Everybody's fucked in their own special way

Freitag, 28. Oktober 2016

Bedeutende Dienstreisen (16)

Nun ist es in der Früh wieder dunkel, wenn ich zum frühen Flieger muss. Noch vor 6 Uhr bin ich am nebligen Flughafen Tegel. Man sieht zwar nicht allzu viel, aber die Flieger starten trotzdem.



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Erkenntnis im Flugzeug: Hochnebel sieht von oben anders aus als normale Wolken. Nächste Erkenntnis: Wahrscheinlich ist das gar kein Hochnebel, sondern nur andere Wolken.


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In der Sitzung gibt es ein Wiedersehen: Es geht mal wieder um Parken. Allerdings nicht mehr die Parkhaus-Erotik* vom letzten Jahr. Dafür - könnte ich mir nicht schöner wünschen - etwas über Digitalisierung und Parken! Ich rutsche ganz nervös auf meinem Stuhl, werde aber enttäuscht: kein Wort zu Blockchain. So geht das nicht! Dafür lerne ich, dass es on street parking gibt. Diese Extremsportart habe ich als junger Mann auch noch gern gemacht.

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Der Digitalparken-Mann hat seinen eigenen Presenter, um seine Präsentation durchzuklicken, und das ist der netteste Presenter, den ich je gesehen habe. Die Knöpfe ergeben ein wunderbares Gesicht. Leider hat er das Ding nach dem Vortrag gleich wieder eingepackt. Ich habe noch kurz überlegt, ob ich ihn darum bitte, seinen Presenter zu fotografieren, war aber zu feige. Am Schluss denkt er noch, ich hätte einen Presenter-Fetisch.**

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Die I see Faces-Fraktion kommt aber trotzdem auf ihre Kosten, wegen der spektakulären Garderobe. Garderoben-Erotik,*** quasi.





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Ich hatte selbst auch eine Präsentation vorbereitet, in der ich zum einen als erste Folie ein schönes Bild einer Jahrmarkts-Wasserrutsche sowie ein von Frau Tonari geklautes Bild hatte, aus Zeitgründen kam ich aber nicht mehr zum Zuge. Schade eigentlich. Meine Vorträge werden allerdings immer mehr wie meine Blogposts, das ist eigentlich ein Grund zur Sorge.  

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Ich werde wieder beim Flughafen abgesetzt, gehe gleich zum Gate und lese ein bisschen. Etwa zwanzig Minuten vor dem Boarding finde ich es etwas merkwürdig, dass noch keine Anzeige am Gate ist. Ich schaue auf die zentrale Anzeigetafel und stelle fest, dass dort mein Flug plötzlich als annuliert geführt wird. Am Abfertigungsschalter stelle ich fest, dass eine ganze Menge Flüge annuliert sind; nach Berlin kommt man heute nicht mehr. Eine Mitarbeiterin der Fluglinie bietet Zuggutscheine an; sie sagt, in einer halben Stunde ginge der letzte Zug nach Berlin. Ich komme gerade noch rechtzeitig zum Bahnhof und fahre dann knapp sechs Stunden nach Berlin. Kurz vor eins mit einem wahnsinnigen Taxifahrer nach Hause. 



*Man sollte solche Worte nicht in den Blog schreiben.
** dito.
*** dito.

8 Kommentare:

  1. Der Mensch hat zwei Augen;
    eins sieht nur, was sich in flüchtiger Zeit bewegt, das andere, was ewig ist und göttlich.

    Angelus Silesius
    (1624 - 1677) .... und ob DAS, für GarderobenAUGEN auch gilt -> ich weiß es nicht (ړײ) *augenlidflatterndschulterzuck*

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    1. Der Engel aus Schlesien...
      "Herr Ackerbau hat zwei Augen: eins mit -7 Dioptrien, eins mit -9 Dioptrien. Stören Sie ihn nicht, während er sich mit dem Garderobenständer unterhält..."

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    2. *gröööhlendUMKIPPendbeidseitgzwinkert*

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  2. Immer wieder amüsant zu lesen. Um das Presenterfoto ists etwas schade. Immerhin konntest du die aufmerksamen Bügel an der Garderobe fotografieren. Keine kollegialen blöden Fragen gehabt deswegen?

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  3. Eine Freundin erlitt Donnerstag dasselbe Unbill. So klein wie die Welt ist, saß sie wahrscheinlich neben dir im Zug :)

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    1. Ich war mit zwei Studentinnen und einem Hund im Anteil. Die haben sofort so ein Durcheinander gemacht (Schuhe ausziehen, Hundefutter am Boden verteilt), dass wir die ganze Reise das Abteil für uns hatten.

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    2. Nein, das war sie nicht ;)

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