Letzthin fand Frau Ackerbau eine kleine lebende Maus bei uns in der Badewanne. Sie wurde von einer der Katzen in der Nacht angeschleppt, die lange vor der Schlafzimmertür maunzte, was wir aber ignorierten. Wir vermuten, es war Markos. Netterweise hat er die Maus in die Badewanne gesetzt, so dass sie nicht durch das ganze Haus rennen konnte. Frau Ackerbau hat ihr die Freiheit wiedergeschenkt. Die Tierärztin hat uns zwar erklärt, dass das ein besonderes Geschenk sei, wenn die Katze einem ein Tier lebend bringe, damit man es selbst töten könne, wir haben trotzdem entschieden, uns des Geschenks insoweit nicht würdig zu erweisen.
Auch May, unser Kätzchen, will jetzt nicht nachstehen und bringt lebende Tiere mit. Da sie nicht die Jagd- und Killerinstinkte wie Markos hat, sind es im Wesentlichen Regenwürmer, die man aus Badewanne, Wohnzimmer oder Diele retten muss. In unserem Garten sind die Tiere ja auch nützlicher als in der Badewanne. Sie schaut uns mit erwartungsvollem Gesicht an, wenn wir schnell versuchen, die Regenwürmer wieder ins Freie zu bringen. Ob sie mit unseren lobenden Worten zufrieden ist?
(Ich stelle fest, dass man über die Haustiere, denen es höchstwahrscheinlich egal ist, ob sie einen Regenwurm oder ein Verpackungsband anbringen, hier wunderbar psychologisieren könnte. Wie immer würden diese Vermutungen aber mehr über mich aussagen als über unsere braven Katzen.)
Die Katzen sind Katzen,
AntwortenLöschenkurz gesagt,
und ihre Welt ist die der Katzen,
von einem Ende zum andern.
Rainer Maria Rilke
.... habe auch zwei ♥ Prachtexemplare ♥
leider mitohne Garten
und mitohne lebendigen Geschenken (ړײ)
Wenn du Geschenke haben willst, ich schicke dir gerne ein paar Regenwürmer.
Löschenach ja. die katzengeschenke. wir sind ihrer nicht würdig.
AntwortenLöschenDie Katzen tolerieren uns, weil wir Essen zur Verfügung stellen.
LöschenRegenwurm und Verpackungsband sind noch harmlos. Bei Bandwurm dagegen würde ich vermutlich das Lob ein wenig bescheidener ausfallen lassen...
AntwortenLöschenDer Kater bringt auch regelmäßig Zecken mit...
LöschenOh, ja, Katzen lieben es zur Ernährung ihrer Familie beizutragen. Wir hatten auch mal einen Kater, der lebende Geschenke gebracht hat. Allerdings wollte er uns eindeutig nicht um den Genuss der Jagd bringen - also keine Badewanne. Ich kann mich noch gut erinnern, dass eine riesige Maus es mal geschafft hatte, sich oben auf den Kleiderständer im Flur zu retten, meine Mutter nur noch gekreischt hat, wir Kinder das saumäßig lustig fanden und unser Kater als das einzige jagderfahrene Mitglied der Familie aufgepasst hat, dass die Mahlzeit nicht entkommt.
AntwortenLöschenIch mag zwar Mäuse, aber eher nicht im Haus.
LöschenKurz nach dem Umzug hierher wachte ich eines frühen Morgens vom Radau in der benachbarten Küche auf. Dort kletterte ein winziges, mausähnliches Tierchen mit riesigen schwarzen Knopfaugen (wahrscheinlich eine Haselmaus oder so) auf dem großen Edelstahlregal herum, während unten Krawallkatze Wanda wartete, die jüngste unserer damals drei und gerade auf ihren ersten nächtlichen Jagdausflügen im Gefolge des mächtigen Jagdkaters Franz. Von Lord Jimmy, dem alten Hausherrn, wird später zu reden sein.
LöschenMutig warf ich mich in die Schlacht und verhaftete das Pseudomäuslein, indem ich es am Schwanz packte – worauf es behende an letzterem hochkrabbelte und mich mit langen Nagezähnen herzhaft in bzw. durch die Beere des kleinen Fingers biss. Großes Blutbad, das Mäuslein entkam in den Flur.
Auftritt des o. e. alten Herrn, der mit drei unerhört schnellen Sätzen, die man dem arthritischen 15jährigen Greis längst nicht mehr zugetraut hatte, die Bestie erlegte. Noch mehr Blutbad, ein schwerverletzter Katzenbutler, und die Herrschaften machten sich vermutlich noch monatelang lustig über mein Mißgeschick.
Allein das Gesicht des Hausarztes, als ich nächsten Morgen zwecks Tetanusauffrischung dort erschien und die Geschichte erzählte, war’s fast schon wert.
:-D
LöschenDiese Geschichte haben deine Katzen mit Sicherheit von Generation zu Generation weiter erzählt! Nur um den "Kleinen" klar zu machen, dass diese zweibeinigen, jagdunfähigen Familienmitglieder ohne Katze im Haus verhungern würden.
Geschichten von Mäusen im Haus enden normalerweise blutig oder mit Mäusekötteln. Beides nicht meins.
LöschenEpilog:
LöschenWanda verschwand im Folgejahr auf einem der nächtlichen Ausflüge, vermutlich überfahren.
Franz zog kurz danach aus, wurde nach einer halbjährigen Wanderzeit im Haushalt der damaligen stellvertretenden FDP-Ortsvereinsvorsitzenden heimisch und zum Kaiser befördert. Manchmal sehe ich ihn dort in der Gegend.
Jimmys Asche wurde knapp vier Jahre nach den obigen Begebenheiten an der Biegung des Baches verstreut.
Tja.
Das ist ein gewaltiger Epilog. Aber Hauskater beim stellvertretenden FDP-Ortsvereinsvorsitzenden hört sich nicht nach einer Verbesserung an....
LöschenIch glaube, die Nebenjobs seines Personals sind ihm herzlich egal.
LöschenAch. Mäuse im Haus. Ich kannte einst zwei Kater, die ließen diese unbehelligt. Wäre ja zu viel Aufwand gewesen...
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