Everybody's fucked in their own special way

Freitag, 28. Februar 2014

Mein Kind, das unbekannte Wesen


(Damit ich dieses Kunstwerk wirklich würdigen kann, muss im Hause Ackerbau wohl erst noch die Pubertät Einzug halten).  

(Wo man solche Sachen sieht, muss ich ja nicht eigens erwähnen?)

Donnerstag, 27. Februar 2014

Poison Ivy

Vielleicht liegt es am milden Winter, dass mir dieses Jahr besonders immergrüne Gewächse auffallen. Zum einen die Misteln, die man hier häufig an den Bäumen sieht. Ich kannte Misteln früher nur aus Asterix-Comics, bewußt habe ich die Pflanzen erst vor knapp zwanzig Jahren gesehen. Aber vielleicht gab's die auch im Süden nicht (oder ich war zu jung und habe mich nicht für Grünzeug interessiert). 
(Dresdner Misteln auf wehrlosem Baum)

Neben den Misteln sieht man auch viel Efeu. Manchmal hat sich das Efeu so um den Baum geschlungen, dass man zunächst meinen könnte, der Baum sei grün. 

Obwohl der ganze Bürgerpark voller Efeu ist, habe ich bislang noch nie bewusst die Früchte gesehen (musste offenbar erst nach Saarbrücken, damit mir das auffallen konnte).*

Sehen nett aus. Sind aber giftig.

*So wie ich den Laden hier kenne, wird mich Frau Ackerbau anonym in den Kommentaren darauf hinweisen, dass die gleichen Beerchen auch an unserem Efeu wachsen.


Mittwoch, 26. Februar 2014

Wird Berlin spießig?

Frackpflicht für Fahrradfahrer? (oder Frackverbot?)

(Im Hintergrund das Bundesverkehrsministerium. Vielleicht steckt ja Dobrindt dahinter?)

Dienstag, 25. Februar 2014

Letzte Ernte

Während anderswo schon die ersten Sämereien ausgebracht werden, konnten wir noch das letzte Gemüse vom letzten Jahr ernten. Noch einmal wunderbarer Rosenkohl, der dieses Jahr wirklich fantastisch gewachsen ist.  



(Und endlich habe ich hier eines dieser Fotos, die ansonsten nur in den Lokalzeitungen zu finden sind)

Montag, 24. Februar 2014

Aufwand und Nutzen

(Plänterwald-Nachlese)

Ich muss zugeben, dass ich über dieses Graffiti an der alten Achterbahn etwas grinsen musste und mich freute, die Anspielung zu verstehen....




...ob das allerdings die hunderten Stunden meiner Lebenszeit aufwiegt, die ich mit dem Ansehen von Lost-Folgen und dem Versuch, diesen Kram auch noch nachzuvollziehen, vergeudet habe: da bin ich mir nicht sicher....

(Wer damals nicht auch seine Zeit entsprechend verschwendet hat, versuche erst gar nicht, hier einen Sinn zu finden...)

Weihnachtsvorbereitungen in der Invalidenstraße

Immerhin, es sind ja nur noch 10 Monate bis Weihnachten.

Mal sehen, ob dieses dreiste Arrangement den alten Christbaum vor der Stadtreinigung schützt. Ich habe in Pankow und in der Invalidenstraße wieder einige gesehen, die die letzten Säuberungen am 20.1. gut überstanden haben und nun auf der Flucht sind. Wenn sie's bis in den März/April schaffen, wird wieder genauer berichtet.

Sonntag, 23. Februar 2014

Er ist's

(Krokusse auf dem alten Friedhof am Bürgerpark)

"Der Krokus wächst auf einem Grab
Ein Glück, dass ich noch keines hab" 
(frei nach R. Gernhardt)

(Ursprünglich vorgesehener euphorischer Frühlingspost fällt aus wg. grundloser, aber abgrundtief schlechter Laune; anders als Eduard M. höre ich auch keine leisen Harfentöne von fern.)

Samstag, 22. Februar 2014

Ein rosa Panzer vor dem Grab der Individualität und Vielfalt

Die Überschrift ist diesmal reine Bildbeschreibung, ich habe keine Ahnung, was das auf dem Bild bedeuten soll. Aufnahmedatum und die umgebenden Bilder deuten darauf hin, dass das von der Dokumenta stammt. Je nun. Diesmal kann ich nur eine stumme Bildmeditation anbieten.

(Mit 0 PS)

Freitag, 21. Februar 2014

Einige der unbekannteren Waldgeister

(Der tödliche Tausendfüßler. Wir waren Gott sei Dank schneller als er)
 
(Der Goethe-Kopf, der aus der Baumwurzel wächst. Wenn Kinder zu nahe kommen, rezitiert er den Erlkönig und sie sind verloren. Gott sei Dank tragen die Gören heutzutage Kopfhörer)
 
 (Die Hertha-Buche (schaut etwas nachdenklich und verkniffen)*. Seit ich gelesen habe, dass Hertha die germanische Erdgöttin war, die alle paar Jahre (aus dem Meer) aufgestiegen ist, dann mit einem Karren mit Rindviechern übers Land gezogen ist und gebadet wurde, wobei alle, die ihr halfen, vom See verschlungen wurden, und dann wieder in der Versenkung verschwand, bin ich ja überzeugt, dass der Berliner Fussball noch sehr mythologisch geprägt ist.)

*Frau Ackerbau kann hier kein Gesicht erkennen. Vielleicht sehen das nur besonders sensible und parapsychologisch begabte Menschen (Selbstbekenntnisse in den Kommentaren willkommen)? 

Mittwoch, 19. Februar 2014

Ein Spaziergang

Heute bin ich ausnahmsweise mal die Breite Straße auf der anderen Seite zurückgegangen und sah zum ersten Mal, dass Justitia am Rathaus abgebildet ist. Sie steht mit einer Augenbinde in einer Nische und lässt die Waage der Gerechtigkeit etwas nachlässig herunterbaumeln. Gestützt wird die Justiz übrigens von vielen kleinen bärtigen Männern, die ihren Sockel halten (das scheint plausibel). Bei der Gelegenheit fiel mir am Schild des Ratskellers (der zumindest in den 12 Jahren, die ich jetzt in Pankow wohne, nicht geöffnet hatte) auch zum ersten Mal eine kleine Genreszene auf, die der Künstler dort untergebracht hat: Eine Katze schielt begierlich auf zwei Spatzen an der anderen Seite.

Da dieses Blog endlich nach vorne kommen muss und im Internet bekanntlich nichts so hilft wie Katzencontent, hier die Katze noch einmal im Detail.

Da ich schon einmal auf Entdeckungsreise war, schaute ich gleich um's Eck in die Neue Schönholzer Straße, ob das Gerüst zur Fassadenrenovierung an der alten Oberrealschule inzwischen schon weg ist. Und tatsächlich, nach über einem Jahr kann man sich die Fassade wieder ansehen. Die Oberrealschule wurde 1900 eröffnet, der Architekt konnte sich wohl irgendwie nicht entscheiden, ob die Fassadengestaltung eher klassisch oder gotisch erfolgen sollte. Jedenfalls gibt es Unmengen von Ornamenten, die in den Sandstein geschnitten sind. Die Ausführung sieht für mich grob und halbmaschinell aus, aber ich kenne mich damit nicht aus.
Die Ornamente sind noch ganz klassisch mit Ranken verbunden, bei den Motiven beginnt allerdings so ein gewisser gestalterischer Wahnsinn (der bei Häusern aus dieser Zeit gar nicht so selten ist, man fand Ornamente eben schick und bediente sich überall, ohne sich viel um Konsistenz zu scheren). Wir sehen zunächst ein paar Fabelwesen, dabei einen Drachen, der sich einen Hinterlauf über den Kopf streckt (wenn es Katzen können, dann werden es Drachen auch können). Zuerst jedoch einen eher unfreundlich aussehenden Hund, der allerdings auch mit sich selbst beschäftigt ist.


Daneben gibt es einen extrem gelangweilten Drachentöter. Da an der Fassade jegliche christliche Symbolik fehlt, ist es sicher nicht St. Georg. Wie Jung-Siegfried sieht der dicke Knabe aber auch nicht aus.

Dann folgen ein paar Bilder, die man wenigstens thematisch einer Schule mit Turnhalle zuordnen kann, die aber heutzutage wohl schon Anlaß für eine Hausdurchsuchung sein könnten. 



(So sah ich beim Schulsport wohl auch immer aus, nur hatten wir nach meiner Erinnerung keine Löwen zum Draufstellen)

An einer Ecke besinnt sich der Künstler auf ein anderes Genre und bringt die Erntesymbole. Rechen, Ährenbündel, Sense und Dreschflegel. Da Pankow um diese Zeit tatsächlich noch relativ ländlich war, ganz passend (und in diesem Blog muss das natürlich gezeigt werden):

Jetzt hätte man gestalterisch eigentlich erwartet, dass an der korrespondierenden Stelle des anderen Fensterbogens ein zu "Ackerbau" passendes Ornament zu finden ist. Aber dort findet sich nur dieser Herr:
(Woher wussten die damals, wie ich aussehe?)

Montag, 17. Februar 2014

Das Nebenzimmer

In Gaststätten gibt es Nebenzimmer, damit Gäste mit schwierigen Neigungen (Rauchen, Singen) die anderen Gäste nicht stören. In diesem Blog werde ich ein Nebenzimmer eröffnen, damit ich hier die regulären Gäste nicht mit anderen Absonderlichkeiten als sonst störe. 

Während Ackerbau in Pankow weiterhin den An-und Zumutungen von Stadt, Natur und Familie gewidmet bleiben soll, werde ich bei Something I learned today von Zeit zu Zeit Betrachtungen zu mehr oder weniger kulturellen Themen einstellen, allerdings mit ähnlich erratischem Ansatz. Und nachdem ich nun endlich kapiert habe, wie man Youtube-Videos einbetten kann (und unsere Internetverbindung wunderbarerweise seit einer Woche so ist, dass ich mir Videos auch ruckelfrei ansehen kann) habe ich öfter Lust, das eine oder andere Musikstück einzustellen; der betuliche Ackerbau-Blog wäre aber dafür meistens nicht der richtige Ort. Hier versuche ich ja auch immer eine gewisse Formstrenge durchzuhalten, dort werde ich mir weniger Zwänge auferlegen. Vielleicht wird's also eher eine Rumpelkammer und weniger Nebenzimmer. Wollte ich eigentlich schon längst machen, war mir aber nicht so recht schlüssig wie und ob (Abr wie saget di jonga Leit allawei: YOLO).

Erwartet also Musik von Leuten, von denen noch keiner gehört hat, Betrachtungen zu Katzencontent bei Hieronymus Bosch und ähnlich Bedeutsames. Ich habe für den Beginn den Blog schon mal mit ein paar Sachen (Tanzende Skelette, Hank Rollins, Jelly Roll Morton) aufgefüllt, die hier so rumlagen.* Von Zeit zu Zeit werde ich vielleicht hier einen Hinweis einstellen zu dem, was sich im Nebenzimmer so tut. Die mörderische Taktung, die ich mir hier auferlegt habe, werde ich dort allerdings sicher nicht einführen. 



*Marketing at its best!

Samstag, 15. Februar 2014

Traditionslos

Gut, es handelte sich um einen alten Opferstein und traditionell opfert man halt den Erstgeborenen und Traditionen sind auch wichtig, aber man muss ja auch nicht alles mitmachen. Und außerdem hatten wir das Familienschwert nicht dabei.*


*Wikipedia entnehme ich, dass die Geschichten von Hertha-See** und Opferstein ohnehin nur von einem geschäftstüchtigen Rügener Gastwirt, der schon 1893 wußte, wie man Berlinern das Geld aus der Tasche zieht, arrangiert wurden. Nur gut, dass wir hier keinen Fehler gemacht haben!  

**Zu dem Hertha-Kult später noch mehr (Eine Fußnote in der Fußnote! Das eine Jahr als wissenschaftlicher Mitarbeiter war also doch nicht umsonst!)

Freitag, 14. Februar 2014

Zu schade...

... dass ich kein Foto mehr machen konnte, nachdem diese .. äh.. Kreaturen aus den Kisten gesprungen sind. Das wäre ausnahmsweise einmal interessanter (wenn auch etwas blutiger) Content gewesen. So ist's wieder nur etwas für Leute, die sich für merkwürdige Straßenbauutensilien begeistern können.

Schade, eigentlich. 

Donnerstag, 13. Februar 2014

Όσοι έχουνε πολλά λεφτά



Habe ich doch glatt den 43. Todestag von Markos Vamvakaris am 8. Februar vergessen. Das kommt davon, wenn man einfach in den Urlaub fährt. 

Also mit etwas Verspätung ein Gruß nach Syros;  ein Lied von 1936 "Osi echoun polla lefta - Die, die viel Geld haben".


Gebrochenes Eis

Auch wenn der Winter bislang nicht sonderlich kalt war, hatte ich Gelegenheit, verschiedenes gebrochenes Eis auf Gewässern anzusehen. Im Ostseehafen ergibt sich hier ein sehr dekoratives Bild von runden, dicken Schollen, das jeden Gebrauchsgraphiker entzücken würde:

Ganz anders dagegen die Eisschollen auf der Spree (leider ohne entsprechendes Foto; derzeit gehören die Spreebrücken nicht zu meinen täglichen Wegen). 

Sicher gibt es irgendjemand, der einmal darüber geforscht hat, in welcher Abhängigkeit die Form der Eisschollen zu Temperatur, Flußgeschwindigkeit und Salzgehalt des Wassers steht. Manchmal beneide ich diesen Menschen ob seines nicht korrumpierbaren und anwendungsresistenten reinen Wissens.  

Mittwoch, 12. Februar 2014

Aufräumen bei RTL


                       
(Dieses Bild hätte man sicher mit irgendeiner lustigen Unterschrift nach dem Ende des Dschungelcamps einstellen können, nur fällt mir zu dem Thema ohnehin nix ein. Gleichwohl mag ich das Bild gerne, weil ich ja Schutthalden und Bagger gerne sehe und ich finde, dass die ganze Szenerie durch die Spiegelung in der noch halb vereisten Spree etwas enorm Beruhigendes hat. Bei manchen Institutionen freut einen eine Schutthalde eben mehr als ein intaktes Gebäude.

Umgedreht wirkt's auch:

Dienstag, 11. Februar 2014

Feuerstein

Alter Reflex aus der Kindheit: Wenn man irgendwo im Geröll Feuersteine findet, werden sie gleich eingesteckt. Ein paar Mal gegeneinander geschlagen, dann daran gerochen und überprüft, ob es auch nach Schwefel riecht.

Bei uns war der Feuerstein eher selten; man fand ihn manchmal in den Bergen. Vor den Kreidefelsen in Rügen liegt am Strand* aber nun genügend Feuersteingeröll herum, die Kreideschichten sind mit Feuerstein durchsetzt. Aus alter Gewohnheit habe ich mir die Jackentaschen vollgestopft. Ein paar Kreidestückchen waren auch dabei...

(Natürlich alles alte Wikinger-Pfeilspitzen)


*Auf Zypern gibt's offenbar noch hübschere Mineralien am Strand, wie man bei Elke sehen kann. Wenn man früher das gute Katzengold gefunden hat, war das noch viel besser als Feuerstein....  

Sonntag, 9. Februar 2014

Winterurlaub

Die Familie Ackerbau war auf Rügen im Winterurlaub. Deswegen in der nächsten Zeit ein paar der Eindrücke von der Insel.

(Das Hotel Rügenblick können wir leider nicht weiter empfehlen. Geräumige sanitäre Einrichtungen, ansonsten aber etwas zu viel Betrieb) 

Samstag, 8. Februar 2014

Wie man bei der Google-Bildersuche abräumt

(Ein Leitfaden)

1. Man nehme Bilder, die etwas merkwürdig aussehen und als Thumbnail nicht richtig erkennbar sind (z.B. dieses):

2. Man schreibe in der Nähe dieser Bilder eine Handvoll schlüpfriger Schlagwörter. Es werden haufenweise Trottel kommen.

Ich komme normalerweise über Schritt 1 nicht hinaus. Bei meinem Jahresrückblick habe ich allerdings irgendwann in der Nähe des obigen Fotos von meinem "Invalidenstraßen-Fetisch" geschrieben. Das hat genügt, um regelmäßig Zugriffe über die Suche zu generieren. Wenn man das planmäßiger angeht, lässt sich da sicher einiges machen (vorausgesetzt man legt Wert auf den Besuch von Leuten, die Kartoffelfotos anklicken, weil sie dahinter Schweinkram vermuten).*


*(Der geheime Masterplan hinter dem Blog ist allerdings tatsächlich, hier die Basis für den ersten Online-Versandhandel für erotisches Gemüse zu etablieren. Social Media-Marketing, ich weiß Bescheid)

(Ach Mist, nicht mehr geheim. Jetzt werden die Z0land0-Brüder mir sicher zuvor kommen.)

(Wegen dieses doofen Witzes landet jetzt jede Internet-Suche nach erotischem Gemüse (whatever) bei mir)


Freitag, 7. Februar 2014

Erkenntnisse aus dem Naturkundemuseum

(Zunächst nur die wichtigsten zusammen gefasst)

1. Fuchur, den Glücksdrachen, gab's wirklich, sein Schädel ist im Naturkundemuseum ausgestellt.

2. Wenn man sich dieses Skelett eines der Vorfahren der Menschen anguckt, ist man sich eigentlich ziemlich sicher, dass die Jungs damals schon Smartphones hatten. Anders ist die Stellung der Hand nicht zu erklären (Man beachte die sog. What's App-Daumen). 


(beim nochmaligen Nachdenken würde ich sogar sagen, dass das heute die normale Haltung von Jugendlichen auf Sitzplätzen im ÖPNV ist)

3. Nichtzoologen nennen's Pferd mit Ringelstrumpfhosen, der Zoologe Zesel (Mischung aus Zebra und Esel). 

Donnerstag, 6. Februar 2014

Wer schmeißt denn da mit Lehm?

Vor zwei Wochen entspann sich in den Kommentaren ein netter Dialog zwischen Wiener Leserin Frau K.* und mir über Wiener und Berliner Durcheinander respektive Pallawatsch. Ich kramte in diesem Zusammenhang ein Zitat von Karl Kraus aus dem Jahre 1912 heraus, das aus einer Glosse stammt, in der er das Zusammentreffen Wiener Gemeinderäte mit Berliner Stadtverordneten schildert. Die Wiener und Berliner werden in der Glosse - wohl nach den jeweiligen damaligen Vorsitzenden - Sedlatscheks und Langerhänse genannt. Kraus schreibt dort: "Die Langerhänse, einzelweis (...) wasserfarbig wie die Seele des Berliners, bei dem es eben nicht auf die Seele ankommt, sondern auf die Straßenreinigung, die Langerhänse also bieten den Vorteil, dass sie die Straßen reine machen, während hingegen die Sedlatscheks mehr Gemüt haben und den Straßendreck vorziehen." Kraus, obgleich Wiener, zieht offensichtlich saubere Straßen dem Gemüt vor und schreibt an anderer Stelle: "In anderen Städten ist die Behauptung, dass man im Straßenkot erstickt, eine Metapher. In Wien ist sie ein Tatbestand." Ich hatte schon in meinem Kommentar angemerkt, dass das eine historische Betrachtung sei, die vielleicht heute nicht mehr ganz zutrifft. (Inzwischen hat man auch in Berlin Gemüt).

Wie zur Illustration kam ich die letzten Tage in der Invalidenstraße an einer Hausfront vorbei, die bis zur Höhe von ca. 2,50 m über eine Länge von etwa 50 Metern mit schwarzem Schlammbatzen verschönt war. Bei einem Friseur putzten zwei Leute die Schaufensterscheiben, die nicht mehr so richtig schön aussahen. Ich kann mir die Verwüstung nicht so recht erklären, vielleicht ist jemand mit einer kleinen Schneefräse in den Schneematsch gefahren.

Man kann sagen, was man will, die Invalidenstraße versucht einem jeden Tag neue Unterhaltung zu bieten.




*Ha! Allein, um ganz nonchalant hinschreiben zu können, "meine Wiener Leserin Frau K." haben sich doch eineinhalb Jahre tägliches Bloggen gelohnt!

Mittwoch, 5. Februar 2014

Dienstag, 4. Februar 2014

Last Exit Rdbahnhof

Das könnte Vandalismus, stadttypischer Verfall oder Kunst sein. Wie immer in der Gegend, schwer zu sagen. Die Kacheln fehlen auf jeden Fall noch nicht allzu lange. 

Irgendwie gefällt mir das Arrangement.

Montag, 3. Februar 2014

Spuren im Schnee

Das ganze Jahr über habe ich nur wenig von unseren Mäusen gesehen. Die Brandmaus, die letztes Jahr noch im Kompost wohnte, hat den letzten Winter wohl nicht überstanden. Ab und zu sah man noch Mäuschen an der Terrasse herumhuschen, aber das waren keine Brandmäuse, der schwarze Rallyestreifen fehlte. Da die verschiedenen Katzen der Nachbarschaft immer sehr interessiert an unserem Garten und unserer Hecke waren, gehe ich einmal davon aus, dass sich dort irgendwo ein Mausenest verborgen haben muss. 

Schneefall ist ja immer ganz nützlich, wenn man sehen will, was für gebetene und ungebetene Gäste man im Garten hat. Und tatsächlich: Zunächst dachte ich, dass noch ein paar Mäuschen bei uns unterwegs sind. Bei genauerer Betrachtung sieht man jedoch, dass das eine hüpfende Nebelkrähe war. An verschiedenen Stellen sieht man zarte Flügelabdrücke im Schnee. Anders als letztes Jahr deutet nichts auf größeres Ungeziefer hin; auch die Karnickel, mit denen wir anfangs noch unser Gemüsebeet teilen mussten, sind wohl inzwischen vertrieben.

Sonntag, 2. Februar 2014

Guter Stoff!

(Wichtiger Hinweis: Botanisch benachteiligte Hamburger bitte nicht weiterlesen!)

Heute mittag gab's bei uns eine Art Borschtsch: Rote Beete, Kohlrüben und Karotten mit Kartoffeln und Suppenfleisch. Frau Ackerbau bat mich, bei unsererPlantage Kräuterbeet nachzusehen, ob's noch Petersilie (in Hamburger Fachkreisen sagt man, glaube ich, Pedrosiliana dazu) gibt. Und tatsächlich: Die Blätter sind zwar gefroren, man kann sie aber gerade noch rauchen zum Kochen nehmen. In ein paar Tagen sind sie dann aber Matsch.

Wenn man bedenkt, dass ich diesen Peterling nicht mal gesät habe, ist die Ausbeute schon beeindruckend.