Die Sonne geht jetzt kurz nach 7 Uhr auf und auf der Fahrt mit dem Schulbus kann man wieder mehr erkennen als nur dunkle Schatten und Gebäude. Irgendjemand hat auf den BVG-Fahrplan "bald", verziert mit Herzchen, geschrieben, und vielleicht ist das der einzig gültige BVG-Fahrplan, "bald", "um die Zeit kommt der Bus gern". Aber der Bus fährt weiter, man sieht alles nur kurz und verhuscht, keine Gelegenheit genauer hinzusehen oder gar ein Foto zu machen. Kein drive-by shooting also.
Es geht vorbei an dem Quallen-Graffiti in der Binzstraße, das eine Qualle zeigt, die einen Joint raucht. Hier ergeben sich verschiedene Fragen, über die man auch den Rest der Busfahrt nachdenken könnte, wenn es nicht auf einmal wieder so viel zu sehen gäbe. Der Himmel ist wie eine Torte geschichtet, immer eine leicht türkise Lage, gefolgt von einer eher pupurfarbenen. An den Wänden stehen Wörter oder Buchstabenfolgen, die auch beim langsamen Vorbeigehen nicht zu entziffern wären.
Das große Haus an der Brache: Jetzt im Tageslicht erkenne ich, dass nahe beim Giebel einige Isolierplatten fehlen und sich die Spatzen dort breit machen. Sie pfeifen den Frühling ein, ein Spatz behüpft mehrmals eine Spätzin, soweit man bei Spatzen überhaupt die Geschlechter unterscheiden kann (Hauptsache, die Tiere wissen es selbst).
Auf einmal kommt sich der Beobachter selbst beobachtet vor. Ein erster Blick entdeckt nichts, beim zweiten findet sich der Spion im Fenster, der sich als Plüschtier tarnt.
Es ist kalt, aber irgendwie wird's Frühling.
"Beam me up, Scotty"
AntwortenLöschen.... kam, in meinem noch - morgendlich, vernebeltem - Hirn an (ړײ) *zwinker*
Schöner FRÜHSTÜCKSpost und bald isses so weit:
Singt ein Vogel, singt ein Vogel, singt im Märzenwald,
kommt der helle, der helle Frühling, kommt der Frühling bald.
Komm doch, lieber Frühling, lieber Frühling, komm doch bald herbei,
jag den Winter, jag den Winter fort und mach das Leben frei!
*SINGundTRÄLLER*
Singen und trällern erst ab März.
LöschenDie Qualle mit Joint möchte ich gerne sehen, ich dachte, die hätten ihren Mund unten, aber was weiß ich...
AntwortenLöschenSagen wir mal so: Der Graffitti-Künstler hat das jetzt nicht zoologisch korrekt dargestellt. Für ein Foto müsste ich in der Binzstraße aus dem Bus aussteigen und dann den nächsten 10 Minuten später nehmen. Dazu bin ich zu faul.
LöschenDiese unbeweglichen Beobachterinnen kenne ich aus meinem Dorf. Zurückstarren hilft. Richtig fies sind kleine Hunde, die warten, bis man ganz nahe am Fenster vorbeigeht, und dann fürchterlich loskläffen. Die Infarktrisiken des Landlebens.
AntwortenLöschenVoodoo-Katzen.
Löschen