Everybody's fucked in their own special way

Donnerstag, 31. August 2017

Urlaubsrost

(Zugleich ein Beitrag zu Frau Tonaris "Rost-Parade"-Projekt.)

Aus jedem Urlaub kehre ich inzwischen mit einem Haufen Bilder von Rost zurück, da Frau Tonari uns gelehrt hat, an keinem Schachtdeckel und keinem rostigen Objekt achtlos vorbeizugehen. Über die Jahre habe ich für die Rost-Parade schon die verschiedensten Dinge fotografiert. Am liebsten sind mir ja immer verrostete Gebrauchsgegenstände oder zufällige Strukturen, die der Rost offen legt.

In Österreich gab es zwei Dinge, die mir besonders gut gefallen haben. Hier die verrostete Schließarmatur eines Parktores, offensichtlich ein streng funktionales Metallteil, dessen genaue Funktion sich aber nicht gleich erschließt. 

Zum anderen, auf dem Dobratsch-Berg, ein Überbleibsel eines Sockels, auch über dessen Funktion kann man schön rätseln.  

Zur musikalischen Untermalung muss es dann natürlich etwas österreichisches sein. Josef Hader erläutert, was Freiheit ist.

Dienstag, 29. August 2017

Assimiliert


Im Urlaub ging es endlich einmal wieder auf die Berge. Ansonsten ist ja die Familie nicht so richtig für die Alpen zu begeistern, in Kärnten konnten wir einige schöne Bergwanderungen machen. Als ich da in Turnschuhen, kurzatmig, mit rotem Kopf, alles laut kommentierend auf dem Weg den Berg entlang stapfte, fiel mir ein, dass wir früher in den Allgäuer Alpen eine Bezeichnung für Leute hatten, die so wie ich heute unterwegs waren:

Berliner. 

Offensichtlich bin ich angekommen. 



Montag, 28. August 2017

Berliner Straßenkunst

Vor kurzem hatten wir uns ja österreichische Straßenkunst angesehen: Schöne Sachen, aber wie Ingrid in den Kommentaren sagte, im Wesentlichen für die deutschen Touristen erstellt. In Bezug auf Materialien und Sujets eher traditionell, wenn auch sehr gefällig. 

Kein großes Wunder, dass es in Berlin ein bisschen anders aussieht. Die Berliner Straßenkunst hat das Mantra "doof, aber sexy" verinnerlicht. Deswegen nicht nur traditionelle Bitumen-Installationen, sondern innovative Lösungen.


Deutlich bei diesem Werk in der Invalidenstraße: Bio-Ei auf Asphalt für "Tanzender Totenschädel".  Nachdenklichkeit, Nachhaltigkeit, Um-Nachtung: der Berliner Dreiklang.

Gewagter dann schon diese Darstellung in der Hannoverschen Straße: "Dick", gefertigt aus Vollmilch auf Asphalt. Ort und Material bezeugen einmal wieder die unglaubliche Geilheit dieser Stadt. 

Nachdenklicher und auch handwerklich fortgeschrittener diese Installation in der Wollankstraße. "Tod eines Hand(lungs)fegers",  als Happening inszeniert, an dem die Kraftfahrzeuge in der Wollankstraße wesentlichen Anteil hatten. Man sieht die roten Scherben und denkt unwillkürlich den Kehrvers der großen Stadt: Was soll die Kacke eigentlich? Gänsehaut!

Sonntag, 27. August 2017

Everyone's a winner, baby

Ich habe mich endlich zusammen gerissen und die Auswertung der Jubiläumsverlosung vorgenommen.

Das überraschende Ergebnis: Jeder hat gewonnen! Wer sich einen bestimmten Preis gewünscht hat, bekommt ihn auch. Ob diejenigen, die sich Mix-CDs von mir gewünscht haben, damit glücklich werden, weiß ich nicht. Aber kann ja keiner sagen, er sei nicht gewarnt gewesen. 

Den Sonderpreis für peinliche Offenbarungen bekommen auch alle. Ich habe etwas herausgesucht, was ich in meinen Rucksack packte, als ich vor Jahrzehnten einmal plötzlich für unbestimmte Zeit aus meiner Wohnung fliehen musste (Spoiler: kein Korkenzieher, obwohl das sicher auch nützlich gewesen wäre).

Die Versandadressen sammele ich gerade, nur bei Tina weiß ich nicht, wie ich sie erreichen kann: Schickst du mir eine kurze E-Mail mit einem Hinweis, wie ich ein Päckchen versenden kann? 




Donnerstag, 24. August 2017

Psi-Phänomene

(Die folgende beunruhigende Begebenheit schreibe ich hier auf, weil Frau Ackerbau, nachdem ich ihr die Geschichte ein, zwei, fünf Mal erzählt habe, mich gebeten hat, ihr die Geschichte nun lieber nicht mehr zu erzählen. Die Kinder haben auch keinen Bock mehr drauf und die Mitarbeiter im Büro schienen auch nicht so begeistert. Aber ich habe ja Euch, liebe Blogleserinnen, vielleicht ist ja die Shirley Holmes oder Jenny Sinclair, der dieses Rätsel lösen kann, unter Euch.)

Wir haben an unseren Waschbecken einfache Mechaniken, mit denen man durch einen Hebeldruck den Waschbeckenstöpsel (anderswo: Stopfen) anheben kann. Das funktioniert mit einem einfachen Gestänge. Als wir vom Urlaub zurückkamen, merkten wir, dass ein Waschbecken tropfte, ich holte mir mal meine Wasserpumpenzange, weil ich dachte, dass der Siphon (anderswo: Traps) etwas locker sei (meine klempnerischen Fähigkeiten sind quasi nicht existent, Siphon abmontieren kann ich aber, weil wir das in der früheren WG recht häufig machen mussten, weil es Leute gab, die übriggebliebenen Reis immer ins Spül- (oder auch Wasch-)becken gekippt haben).

Als ich mir das Ding ansah, musste ich aber feststellen, dass der Siphon gar nicht locker war. Das Wasser floß praktisch ungehindert aus der Öffnung im Abflussrohr des Waschbeckens für den Stab des Stöpselhebers. An dem Stab ist eine Kunststoffkugel, die zusammen mit zwei Kunststoffdichtungen eigentlich dafür sorgen, dass nichts rauslaufen kann. Das Problem an unserem Waschbecken war allerdings, dass an der Öffnung ein Rand mit Gewinde ist, an den normalerweise ein Edelstahldeckel aufgeschraubt wird. Der Edelstahldeckel fehlte allerdings, deswegen nützten auch die Dichtungen nichts und das Wasser lief ungehindert auf den Boden. 

Ich habe im Baumarkt einen passenden Deckel besorgt. Nachdem ich dann festgestellt habe, dass man Dichtungsringe auch einsetzen muss und nicht einfach in der Hand behalten kann, habe ich das Ding auch wieder dicht gekriegt. Das Hauptproblem habe ich allerdings nicht lösen können:

Der Edelstahldeckel war bis vor kurzem noch dran. Man übersieht nicht, wenn das Wasser praktisch unmittelbar auf den Fußboden fließt. Das Ding war fest aufgeschraubt und aus Edelstahl. Das geht also auch nicht einfach kaputt oder wird von selbst so locker, dass es runterfällt. 

Irgendjemand muss das Ding abgeschraubt haben, die Gestängeverbindung gelockert haben, um den Deckel abziehen zu können, das Ganze dann wieder zusammengeschraubt haben. Warum? Weshalb sollte man das machen? Und die Katzen können es auch nicht gewesen sein. 

Das gibt wirklich keinen Sinn. Welch grauenhafter Plan kann sich dahinter verbergen? Mindestens ein Fall für Galileo Mystery.

Mittwoch, 23. August 2017

Währenddessen in Berlin (2)



(Also, alles wie immer... gut, ich hab mal vorsichtshalber diese merkwürdigen Schulbastelarbeiten, die die Jungs letzthin mitgebracht haben, weggeworfen, rochen auch schon seltsam...)

Montag, 21. August 2017

Zen-Pictures (1)

Die Worte des großen Vorsitzenden Bonetti mit stimmungsvollen Bildern - zum Träumen, Nachdenken und Kuscheln. Gänsehautgarantie!




Sonntag, 20. August 2017

Das Haus am See: Wolken

Ein Vorteil bei Ferien in den Alpen ist, dass man immer genügend Wolken zum Ansehen hat. Ich bedauere immer noch, dass ich zu Schulzeiten wenig bis gar kein Interesse an Erdkunde hatte, wo man unter anderem auch etwas über Wolken lernen hätte können. Ich habe bis jetzt keine Ahnung von Geographie, in der Arbeit haben Kollegen schon Lachanfälle bekommen, weil ich nicht wusste, wo die Karibik ist, und von Wolken weiß ich auch nicht mehr, als dass es Cumulus-Dinger gibt. In der 12. musste ich Erdkunde noch belegen, in der 13. habe ich das zwar auch noch gemacht, obwohl ich gar nicht mehr musste, aber eigentlich nur, um das dumme Gesicht von Frater Augustin zu sehen, der genauso wenig Lust hatte, mich weiter im Unterricht zu sehen wie ich auf ihn. In der 13. war ich dann nur die eine Stunde da, um ihn zu erschrecken, dann nie wieder (ich bin mir nicht so richtig sicher, ob das schon altersbedingte Legendenbildung bin, irgendwann schau ich mir mal wieder mein Abizeugnis an). Als Konsequenz habe ich weder Ahnung davon, wo die Karibik ist, noch welche Wolkenarten es gibt. Anschauen kann ich sie mir ja trotzdem. 

Wenn der Sturm am See kommt, sind die Wolken beeindruckend.


Am Berg sind die Wolken auch schön. Allerdings kann es vorkommen, dass man innerhalb von 30 Minuten wieder zum Parkplatz muss, weil sich ein Gewitter zusammen zieht (man denke sich unheilvolles Gemuhe der Bergbauernkühe dazu). 


Am See kann man allerdings auch einfach so liegen und sich ansehen, wie die Wolken weiterziehen.


Freitag, 18. August 2017

Donnerstag, 17. August 2017

Das Haus am See: Ikonographisches

Um den See ist ein Straße mit Gehsteig und Radweg. Die Spuren sind mit Farbe gekennzeichnet. Das österreichische Symbol für Fußgängerweg sieht so ähnlich aus, wie das, das ich noch aus meiner Kindheit kenne: Ein Mann mit Hut mit einem kleinen Mädchen an der Hand (das aktuelle Verkehrszeichen Nr. 239 zeigt eine Person mit petticoatartigem Rock mit Kind an der Hand). Die Zeichen auf den Wegen sind in unterschiedlichen Stadien der Verwitterung. Ich fotografiere sie und stelle sie zusammen, das Ergebnis ist überraschend melancholisch, fast als hätte man das Verschwinden der Erinnerung an die eigene Kindheit dargestellt (sofern der eigene Vater Hut trug). 


***

Im nahegelegenen Villach gibt es an der Kirchenwand eine Vielzahl von Grabplatten. Am schönsten dieses Memento Mori:


Wahrscheinlich stand auf dieser Platte auch einmal etwas; inzwischen sieht man nur noch das zu große Kind, das mit dem Totenschädel spielt. 


In der Kirche eine weitere Entdeckung: Unter der Kanzel liegt jemand, breit hingestreckt. Erste Überlegungen zu biblischen Ereignissen führen zu keinem richtigen Ergebnis, der Schlüssel findet sich allerdings bei der Skulptur. Sie ist mit "Jesse" bezeichnet. Der Künstler wollte also offenbar die Wurzel Jesse, die Abstammung Jesu aus dem Haus des Königs David, ausgehend von Jesse, dem Vater Davids darstellen. Wenn man ein bisschen rumstöbert, findet man viele schöne Darstellungen dieses Jesse-Lebensbaums, die Idee, Jesse wie einen betrunkenen Bauern unter die Kanzel zu legen, gibt es aber anscheinend nur in Kärnten.  

***

Ikonographische Rätsel auch bei einem Abstecher nach Udine. An einem Haus findet sich eine Plakette eines gefiederten Monsters, das ein Buch in der Hand hält. 

Erst als ich noch eine weitere dieser Abbildungen sehe, bekomme ich eine Ahnung: Wahrscheinlich ist es eine Mischung der verschiedenen Evangelistenattribute, der Kopf der Stier, die Pfote der Löwe, die Flügel Adler und Engel, mit der Bibel in der Hand. Oder ein Tetramorph? Die werden ja normalerweise mit mehr Flügeln dargestellt. Gruselig ist der Geselle allemal.

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Und dann gibt es noch ikonographische Rätsel, die sich überhaupt nicht lösen lassen:



(Archaischer Arbeitssicherheitshinweis?)


(Der Zylinderhut, aus dem Brezn auf Glühbirnen fallen?)


Mittwoch, 16. August 2017

Das Haus am See: Sprachliches und Ornithologisches

Normalerweise sagt man es ja über das UK und die USA, aber es passt auch hier: Österreich und Deutschland sind zwei Staaten, die durch die gemeinsame Sprache getrennt sind. Ich höre das ja immer gerne, stelle aber fest, dass zwei Jahrzehnte Berlin meine Dialekterkennungskenntnisse sehr vermindert haben. Entzückend finde ich die Nomenklatur bei den Kartoffeln: Frühe festkochende Kartoffeln sind hier "frühreife speckige Erdäpfel". Speckig als Gegensatz zu mehlig leuchtet mir sofort ein, der österreichische Sprachgebrauch fügt den Erdäpfeln auch noch eine Ebene Erotik hinzu, die preußische Kartoffeln schwerlich erreichen können. 

Also kaufen wir, leicht erregt, die frühreife speckige Annabelle.


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Mein Bücherschrank ist sowieso zu einem großen Teil mit Österreichern besetzt, zwei habe ich mir als Lektüre mitgenommen; nachgelassene Texte von Friedrich Torberg und späte Texte von Karl Kraus. Beides, in mehr als einer Hinsicht, Dokumente einer inzwischen vollständig versunkenen Welt. (Torberg sollte man ohnehin wieder mehr lesen. Als Jugendlicher hatte ich einiges gelesen, was meine Vorstellung von den k.u.k-Zeiten nachhaltig geprägt hat. Die Texte halten m.E. auch jetzt noch stand). In Österreich stelle ich fest, dass sich meine verschütteten Allgäuer Sprachreste nebst Sprachfärbung wieder nach vorne drängen. Allerdings vermischt sich dieses Exil-Allgäuerisch äußerst unschön mit österreichischen Fetzen, von den Sprachfamilien passt das ja eigentlich nicht recht zusammen. Meine Familie erträgt das (wie so manches andere) stoisch.

***

Romantischer Abend am See

Frau A.: Ist das schön hier.
Herr A.: Ja.
F: Da sind Enten.
A: Könnten auch Ralle sein.
F: Ralle?
A: Ralle.
F: Das denkst du dir jetzt aus, oder?
A: Nein. Es könnten auch Ralle sein. 
F: Was sind denn Ralle?
A: Na, zum Beispiel diese schwarzen Wasservögel mit weißen Streifen. 
F: Du meinst Blässhühner?
A: Blässhühner sind auch Ralle.
F: Blässhühner sind Blässhühner.
A: Blässhühner sind auch Ralle. 
F:-
A: Hast du eigentlich bei den letzten politischen Diskussionen gar nicht aufgepasst?
F: ?
A: War doch in allen Zeitungen: Ehe für Ralle!
F: -
A: EHE FÜR RALLE! HAHA!
F: Ich gehe jetzt besser wieder in die Ferienwohnung.
A: RALLE!

(Später)

F: Ich habe jetzt nachgesehen. Offenbar hatten wir beide recht: Blässhühner sind eine Unterart der Familie der Ralle.
A: WAS HEISST HIER, WIR HATTEN BEIDE RECHT? GENAU DAS HABE ICH DOCH GESAGT UND DANN HIESS ES WIEDER, ES GÄBE KEINE RALLE, ICH DÄCHTE MIR DAS ALLES NUR AUS, UND ÜBERHAUPT:::
F: -
A: -
(schläft dann auf der Veranda). 

***

Neben Enten und Rallen gibt es auch Haubentaucher auf dem See. Die sehen ja ohnehin sehr schön aus, ich habe dann immer wieder versucht, ihnen hinterher zu schwimmen. Das ist gar nicht so einfach, weil der Haubentaucher plötzlich untertauscht und dann nach sehr langer Zeit an einem ganz anderen Ort wieder auftaucht. An einem Tag, aber wirklich nur an einem Tag habe ich beobachtet, dass Schwalben ganz knapp über den See flogen, um sich Insekten zu fangen. Das war auch schön, zu schwimmen und die Schwalbe knapp vor einem herumfliegen zu sehen.

Dienstag, 15. August 2017

Das Haus am See: Anreise

Ich möchte auch diesmal wieder ein paar Blogposts zu Urlaubserlebnissen und -beobachtungen schreiben. Die Überschrift vom letzten Mai "Verirrte Seelen unterwegs" kann ich allerdings diesmal nicht verwenden, weil Frau Ackerbau dabei war, und sie immer weiß, wo sie hin will und auch wie sie dort hinkommt. Wegen unseres Ferienhauses fiel mir dann irgendwann "Haus am See" ein, eines der neueren Lieder, das viele Leute auswendig mitsingen können. Eigentlich mag ich es nicht, weil es eine wirklich lahme, vollkommen aufs Private reduzierte Zukunftsvision ist. Aber vielleicht passt es ja gerade deswegen. Also: die nächsten paar Tage Berichte vom Haus am See. 

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Normalerweise beschränke ich mich aufs Beifahrerdasein, bei der Hinfahrt habe ich aber auch ein paar Streckenabschnitte übernommen. Ich versuche mich meistens, ums Autofahren zu drücken, wenn ich dann mal fahre, macht es mir aber überraschend viel Spaß. Der größte Vorteil daran, Fahrer zu sein: Man kann das Unterhaltungsprogramm bestimmen. Neben ein paar Musik-CDs hatten wir auch ein paar Hörbücher eingepackt. Erkenntnis: Nick Hornbys "High Fidelity" ist immer noch sehr lustig, aber wohl nicht das richtige Programm für Autofahrten mit 10jährigen. Bei meiner zweiten Auswahl, Erzählungen von Kafka, ergab sich ein Effekt, der sonst in der Familie nur zu beobachten ist, wenn ich zuhause John Zorn auflege: Die anderen Familienmitglieder haben es sofort instinktiv gehasst. Wir hörten den "Landarzt", eine der wenigen zu Lebzeiten veröffentlichten Erzählungen, ziemlich genau 100 Jahre alt. Ich habe die Erzählung wohl das letzte Mal vor knapp 30 Jahren gelesen, ohne dass ich mich noch groß erinnern konnte. Vorgelesen war das Stück eine wirkliche Achterbahnfahrt, die alle zwei, drei Sätze die Richtung abrupt änderte. Ich fand es wunderbar, danach wurde aber allgemein um andere Beschallung gebeten. 

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Erster Zwischenstopp in der alten Heimat, mit den Eltern in ein Gasthaus im nächsten Ort. Ich hatte mich schon auf den Allgäuer Landgasthof gefreut, musste aber feststellen, dass auch hier die Zeit weitergegangen ist. Es waren amerikanische Wochen, so dass auf der Karte verschiedene Texas Barbecue-Gerichte zu finden waren. Einiges auch mit Süßkartoffelpommes, was so etwa Peak-Prenzlauer-Berg ist. Nach kurzer Überlegung kam ich aber zu dem Ergebnis, dass es einigermassen vermessen von mir wäre, zu verlangen, dass sich zuhause nichts ändern darf, dass ich die ein, zweimal, die ich im Jahr vorbeikomme, alles wie gewohnt und geliebt vorfinde. Auch der Allgäuer will halt mal Süßkartoffelpommes essen, ohne zu den gräßlichen Berlinern fahren zu müssen. Was sich zuhause nicht geändert hat: Die Wassertretplätze. Kein Tag ohne Wassertreten, es gibt nichts angenehmeres. Man muss sich nur daran gewöhnen, dass außerhalb von Berlin noch das freundliche Plaudern geübt wird. Wenn man unvermittelt angesprochen wird, bedeutet das dann noch nicht, dass jemand Geld von einem will oder einem irgendwelche Prügel androht. 

(An der Wassertretstelle gleich auch religiöse Erscheinungen.)

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Nach der kurzen Zwischenstation ging's dann weiter nach Österreich, dem See entgegen. 



Montag, 14. August 2017

Mit dem Kiezschreiber durch Prenzlauer Berg

Der Abend:

Der Tag danach:

(Wir streiten uns immer noch, wer von uns eigentlich der schlechte Einfluss für den anderen ist.)

Von hier aus die besten Geburtstagsgrüße!

Sonntag, 13. August 2017

Sachen gibt's!



Also, die Frau war verdächtig, ein kleines Kind verhext zu haben, deswegen warf man sie auf den Scheiterhaufen. Ihre Tochter wollte, um sie zu rächen, das Kind auch auf den Scheiterhaufen werfen, warf aber versehentlich ihr eigenes Kind rauf. Eine andere Frau hatte sich in einen Sänger verliebt, aber der Krieger liebte sie auch irgendwie. Als sie dann die Stimme hörte, dachte sie, der Krieger sei der Sänger, aber der Sänger fand das doof und meinte, sie sei treulos, und der Krieger wollte den Sänger dann umbringen, die beiden kämpften, der Sänger hatte den Krieger schon am Boden, aber eine Stimme vom Himmel sagte, er solle ihn verschonen, dann verletzte der Krieger den Sänger schwer. Die Frau dachte, der Sänger sei tot und wollte deswegen ins Kloster. Der Krieger wollte jetzt die Frau bevor sie den Schwur ablegt vor dem Altar kidnappen, der Sänger wollte dann den Krieger doch umbringen, Stimmen vom Himmel hin oder her, aber dann begann es zu regnen und zu donnern und die Vorstellung wurde abgebrochen, und jetzt werde ich nie erfahren, wie es ausgeht.



Samstag, 12. August 2017

Ist da noch jemand?

Der Sommer ging ins Land, der Blog liegt schon seit vier Wochen brach, aber fleißige Roboter sorgen für Zugriffszahlen, auch wenn niemand mehr mitliest. Das ist doch einmal perfekte Automatisierung, sowohl Schreiber als auch Leser sparen sich enorm Zeit und Nerven.

Trotzdem wird es wohl Zeit, wieder anzufangen. Die Jubiläumsverlosung muss ich erst noch einmal sortieren, aber ich habe das deutliche Gefühl, dass jeder der teilgenommen hat, auch etwas gewonnen hat. Möglicherweise sogar das, was er sich gewünscht hat. Außer diejenigen, die die Mix-CD "Punklieder über Gemüse" haben wollten, ich habe immer noch keines gefunden, müsste also erst einmal selber ein paar schreiben. Die Auswertung kommt noch, gebt mir noch ein bisschen Zeit.
 
Fangen wir also wieder an (wahrscheinlich zunächst mit unsystematischen Urlaubsanmerkungen, soweit ich mich noch daran erinnern kann).  


(Die längeren Haare und der Bart stehen mir gut, oder?)