sondern im Augenblick zu entscheiden. Im schlimmsten Fall setzt man sich halt gleich in die nächste Fähre und sucht die nächste Insel.




Vom Hafen aus sieht man die Hügel von Ermoupolis. Rechts, im Norden, etwas niedriger, ist die orthodoxe Auferstehungskathedrale, links in der Entfernung die alte Inselhauptstadt Ano Syros mit der katholischen Bischofskirche.  Die Venezianer brachten im 13. Jahrhundert den Katholizismus nach Syros, auch nach der Eroberung durch die Osmanen im 16. Jahrhundert blieben die Katholiken durch die Franzosen geschützt (deswegen auch die Bezeichnung Frankosyrianos/Frankosyriani für die katholische Bevölkerung). Mitte des 19. Jahrhunderts blieb die Insel in den griechischen Befreiungskämpfen neutral, viele Flüchtlinge siedelten sich unterhalb von Ano Syros an, nannten die neue Stadt Ermoupolis. Der unselige Wittelsbacher Griechenkönig Otto holte bayrische Architekten, machte die Insel zum Verwaltungszentrum, Reedereien, Fabriken siedelten sich an, es gab verschiedene Zeitungen, eine Universität. Ermoupolis war lange Zeit einer der wichtigsten griechischen Häfen, bis dann Piräus langsam diese Rolle übernahm. Damit hatte Syros eine diversere Gesellschaft als die anderen Inseln, hatte Industrie, ein Fabrikarbeiterproletariat und einen großen Hafen, mit allen Nebeneffekten wie Drogenschmuggel und Prostitution. Gleichzeitig gab es aber auch ein sehr ausgeprägtes, reiches Bürgertum. Das ist nicht unbedingt das, was man von Ägäisinseln erwartet, erklärt aber, warum hier der Vater der Rembetes, Markos, herkommen konnte. Im Gepäck habe ich das Buch „Tochter einer leuchtenden Stadt“ von Defne Suman, eine Geschichte über das Schicksal von Smyrna/Izmir bis zur Katastrophe 1922, die in mancher Hinsicht  hilfreich ist, auch diese Insel zu verstehen.

Als ich im Hafen stehe, ist mir dieser ganze geschichtliche Hintergrund nur fragmentarisch bewusst. Ich entscheide mich dafür, gleich den Weg nach Ano Syros anzutreten, um mir das Vamvakaris-Museum anzusehen und in der Oberstadt eine Bleibe zu suchen. Unten am Hafen ein Denkmal, das an die italienische und deutsche Besetzung erinnert. Auch etwas, worüber ich nur wenig wusste, auch etwas, worüber ich einiges lerne.



Eigentlich sollte es einfach sein, auf den Hügel zu kommen. Ich gehe nach oben, den Rucksack auf dem Rücken, am Rathaus vorbei. Irgendwie lande ich aber bei der orthodoxen Kathedrale, und es ist gar nicht so einfach, Wege zu finden, die in die richtige Richtung führen. Der Weg ist eigentlich nicht weit, 200 Höhenmeter vielleicht, 1 km zu laufen, aber verwirrend, mit lauter Sackgassen  Vom Zeitstempel meiner Handyfotos kann ich sehen, dass ich nicht einmal eine halbe Stunde gebraucht habe, bis ich im Vamvakaris-Museum ankam. Der Aufstieg, mit immer neuem Blick auf den Hafen und verwirrenden Gässchen, kam mir länger vor. Um herauszufinden, wie man von einem Hügel zum anderen kommt, habe ich aber Google Maps zu schätzen gelernt.


Ano Syros ist anders als Ermoupolis. Keine venezianischen Häuser, kein Gründerzeitprunk, nur weiß getünchte Häuser und enge Gässchen. Typische frühe Inselhauptstadt, auf dem Hügel, damit Piraten sie nicht leicht überfallen können, unübersichtliche Gässchen, damit Angreifer sich verlaufen. Autos gibt es hier nicht, es gibt drei Parkplätze vor der Stadt. Die meisten Gäste kommen mit dem Taxi an, das sich mühsam um die Stadt kämpft. Tatsächlich hatten dann die meisten anderen Touristen in Ano Syros das Gefühl, der Fußweg müsse sehr lang sein, weil einfach die Taxifahrt auch schon zwanzig Minuten dauerte.  Richtig verstehen lässt sich die Insel aber nur, wenn man zu Fuß geht.

Das Vamvakaris-Museum sind zwei Räume in einem Haus, das etwa in der Gegend ist, wo die Familie gewohnt hat. Man sieht Musikinstrumente, Briefe, Kleidung, alte Fotos. Mit dem Audio-Guide kann man zu den Ausstellungsstücken Auszüge aus der Autobiografie hören, die ich auch auf der Fähre noch einmal gelesen habe. Nicht alles, was man liest, macht Markos sympathisch. Er heiratet, nimmt sich eine Freundin, betrügt die Freundin mit der nächsten Geliebten, und beklagt sich, dass er nur Ärger mit den Frauen hat. Eigentlich will er ja nur Bouzouki spielen, Haschisch rauchen und seine Ruhe haben.


In O Markos Politehnitis (Markos, der Tausendsassa) beschreibt er die verschiedenen Jobs, die er auf Syros hatte von Zeitungsausträger bis Fabrikarbeiter, und beklagt die schwere Arbeit. Nach jeder Strophe kommt dann aber eine Strophe gesungen von Sofia Karivali, die aus ihrer Sicht kommentiert, dass die Arbeit wohl nicht so schwer gewesen sei und er nur anderen Frauen hinterher gestiegen sei, während sie zuhause auf ihn wartete. In dem Lied mischt Markos wohl die Syros-Erfahrungen (er war immerhin erst dreizehn, als er die Insel verließ) und sein späteres Leben, wegen der unterschiedlichen Perspektiven ist das Lied nicht unbedingt schmeichelhaft für ihn.


Es ist Mittag und ich esse einen Salat und überlege mir, wo ich bleiben will. Unten in Ermoupolis ist sicher mehr los, aber wenn ich schon hier bin, will ich auch ein paar Tage in Ano Syros verbringen. Frau Ackerbau hatte mir dringend geraten, mir schon vorher etwas zu buchen, aber das passte nicht zum Plan, keinen Plan zu haben: Ein Bett zur Vorsaison wird sich immer finden. Allerdings hatte ich jetzt in Ano Syros keine der üblichen Rooms to let-Schilder gesehen. Die Suche auf dem Handy führte nur zu booking.com - und warum sollte ich irgendeine Internetplattform dafür zahlen, dass sie mir ein Zimmer ums Eck vermittelt? In dem Café frage ich deswegen den Kellner, ob er Unterkünfte in der Nähe kenne. Der holt gleich den Chef und ich denke, jetzt geht es so weiter wie immer in Griechenland, er ruft einen Cousin an, der vermietet, und ich bin in einer Viertelstunde in einem Zimmer.  Aber der Chef schaut mich nur an, sagt, er wisse auch nicht und ob ich schon einmal booking.com probiert hätte? Ich muss feststellen, dass sich in dreißig Jahren doch einiges geändert hat, bedanke mich, und schaue noch einmal in den Reiseführer, der tatsächlich eine Unterkunft in Ano Syros mit Telefon aufführt. Schon aus Gründen der Selbstachtung kann ich das jetzt nicht über booking.com regeln - das Gelächter von Frau Ackerbau in Berlin hätte ich bis nach Syros gehört. Alexandros, der Vermieter, geht ans Telefon und verspricht jemanden zum Haus zu schicken, ich warte noch und genieße die Aussicht. Alexandros ist sehr vorsichtig, ich verstehe erst später, dass die normale Kundschaft anspruchvolle Griechen sind, die - nun ja - sehr anspruchsvoll sein können. Das Zimmer ist kurz unter der katholischen Bischofskirche, teilweise in den Fels gehauen, sehr schön. Kostet wie ein normales deutsches Businesshotel, aber das ist mir erst einmal egal. Die Aussicht von der Terrasse ist es wert.






Der junge Mann, der mir das Zimmer zeigt, studiert eigentlich an der Universität in Syros. Er erklärt mir auch, dass in Ano Syros die Hauptwege mit einem weißen Strich in der Mitte gekennzeichnet seien. Wenn man sich nicht verlaufen wolle, empfehle es sich, sich an diese Wege zu halten. Ich brauche dann trotzdem immer ein paar Anläufe, um zurück zum Hotel zu finden, so schnell verläuft man sich.


Der letzte Weg an diesem Tag führt zu einem Supermarkt und dann zu der katholischen Sebastianskirche, in die der junge Markos ging. Die Kirche wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut, schon am Rande der oberen Stadt. Das Viertel war wohl eher schon für die ärmeren Katholiken, weiter vom Bischof entfernt. Den Gottesdienst habe ich aber schon versäumt.






Sonntag, 1. Oktober 2023

Urban Gardening am Robert-Koch-Platz

 Letzthin mit einem Kollegen auf dem Weg zum Mittagessen unter den majestätischen Kastanien des Robert-Koch-Platzes entlang, ich beklugscheißte ihn mit Hinweisen zu dem Unkraut (Berliner Standard: Rucola, Beifuß, Berufskraut), als ich plötzlich noch ein vertrautes Blatt sah.



Eine Tomatenpflanze kroch am Boden entlang, mit durchaus beachtlichem Fruchtansatz. Ich dachte an ein paar meiner Gewächshauspflänzchen, die ich seit einem halben Jahr betüdle und die weniger tragen. Vielleicht pflanze ich nächstes Jahr auch gleich am Robert-Koch-Platz.