Everybody's fucked in their own special way

Donnerstag, 30. April 2015

Here comes the summer!

(Zugleich ein Beitrag für Frau Tonaris Rost-Parade.)

Eigentich hatte ich bereits meine gesammelten Invalidenstraßen-Rostfotos durchgesehen, bei der Gartenarbeit meine angerosteten Geräte geprüft, um ein schönes Bild für die April-Ausgabe der  Rost-Parade zu finden. Da kam mir aber am Montag in Köln dieses Kerlchen in die Quere und ich begrub mal schnell meine sonstigen Pläne.



Ich habe ansonsten zwar nicht immer Begeisterung für künstlerischen Rost, aber dieses Manschgerle wirkt so rostig gut gelaunt, dass ich gerne eine Ausnahme mache. 

Zur musikalischen Untermalung verzichte ich diesmal auf jeden thematischen Rostbezug, sondern habe mir ein altes Liedchen herausgesucht, das ähnlich gute Laune verbreitet wie der Rostbengel.* Die wunderbaren Undertones mit Here comes the summer. Der im Lied angekündigte Sommer dauert zwar noch ein bisschen, aber wer weiß? Auch im Mai kann's schon ein paar hochsommerliche Tage geben.

*Das übliche melancholische Gewimmer kommt dann halt das nächste Mal wieder....  

Mittwoch, 29. April 2015

Clash of Grottenstengel

Ich selbst spiele es ja nicht, aber ich habe mir erklären lassen, dass man bei Clash of Clans auf sein Dorf aufpassen muss und wenn man dann kurz mal nicht aufpasst, dann kommen andere und hauen einem alles kaputt.

Ähnliches findet  bei uns gerade im Gemüsebeet statt. Frau Ackerbau und ich werden zwar meistens einig, wie wir unsere Beete aufteilen (sie macht das ganze schwierige Gemüse, ich die Kartoffeln, die man ja eigentlich nur in die Erde legen muss). Aber wir haben einen heimtückischen Gast im Gemüsebeet, den Topinambur. Vor sechs Jahren haben wir mit sechs Knollen begonnen, seitdem graben wir im Herbst und Frühling die Knollen kiloweise aus, aber es werden nicht weniger. Frau Ackerbau hat vor ein paar Wochen das Notwendigste ausgepflanzt, also Karotten, Rote Beete, Salat, Wirsing, Romanesco, Rosenkohl und noch ein paar Kleinigkeiten und dabei schon Topinambur ausgegraben. Ich habe gestern das Kartoffelbeet vorbereitet und festgestellt, dass der Topinambur es ganz gerne als Topinambur-Beet hätte. 

Dieses Jahr bis Herbst werden der Rote Erstling, La Ratte und der Rosa Tannenzapfen (das wären wahrscheinlich auch coole Wrestler-Namen oder Superhelden-Namen) die Vorherrschaft im Beet behalten, dafür sorge ich schon, aber nächstes Jahr geht dann der Kampf von neuem los...

Dienstag, 28. April 2015

Nicht alle Sprichwörter stimmen

Ich sitze auf einem Balkon im Prenzlauer Berg, neben mir qualmt ein Grill. Ich sehe in den
 Innenhof, der allerdings auch nicht so glamorös aussieht wie ich mir das vorgestellt habe. J.J. hat mir am Nachmittag erzählt, dass man in der Schule, wenn einer rülpst, "Schulz" rufen muss. Mir war der Brauch unbekannt, die anderen Feiergäste kannten das aber und teilten mit, dass man außerdem den Daumen an die Stirn halten muss. Dem Letzten darf man dafür eine draufhauen. Diese Kasperei war tatsächlich bisher an mir vorbei gegangen. Wir haben das dann einmal ausprobiert und, was soll ich sagen? Im Innenhof gab es ein prima Echo und P. hat jetzt ein paar schöne blaue Flecken am Oberarm.

Später saß ich noch allein auf dem Balkon und sah den Nebelkrähen bei ihren Flugmanövern zu.  Plötzlich stößt eine Nebelkrähe im Flug auf eine andere zu und hackt ihr von oben ins Gefieder. Eine kleine Wolke von weißen Flaumfedern sinkt nach unten, während die beiden Vögel schnell weiterfliegen. Sie setzen sich dann in einen Baum und krähen sich gegenseitig laut an; gehackt wird aber nicht mehr. Andere Nebelkrähen kommen dazu und krähen mit; nur die Federn auf dem Asphalt erinnern noch an den kurzen Angriff

Montag, 27. April 2015

Unterwegs

S 1 Gesundbrunnen. Der Zug wird bereitgestellt, die Pendler drängen hinein, in den Waggons sitzen einige, die wohl schon länger mit dem Zug hin und her fahren; es ist kalt draußen. Zu diesen Pendlern gehört auch ein mittelaltes Pärchen, er liegt quer über eine Bank und schläft, den Kopf auf einem Rucksack. Sie sitzt gegenüber, ist offensichtlich im Sitzen eingeschlafen. Beide sind eigentlich nicht schlecht gekleidet und wirken nicht ungepflegt. Auf dem Boden neben ihnen steht die obligatorische Flasche, aber nein, es ist gar keine Flasche, sondern ein großes Glas Gewürzgurken. 

Habe ich einen neuen Trend verpasst?

Sonntag, 26. April 2015

Verlorene Schätze auf der Wollankstraße

Da wird jemand traurig sein:

(Das geübte Elternauge sieht, dass es sich um Haribo Picco balla handelt, nicht um irgendwelche Drogen.) 

Samstag, 25. April 2015

Vermeidbare Demütigungen

Manchmal fordert man sein Schicksal heraus. Man sollte es eigentlich besser wissen, macht es aber trotzdem. 

Zum Beispiel, man setzt sich bei einer Zaubervorstellung in die erste Reihe. Bei Ramses, den Großen, einem kleinen feisten Glatzkopf mit Schmerbauch, in der ersten Reihe sitzen. Was könnte schon schief gehen?

Natürlich wurde ich sofort nach vorne gerufen, zusammen mit einem anderen Freiwilligen. Wahrscheinlich hatte ich Glück, dass er mich mit "John Travolta" betitelte, der andere war "Silvester Stallone". Nachdem wir irgendwelche Tücher irgendwo rausziehen mussten, schaffte es Ramses mir ein Glas Champagner einzuflößen, das er aus meiner Nase wieder abzapfte und Silvester Stallone zum Trinken gab. Bei Stallone füllte er das Glas aus den Ohren wieder ab, das musste ich wieder trinken. Das Glas wurde dann bei mir am Hosenstall wieder aufgefüllt und Silvester  Stallone durfte es sich schmecken lassen. Dann war Gott sei Dank Schluss und ich durfte wieder zurück zu meiner Familie, die sich die Lachtränen aus den Augen wischen musste. Illoyale Bande.

J.S. kam auch noch dran, aber mit Kindern haben die Magier ja immer Gnade.

Manchmal habe ich in der Arbeit auch das Gefühl, als hätte ich mich bei der Zaubervorstellung in die erste Reihe gesetzt.  

Mittwoch, 22. April 2015

Blogkategorie: DmHk*

Ich verrate ja nix Neues, wenn ich sage, dass dieser Blog gewisse Qualitätsprobleme hat, wenn's um Fotos geht. Deswegen ist er in dem offiziellen, aber geheimen Blogkatalog des Militärischen Abschirmdienstes unter der Kategorie DmHk aufgeführt. 

Jetzt hat mir meine Telefonfirma aber wieder ein neues Handy aufgeschwätzt, und die Kamera scheint mir wieder ein Stück besser zu sein als die bei meinem letzten. Das verursacht bei mir dann immer den Drang, schöne Dinge zu fotografieren. Bislang habe ich das auch gemacht,** meine Selbstkontrolle hat mich dann zumeist bewahrt, den Kram zu veröffentlichen (abgesehen davon, dass ich ja eine Wohnortwahl habe, die einen vor konventionell schön anzusehenden Dingen wirksam schützt). Nu issses aber passiert. Schaut Euch mal unsere Scheinquitten an (jeder sollte Scheinquitten im Garten haben! Pieksen, wuchern alles zu, aber sehen so schön aus!):


So, jetzt ist es aber auch wieder gut. Ab morgen wieder alles wie üblich. 


*Depp mit Handykamera.
** Bevor hier ein falscher Eindruck entsteht: ich habe auch kein besonderes Interesse an guter oder schöner Fotografie. Hinweise zu besserer Ausrüstung etc. sind vollkommen zwecklos.

Montag, 20. April 2015

Ausflug in den Westen

Kreuzberg.

(Für alle  Nicht-Berliner: So isses bei uns im ÖPNV, da wundert sich auch keiner mehr drüber.)

Schöneberg.

(Warum auf diesem Foto Christoph von der Sendung mit der Maus mit dem Fahrrad rumfährt, weiß ich nicht. Als ich geknipst habe, war er noch nicht da.)

Was mit dem letzten Hipster, der es in Schöneberg versuchte, passiert ist:


(Eigentlich wollte ich ja über alle Dienstreisen und Dienstgänge berichten. Das lasse ich besser (aus Gründen). Nur so viel: ich musste vorne am Podium sitzen und habe erst zum Schluss bemerkt, dass die rätselhaften Beamer-Ausfälle damit zu tun hatten, dass ich immer mit dem Bein gegen den Tisch stieß. Da ich beim eigenen Vortrag stand, war's zumindest für mich kein Problem. Ob ich noch mal dort vortragen darf, bezweifle ich, war aber ohnehin für lau.)

Samstag, 18. April 2015

Besuch im Nebenzimmer (11)

Huch, seit dem letzten Überblick sind schon wieder zwei Monate vergangen. Also, was gab's im Zweitblog? Viel Musik diesmal und die auch international: allgäuerisch, amerikanisch, griechisch, schweizerisch und österreichisch, mit Liedern, die einen Zeitraum von über 60 Jahren abdecken.

Wo ging's los? Bei den Griechen, aber eigentlich auch nur fast. Das Schöne am Zweitblog ist ja für mich, dass ich irgendetwas rauskrame und dann oft ziemlich dazu lerne, wenn ich zu schreiben beginne. Das Lied ist aus den frühen Dreißigern, von Kostas Dousias und heißt "Das Fischerboot". Ich kannte das Lied von einem Rembetika-Sampler und mochte es immer wegen eines gewissen eigentlich rembetika-untypischen metallischen Klang. Wie ich gelernt habe* liegt das daran, dass das ein griechisches Stück ist, das in Chicago aufgenommen wurde. Mit Banjo (aber ich schreibe jetzt hier nicht alles noch mal, was in dem Post steht). Weiter geht's mit einem Gruß aus der alten Heimat, mit einem schönen Lied der Henhunters, das ein Schulfreund geschrieben hat, und das mir immer noch viel bedeutet (ich mach auf der Aufnahme nix außer Bass zu spielen, das ganze hat mit Punk nix zu tun, kann man sich also tatsächlich anhören). Es isch halt nix mehr wias mal war. Danach begeben wird uns nach Washington D.C. in den frühen 80ern und hören uns Bet you never thought von Scream an. Dazu ein kleine Einführung in die Welt der Punkfanzines, Opa erzählt von den Achtzigern und sie trägt rote Pyjamas. Dann wird endlich ein langes Versäumnis bereinigt: endlich eine Schweizer Band, die unglaublichen Baby Jail. "Der dumme Student" gehört zu den Liedern, die man nach einmal hören nicht mehr vergisst. Ohne dieses Lied hätte ich mein Studium nicht zu Ende bringen können.  Danach eine Mischung aus Griechenland (zweiter Versuch einer Bearbeitung eines kleinen Filmchens quer durch den Olivenhain vom letzten Sommer) und Allgäu (aus Gema-technischen Gründen wieder mit Klängen der Henhunters aus dem Allgäu unterlegt, die Gershwin metzgern). Nochmal Griechenland-Amerika: Allerdings diesmal andersrum, mit A. Kostis, der in den 30ern in Griechenland Hawaii-Lieder aufgenommen hat. Inklusive Jodeln. Im Anschluss Jeffrey Lee Pierce, zu seinem 19. Todestag. Mother of earth, ein Lied, das zeitlos bleiben wird. Und, verdammt noch mal, wenn ein Lied die Zeile "Und die Traurigkeit wächst wie Unkraut"  enthält, dann muss das hier doch gefeiert werden. Leadbelly singt, Jahrzehnte davor, von der grauen Gans, und auch diejenigen, die mit Blues nicht viel anfangen können, sollten sich das einmal anhören. Leadbelly sollte man ohnehin viel mehr hören, sag ich ma so. Noch einmal Griechenland, etwas kontemporärer und keine Rembetika, mit Pavlos Sidiropolos und Krima to paidi. Schönes Lied.  Jetzt! Endlich mal wieder ein Buch im Rahmen der 52 Bücher-Aktion, bei der ich so langsam mal wieder aufholen muss. Gefragt war ein Buch, das mein Verhalten verändert hat, vorgestellt habe ich "Nixen auf dem Golfplatz" von Patricia Highsmith. Am Ostersonntag gab's dann mal wieder die Minutemen mit "Jesus and Tequila". Tja. "My life - Jesus and Tequila. I can't deny, I'm satisfied." Hat Herr Ackerbau das aus autobiografischen Gründen hier eingestellt? Wir werden's nie erfahren. Wir bleiben in den USA in den Achtzigern mit einer weiteren Band, die Stile zusammengerührt hat, die eigentlich nicht zusammen passen: Die großartigen Beefeater, die Urväter der Crossover-Bands. Komplett wahnsinnig, Song for Lucky.

Nach all dieser Aufregung können wir bei Josef Hader wieder in unsere meditative Ausgangsstimmung kommen: "So ist das Leben." So schön mit so zarten Pointen. Und Reimen zwischen Versandfisch und romantisch.

Ziemlich viel Stoff für ziemlich wenig Leser also. Aber auch im nächsten Monat wird's wieder genügend merkwürdige Sachen geben. (Und wie immer: wenn man auf den Tag "Nebenzimmer" klickt, bekommt man die gesammelten Inhaltsverzeichnisse der bisherigen Posts).


*Something I learned today, gettit?

Freitag, 17. April 2015

Innovatives Handydesign


(Das berühmte Spiderman-Design. Könnt Ihr auch haben, wenn J.J. ein Videotutorial macht, verlinke ich's hier.)

Donnerstag, 16. April 2015

Nein, diese Kinder!

J.S. erzählt, dass sie in der Schule aufschreiben mussten, welchen Beruf sie später ergreifen wollen, und sein Kumpel M. geschrieben habe, er wolle Hulk werden. 

Kann mich nicht entscheiden, ob ich entsetzt oder neidisch bin. 

Mittwoch, 15. April 2015

Schüsse in der Gruft

Im letzten Rost-Parade-Post habe ich darüber gerätselt, woher die Einschüsse in den Gebäuden am Friedhof am Bürgerpark kommen. Normalerweise wird hier im Blog nicht nach vernünftigen Erklärungen gesucht, bei dieser Frage habe ich dann aber noch ein bisschen recherchiert. Und bin auf den wunderbaren Pankower-Chronik-Blog gestoßen, wo man (nicht nur zu dieser Frage) alles nachlesen kann. "Das Geheimnis von Friedhof I" - das sollte man gelesen haben.



Dienstag, 14. April 2015

Überraschende Werbung


Ich habe ein bisschen gebraucht, um zu verstehen, was da schief gelaufen ist.  Aber das Plakat kann durch die Ergänzung nur besser werden.* 

Die Berliner Pilsner-Werbung mit diesem bescheuert pseudo-hippen Berlin-Bild ist aus meiner Sicht sowieso unerträglich (wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann wäre es, dass der Kiezneurotiker  dazu etwas schriebe**, ich bin für die hier angebrachten Unmuts- und Ekeläußerungen nicht hinreichend begabt. Zwar durchaus ein Meister der schlechten Laune, aber mir fehlt der Furor und anstelle von Ekel und Hass überwiegt bei mir immer die Wurstigkeit. Aber vielleicht mag der KN ja auch Berliner Pilsner. Ich finde, das Zeug schmeckt nach eingeweichtem Pappendeckel.)

*Der zweite Teil kommt von einem Kiss FM-Plakat, was auch recht gräßlich ist. 
**Rent-a-rant. Wäre vielleicht ein Geschäftsmodell.

Montag, 13. April 2015

Die Liebe auf dem U-Bahnhof Wedding

Auf dem U-Bahnhof Wedding werden manchmal die ganz großen Fragen gestellt:

(Heutzutage muss es ja Englisch sein.)

Und auch beantwortet:

Also, damit keiner sagen kann, er habe es nicht gewusst: Die Liebe findet sich hinter dem Schnell-Bäck auf dem U-Bahnhof Wedding. 

(Keine Ursache. Das mache ich doch gerne.)

Sonntag, 12. April 2015

Samstag, 11. April 2015

Gang-Kriege in Pankow

In Pankow gibt es die P*re H*te-Gang, die mit ihrem Tag alle Wände vollschmiert. Da steht dann "P*re H*te" oder - da man lokalpatriotisch ist und nur seinen Kiez verschandelt - P*re H*te 1**, um den Postleitzahlenbezirk ergänzt [Anmerkung: Wahrscheinlich eher ein obskurer Vetweis auf irgendwelche Paragraphennummern]. Wenn man wenig Zeit zum Schmieren hat, muss auch PH 1** genügen.

Nun gibt es offenbar noch eine weitere Schmiergang. Vielleicht feministisch, vielleicht aber auch nur in einem Alterr, in dem man sich auch schon für andere Dinge interessiert, die den Schmierwettkampf mit einem kleinen, aber effizienten Schachzug eröffnet hat:




Donnerstag, 9. April 2015

So sieht ein offenes WLAN aus


Direkt vor unserem Zukunftsministerium. Dank dieser Leerrohre geht dieses Baustellchen nun schon in den dritten Monat. (Ich find's eigentlich nicht schlimm, ich finde es sogar eher sympathisch. Herr Minister D. geht mit ärgerlichen Baustellen auf dem Grundstück genau so um wie ich: erstmal ein paar Monate warten, ob es irgendwie von selber verschwindet. Bei mir führt irgendwann eine freundliche Erinnerung von Frau Ackerbau zur Erledigung. Vielleicht ist Herr D. ja nicht verheiratet).

Mittwoch, 8. April 2015

Unterwegs

Am Bahnsteig sehe ich öfter in der Früh einen Mann, etwa in meinem Alter, der mir irgendwie bekannt vorkommt. Heute fiel mir endlich ein, woher ich ihn zu kennen meinte: Er sieht aus wie eine alte und kränkliche Version von Clark Kent: Frisur, Brille, alles passt wunderbar. 

Vielleicht ist er's ja wirklich; das Leben muss ja auch schwierig für ihn sein, seit es keine Telefonhäuschen mehr gibt.




Montag, 6. April 2015

17 nützliche Tipps für die Tomatenzucht, die leider nicht in diesem Blogpost stehen

Meine Tomatenpflänzchen merkten wohl, dass ich die Aufzucht aufgrund der Pause nicht mehr genau im Internet dokumentieren werde, und waren deswegen relativ verstockt. Von den ersten gepflanzten Samen kamen nur etwa ein Drittel, was eine relativ lausige Quote ist (von ein paar Sorten waren die Samen von verschiedenen Anbietern aus verschiedenen Jahren, so dass es noch rätselhafter ist...). Nach mehrmaligem Nachsäen habe ich jetzt wieder ausreichend Pflänzchen. Beim Sortieren der Sämereien kam mir die Erkenntnis, dass ich letztes Jahr wohl auch, ohne es recht zu bemerken, eine Ochsenherz-Variante gezogen habe. Leider weiß ich nicht mehr, welche von den drei verschiedenen, die bei mir rumfliegen, das gewesen sein könnte, weil die anderen bisher nicht sonderlich gut waren. 

Natürlich habe ich auch diese Jahr schon wieder die ersten Töpfchen, bei denen ich keine Ahnung habe, welche Sorte ich da gepflanzt habe. Schien mir beim Säen wohl so offensichtlich: da mache ich noch einmal ein paar Dingens rein, das muss ich ja nicht beschriften. Nun, keine Ahnung. Zunächst dachte ich, es seien die übrigen Paprikasamen, die ich noch gesteckt habe, aber den Unterschiede erkenne ich dann doch noch. 
(Ceci n'est pas un poivron)

Ach ja, wie üblich habe ich mich vor dem Säen noch ein bisschen umgelesen, wie man's denn richtig macht (ich bin ja immer so eine Mischung aus Unordnung und schlechtem Gedächtnis, so dass ich jedes Jahr wieder grübele, was man denn eigentlich so machen muss). Wichtiger Hinweis war, die Anzuchtformen vom letzten Jahr gut zu reinigen, damit keine Krankheitserreger eingeschleppt werden. Was ich gelernt habe, und das werde ich ausnahmsweise auch nicht mehr vergessen, es gibt Gründe, die Reinigung der Plastikformen nicht in der Spülmaschine durchzuführen.

Und: wenn man die Pflänzchen vor's Wohnzimmerfenster stellt und die gute Bio-Guano-Anzuchterde nutzt, dann gibt das auch gleich so einen gewissen ländlich, aber doch exotischen Flair im Wohnzimmer. Man kann sich richtig vorstellen, wie die kackenden Pinguine übers Parkett laufen.

Samstag, 4. April 2015

Osterbräuche


Erinnert Ihr Euch noch daran, wie man früher in der Woche vor Ostern immer vor dem Lebensmittelmarkt am Baumstumpf saß und mit den Kumpels rohe Eier getrennt und das Eiweiß getrunken hat? Ich auch nicht. 

Naja, nicht schlimm. Die Installation auf dem REWE-Parkplatz wird dann eben irgendeinen anderen Hintergrund haben. Und wir haben damals die Zeit auch ohne solchen Firlefanz herumgebracht, glaube ich zumindest.

Donnerstag, 2. April 2015

Frühlingsbeginn


Regelmäßige Leser wissen, dass in Berlin der Frühlingsbeginn nicht kalendarisch oder meteorologisch bestimmt wird, sondern danach, wann die Ureinwohner sich ihrer Socken entledigen.* Dieses besonders schöne braune Exemplar fand sich am 27.3. am S-Bahnhof Wollankstraße. Der Frühling in Berlin (Berlin au printemps, wie wir im Allgäu immer gesagt haben) hat begonnen!

Nun wird sicher der eine oder andere fragen, ob dieser Befund nicht durch den lustigen Schneesturm am 31.3. wieder hinfällig wurde. Die Antwort: Nein! Denn am 31.3. hat jemand inmitten des Schneesturms einen seiner Hüttenschuhe ausgezogen und auf die Wollankstraße gelegt:

Wie jeder weiß, bleibt es in diesem Fall beim Berliner Frühlingsbeginn.**

*Der Winter wiederum beginnt, wenn man den ersten Kinderfäustling auf der Straße findet.
** Wem's nicht passt: Hey, ich habe die Regeln nicht gemacht!