Everybody's fucked in their own special way

Dienstag, 31. März 2015

The House on Highland Avenue

(Zugleich ein Beitrag für Frau Tonaris Rost-Parade)


Gar nicht so weit von zuhause entfernt findet man diese Tür. Sie gehört zu der Gruft des ersten Besitzers des Bürgerparks in Pankow. Sein Name steht noch über der Tür, das Grab ist aber leer. Man kann durch das schmiedeeiserne Tor durchsehen, die Flügel sind durch eine rostige Kette gesichert. Als ich mir das letzte Mal die Gruft näher angesehen habe, fiel mir zum ersten Mal auf, dass die Wände alle voller Einschusslöchern sind. Das ist ja in Berlin nicht selten, dass man an den Sandsteinfassaden in Mitte die Einschusslöcher findet, trotzdem brachte es mich zum Nachdenken. Gab es am Bürgerpark am Ende des Weltkriegs Feuergefechte? Bei den anderen Fassaden in der Umgebung wurde inzwischen renoviert, so dass man schlecht sagen kann, ob das noch weiträumiger so ist. 

Die Begleitmusik heute heißt "House on Highland Avenue",* im Text gibt es sogar einen Rostbezug (eine Seele wird zum Rosten gelegt, whatever) und immerhin geht es um ein eher unheimliches Haus. Aber ich hätte das Lied auch sonst genommen, weil heute der 19. Todestag von Jeffrey Lee Pierce ist, dem Sänger und Gitarristen von Gun Club, der am 31.3.1996 mit 36 Jahren gestorben ist. Anfang der Achtziger wurde die Musik als Cowpunk verkauft, aber letztlich war sie jenseits aller Genres.  Ich hätte gerne die Musik gehört, die er noch geschrieben hätte. "House on Highland Avenue" hatte ich Anfang der 80er einmal auf einer vom Radio aufgenommenen Cassette, die ich dann verloren habe, die Platte, auf der das Lied war, war dann etwa 25 Jahre nicht aufzutreiben. 

Ein ruhigeres Lied; sanfte Frühlingsmelancholie, am Ende des Refrains wird angekündigt, dass man eines Tages noch herausfinden werde, welche Art von Monster man geworden sei. Tja, schaun wir mal.  

*Als ich das Youtube-Video heraussuche, stelle ich fest, dass auf dem Plattencover ja auch eine Art Gruft gemalt ist, passt. 

Montag, 30. März 2015

10 Gründe, warum Blogposttitel mit Listen scheiße sind

So, fangen wir mal wieder an. Einen Monat pausiert, ein Monat, in dem ich mir keine Gedanken über irgendwelche schlauen Sachen fürs Internet machen musste. Die gewonnene Zeit habe ich kaum sinnvoller genutzt, wenn man davon absieht, dass ich endlich mal wieder "Die Völkerwanderung der Germanen" gelesen habe und mich deswegen ein paar Tage mal wieder über die Ostgoten oder, besser noch, die Vandalen aufregen konnte, die innerhalb von 50 Jahren quer über den Kontinent gerast sind, nach Afrika übergesetzt und dann von Karthago wieder Stunk gemacht haben. Das Buch lese ich alle fünf Jahre, kann mir leider nicht viel merken, aber mich deswegen zumindest auch immer wieder neu und authentisch aufregen, über die Ostgoten z.B. 

Die interessanteste Frage bei allen Vorhaben (und - wie man mit wachsenden Alter feststellt - auch meistens die Frage, die am schwierigsten ehrlich zu beantworten ist) ist ja, was man mit bestimmten Dingen eigentlich erreichen will. Auch eine Frage, die man sich nach jahrelangem Bloggen ganz gerne stellt. Ein paar der Ziele habe ich erreicht, ein paar Ziele gestehe ich mir wohl selbst nicht ein, ein paar habe ich noch nicht erreicht. Also ganz wie sonst im Leben auch.

Viele Dinge, die ich bedeutsam fände, können hier nicht geschrieben werden. Zum einen, weil ich Rücksicht auf andere nehmen muss, zum anderen, weil ich auch selbst aufpassen muss, was ich hier eigentlich mitteile. Da ist es aber immer beruhigend, dass man sich hier weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit unterhält.   

Ein paar Neuerungen gibt's, ansonsten müsst Ihr Euch halt überraschen lassen. Wenn's Euch beruhigt: ich habe, wie üblich, auch keine Ahnung. Weiterhin aber hier kein Life & Style, Tipps & Tricks, "Dies" & "Das", Produkttests oder spannende Insidernews aus der "Hauptstadt".* Die meiste Zeit meines Tages verbringe ich nützlich und effizient, hier soll ein Refugium des Unnützen und Nebensächlichen bleiben, hoffentlich auch weiterhin ohne in das Vorhersehbare und mechanisch Absurde abzurutschen. Mal sehen.   
Nein, diese Vandalen! (Ostgoten wären natürlich noch cooler, aber die waren gar nicht sooo weit unterwegs und von den Westgoten mag ich gar nicht anfangen.) 

(Warum geht's gerade heute wieder los? Ich kann ja Frau Tonari nicht zwei Monate bei der Rost-Parade hängen lassen...)

*Die Anführungszeichen verursachen mir körperliche Schmerzen, mussten aber sein, weil ich diesen Satz genau so gerne mal hier lesen wollte.   

Montag, 16. März 2015

Berliner entsetzt: Aber wir haben doch die schöneren Sportstätten!



(Nö, es geht hier noch nicht wieder los. Aber da es ein Ziel dieses Blogs ist, dieses Bild so häufig wie möglich zu bringen, und ich ansonsten darauf warten hätte müssen, bis Hertha wieder absteigt, eine kurze Unterbrechung der Pause.)