(Zugleich ein Beitrag für Frau Tonaris Rost-Parade.)
Noch einmal ein bisschen spanischer Rost als Nachtrag. Zunächst einmal das Bekenntnis zur öffentlichen Erleuchtung, etwas was in diesem Blog leider immer zu kurz kommt. Wirklich schlauer wird man hier ja leider nicht. (Vielleicht ist das auch ein spanischer Hinweis auf unterirdische Illuminaten, wer weiß das schon?)
Zu dem Thema passt dann ganz gut dieses Rostkunstwerk, von dem ich einfach einmal frech behaupte, es stelle eine Fackel dar (wenn jetzt irgendjemand nachweisen kann, dass es nur der rostige Schraubenzieher sein soll, macht's auch nichts).
Passend zur Erleuchtung singen die Smiths "There's a light that never goes out". Ich habe dieses Lied früher ehrlich gehasst, dieses morbide Gejammer, obwohl oder vielleicht gerade weil meine damalige Freundin sehr begeistert davon war. Ein Mitbewohner meiner ersten WG, S., der großen Ehrgeiz hatte, wie Morrissey auszusehen, hat mich hier etwas milder gestimmt: Mit dem habe ich dieses Lied öfter mal beim Staubsaugen im Duett gesungen (eigentlich war es mehr eine szenische Aufführung). Das hat mich dann etwas mit dem Lied versöhnt.
Everybody's fucked in their own special way
Sonntag, 31. Mai 2015
Samstag, 30. Mai 2015
Die Loas
Manchmal kenne ich mich bei meinen Fotos selbst nicht mehr aus. Kann mich nicht erinnern, wo ich etwas aufgenommen habe oder warum eigentlich. Da der belehrende Aspekt bei diesem Blog nur sehr untergeordnet ist, macht das nix.
In Bezug auf das Warum sind diese Fotos einfach: Ich mag Schweine*. Vielleicht sollte ich ja einen niedlichen Tiere-Blog machen (fetzige Idee, sicher eine Marktlücke?).
In Bezug auf das Warum sind diese Fotos einfach: Ich mag Schweine*. Vielleicht sollte ich ja einen niedlichen Tiere-Blog machen (fetzige Idee, sicher eine Marktlücke?).
* Von diesem Lied gibt es leider keine erträgliche Youtube-Version; das, was ich noch aus Kindheitstagen in den Ohren habe, findet sich da nicht. Dafür bin ich auf dieser Suche auf den nach Youtube-Kommentaren "besten Musiker Straubings" gestoßen. Seitdem ist die Welt für mich nicht mehr dieselbe. Nur für gefestigte Charaktere zu empfehlen.
Freitag, 29. Mai 2015
Donnerstag, 28. Mai 2015
Zarte Briefe
Manchmal gerate ich ob meines Junk-Mail-Ordners ins Tagträumen. Nicht alles, was dort ankommt, ist roher, unverständlicher Dummenfang. Manchmal gibt's nämlich auch zarten, unverständlichen Dummenfang:
Mona Luisa (welch' Name!) schreibt mir:
"Andreas, ich muss Ihnen erstaunliche Enthüllungen machen.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
(Auch im Original zwölfmal, ich hab mich nicht getraut, etwas weg zu lassen, wahrscheinlich bräche es den Zauber, wenn ich das jetzt abkürzte...)
(Natrlich. Sentimentaler Pinsel, der ich bin, finde ich die Anrede "#Vorname" irgendwie niedlich. Und ich habe auch irgendwie geahnt, dass ich zu einer Handvoll Privilegierter gehre. Sollte ich aber überlesen haben, dass das erste apokalyptische Zeichen sein wird, dass die Umlaute rationiert werden? )
Mona Luisa (welch' Name!) schreibt mir:
"Andreas, ich muss Ihnen erstaunliche Enthüllungen machen.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
Ich kann Ihnen auf eine Art helfen, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat.
(Auch im Original zwölfmal, ich hab mich nicht getraut, etwas weg zu lassen, wahrscheinlich bräche es den Zauber, wenn ich das jetzt abkürzte...)
In dieser schwierigen Zeit, in der der Glaube an die
Zukunft der Welt vllig verschwunden zu sein scheint, ist es meine Pflicht,
Ihnen so schnell wie mglich zu sagen, # Vorname, was die Sterne in Bezug auf
Sie vorhersagen. Dies wird Ihnen natrlich den Glauben an Ihre Zukunft
zurckgeben, da Sie zu einer Handvoll Privilegierten gehren, die in den Genuss
einer solchen bevorzugten Behandlung kommt.
(Natrlich. Sentimentaler Pinsel, der ich bin, finde ich die Anrede "#Vorname" irgendwie niedlich. Und ich habe auch irgendwie geahnt, dass ich zu einer Handvoll Privilegierter gehre. Sollte ich aber überlesen haben, dass das erste apokalyptische Zeichen sein wird, dass die Umlaute rationiert werden? )
Was sich da ankndigt, ist einzigartig, ich bin Ihr Bote,
um Ihnen zu enthllen, was Sie erwartet. Deshalb biete ich Ihnen Ihre Wahrsagung
kostenlos an. Indem Sie diesem Link folgen wird sich Ihre Vision von Ihrem zuknftigen Leben definitiv ndern... Sie drfen
nur keine Zeit verlieren, denn ich bin momentan sehr gefragt, es wre schade,
wenn Sie das Glck nicht entdecken knnten, das sich fr Sie abzeichnet.
(Bonus-Add-on: ö ö ü ü ö ü ü ü ä ü ä ü ö ü; das musste sein; ich bin eben Pedant.)
Ihre Persönliche Informationen sind nicht dem Ansager
geliefert gewesen."
(Mona Luisa hätte mir auf eine Art helfen können, wie es bis jetzt niemand gekonnt hat. Aber es hat nicht sollen sein. rgerlich. Sehr rgerlich.)
Mittwoch, 27. Mai 2015
Dienstag, 26. Mai 2015
Reichweite, Baby
Die letzten Wochen war ziemlich viel los auf dem Blog, zumindest was den Besuch betrifft; Beiträge wurden sehr zahlreich von anderen Blogs verlinkt und der Kraut- und Rübenreporter-Post schaffte es sogar auf die tägliche Bildblog-Linkliste, was mir wirklich Rekordzugriffe bescherte. Das freut natürlich und ich muss zugeben, dass ich da einen Abend begeistert mit einem Bier in der Hand die Zugriffszahlen angesehen habe. In dieser Bildblog-Liste zu sein, ist schon etwas, was ich ziemlich cool finde, vor allem, weil ich mir die dort verlinkten Dinge normalerweise selbst auch ansehe. Besonders nachhaltig wird der Ansturm nicht bleiben, da der verlinkte Artikel vollkommen untypisch für Ackerbau in Pankow ist: mit konkretem, leicht fassbarem Thema und seit langem auch mal wieder einer, der sich leicht auf eine Meinung reduzieren lässt. Für mich auch ein völliges Rätsel, wie ein Artikel, den zunächst maximal 20 Leute gelesen haben können, beim Bildblog auftauchen kann. Aber man muss ja nicht alles wissen.
Wenn's auch rätselhaft ist, wie der Post dort aufgefallen ist, ist mir doch relativ klar, warum er, nachdem er zur Kenntnis genommen wurde, in die Linkliste aufgenommen wurde: Pampige Kritik an einem Artikel, die zumindest fachlich nicht ganz daneben erscheint, dazu noch mit den Krautreportern ein Ziel gewählt, das bei den typischen Bildblog-Lesern auf Interesse stößt (und das einige schon deswegen nicht mögen, weil sie nicht an dem eingesammelten Geld partizipieren können). Dazu passend eine Überschrift mit rüdem Wortspiel (das für den Artikel wohl etwas zu heavy war) und ein bescheuertes Foto. Das dürfte eine viel versprechende Kombo sein, um bemerkt zu werden. Entstanden ist der Post natürlich nicht aus diesen Erwägungen, sondern weil ich mich geärgert habe und ich diesen romantisierenden, nur schwarz-weiß sehenden Blick auf die Lebensmittelproduktion hasse. Ein bisschen enttäuschte Erwartung ist auch dabei, weil ich mir eigentlich von den Krautreportern schön recherchierte Geschichten erwartet hatte.
Ist das also das Patentrezept für Reichweite und Bloggerglück? Wird's in Zukunft häufiger pointierte Beiträge geben, mit denen auf irgendwas eingeschlagen wird, was viele ohnehin doof finden?
Eher nicht. Zum einen sind die Klickzahlen für mich zwar immer interessant, aber nicht in dem Maße wichtig. Ich verkaufe hier nix. Dinge werden hier immer nur deswegen geschrieben, weil ich sie gerne im Internet lesen will. Den Lesern zuliebe passiert hier nicht allzu viel, höchstens dass verschiedene Dinge nie veröffentlicht werden. Wichtiger als die Zugriffe ist mir, dass die Leser hier aus den richtigen Gründen zugreifen. Wenn ich mir die Kommentare so ansehe, denke ich, dass das funktioniert. In einem amerikanischen Blog habe ich einmal gelesen: Bloggen ist wie ein Kuchen-Ess-Wettbewerb, bei dem der erste Preis noch mehr Kuchen ist. Für alle, denen das zu kryptisch ist: Die Belohnung beim Bloggen ist, dass man seinen Kram ins Internet schreiben kann. Wem das nicht genügt, der sollte sich wahrscheinlich einen anderen Zeitvertreib suchen.
Zum anderen folgt auf viele Zugriffe wegen Verlinkungen immer auch wieder eine Flaute, in der die Besucherzahlen so vor sich hindümpeln. Da müsste man dann schnell wieder irgendetwas Publikumswirksames schreiben und dann gleich wieder und wieder....Außerhalb der Erwerbsarbeit also voll in der kapitalistischen Logik gefangen. Wäre sicher mein Traum, wäre auch ein Riesenansporn, meine Freizeit zu opfern. Nein, hier kommt hin, was ich hier haben will, und dann liest es eben jemand oder auch nicht (ich bin allerdings dankbar, dass ich die ersten Monate beim Bloggen nicht verstanden habe, dass die Zugriffe auf meinen Blog alle nur virtuell von irgendwelchen Bots waren und ich ein paar Monate täglich etwas eingestellt habe, ohne dass es irgendjemand gelesen hätte. Am Anfang hätte mich diese Erkenntnis wahrscheinlich relativ schnell zum Aufgeben gebracht.).
Nachhaltiger sind sicherlich die quasi familiären Verlinkungen anderer Bloggerkollegen und Bloggerfreundinnen wie Christiane, Elke, Frau Meinigkeiten, die Papierfrau, Ruthie, Planet112, Fjonka, Mirjam, Frau Hafensonne, Fellmonsterchen, Friederike, Ole, Holger...* (unter den Vielen nenne ich hier einmal besonders Frau Tonari, die eine Meisterin darin ist, Verbindungen zu schaffen und von der ich viel über das Bloggen und Benehmen im Netz gelernt habe). Für mich macht das auch den Reiz des Internets aus: Man kann Verbindungen zwischen verschiedenen Inhalten und zwischen Menschen schaffen. Die gegenseitigen Verlinkungen finden dann aber meist in einem abgeschlossenen Bloguniversum statt, von denen es sehr viele im Internet gibt, die nichts voneinander ahnen oder sich bewusst ignorieren. Ein bisschen wie früher bei den Schulhof-Cliquen. Es scheint mir auch so, als würde man inzwischen einen Anspruch darauf haben, nichts mehr zu lesen, was einen irritieren oder ärgern könnte. Halte ich für nicht sonderlich sinnvoll und gerade das Internet gibt einem ja die Möglichkeit, sich über alle möglichen Standpunkte zu informieren. Da ist es natürlich gut, dass es immer wieder auch Seiten gibt, die den Leuten helfen, neue Blogs zu finden, womit wir wieder beim Bildblog wären, der natürlich hier viele Leute hergebracht hat, die sonst nie hingefunden hätten. Für Ackerbau in Pankow war in dieser Hinsicht aber insbesondere der Kiezneurotiker hilfreich, der regelmäßig eine Liste interessanter Artikel veröffentlicht, in denen ich auch immer Neues und Interessantes finde. Eine Erwähnung beim Kiezneurotiker spült einem auch ordentlich Leute auf den Blog, und ein paar kommen dann sogar wieder (der Rest sucht verzweifelt nach linksradikalem Content und überlegt, ob die schwäbisch-katholische Kleingärtnerattitüde hier vielleicht Satire sein könnte**).
Wenn ich gewußt hätte, dass diese Krautreporter-Stückchen so oft gelesen wird, hätte ich wahrscheinlich eine weniger pampige Überschrift gewählt (ansonsten steht hier aber eigentlich nie eine Zeile, die ich nicht auch mit vollem Namen vertreten könnte; diese Lektion habe ich mit 16 Jahren als Schreiber für Punk-Fanzines gelernt). Was ich aber auf jeden Fall gemacht hätte, ich hätte auf meinem letzten Satz einen Link gesetzt zu dem Rent-a-Rant-Artikel des Kiezneurotikers, auf den ich dort zart anspiele. Die vom Bildblog hergespülten Leser haben nämlich zu einem sehr hohen Maß auch die verschiedenen Links in dem Artikel angeklickt (das ist, zumindest soweit ich das sehen kann, hier sonst nicht so üblich). Dann hätten den Kiezneurotiker-Artikel vielleicht ein paar Leute mehr gelesen, die gemerkt hätten, dass es sich nicht um einen weiteren Ausbruch der Menschenfeindlichkeit handelte, sondern um einen Meta-Rant, der jenseits von den beliebigen Anlässen einen Einblick in die Wut- und Abgrenzungsmechanismen nicht nur des Internets, sondern der heutigen Zeit bietet. (Die Rezeption des Stammpublikums ist ja eher: "Hatter wieder schlechte Laune, aber geil wie er schimpft.")
Äh, wo waren wir stehen geblieben? Ein Grund, warum es hier selten längere Beiträge gibt, ist ja auch, dass die Posts die Tendenz haben, inhaltlich etwas auszuufern bzw. auszufransen.
Machen wir mal schnell ein Fazit:
Manchmal lesen hier mehr Leute, manchmal weniger, ich freue mich über die Begleiter, die auch schlechte Fotos und Witze ertragen, und kann versprechen, dass hier immer nur das stehen wird, was mir irgendwie bemerkenswert erscheint.
So, und jetzt Zähneputzen und ab ins Bett. Ist schon spät.
* Wen habe ich vergessen?
**Ich weiß es und verrate es nicht.
(Achja, ich habe mal J.J. vom Computer weggescheucht und mal nachgesehen, was eigentlich noch für Fotos auf der Festplatte rumliegen. Nicht wundern.)
Wenn's auch rätselhaft ist, wie der Post dort aufgefallen ist, ist mir doch relativ klar, warum er, nachdem er zur Kenntnis genommen wurde, in die Linkliste aufgenommen wurde: Pampige Kritik an einem Artikel, die zumindest fachlich nicht ganz daneben erscheint, dazu noch mit den Krautreportern ein Ziel gewählt, das bei den typischen Bildblog-Lesern auf Interesse stößt (und das einige schon deswegen nicht mögen, weil sie nicht an dem eingesammelten Geld partizipieren können). Dazu passend eine Überschrift mit rüdem Wortspiel (das für den Artikel wohl etwas zu heavy war) und ein bescheuertes Foto. Das dürfte eine viel versprechende Kombo sein, um bemerkt zu werden. Entstanden ist der Post natürlich nicht aus diesen Erwägungen, sondern weil ich mich geärgert habe und ich diesen romantisierenden, nur schwarz-weiß sehenden Blick auf die Lebensmittelproduktion hasse. Ein bisschen enttäuschte Erwartung ist auch dabei, weil ich mir eigentlich von den Krautreportern schön recherchierte Geschichten erwartet hatte.
Ist das also das Patentrezept für Reichweite und Bloggerglück? Wird's in Zukunft häufiger pointierte Beiträge geben, mit denen auf irgendwas eingeschlagen wird, was viele ohnehin doof finden?
Eher nicht. Zum einen sind die Klickzahlen für mich zwar immer interessant, aber nicht in dem Maße wichtig. Ich verkaufe hier nix. Dinge werden hier immer nur deswegen geschrieben, weil ich sie gerne im Internet lesen will. Den Lesern zuliebe passiert hier nicht allzu viel, höchstens dass verschiedene Dinge nie veröffentlicht werden. Wichtiger als die Zugriffe ist mir, dass die Leser hier aus den richtigen Gründen zugreifen. Wenn ich mir die Kommentare so ansehe, denke ich, dass das funktioniert. In einem amerikanischen Blog habe ich einmal gelesen: Bloggen ist wie ein Kuchen-Ess-Wettbewerb, bei dem der erste Preis noch mehr Kuchen ist. Für alle, denen das zu kryptisch ist: Die Belohnung beim Bloggen ist, dass man seinen Kram ins Internet schreiben kann. Wem das nicht genügt, der sollte sich wahrscheinlich einen anderen Zeitvertreib suchen.
Zum anderen folgt auf viele Zugriffe wegen Verlinkungen immer auch wieder eine Flaute, in der die Besucherzahlen so vor sich hindümpeln. Da müsste man dann schnell wieder irgendetwas Publikumswirksames schreiben und dann gleich wieder und wieder....Außerhalb der Erwerbsarbeit also voll in der kapitalistischen Logik gefangen. Wäre sicher mein Traum, wäre auch ein Riesenansporn, meine Freizeit zu opfern. Nein, hier kommt hin, was ich hier haben will, und dann liest es eben jemand oder auch nicht (ich bin allerdings dankbar, dass ich die ersten Monate beim Bloggen nicht verstanden habe, dass die Zugriffe auf meinen Blog alle nur virtuell von irgendwelchen Bots waren und ich ein paar Monate täglich etwas eingestellt habe, ohne dass es irgendjemand gelesen hätte. Am Anfang hätte mich diese Erkenntnis wahrscheinlich relativ schnell zum Aufgeben gebracht.).
Nachhaltiger sind sicherlich die quasi familiären Verlinkungen anderer Bloggerkollegen und Bloggerfreundinnen wie Christiane, Elke, Frau Meinigkeiten, die Papierfrau, Ruthie, Planet112, Fjonka, Mirjam, Frau Hafensonne, Fellmonsterchen, Friederike, Ole, Holger...* (unter den Vielen nenne ich hier einmal besonders Frau Tonari, die eine Meisterin darin ist, Verbindungen zu schaffen und von der ich viel über das Bloggen und Benehmen im Netz gelernt habe). Für mich macht das auch den Reiz des Internets aus: Man kann Verbindungen zwischen verschiedenen Inhalten und zwischen Menschen schaffen. Die gegenseitigen Verlinkungen finden dann aber meist in einem abgeschlossenen Bloguniversum statt, von denen es sehr viele im Internet gibt, die nichts voneinander ahnen oder sich bewusst ignorieren. Ein bisschen wie früher bei den Schulhof-Cliquen. Es scheint mir auch so, als würde man inzwischen einen Anspruch darauf haben, nichts mehr zu lesen, was einen irritieren oder ärgern könnte. Halte ich für nicht sonderlich sinnvoll und gerade das Internet gibt einem ja die Möglichkeit, sich über alle möglichen Standpunkte zu informieren. Da ist es natürlich gut, dass es immer wieder auch Seiten gibt, die den Leuten helfen, neue Blogs zu finden, womit wir wieder beim Bildblog wären, der natürlich hier viele Leute hergebracht hat, die sonst nie hingefunden hätten. Für Ackerbau in Pankow war in dieser Hinsicht aber insbesondere der Kiezneurotiker hilfreich, der regelmäßig eine Liste interessanter Artikel veröffentlicht, in denen ich auch immer Neues und Interessantes finde. Eine Erwähnung beim Kiezneurotiker spült einem auch ordentlich Leute auf den Blog, und ein paar kommen dann sogar wieder (der Rest sucht verzweifelt nach linksradikalem Content und überlegt, ob die schwäbisch-katholische Kleingärtnerattitüde hier vielleicht Satire sein könnte**).
Wenn ich gewußt hätte, dass diese Krautreporter-Stückchen so oft gelesen wird, hätte ich wahrscheinlich eine weniger pampige Überschrift gewählt (ansonsten steht hier aber eigentlich nie eine Zeile, die ich nicht auch mit vollem Namen vertreten könnte; diese Lektion habe ich mit 16 Jahren als Schreiber für Punk-Fanzines gelernt). Was ich aber auf jeden Fall gemacht hätte, ich hätte auf meinem letzten Satz einen Link gesetzt zu dem Rent-a-Rant-Artikel des Kiezneurotikers, auf den ich dort zart anspiele. Die vom Bildblog hergespülten Leser haben nämlich zu einem sehr hohen Maß auch die verschiedenen Links in dem Artikel angeklickt (das ist, zumindest soweit ich das sehen kann, hier sonst nicht so üblich). Dann hätten den Kiezneurotiker-Artikel vielleicht ein paar Leute mehr gelesen, die gemerkt hätten, dass es sich nicht um einen weiteren Ausbruch der Menschenfeindlichkeit handelte, sondern um einen Meta-Rant, der jenseits von den beliebigen Anlässen einen Einblick in die Wut- und Abgrenzungsmechanismen nicht nur des Internets, sondern der heutigen Zeit bietet. (Die Rezeption des Stammpublikums ist ja eher: "Hatter wieder schlechte Laune, aber geil wie er schimpft.")
Äh, wo waren wir stehen geblieben? Ein Grund, warum es hier selten längere Beiträge gibt, ist ja auch, dass die Posts die Tendenz haben, inhaltlich etwas auszuufern bzw. auszufransen.
Machen wir mal schnell ein Fazit:
Manchmal lesen hier mehr Leute, manchmal weniger, ich freue mich über die Begleiter, die auch schlechte Fotos und Witze ertragen, und kann versprechen, dass hier immer nur das stehen wird, was mir irgendwie bemerkenswert erscheint.
So, und jetzt Zähneputzen und ab ins Bett. Ist schon spät.
* Wen habe ich vergessen?
**Ich weiß es und verrate es nicht.
(Achja, ich habe mal J.J. vom Computer weggescheucht und mal nachgesehen, was eigentlich noch für Fotos auf der Festplatte rumliegen. Nicht wundern.)
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