(Ich hatte ja angekündigt, dass ich von Zeit zu Zeit berichte, was sich in meinem Zweitblog so tut.)
Im Nebenzimmer treffen wir zunächst Henry Rollins, der erzählt, wie er damals seinen Job bei Häagen Dasz aufgegeben hat und warum er das immer noch für eine gute Idee hält. Danach können wir dem alten antialkoholischen Schelm zuhören, wie er in jungen Jahren das Lob des betrunkenen Autofahrens singt und dabei mit dem Vorschlaghammer auf alte Autos einschlägt. Zur Beruhigung erfahren wir etwas über die Ursprünge des New Orleans-Jazzes und dass Jelly Roll Morton übersetzt nicht einfach Marmeladensemmel-Martl heißt, sondern bekommen eine Ahnung der obszönen Konnotation der Marmeladensemmel in den amerikanischen Südstaaten am Anfang des letzten Jahrhunderts. Auch nicht beruhigend genug? Dann sehen wir doch zu, wie vor fast 85 Jahren Skelette im Kino zum Tanzen kamen und erfreuen uns auch heute noch daran, wie schön es aussieht, wenn ein Skelett auf dem anderen Xylophon spielt. Wir hören dann Eddie Argos zu, der sich nicht mehr so richtig an den letzten Abend erinnert und deswegen eine merkwürdige Selbsthilfegruppe besucht, und sehen in dem dazu gehörenden entzückenden Filmchen, dass man manchmal erst zum Schluss erkennt, ob jemand wirklich ein Freund ist. Grant Hart, der hier allen als Schlagzeuger der Minneapolis-Punklegende Hüsker Dü unbekannt sein wird, macht derweil seinem Nachnamen alle Ehre und erklärt Leuten, die sich für zu wichtig halten, wie es wirklich um sie steht. Die Dickies bekommen Fanpost und singen darüber und erinnern mich an manche Nachmittage vor 30 Jahren, als ich diese Cassette hörte. Schließlich scheitert meine Suche nach naiver Religiosität in der Hillbilly-Musik der 30er Jahre, weil ich Dave & Howard auf den Leim gehe, die mit der Südstaatenversion heutiger Ballermannmusik damals durchaus Erfolg hatten. Immerhin gibt uns Dr. Humphrey Bate in diesem Post noch die Antwort auf die alte Menschheitsfrage: Fleisch oder Schinken.
Nichts dabei? Naja, vielleicht im nächsten Monat (wahrscheinlich alles zu Mainstream, ich weiß).
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