Everybody's fucked in their own special way

Mittwoch, 22. April 2020

Pokalverleihung


So, jetzt kann endlich die Preisverleihung stattfinden! Die Jury besteht aus dem Preisträger der (vor-)letzten Woche, Frater Mosses, dem ich hierfür gerne meinen Blog überlasse. Da die Kommunikation zwischen Preisträger und Blogbetreiber nach alter Tradition per Brieftaube und Rauchzeichen erfolgen muss, hat's geringfügig länger gedauert. Aber jetzt Bühne frei für den Frater und seine Laudatio:

"Na also, Drohungen wirken also doch … hehehehehehehe

Also, was haben wir denn da: Einige durchaus merk-würdige, Entschuldigung: philosophische Gedanken der guten Angelnette, allerdings fällt hier die Vernachlässigung der ebenfalls gezeigten Literatur auf. Nun ja, außer Konkurrenz lass ich das durchgehen.

Dann das gesellschaftskritische Kurzdramolett aus dem Hause wvs, trotz großer Hindernisse ins Ziel appliziert, a. k. a. auf den Acker gebaut. (Nein, die Wortspiele werden nicht mehr besser.) Das ist sehr genau beobachtet und durchaus amüsant, dennoch: auch hier keine Erwähnung des literarischen Hintergrunds. Mögt Ihr alle da draußen etwa Benioff nicht? Gut, ich ja auch nicht …

Zu gloriosen Schluss aber Torsten, dessen Beitrag mich spontan zum Lachen brachte. Er hat offenbar erfasst, dass dieses Bild exakt nichts bedeutet und mit maximaler Beziehungslosigkeit zum Thema platziert wurde – und antwortet mit einer Bildlegende, die auf kongeniale Weise dasselbe Spiel spielt. Allerdings hat er dabei weder Literatur noch Schwein, Hirsch, Krone oder gar purpurrotes Gekröse (Hat-Tip to Anonymous unter der Erstveröffentlichung) erwähnt und daher gewonnen. Meine tief empfundenen Glückwünsche!




"Der Trend des Jahres auf der Möbelmesse „Fatalistica 2020“ in Wattenscheid: Ohrensessel mit Liftfunktion via Dynamitkapsel. Schöner kann man den Ruhestand wohl nicht genießen. Foto: Lutz Pawelski"

Vielen Dank allen, die diesen etwas zähen Blödsinn mitmachten, und besonders vielen Dank dem Herrn Ackerbau für die bloguatorische Gastfreundschaft!"

Und weiter geht es am Freitag bei Torsten bei der phantastischen Bördebehörde!



Mittwoch, 15. April 2020

Freitagstexter - wegen großem Erfolg verlängert!

Eigentlich hätte heute eine Siegerin prämiert werden sollen - über die Ostertage haben sich aber alle diejenigen, die auch innerhalb der Konkurrenz teilnehmen hätten können, dezent zurückgehalten. Deswegen verlängere ich - in enger Abstimmung und Einvernehmen mit Frater Mosses, der ja den letzten Pokal gewonnen hat - die Teilnahmefrist um eine Woche.

Auf, auf! Heran, heran, wer lesen kann! Eine Woche länger Gelegenheit Eure Quarantänegeistesblitze hier unterzubringen! Zuhause hört Euch doch schon längst keiner mehr zu, also ab hier in die Kommentare.

(Hier noch einmal das Foto, dort findet man die Teilnahmebedingungen.) 

Sonntag, 12. April 2020

2500

Das ist der 2500. Post auf diesem Blog, über knappe acht Jahre. Manches hat sich geändert, manches ist gleich geblieben, viel hat sich wiederholt. Der Horizont hat sich nicht erweitert, er endet immer noch mit dem, was sich gerade noch fotografieren lässt.

2500 Posts sind eine gute Gelegenheit, ein kleines Päuschen einzulegen, man muss sich ja ein bisschen ausruhen für die nächsten Tausend.


Wie immer ein Dank an die Leserinnen und Kommentatorinnen, ohne Euch wäre es langweilig.

Allen schöne Ostern und passt auf Euch auf!

(Am Mittwoch muss hier noch der Freitagstexter-Pokal verliehen werden.)

Samstag, 11. April 2020

Freitag, 10. April 2020

Freitagstexter



Sind wir denn in einer Zeitschleife? War Freitagstexter nicht erst letzte Woche? Ja, aber jetzt haben wir ihn wieder, weil der gute Frater Mosses am Mittwoch den Pokal eingeheimst hat. Damit er nicht extra dafür ein Blog basteln muss, darf er auf meinem Blog weitermachen. Das Bild ist also von ihm. Ich hatte ja auf ein Bild von Hunden gehofft, weil ich weiß, dass er welche hat, und weil Hundebilder hier beim Freitagstexter immer ganz gut gingen, aber das ist, was wir bekommen haben. In diesen Zeiten muss man mit allem zufrieden sein:



Also los geht's. Eure Aufgabe: einen schönen Untertitel oder einen begleitenden Text für das Bild zu finden. Eurer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Die Vorschläge werden gesammelt bis Dienstag, 14.4., 24 Uhr, am Mittwoch wird vom Frater nach seinen, sicherlich vollkommen gerechtfertigten Maßstäben eine Gewinnerin gekürt, die dann am nächsten Freitag in ihrem Blog weitermachen darf/muss. Ich wasche, um hier mal saisontypische Phrasen zu gebrauchen, bei der Auswahl meine Hände in Unschuld .Wer einfach nur kommentieren will, aber nicht gewinnen will, schreibt einfach "außer Konkurrenz" dazu. Wer bei Blogspot nicht kommentieren kann, kann einen Kommentar auch per E-Mail schicken.

(Die ausführlichen Regeln finden sich hier, beim Wortmischer.)

Mittwoch, 8. April 2020

Pokalverleihung

Am Freitag schimpfte mich Frau Ackerbau ob des Bildes, das ich für den Freitagstexter ausgewählt hatte. Wem denn dazu etwas einfallen sollte? Irgendwie fühlte sich das wie ein Generalangriff auf alles, was diesem Blog wichtig ist, an. Zu recht wies sie mich darauf hin, dass ich die letzten Male vernünftigerweise nette Hundefotos genommen hätte, aber, ach, viel mehr als die zwei schon verwendeten Hunde-Bilder habe ich halt auch nicht.

Trotzdem, die Ausbeute war nicht übel. Fangen wir mit den Beiträgen außer Konkurrenz an. Angelnette, die in unser aller Kommentarspalten bloggt, hatte als Bildunterschrift "Party". Und schauen wir uns das einmal an: 


Fühlen wir uns nicht gerade alle so wie diese partymachende Plastiktüte? Ein Volltreffer, aber leider kann ich dem Engelchen den Pokal nicht verleihen, weil sie ja gar nicht mitmachen wollte. Pech!

Roswitha/quercus steuerte - ebenfalls außer Konkurrenz - folgende Unterschrift bei:  "Nicht jammern über vergossenes Wasser - der Beutel ist eh kaputt. Geh an den Wasserhahn!" Das passt so gut zu ihr und ihrem immer vorwärtsschauenden, praktisch konstruktiven Blick. Ich würde ja Preise verleihen, aber das ist aK. 


Christiane stellt sich auch außer die Konkurrenz und bietet an: "Der Tag an dem der Maler seinen Eimer vergaß." Und wenn man sich das Bild ansieht, ist es auch absolut plausibel, dass das ein Maler ohne Eimer sein könnte. Da an dem Tag, an dem Christiane den Text vorgeschlagen hat, bei uns ein Maler kurzfristig abgesagt hat, nachdem wir schon die halbe Bude leergeräumt haben, macht mich der Kommentar aber auch irgendwie traurig. Am meisten natürlich, weil kein Pokal nach Hamburg geht. 

Herbert, von dem ich nicht weiß, ob er einen Blog hat, hat folgenden Vorschlag: "Zerplatzter Feuchttraum". Das ist eine interessante Deutung, über die sich wohl mein früheres 13jähriges Ich gerne ausführlicher unterhalten würde. Leider fürchte ich, dass auch Herbert hier quasi außer Konkurrenz tätig war, so dass ich keinen Pokal vergeben kann.

Der gute Frater Mosse bringt nun als erster etwas Metaphysik ins Spiel: "Geist einer Lederhose, die von einer Dampfwalze überfahren wurde, komplett mit der typischen schwarzen Aura jahrzehntelang getragener Kleidungsstücke von CSU-Wählern." Wenn man sich den Schemen ansieht, erscheint es höchst plausibel, dass das der ätherische Geist einer Lederhose sein könnte (Noch plausibler wäre wohl der Geist einer Lederhose, der seinen Farbeimer vergessen hat. (Hier gäbe es ein enormes dramatisches Potenzial: Wofür braucht der Lederhosengeist wohl Farbe?) Ich bin überzeugt und kann auch mit Pokalen werfen, weil der Frater zwar keinen Blog hat, aber hier ein Bildchen einstellen wird. Damit kann es weitergehen und wenn Mosse das früher geschrieben hätte, hätte ich mir gar keinen Mystery-Kommentator Dackelpaul ausdenken müssen, mit dem ich das ganze hier noch eine Woche weiterführen hätte können. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich bei dieser Deppen-Dr. Ackerbau-und-Mr. Hyde-Geschichte durchaus amüsiert hätte. Furchterregende Zukunftsversionen tun sich auf, in denen ich mich in diesem Blog nur noch mit mir selbst und meinen vielen Sockenpuppen unterhalte.

Vielleicht bekommt Ihr ja dann am Freitag wieder ein Hundi, das etwas mehr fantasieanregend auf Euch wirkt, wir werden sehen, was sich Frater Mosse ausdenkt. 

Und bis dahin, nicht vergessen:


(Aber nicht am Freitag, da ist Tanzverbot!)


Dienstag, 7. April 2020

Draußen ist feindlich

Seit langem mal wieder in die Innenstadt. Wenig Leute auf der Straße, wenig in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Kein Problem, hier Distanz zu halten.

Ich hatte halb erwartet, dass Unkraut oder Wildtiere die Invalidenstraße übernommen hätten, aber nein. Eigentlich alles wie sonst, nur wenige Menschen.

Die Blutbuchen am Naturkundemuseum stehen noch dunkel und bedrohlich, an den Zweigspitzen sieht man nur die schmalsten Andeutungen der Blattknospen. Tage noch, eine Woche? Ich weiß es nicht, ich werde es wohl auch nicht sehen.

Beim Robert-Koch-Platz, der ja jetzt noch mehr vertrauenswürdig ist, tut sich dagegen mehr. Die Kastanienblätter treiben aus an den Riesen aus dem 19. Jahrhundert. Das gibt gerade so ein flirrendes Grün, noch nicht wirklich belaubt, aber auch nicht kahl.

Schön, dass ich zumindest das sehen konnte.

Montag, 6. April 2020

Auf die Straße

Heute muss bzw. darf ich mal wieder zur Invalidenstraße. Seit 25 Tagen war ich nicht mehr dort; und damals auch nur mit Krücken, also ohne das übliche Spazieren, mein letzter regulärer Gang ist nun schon fast sechs Wochen her.

Mal sehen, was sich so getan hat. Meine Gewährsleute berichten, dass die Blutbuchen noch nicht knospen.

Sonntag, 5. April 2020

Im Garten

Die ersten Stare im Garten gesehen; sie picken gemeinsam mit den Spatzen Insekten aus dem Rasen.

Die Spatzen trudeln verliebt durch die Luft, setzen sich in den Kirschbaum. Löchrig wie mein Hirn ist, habe ich mir zwar merken können, dass eine Spatzensorte einen schokoladenbraunen Kopf hat, habe aber vergessen, ob es Feld- oder Hausspatzen sind. Hauptsache, die Vögel wissen Bescheid.

Im Bürgerpark sind zwei Nebelkrähen unterwegs, die dann auch zu unserer Siedlung fliegen. Ich bilde mir ein, sie hätten mich im Blick.

Samstag, 4. April 2020

Das Unterbewusste

Letzthin um 3 Uhr von einem Alptraum aufgewacht. Wir waren alle an einem Bahnhof und mussten uns verstecken, weil ein unsichtbarer Killer herumging. Als ich aufwachte, war ich ein bisschen ungehalten, weil das ein Traum ist, den man sogar sofort um 3 Uhr in der Nacht dechiffriert. Ja klar, wir müssen uns gerade ja alle vor einem unsichtbaren Killer verstecken. Von meinem Unbewussten erwarte ich, dass es meine Situation oder meine unterdrückten Gefühle in irgendeine prägnante, rätselhafte oder überraschende Form bringt, so wie damals, als ich träumte, dass ich Tierarzt sei und zusammen mit Paul McCartney bei der Geburt eines mumifizierten Kalbes assistiert hätte. Das war noch deep und hat mich etwa drei Jahre beschäftigt, bis ich die (relativ einfache) Botschaft verstanden habe. Dagegen ist die Unsichtbarer-Killer-Parabel auf einem Niveau, wie man es bei einem schlechten Krimi erwartet, der in einer Traumszene die ohnehin offensichtlichen Dinge noch einmal in offensichtlichster Weise zur Sprache bringt. 


Wegen eines Twitter-Austausches sah ich mich letzthin auch genötigt, bei C.G. Jung nachzuschlagen und musste feststellen, dass ich die Ausführungen zum kollektiven Unbewussten irgendwann mal verschenkt habe, so dass ich die Passage, die den Zusammenhang zwischen dem Sonnenpenis und der Entstehung des Ostwindes beleuchtet, über Google-Books digital nachlesen musste. Das machte mich auch etwas missvergnügt. Die folgende Unterhaltung mit Frau Ackerbau, in der ich klar machen wollte, dass ich nur zum Bücherregal gehen will und nicht im Internet suchen, wenn ich etwas über den Sonnenpenis wissen will, muss man allerdings auch als insgesamt missglückt ansehen. 

Meine Träume zu dem derzeitigen absurden Zustand hätte ich ja gerne so wie die Blogposts von Libralop Hulot, der das alles in Raumschiff-Parabeln gießt, die ebenso rätselhaft wie faszinierend sind. Und genauso wie im Traum kommt man ggf. vor und merkt es nicht gleich. Ich habe zumindest noch keine bessere Zusammenfassung der derzeitigen Lage als "Entweder verblöden wir oder bringen uns gegenseitig um. Kann nicht sagen, was mir besser gefiele." gelesen.

Freitag, 3. April 2020

Freitagstexter

Nach einem knappen halben Jahr ist es wieder mal so weit:




Bei der geschätzten Frau Lakritze habe ich beim Freitagstexter mitgemacht, einen Pokal eingesammelt und darf jetzt heute den nächsten Freitagstexter ausrichten. Das bedeutet: Ein Bildchen hier einzustellen und die Blogbesucher zu bitten, in den Kommentaren einen schönen Untertitel oder einen begleitenden Text für das Bild zu finden. Der Text kann lustig, traurig, absurd, unverständlich, pampig, fröhlich, lang, kurz, also eigentlich alles sein, was Ihr auch seid. Wir sind hier unter uns. Glaube ich wenigstens. Könnte zumindest sein.

Die Vorschläge werden gesammelt bis Dienstag, 7.4., 24 Uhr, am Mittwoch wird von mir nach vollkommen rätselhaften, ungerechten und subjektiven Grundsätzen eine Gewinnerin gekürt, die dann am nächsten Freitag in ihrem Blog weitermachen darf/muss. Wer einfach nur kommentieren will, aber nicht gewinnen will, schreibt einfach "außer Konkurrenz" dazu. Wer bei Blogspot nicht kommentieren kann, kann mir einen Kommentar auch per E-Mail schicken.

(Die ausführlichen Regeln finden sich hier, beim Wortmischer.


Ich such mir jetzt einfach ein merkwürdiges Bild aus meinem Archiv.  Und los geht's. (Wenn euch hierzu nichts einfällt, ist das - und das möchte ich betonen - nicht mein, sondern euer Problem. Kann ja nix dafür, dass es dafür keine predictable Pointen gibt. )








Donnerstag, 2. April 2020

Kirsche und Mond


(Und jetzt versucht auch die Katze uns umzubringen: Wie soll ich mir so die Hände waschen?)

Mittwoch, 1. April 2020

Jahreszeiten

Während die Zeit so zäh vergeht als sei man vier Jahre alt und wartete aufs Christkind, macht das Wetter ohne Probleme mehrere Jahreszeiten innerhalb weniger Tage durch. 
Erst hat man im März einen Sommertag, dann kommen die Minusgrade und der erste Schnee. Jeder, der am 30.3. in Berlin war, hat mindestens ein Schneebild auf seinem Handy, das er dann entweder über Twitter oder über Whats-App-Gruppen verschickt hat. Das funktioniert besser als jeder Ortungsdienst (auf diese Weise habe ich auch festgestellt, dass der geschätzte südafrikanische Autor Niq Mhlongo wohl gerade wieder in Berlin ist). 

Im Bürgerpark beginnen die Kastanienblätter zu knospen und ich hoffe, dass es ihnen nicht zu kalt ist. Ich stelle mich darauf ein, dass ich dieses Jahr nicht mitansehen kann, wie die eineinhalb Jahrhundert alten Kastanien auf dem Robert-Koch-Platz und die ebenso alten Blutbuchen vor dem Naturkundemuseum Blätter bekommen. Das schmerzt mich verwunderlicherweise sehr. Eigentlich hat man schon genügend Frühlinge mitbekommen, dass man auch einmal einen überspringen könnte. "Lass mal Kindersch, guckt ihr die Blätter an, ich gebe es mir wieder nächstes Jahr." Aber in einer Welt, die aus den Fugen gerät, möchte ich mit eigenen Augen sehen, dass zumindest die Blutbuchenblätter noch wissen, was sie zu welchem Zeitpunkt zu tun haben. 

Währenddessen habe ich so eine Art Blogkrise. Meine Methode war ja immer, auf alles, was irgendwie bedeutsam sein könnte, zu verzichten und nur das zu berichten, was übrig bleibt, das, was nicht nützlich oder bedeutsam sein könnte. Was macht man denn, wenn schon von vornherein nichts Nützliches oder Bedeutsames passiert?

Und der Kater versucht, uns umzubringen. Er legt sich immer auf eine andere Treppenstufe. Auch er hat seine Strategie nicht bis zum Ende durchdacht.