Da dieses Blog endlich nach vorne kommen muss und im Internet bekanntlich nichts so hilft wie Katzencontent, hier die Katze noch einmal im Detail.
Da ich schon einmal auf Entdeckungsreise war, schaute ich gleich um's Eck in die Neue Schönholzer Straße, ob das Gerüst zur Fassadenrenovierung an der alten Oberrealschule inzwischen schon weg ist. Und tatsächlich, nach über einem Jahr kann man sich die Fassade wieder ansehen. Die Oberrealschule wurde 1900 eröffnet, der Architekt konnte sich wohl irgendwie nicht entscheiden, ob die Fassadengestaltung eher klassisch oder gotisch erfolgen sollte. Jedenfalls gibt es Unmengen von Ornamenten, die in den Sandstein geschnitten sind. Die Ausführung sieht für mich grob und halbmaschinell aus, aber ich kenne mich damit nicht aus.
Die Ornamente sind noch ganz klassisch mit Ranken verbunden, bei den Motiven beginnt allerdings so ein gewisser gestalterischer Wahnsinn (der bei Häusern aus dieser Zeit gar nicht so selten ist, man fand Ornamente eben schick und bediente sich überall, ohne sich viel um Konsistenz zu scheren). Wir sehen zunächst ein paar Fabelwesen, dabei einen Drachen, der sich einen Hinterlauf über den Kopf streckt (wenn es Katzen können, dann werden es Drachen auch können). Zuerst jedoch einen eher unfreundlich aussehenden Hund, der allerdings auch mit sich selbst beschäftigt ist.
Daneben gibt es einen extrem gelangweilten Drachentöter. Da an der Fassade jegliche christliche Symbolik fehlt, ist es sicher nicht St. Georg. Wie Jung-Siegfried sieht der dicke Knabe aber auch nicht aus.
Dann folgen ein paar Bilder, die man wenigstens thematisch einer Schule mit Turnhalle zuordnen kann, die aber heutzutage wohl schon Anlaß für eine Hausdurchsuchung sein könnten.
(So sah ich beim Schulsport wohl auch immer aus, nur hatten wir nach meiner Erinnerung keine Löwen zum Draufstellen)
An einer Ecke besinnt sich der Künstler auf ein anderes Genre und bringt die Erntesymbole. Rechen, Ährenbündel, Sense und Dreschflegel. Da Pankow um diese Zeit tatsächlich noch relativ ländlich war, ganz passend (und in diesem Blog muss das natürlich gezeigt werden):
Jetzt hätte man gestalterisch eigentlich erwartet, dass an der korrespondierenden Stelle des anderen Fensterbogens ein zu "Ackerbau" passendes Ornament zu finden ist. Aber dort findet sich nur dieser Herr:
(Woher wussten die damals, wie ich aussehe?)
Oja endlich! Kunstspaziergang durch Pankow - ich finde als Idee um die Seite noch weiter nach vorne zu bringen: denn vorn ist oft verdammt weit weg ;)) könntest Du ein Spazierhörbuch mit all den relevanten und noch besser irrelevanten Höhepunkten des Bezirkes herausbringen...
AntwortenLöschenWeitere kreative Momente wünscht
Kathrin
Ja, vorne ist meistens weit weg... Als Bezirkskunsthistoriker eigne ich mich nun überhaupt nicht, alle braven Pankower wären zu Recht empört über so ein Unterfangen. So wird es dabei bleiben, dass ich über so Dinge schreibe, wenn ich ausnahmsweise mal zum Handyshop gehen muss und das Rathaus von der anderen Seite als sonst sehe... Liebe Grüße, Andreas
LöschenJetzt, wo ich dein Konterfei kenne, habe ich ein bisschen Angst vor meinem nächsten Berlin-Besuch...
AntwortenLöschenNicht Angst, Ehrfurcht.
LöschenJa hallo, da hst du ja mal direkt viele Bilder gemacht, klasse! Da erstarre ich glatt...vor Ehrfurcht! :-)
AntwortenLöschenLG
Elke
Stimmt, normalerweise hätte ich so etwas ja über eine Woche verwurstet. Aber alles für den Leser, ist ja mein Motto.... ;-)
LöschenIst das jetzt nicht alles Kinderpornografie, diese nackten Knaben?
AntwortenLöschenAch, so siehst du also aus. Hm. Irgendwie hab ich Dich mir anders vorgestellt...
AntwortenLöschenUnd die Idee mit dem Katzencontent ist nicht verkehrt. Auch dafür wüsste ich ein aktuelles Projekt ;)