Everybody's fucked in their own special way

Donnerstag, 29. September 2022

Neue Gäste

 Meine Büroamsel ist nicht mehr im Innenhof, die Kinder sind wohl aus dem Gröbsten raus, da sucht man sich neue Gefilde. Ich lege trotzdem noch Rosinen aufs Fensterbrett, wer weiß, wer sie brauchen kann. Die letzten Wochen verschwanden die Rosinen auch unregelmäßig. Ich hatte schon einen Verdacht, der sich jetzt bestätigte.

Es ist Herr Hausrotschwanz. Heute stand er, als ich ins Büro kam auf dem Fensterbrett und versuchte eine der großen Rosinen zu schlucken, was nicht richtig gelang. Danach sah er mich prüfend an. Ich verstand schon und zerteilte die Rosinen in kleinere Häppchen. 

Er besuchte mich dann den ganzen Tag über. Was für ein hübscher Vogel!


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Ein bisschen ist das ja wie hier im Blog. Man legt Rosinen aus, merkt nur, dass sie genommen werden, aber nicht, von wem. Manche Gäste verschwinden, manchmal für immer, manchmal kommen sie wieder. Und manchmal kann man sich freuen, wenn man einen neuen Vogel auf dem Fensterbrett entdeckt.


Mittwoch, 28. September 2022

Der Rattengott vom Basdorfer Forst

 Jedes Mal besuche ich ihn bevor ich Schwammerl suche und bitte ihn um guten Ertrag. Klappt nicht immer.



Montag, 26. September 2022

Zeitmaschinen (2)

 Am Samstag waren Frau Ackerbau und ich zu einer Veranstaltung in Mitte und fanden uns um 18 Uhr mit noch etwas freier Zeit. Wir gingen zur Oranienburger Straße, setzten uns vor irgendeine Bar und guckten in die Luft. Frau Ackerbau bestellte sich einen Cocktail. Ich trinke ja seit einigen Jahren so gut wie gar keinen Schnaps mehr, konnte mich aber nicht mit einem Berliner Kindl anfreunden und schaute mir deswegen die Karte durch. Da gab es auch einen B52. Vor dreißig Jahren gab es die auch in einem Augsburger Studentenheim, wo wir ab und zu in den Bierkeller gingen. Ich erinnere mich noch, wie der Barkeeper uns damals nach der Bestellung ansah: „Ihr wohnt nicht im Heim?“ Wir verneinten. „Wohin müsst Ihr dann heute noch?“ „Dreihundert Meter die Allgäuer Straße runter.“ Nach dieser Antwort schien der Barkeeper zufrieden zu sein und wir bekamen unseren Drink.

Auch am Samstag wurde meine Bestellung mit Besorgnis aufgenommen. Ob ich sowas schon mal getrunken hätte? Jaja, aber lang ist´s her. Der B52 ist ein Schnapsglas mit Kaffeelikör, Sahnelikör und Rum. Das Ganze wird vor dem Trinken angezündet, man trinkt dann mit Strohhalm, Zeit lassen kann man sich nicht. Der Kellner war beruhigt, dass ich es ohne Schäden geschafft hatte. Ich dachte darüber nach, dass man früher ganz schön bescheuert war. Aber das hatte ich auch schon vorher gewusst.

Samstag, 24. September 2022

Samstags-Einkauf in Pankow

"Meine Einkaufstasche habe ich dabei - aber ich werde das Gefühl nicht los, dass ich irgend etwas vergessen habe."


Freitag, 23. September 2022

Die betenden Hände

 Schon doof, wenn man die Winterhandschuhe schon einen Tag vor Herbstanfang verliert.


Donnerstag, 22. September 2022

Verpasste Chance

Anders als letztes Jahr habe ich die Maispflanzen nicht vor das Loch im Zaun gepflanzt, durch das die Katzen immer rein und raus rennen. Dadurch haben sie deutlich länger ausgehalten. Aber man hätte mehr gießen müssen. Wenn ich Glück habe, gibt es einen brauchbaren Kolben.

Nächstes Jahr wieder.


Mittwoch, 21. September 2022

Dienstag, 20. September 2022

Vergrämung

 Durch das Schlafzimmerfenster weht es immer Geräusche ins Zimmer, Gebrüll vom benachbartem Sportplatz, Singen von einer Feier im Park, laute Gespräche der Betrunkenen auf dem Heimweg. Wenn die Windrichtung stimmt, manchmal auch das Rattern der S-Bahn. Aber keine Landeanflüge mehr, Gott sei Dank.

Letzthin gab es spät sehr laute unschöne Musik, die auch nicht aufhören wollte. Das Fenster musste geschlossen werden. In der Frühe nach dem Fensteröffnen ertönte sie wieder. Da es im Bürgerpark keine 48-Stunden-Raves gibt, konnte es nicht von einer Feier kommen. Da der Krach in der Nacht losgegangen war, konnten es auch keine Handwerker gewesen sein. Rätselhaft.

Ein paar Tage später erfuhren wir die Lösung des Rätsels. Im Dachboden des Nachbarn hatten sich Waschbären eingenistet. Mit lauter Musik konnte er sie vertreiben. Hoffen wir mal, dass sie nicht zu uns kommen.



Samstag, 17. September 2022

Mit Wagi unterwegs (3)

 Ein Nachteil von Wagi: Er weiß nicht, wann er genug hat. So kommt's immer wieder zu peinlichen Szenen, wie hier in der Wollankstraße.



Freitag, 16. September 2022

Donnerstag, 15. September 2022

Mittwoch, 14. September 2022

Die Heiterkeit zieht vorbei

Mittagspausen führen mich jetzt meist zum Humboldthafen: bei REWE ein Leberkäs-Brötchen kaufen und dann am Ufer sitzen.

Manchmal kommen Spatzen, manchmal Tauben oder Nebelkrähen, einmal war sogar eine Möwe da. Im Wasser sind die Ralle, ab und zu sieht man einen Reiher. Heute gab es aber nur Wespen, allerdings kamen Schiffe. Keine Lastkähne heute, sondern Ausflugsschiffe. Die "Pankow" fuhr in den Hafen und wendete gleich wieder.



Ich ging zurück, Richtung Sandkrugbrücke, da zog die "Heiterkeit" an mir vorbei, so schnell, dass ich nicht mal ein Foto machen konnte.

Auf dem Weg zum Schreibtisch ärgerte ich mich über die billigen Metaphern, die mir das Leben so mitgibt.

Dienstag, 13. September 2022

Zeitmaschinen

 Auch mir geht es so, dass ein Geruch oder ein Geschmack eine alte Erinnerung, manchmal auch einen Ort wiederbringen kann. Wenn ich noch einmal 15 sein wollte, müsste ich mir das schreckliche Getränk namens Geißenmaß mischen. Einmal habe ichs gemacht und fühlte mich wieder so wie damals, als man Samstags unauffällig an den Eltern vorbei ins Zimmer gehen wollte.

In der Pandemie habe ich mir einen Versand für griechische Lebensmittel gesucht, dort dann nach und nach auch Wein bestellt. Immerhin habe ich erst in Griechenland begonnen, Wein zu trinken. Die Griechen haben viele Sorten, die es anderswo nicht gibt, ich hab so nach und nach ein paar alte Bekannte erkannt, etwa den Xinomavro, "Schwarzsauer". Korfiotische Weine kriegt man eher selten, das liegt daran, dass die Anbaubedingungen in  Korfu nicht ganz ideal sind. Im Urlaub hatte ich einem  Winzer einen sehr schönen Rotwein abgekauft, ein Skopelitikos, eine Rebe, die es wohl nur in Korfu gibt. Über den Versand fand ich gar nichts, dann stieß ich zufällig auf eine Adresse, zwar anderes Weingut, aber sehr angenehm. Ich stellte fest, dass es da auch einen Rosé gibt, da nahm ich auch gleich eine Flasche.

Am Samstag die Flasche aufgemacht. Erster Eindruck: sauer, schmeckt nach nasser Erde und Gerbstoff. Und in dem Moment wusste ich, dass es dieser Wein war, den ich vor Jahrzehnten bei Elyseos in der Taverna getrunken hatte. Damit wusste ich auch, dass der zweite Schluck schon besser sein würde. Und ich sah mich wieder an dem Tisch als wären keine dreißig Jahre vergangen.



Allerdings bin ich nicht mehr so hart im Nehmen, dass ich davon mehr als zwei, drei Gläser trinken könnte. Dann doch lieber einen weniger erinnerungsträchtigen Wein.

Sonntag, 11. September 2022

Die letzten

 Die Tomatenpflanzen im Gewächshaus sind durch. Das sind die letzten Fleischtomaten, für die ich würdige Verwendung finden werde. Schmecken so gut, leider viel zu wenig dieses Jahr. (Anders bei den Cocktailtomaten, wo ich ein System gefunden habe, dass sie üppig wuchern, ohne dass ich mich groß kümmern muss.)



Gedanklich plane ich schon die Anzucht im nächsten Jahr. Aber erstmal rücken die Auberginen ins Gewächshaus, vielleicht werden dort aus den letzten Blüten noch Früchte,

Mittwoch, 7. September 2022

Granatäpfel


 So sieht der Stand der Anzucht aus. Mal schauen, ob ich einen über den Winter kriege.


Dienstag, 6. September 2022

Feigen

 Irgendwann bilden sich die Feigenfrüchte aus den unsichtbaren Blüten des Baums (besser nicht nachlesen, warum). Monatelang hängen sie dunkelgrün und steinhart am Baum. Dann, über Nacht wird die erste Feige auf einmal größer, weicher und hellgrün. 



Dann sind sie bald reif, eine nach der anderen, bald so viele, dass man mit dem Pflücken nicht hinterher kommt. Dann fallen die Blätter, dann die reifen Feigen; die Feigen, die nicht reif wurden, verdorren und hängen dunkel am Baum bis zum nächsten Frühling.

Wir hatten schon drei Ernten in milden Jahren. Dieses Jahr war der Frühling so kalt, dass das die erste (und letzte) Ernte bleiben wird.

Montag, 5. September 2022

Die Hecken-Gurke

Gurken sind Diven. Sie wollen einen geschützten Platz. Im Gewächshaus erdrosseln sie, was immer neben ihnen steht.

Deswegen habe ich die Gurkentöpfe an die Buchenhecke gelehnt, die dann gleich als Rankhilfe dient. Manchmal muss man suchen, aber der Ertrag stimmt.



Samstag, 3. September 2022

Leipziger Platz

 Gut, wenn man Erdnüsse in der Jackett-Tasche hat.



(Schlecht, wenn die Jackett-Tasche ein Loch hat und man mühevoll die Nüsse aus dem Innenfutter herauspulen muss.)