Everybody's fucked in their own special way

Dienstag, 31. Dezember 2013

Guten Rutsch!

Und im nächsten Jahr hier weiterlesen und kommentieren! (Sonst setze ich diesen geliehenen Halloween-Teufel auf euch an!)


Montag, 30. Dezember 2013

Jahresrückblick

Was soll man sagen? Mein privater Jahresrückblick 2013 wäre (von Problemen mit alten Knochen abgesehen) sehr positiv, mein beruflicher vermutlich nicht ganz so, der Blog-Rückblick liegt irgendwo dazwischen.

Zunächst Zahlen: Fast 380 Posts, knapp 38.000 Zugriffe, wobei ich aber davon ausgehe, dass lediglich die Hälfte auch real ist. Im Schnitt denke ich, dass so 15 unterschiedliche Leute täglich auf dem Blog sind, Mitte des Jahres waren's mal mehr. Knapp 950 Kommentare im Jahr, das macht wirklich Spaß.  Ich denke mal, dass ich die meisten Leser inzwischen irgendwie kenne (und ein paar ja auch in Person, die Bloggertreffen dieses Jahr haben mir viel Spaß gemacht!). Ist dann so wie in einem Lokal, wo der Wirt jeden mit Handschlag begrüßen kann. Aber vielleicht gibt's ja noch ein paar bislang schweigende regelmäßige Gäste, wer weiß. 

Thematisch immer noch schwer zu fassen, auch wenn ich für mich selbst immer ganz genau weiß, was passt und was nicht (einiges, was mir hier nicht passend scheint, liegt deswegen auf Halde...). 2013 hat sich mein Invalidenstraßen-Fetisch weiter ausgebildet, dafür gab's weniger Fahrräder.  In diesem Jahr habe ich auch erstmals ein paar längere Erinnerungsstücke dazwischen gestreut: Aussteigephantasien und Olivenernte, Zivildienst und Holzfällen, Umzug ins Eigenheim, Beatles-Nostalgie und ein bisschen Schottland. Da kommt definitiv noch mehr, das sind auch die Dinge, die ich ohne Publikum schreiben und veröffentlichen kann. Gemüseposts funktionieren für mich auch so. Für meine fiebergetränkten Berlin-Parallelwelt-Posts muss ich mir allerdings Publikum vorstellen, sonst wär ich nur ein grauer Mann, der sich selbst unverständliche Sachen erzählt, und da gibt's schon genügend in Berlin. In diesem Jahr gab es auch einige (nun ja...) programmatische Posts, sollte mir zu denken geben, dass der wichtigste "Der alte Kindskopf" heißt. 

Da J.J. langsam Richtung Pubertät entfleucht, wird J.S. hier weiter eine große Rolle spielen. Seine Parallelwelt verstehe ich zwar auch nicht, sie wird aber (zumindest mir) nicht langweilig. 

Die Frage, warum ich das mache, kann ich immer noch nicht beantworten, aber was soll's. Wird schon einen Grund haben. Die Familie hat Nachsicht mit mir und ich bemühe mich, keine zu bösen Sachen zu schreiben. Zeitlich nimmt die Beanspruchung allerdings schon zu, mal sehen, wie lange das noch gut geht. 

Bei der Google-Bildsuche waren dieses Jahr insbesondere folgende Bilder beliebt. Fragt mich nicht, warum.





Einige fanden zum Blog bei der Recherche zu Tomatensorten oder zu Unkraut (ich bin offensichtlich Gänsefuss-Qualitäts-Referenzquelle). Weniger Glückliche, die mir Google schickte, wollten hier herausfinden, ob man im Müggelsee baden sollte, wie man Goldvorkommen erkennt oder was es mit dem Planschbecken am Nordbahnhof auf sich hat. Das sind Leute, die das Internet jetzt sicher für doof halten...

Vielen Dank, dass Ihr diese Jahr dabei wart! Schaun wir mal, was das nächste bringt (hoffentlich eine bessere Kartoffelernte!)

Sonntag, 29. Dezember 2013

Restposten (2)

Das Jahr geht zu Ende, alles muss raus. 

So höret: Rätselhaftes hat sich begeben, ich hab's fotographiert und verstehe es inzwischen nicht mehr...




Samstag, 28. Dezember 2013

Barbarazweige

Die Barbarazweige waren brav und haben zu Weihnachten geblüht - zumindest teilweise. Die Forsythien sind schön aufgegangen, ein kleiner Vorgeschmack auf den Frühling, der hoffentlich dieses Jahr nicht so lang wie letztes Jahr auf sich warten lässt. Kirschblüten gabs nur ein paar - umso schöner anzusehen.


Freitag, 27. Dezember 2013

Restposten

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und viel von dem, was man eigentlich machen hätte wollen und müssen, hat man dann doch nicht gemacht. Bei mir liegt das auch daran, dass ich meine Zeit in gesteigerten Maße mit der Erstellung von Fotographien von Straßenunrat verbringe.

Aber auch im Blog sind verschiedene Dinge liegen geblieben. Der Post "Mein Sohn und die Genderdebatte" wird wohl erst erscheinen, wenn mir sonst gar nichts mehr einfällt oder wenn ich irgendwann mit dem Wording zufrieden bin. Und falls irgendwann hier mal der zu Recht immer wieder weggeschobene Post "Kunst und Käsebrötchen" erscheint, heißt das, dass ich entweder gar keine Zeit mehr habe oder dass ich ihn nach 15 Monaten dann doch noch irgendwie lustig finde.

Aber hier soll es um ganz andere Restposten gehen. Fotos, die noch auf meinem Handy liegen, und bei denen ich mir gedacht hatte, man könne dazu mal etwas schreiben und dann ist mir doch nichts eingefallen. Die lustige oder berührende Unterschrift zu den folgenden Fotos muss sich deswegen jetzt jeder selbst ausdenken. 





Donnerstag, 26. Dezember 2013

Warum ich Weihnachtsbäume nicht gerne schmücke (2)

(Fortsetzung von hier)

Der Weihnachtsbaum in der Kapelle war natürlich größer als die anderen - ich denke mal, so 6 Meter hoch. Die höchste Leiter, die wir hatten, war etwa einen Meter kürzer, so dass man sich einigermaßen strecken musste.

In dem Krankenhaus war ein pensionierter Priester, der die Gottesdienste hielt, und der etwas merkwürdig war. Jedenfalls musste die Sakristeischwester einen Zeitpunkt abpassen, an dem er nicht im Haus war, weil er auf keinen Fall sehen durfte, dass mein Chef und ich den Baum aufstellten. Ich habe keine Ahnung, warum das so war, aber da die Schwestern den Zorn des Pfarrers fürchteten, musste das als genau koordinierte Kommandoaktion durchgeführt werden. Als mein Chef und ich in die Kapelle kamen, sah uns die Sakristeischwester an und fragte: "Süß oder sauer?" Wir waren beide für "süß"* und die Schwester machte eine Flasche Meßwein auf, die wir praktisch auf Ex trinken mussten, der Pfarrer durfte ja nichts merken. Die Sakristeischwester hätte eigentlich jeden Grund gehabt, auf uns sauer zu sein, weil wir immer ihr Neugepflanztes aus den Beeten jäteten (mein Chef hatte den höchst unbiblischen Ansatz, lieber mal alles auszureißen, damit nicht am Schluss irgendein Grottenstengel übrig bleibt). Aber die gute Schwester war immer freundlich und ertrug uns tapfer.

Nun musste ich mit einigem Wein intus auf die Leiter steigen und zunächst die Christbaumspitze anbringen. Ich hatte eigentlich Angst vor hohen Leitern und bis dahin immer erfolgreich vermieden, solche Kletteraktionen zu machen, hier nützte es nichts (Rückblickend habe ich fast alles, was ich versucht habe zu vermeiden, dann doch irgendwann machen müssen, und dann festgestellt, dass es gar nicht so schlimm war. Das hätte mir mal einer mit 13 erklären müssen). Ich stand also hoch droben, auf der letzten Leiterstufe und befestigte die Christbaumspitze. Das war noch einigermaßen einfach, weil sich bei der Spitze mein Chef und die Sakristeischwester zumindest einig waren, wo sie angebracht werden sollte... Anders beim restlichen Schmuck. Ich stand in 5 Meter Höhe mit irgendwelchen Christbaumkugeln, während mir Sakristeischwester und mein Chef zubrüllten, wo ich den Kram hinhängen sollte. Nicht immer waren sie gleicher Meinung. Und die Präzision ließ (nicht nur hier) sehr zu wünschen übrig. "Hierhin?" - "Na, an den Ascht** da!" - "Welchen denn? Den?" - "Na, an den oina". Ich hab's dann halt irgendwo hingehängt.

Zweimal hatte ich das Vergnügen, das Krankenhaus mit Bäumen auszustatten, dann beschloss ich für mich, dass das genug Baumschmücken fürs Leben war. Und jetzt habe ich ja meine Hilfstruppen, halte mich mit Schmückhinweisen aber zurück.


*Mein Gott, ich war eben noch jung.
** Nicht zu verwechseln mit dem Asch



Weihnachtsbaum am Bürgerpark - nett, nicht? Aber wie immer im Leben, alles eine Frage der Perspektive:


(Dreimal dürft Ihr raten, welches Bild mir besser gefällt)

Mittwoch, 25. Dezember 2013

Warum ich Weihnachtsbäume nicht gerne schmücke

Als ich Zivildienst machte, musste ich nicht nur Bäume fällen, sondern auch im Dezember mit meinem Chef  dafür sorgen, dass es im ganzen Krankenhaus Weihnachtsbäume gab. Das waren wohl so etwa 10-12. Zunächst holte man sie mit dem Traktor mit Anhänger von irgendeinem Bauern in der Gegend. Wenn man ein kleines Kind ist, macht es sicher total Spaß auf dem Sitz über dem Kotflügel des Traktors mitzufahren, ab einem bestimmten Alter aber eher nicht mehr und im Schneesturm schon gar nicht (Schlimmer war aber unser kleiner Rasentraktor, der hatte nur einen Sitz, da musste ich mich immer auf die Anhängerkupplung stellen und am Dach festhalten). Die Bäume wurden erstmal in die Werkstatt gebracht, wo wir sie Christbaumständer-tauglich machten (als uns das einmal zu mühsam wurde, probierten wir, ob man das auch mit der Flex machen könnte. Einfache Antwort: nein).

Hier begann schon der gefährliche Teil der Arbeit: das Krankenhaus wurde von einem Orden betrieben und sobald die Bäume ankamen, versuchten die Schwestern, sich den schönsten Baum für ihre Station zu sichern. Wir hatten da allerdings wenig Spielraum, denn die Baumzuweisung wurde von der Oberin persönlich festgelegt. Trotzdem wurde geschmeichelt und gedroht. Ich habe nicht nur einmal erlebt, dass sich eine Schwester bei der Oberin beschwerte, wir hätten ihren Baum abgesägt, der sei eigentlich viel größer gewesen. Uns traute man offensichtlich alles zu.

Dann mussten wir die Bäume aufstellen und die Lichterketten anhängen. Wenn man das in kurzer Folge 12 Mal macht, lässt die Begeisterung deutlich nach. Das eigentliche Schmücken übernahmen meist die Schwestern (teilweise wurden wir aufgefordert, aus anderen Stationen für sie Christbaumschmuck zu stehlen - "die haben doch ohnehin so viel").

Einen Baum durfte aber traditionell der Zivi schmücken - den in der Kapelle. Das war aber nur deswegen so, weil ansonsten niemand Lust dazu hatte. Wie ich noch merken sollte, zu Recht. (Hier geht's weiter.)


Dienstag, 24. Dezember 2013

Frohes Fest!


(Zugleich ein Beitrag zu der Frage: Wo kommen eigentlich die Weihnachtsgeschenke her?)

Allen friedliche und freudvolle Festtage!

Montag, 23. Dezember 2013

Hieronymus Bosch Jr.

Feierabend. Ich sitze auf dem Sofa und höre Ella Fitzgerald. Frau Ackerbau ist mit J.J. unterwegs, deswegen bin ich mit J.S. allein. Heute hat er keine Lust, UNO zu spielen, er will malen. Beim letzten Star Wars-Bild waren (for reasons best known to himself) auch ein paar coole Dinosaurier mit drauf. Ich frage ihn, ob er mir nicht noch ein paar malen will. Er willigt ein, ich muss ihm aber versprechen, dass ich das Bild fürs Internet fotographiere ("Papa, hast du auch viele Abonennten? Haben da schon viele gesagt, dass sie meine Bilder gut finden?" -- ich fürchte, mit dem You Tube Channel seines Bruders kann ich da nicht mithalten).

Schließlich bekomme ich ein Bild mit über 60 Monstern und noch ganz viele kleine und große Monsterbilder. Wir schauen uns dann zusammen ein paar schwere Bildbände über Grünewald und Bosch an. 



J.S. gefällt am besten der gehörnte Pavian aus der Versuchung des hl. Antonius von Grünewald. 

Mir gefällt am besten der kleine Dino am unteren Rand, direkt unter dem achtköpfigen Monster.

Sonntag, 22. Dezember 2013

4. Advent

Merkwürdiges begibt sich in den Kaufhäusern (ganz abgesehen davon, dass der Weihnachtsmann anscheinend N*zi ist)*:



(Auf dem Schild steht: Hurra Hurra Der Stuhl von dem Nikolaus ist da. Hmm. Ist eben doch schon ein älterer Herr.)

Gesehen und fotografiert hat es meine Nichte A. (wird hier langsam ein Familienunternehmen). 

*Anm. 25.12.: In den letzten Tagen kamen hier haufenweise Leute an, die in der Google-Bildersuche einen "N*zi-Weihnachtsmann" suchten. Ich habe keine Ahnung, wer so etwas sucht und warum, aber ich will diese Leute auf meinem Blog nicht haben. Hoffe, dass die Verfremdung in Zukunft solche Ergebnisse verhindert. Ein Grund mehr, bei der Wortwahl sehr vorsichtig zu sein.

Samstag, 21. Dezember 2013

J.S. lernt schreiben (3)

Wenn man schreiben kann, werden auch die beliebten Star Wars-Bilder etwas lebhafter und anschaulicher:

(Ich habe kurz überlegt, ob ich mich bei der Schule beschweren soll. Offenbar wurden die gängigen Schimpfwörter noch nicht ausreichend geübt, so dass sich hier noch Rechtsschreibmängel zeigen. Was bin ich doch für ein Asch!)

Freitag, 20. Dezember 2013

Toiletten für Wagemutige

Schon ein seltsames Gefühl, wenn man sich einer Frau mit blutbeschmierter Axt und der Aufschrift "You're next" gegenübersieht. 



(Auch nichts für empfindsame Gemüter war die Gestaltung einer Toilette in einem Brüsseler Restaurant, in dem ich einmal war: Dort sah man sich lebensgroßen Bildern von jungen Frauen gegenüber, die lachend mit Fingern auf einen zeigten.)

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Zauber des Nordbahnhofs (3)

Ja, ich weiß, ich bin da gerade etwas fixiert, aber es gibt derzeit eine Abfolge von wunderbaren Wintermorgen und -abenden. Und außerdem, wer hätte gedacht, dass der Fernsehturm von einem auf den anderen Tag noch schrumpfen oder wachsen kann?



Mittwoch, 18. Dezember 2013

Neue Nachbarn


Jetzt wird mir langsam klar, warum man sich in der Invalidenstraße in letzter Zeit so viel Mühe gegeben hat: In der Nacht asphaltiert, fleißig Schienen verlegt, die eine Seite der Straße fertiggestellt und die andere wieder aufgerissen. Es kommen neue Bewohner, die wichtiger sind als tägliche Flaneure wie ich.

 In das Invalidenhaus zieht Herr Gabriel und das große Haus hinter der Baustelle bezieht Herr Dobrindt, immer mit dem Blick auf den Zustand der Berliner Infrastruktur. Da zum Verkehrsministerium nun auch noch das Internet gehören soll, wird man ihm hoffentlich den Gefallen tun und die Straße noch einmal aufreißen, um Glasfaserkabel nach Wahl zu verlegen oder wieder rauszureißen.

Ich werde den Herren in der Früh und am Abend wohl genauso wenig begegnen wie ihren Vorgängern…


Dienstag, 17. Dezember 2013

Nachzügler

Im Garten tut sich nicht mehr viel, wir ernten noch Kraut, Endivien und natürlich den famosen Rosenkohl, soweit die Kohlweißlinge etwas übrig gelassen haben. Ansonsten ist erst einmal Gemüsepause. 


In dem kleinen Beet, das wir J.S. eingerichtet haben und in dem er im Sommer seinen eigenen Brokkoli gezogen hat, passiert jedoch noch einmal etwas. Ein Kohlrabi wächst hier noch heran, wahrscheinlich werden aber die Temperaturen nicht so sein, dass er noch die richtige Größe erreicht. Auch wenn wir ihn nicht essen werden, sollten wir diesem kleinen tapferen Kohlrabi unseren Respekt schenken, weil er wacker und ohne Aussicht auf Erfolg versucht, dem Winter zu trotzen.


Montag, 16. Dezember 2013

22 Jahre später

Es gab einen Grund, warum ich froh war, aus dieser WG auszuziehen. Moment, fällt mir sicher gleich wieder ein....


(die Pfanne haben wir dem Übeltäter, Andreas K., dann nach einer Woche mit einem Nagel an seine Zimmertür gehängt. Ein Wunder, dass es keine Verletzten gab....)

Sonntag, 15. Dezember 2013

3. Advent

Unser Tipp zum 3. Advent:





Da schlafen die Kinder wenigstens gut!

(Frau Ackerbau war auf dem Weihnachtsmarkt und hat mir ein Bild mitgebracht)

Samstag, 14. Dezember 2013

Lohn der guten Tat

In diesem Post hatte ich im Sommer mein Jätversagen in meinem Peperonitopf offen gelegt. Ich hatte darauf hingewiesen, dass ich dann alles rausgerupft habe, bis auf Peterling und Dill (und hab das auf mein weiches Herz geschoben). 

Die Peperoni sind inzwischen abgeerntet, aber die verschonte Petersilie wächst noch immer (im Topf hat sie auch die bisherigen leichten Fröste noch überstanden). Der Dill wurde riesengroß, ist schon längst verblüht, hat aber neu ausgesät. Und so wächst in den Fugen und im Nachbartopf jetzt noch frischer Dill. 



Freitag, 13. Dezember 2013

Drei alte Männer

Es gibt Ideen, bei denen man nicht so recht weiß, ob sie gut oder einfach idiotisch sind. Dazu gehört definitiv der Plan, zum dreißigjährigen Band-Jubiläum noch einmal ein Konzert spielen zu wollen, obwohl man seit knapp zwanzig Jahren so gut wie nicht mehr geübt hat (und wenn man ehrlich ist, wollte es ja auch schon damals niemand hören). Also geht es heute tief in den Süden, um mit den Jungs einmal zu proben und zu sehen, ob es überhaupt noch Sinn hat (als ob uns das früher interessiert hätte).

Die letzte Cassette,* die wir vor zwanzig Jahren gemacht haben, hieß "Drei alte Männer und ein Ziel". Prophetisch.  

(Die jämmerlichen Details der Band-Wiedervereinigung lesen Sie die nächsten Tage exklusiv auf Ackerbau in Pankow).




*damit verbreitete man früher Musik, bevor jeder Depp CDs machen konnte.

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Frischer Teer

Fantastische Mischung: Schneesturm, Abend, frischer Asphalt, Invalidenstraße. Ein Festival der Sinne; fotografisch schwer einzufangen (für mich ohnehin).


Mittwoch, 11. Dezember 2013

Besuch aus der Heimat

Und diesmal sind weniger die Mitbringsel, sondern die Ergebnisse des Aufenthalts faszinierend. Weihnachtsplätzchen, wie aus einem Luxus-Katalog. Morgen sollen noch zwei weitere Sorten dazu kommen (7 verschiedene wären auch arg wenig). Familie Ackerbau freut sich und greift und nimmt zu... Es ist wichtig, dass meine Eltern immer einen Berlinbesuch in der Adventszeit einplanen....


(OT: Gibt es ein Adventsschweigegelübde der Kommentatoren?)

Dienstag, 10. Dezember 2013

McCartney-Scheiße (2)

(Fortsetzung von hier und Schluss)

Mein Urlaub neigte sich nach vielen Wochen dem Ende zu, auch wenn mir noch nicht so recht klar war, was ich in Deutschland dann weiter machen sollte. Ich hatte als letzte Station, wie so häufig, den Norden von Korfu, von hier aus konnte man dann mit der Fähre nach Ancona und dann mit dem Zug nach München. Noch war es aber nicht so weit, und ich hatte meine Hängematte zwischen den alten Olivenbäumen aufgespannt. 

Manchmal ging ich abends den Kilometer bergauf zu Elyseos, manchmal blieb ich auf dem Campingplatz. An diesem Abend saß ich mit ein paar Engländern und Finnen zusammen. Einer der Finnen hatte blauschimmerndes schwarzes Haar, und eine Statur, dass er jeden anderen ohne große Mühe hochheben und durch die Luft schleudern hätte können. Seine Freundin war auch dunkel, aber schmal, und sein Kumpel sah dafür blond und dünn aus, wie man sich einen Finnen vorstellt. Ich habe keine Ahnung mehr, wie sie hießen. Die Engländer kamen aus London, es gab zwei Pauls und einen Ian. Wir hatten uns ein paar Flaschen Rotwein besorgt und für eine Gitarrensession verabredet. Zunächst klimperten wir uns abwechselnd so durch.

Als ich mein Beatles-Heft herausholte, erklärte der große Finne, dass er zu einem weltweiten Beatles-Fan-Club gehöre, der jedes Jahr eine geheime Abstimmung zu den besten Beatles-Liedern mache. Was denn hier meine Position sei? Ich erklärte, dass ich natürlich die Lieder von John Lennon und George Harrison schätze und nicht die .... hm.... McCartney-Scheiße. Der Große verschränkte seine Arme, sah seinen Kumpel an und nickte wohlwollend. Das sei die richtige Einstellung. Offensichtlich hatte ich die Prüfung bestanden. Wir begannen zu spielen, natürlich unter Auslassung der McCartney-Kacke. Ich begann mit "I'm only sleeping", das meine arg begrenzten gesanglichen Fähigkeiten nicht überanstrengte. Es folgten von meiner Seite einige Harrison-Lieder, "Long, long, long", "Something", "I me mine", die Finnen spielten "Revolution", "I feel fine", "And your bird can sing" und vieles mehr. Der Abend war schon weit fortgeschritten, einzelne Campingplatzbewohner hatten sich zu uns gesellt, weil sie bei unserem Krach ohnehin nicht schlafen konnten. Mir machte etwas Sorgen, dass einer der Pauls immer näher zu der Finnin rückte, der große Finne sah es entweder nicht oder er machte sich nichts daraus. Inzwischen war man durch die Lennon und Harrison-Lieder durch, hatte schon einigen Wein intus und kramte auch ein paar McCartney-Lieder heraus - es war ja nicht alles schlecht - es gab ja auch ein paar, die man noch hinnehmen konnte, nicht diesen süsslichen Kram. Also folgten "Helter Skelter", "Paperback Writer", "She's a woman" und "I saw her standing there". Irgendwann wollte ich meine Gitarre, die schon reichlich merkwürdig klang, nachstimmen, der große Finne hob jedoch abwehrend seine Hand:

- In Finland, every guitar is tuned.


Also spielten wir so weiter, merkwürdigerweise immer mehr und immer sentimentalere McCartney-Lieder. Ja, die Lieder seien ja nicht so toll, aber ein paar seien doch ganz nett. Und der schmale Finne nahm die Gitarre und begann eine herzzerreißende Darbietung von "Here, there and everywhere". Bei ihm klangen ein paar Zeilen zwar etwas merkwürdig, wie z.B.  "watzing your eyes", aber das Lied, das ich vorher für reinen Schmalz hielt, ist mir seit diesem Zeitpunkt ans Herz gewachsen. Ich spielte "Rocky Racoon", ein Lied, für das es eigentlich auch keine Entschuldigung gibt, brachte alle zum Lachen, weil ich Akkorde und Text komplett durcheinander brachte.

Am Schluss hatten wir uns fast durch den ganzen Katalog gespielt, als nicht akzeptables Mc Cartney-Gebiet blieb gerade noch Let it Be  übrig. Wir sammelten die Flaschen auf, der große Finne beordnete seine Freundin wieder zu sich, der Teil des Publikums, der eingeschlafen war, wachte ob der plötzlichen Stille wieder auf und konnte sich keinen Reim auf die Situation machen und verschwand schnell im Zelt.

Die Finnen fuhren am nächsten Tag weiter. Bevor es für mich zurück nach Deutschland ging, gab es auf dem Campingplatz neue Gäste, noch mehr Musik und einen Gewittersturm. Aber das wäre eine andere Geschichte, in der die Beatles dann nicht mehr vorkommen.

Montag, 9. Dezember 2013

Alle Jahre wieder...

... schaffe ich's gerade noch, mich an meinen Namenstag zu erinnern (den Schotten ist der immerhin einen Nationalfeiertag wert), denke dann aber nicht daran, dass die heilige Barbara gleich darauf folgt. Also wurden die Barbarazweige erst am 5.12. und nicht am 4.12. geschnitten, Kirsche und Forsythie. Sollte trotzdem genügen, dass sie bis Weihnachten blühen.