Everybody's fucked in their own special way

Donnerstag, 15. Juli 2021

Nach dem neunten Jahr



(Eigentlich versteckt man sich ja hier immer hinter einem Blatt.)

Wieder ein Jahr vorbei, und: auch wenn es einem schon länger vorkommt, zum 10jährigen ist es dann doch noch ein bisschen hin. Wenn ich - was selten vorkommt - ein bisschen in den älteren Posts lese, bin ich immer wieder erstaunt, wie ähnlich der Inhalt über die Jahre geblieben ist, gleichzeitig aber auch, wie sich das ganze Blog über die Jahre geändert hat.

Das letzte Jahr war für uns alle ein merkwürdiges, der persönliche Radius war sehr eingeschränkt. Ich war im letzten Jahr nur einmal im Allgäu und dann noch einmal in Brandenburg an der Havel. Abgesehen davon und von ein paar Spaziergängen und Schwammerlsuchaktionen habe ich die Berliner Stadtgrenzen nicht verlassen. So viel Pankow war selten hier im Blog, allerdings merkte man den Beiträgen schon an, dass die äußeren Anregungen recht beschränkt waren im Vergleich zu anderen Jahren. Ich habe aber das tägliche Bloggen als ein Mittel für das seelische Wohlbefinden zu schätzen gelernt. Es geht jeden Tag ein bisschen weiter, auch wenn man nicht so richtig weiß, wohin eigentlich. 



Die Bloglandschaft hat sich wieder ein bisschen ausgedünnt, es hören immer mehr Leute auf, allerdings tauchen auch ein paar verloren geglaubte wieder auf oder andere haben das tägliche Bloggen entdeckt. Insgesamt passiert weniger, es sind weniger andere aktiv, aber das ist dann halt so. Ich stelle mir ein Blog auch immer so ein bisschen vor wie ein Freiluftkonzert im Park: Leute kommen vorbei, hören zu, bleiben ein Stück, gehen dann aber auch wieder weiter, kommen vielleicht später noch einmal vorbei. Insgesamt denke ich aber, um im Bild zu bleiben, dass wir schon langsam in den Bereich der Zugaben kommen. 

Ein großer Dank an alle Mitblogger mit Blogroll, die dafür sorgen, dass immer wieder einmal Leute von dort nach hier oder von hier nach dort finden. Woher sollte man sonst erfahren, was es ansonsten noch alles so gibt. 

Das 9jährige Jubiläum kommt knapp vor dem 3000. Post und dem 20.000 Kommentar, aber wir haben ja noch ein bisschen Zeit. Danke hier vor allem an Engelchen und Roswitha, die zuverlässige Kommentarstammgäste sind, aber auch an alle anderen. Ich lese gerne was den Leserinnen einfällt; was ich selber so denke, weiß ich ja schon. Aber wenn mal nichts kommentiert wird, ist es auch nicht so schlimm.

Ich werde jetzt wie jedes Jahr wieder etwas pausieren. Lesestoff in der Pause findet sich ausreichend in der Blogroll. 

Passt auf Euch auf! 

P.S.: Stück Kuchen?



Mittwoch, 14. Juli 2021

Rätsel im Grünflächenamt Mitte



 "Manche Parkbänke werden gut angenommen, andere praktisch gar nicht."

"Ob es wohl an der Farbgebung liegt?"

Dienstag, 13. Juli 2021

Weichenstellungen



Seit Jahren mal wieder eine richtige Baustelle in der Invalidenstraße, die Straßenbahnschienen müssen wohl ausgebessert werden und werden freigelegt. 

Samstag, 10. Juli 2021

Nach dem Regen

 



Es regnet gerade viel in Berlin und wenig beschreibt die geänderten Zeiten besser, als dass ich ganz froh darum bin. Der ganze Boden war und ist so trocken, dass man sich über jeden Tropfen freut. Und der Berliner Regen ist verträglich, ausdauernd, aber nicht so, dass irgendetwas unter Wasser stünde, und auch kein tennisballgroßer Hagel. Die letzte Woche hätte ich beim Nachbarn den Garten gießen sollen, da die sich lieber an der Ostsee beregnen lassen, aber ich musste den Wasserschlauch nicht in die Hand nehmen. 

Der Juni war bis auf die letzten Tage viel zu trocken, ich hatte Ende Mai am Seitenstreifen zwanzig Meter Mäusegerste und Gras abgeräumt, um Sommerblumen zu säen. Ich habe zwar jeden Tag gegossen, aber nichts ist gekommen (vielleicht irgendwann später, wer weiß). Das ist nicht überraschend, spannender fand ich aber, dass über vier Wochen auch kein Unkraut nachgewachsen ist. Das hatte ich so noch nie. Nach einer Woche sanftem Regen sprießen aber wieder die ersten Pflänzchen, ich tippe mal, dass das wieder Topinambur oder Gänsefuß wird, man wird sehen. Auch der verdörrte Rasen, auf dem ohnehin schon länger kein Gras mehr ist, ist wieder tiefgrün und ich bin mal gespannt, was da noch so alles wächst. Im Moment scheint mir das weitgehend Sauerklee zu sein, die Bienen mögen das. 

Schließlich gibt es auch eine Art Happy End für meine Tomaten. Ich habe die viel zu kleinen Pflänzchen dann doch noch alle in einen großen Topf gepflanzt, wo sie ein paar Wochen vor sich hin mickerten, jetzt aber richtig wuchern. Keine Ahnung, ob die da auch vernünftig ansetzen, ein paar Cocktailtomaten sollten sich da aber schon noch pflücken lassen. 

Vielleicht sollte ich auf Youtube ein paar Tutorials zum "Entspannt gärtnern" machen. Man muss das etwa so verstehen, wie einen Bogenschützen, der einfach seinen Pfeil irgendwo hin schießt und dann danach eine Zielscheibe darum malt.  

Donnerstag, 8. Juli 2021

Nanu, Besuch so spät am Tage?

Wir machen das, was wir schon das ganze letzte Jahr bevorzugt machen: Am Abend auf der Terrasse vor dem Kirschbaum zu sitzen. Der Kater rennt durch den Garten, klettert den Baumstamm herauf, klettert wieder herunter, springt über den Zaun zum Nachbarn, verjagt die Katze, nimmt die Magnolie, die uns unsere Schwiegermutter geschenkt hat, als Kratzbaum und sieht mich bei meinem strengen Verweis an wie ein Krokodil, das mich am liebsten fressen würde. 

Es wird dunkel, die Vögel sind schon längst weg, aber der Kater klettert wieder im Kirschbaum herum. Das ist merkwürdig, weil er eigentlich nur klettert, um Vögel zu fangen. Der dunkle Schatten bewegt sich weit nach außen auf dem Ast, ich bereite mich schon darauf vor, dass ich wieder beim Abstieg helfen kann. Aber Abstieg ist anscheinend noch nicht geplant, der Schatten bewegt sich weiter hin und her. Und eigentlich ist der Schatten auch zu klein für unseren Kater. Aber die Dämmerung macht es schwierig, so etwas einzuordnen. Ich sitze also da und sehe dem Geschehen im Kirschbaum zu, mit einem steigenden nicht einzuordnendem Unbehagen. Da sehe ich auf einmal weiter oben einen zweiten Schatten im Baum. Sollte auch die Katze klettern? Ich beschließe, mir das Ganze genauer anzusehen. Der Schatten klettert etwa auf Kopfhöhe herum, sieht mich interessiert an und gibt etwas von sich, was wie ein Maunzen klingt. Das Tier ist kleiner als ein Kater, hat eine Maske und einen geringelten Schwanz: Es ist ein Waschbär, aber wohl ein sehr junger. Es stört ihn kein bisschen, dass ein Mensch ihn ansieht, er frisst einfach weiter Kirschen vom Baum. Sein Kollege tut es ihm nach. Am nächsten Tag ist praktisch keine Kirsche mehr am Baum. (Die Spatzen suchen zunehmend verzweifelt.)



Nun wissen wir ja, dass es in der Siedlung Waschbären gibt, wir finden auch immer wieder mal Spuren, aber unmittelbar gesehen haben wir sie noch nie. Bei allen Nachbarn fressen sie die Weintrauben weg, gegenüber haben sie das Vogelhaus zerlegt; um ans Futter zu kommen; ich hoffe mal, dass sie sich jetzt nicht noch weiter im Garten nach Essbaren umsehen; gegen die Tiere ist man praktisch machtlos. (Ich muss aber zugeben, dass die zwei Kleinen schon recht süß waren.)



Der Kater, der sich sonst mit allen prügelt, legte sich vor den Baum und schaute den zwei grimmig zu, versuchte aber nicht, irgendwie einzugreifen. Schlaues Tier. 

Mittwoch, 7. Juli 2021

Dienstag, 6. Juli 2021

Der Taubenjäger

Vögel mögen Kirschen, Katzen mögen Vögel, Tauben setzen sich in den Baum, Katzen klettern auf den Baum, Tauben fliegen weg, Katzen denken sich: Das hab ich mir jetzt anders vorgestellt.



Montag, 5. Juli 2021

Die blaue Blume

 Eine wunderschöne blaue Distel (wohl ein Mannstreu). Anders als die Königskerzen wenige Meter weiter aber wohl mit Absicht gepflanzt. An der Invalidenstraße, in einem Beet in der Mitte der Caroline-Michaelis-Straße. Wenn man sich die Distel genau ansieht, hat man die Ampelphase verpasst. Macht auch nichts