Während die Zeit so zäh vergeht als sei man vier Jahre alt und wartete aufs Christkind, macht das Wetter ohne Probleme mehrere Jahreszeiten innerhalb weniger Tage durch.
Erst hat man im März einen Sommertag, dann kommen die Minusgrade und der erste Schnee. Jeder, der am 30.3. in Berlin war, hat mindestens ein Schneebild auf seinem Handy, das er dann entweder über Twitter oder über Whats-App-Gruppen verschickt hat. Das funktioniert besser als jeder Ortungsdienst (auf diese Weise habe ich auch festgestellt, dass der geschätzte südafrikanische Autor Niq Mhlongo wohl gerade wieder in Berlin ist).
Im Bürgerpark beginnen die Kastanienblätter zu knospen und ich hoffe, dass es ihnen nicht zu kalt ist. Ich stelle mich darauf ein, dass ich dieses Jahr nicht mitansehen kann, wie die eineinhalb Jahrhundert alten Kastanien auf dem Robert-Koch-Platz und die ebenso alten Blutbuchen vor dem Naturkundemuseum Blätter bekommen. Das schmerzt mich verwunderlicherweise sehr. Eigentlich hat man schon genügend Frühlinge mitbekommen, dass man auch einmal einen überspringen könnte. "Lass mal Kindersch, guckt ihr die Blätter an, ich gebe es mir wieder nächstes Jahr." Aber in einer Welt, die aus den Fugen gerät, möchte ich mit eigenen Augen sehen, dass zumindest die Blutbuchenblätter noch wissen, was sie zu welchem Zeitpunkt zu tun haben.
Währenddessen habe ich so eine Art Blogkrise. Meine Methode war ja immer, auf alles, was irgendwie bedeutsam sein könnte, zu verzichten und nur das zu berichten, was übrig bleibt, das, was nicht nützlich oder bedeutsam sein könnte. Was macht man denn, wenn schon von vornherein nichts Nützliches oder Bedeutsames passiert?
Und der Kater versucht, uns umzubringen. Er legt sich immer auf eine andere Treppenstufe. Auch er hat seine Strategie nicht bis zum Ende durchdacht.
Aprilscherze 2020
AntwortenLöschen1. April 2020 in der Welt
"Währenddessen habe ich so eine Art Blogkrise"
und
"die eineinhalb Jahrhundert alten Kastanien auf dem Robert-Koch-Platz und die ebenso alten Blutbuchen vor dem Naturkundemuseum Blätter bekommen"
-> gute APRILSCHERZE ... (ړײ)
Hier kommen bessere:
1. Klarsichtsfolie über den Toilettensitz spannen
2. Papier unter die Maus kleben
3. Das Stück Seife mit Klarlack übermalen
4. Berliner mit Ketchup füllen
5. Grüne Lebensmittelfarbe auf die Zahnbürste tröpfeln
6. Geld auf den Boden kleben
7. Salz in den Zuckerstreuer (und umgekehrt!)
8. Die Sprache auf dem Handy ändern
9. Zahnpasta mit Mayo austauschen
10. Zwiebeln als Liebesäpfel verkleiden
11. Spaß mit Gummi-Tieren
Spaß mit Gummi-Tieren.
LöschenNummer 8 habe ich schon einmal im Selbsttest ausprobiert.
LöschenBrüller, wa? Nr. 1 war bei den britischen Erstsemestern vor 25 Jahren sehr beliebt.
LöschenIch hätte Lust auf 5. Das Leben ist bunt :)
LöschenNr. 4, Berliner mit Ketchup füllen, war bei uns lange Kinderernährung.
Löschenblogkrisebin der krise geht nicht. jetzt heißt es dranbleiben.
AntwortenLöschenNatürlich! Nur der Inhalt wird noch merkwürdiger!
LöschenNa, wir werden sehen, heute gab es wieder Denkstoff, was wollen wir mehr. Willst du uns vielleicht in den April schicken?
AntwortenLöschenGanz sicher nicht, höchstens mit Spaß mit Gummitieren.
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