(Zugleich ein Beitrag zu Frau Tonaris "Rost-Parade"-Projekt.)
Haben wir nicht langsam allen Rost entdeckt, den es um uns herum gibt? Offensichtlich nicht, auch ich, der eigentlich fast alle Fotos an den gleichen Stellen mache, finde immer noch etwas Neues. Rost hat ja auch die schöne Eigenschaft, dass man sowohl in Bezug auf Form und Oberflächenstruktur als auch in Bezug auf die Farben immer neue Dinge sehen kann.
Also ein bisschen Baustellen-Rost vom Nordbahnhof. Dort werden große Löcher gegraben, dabei kommt das eine oder andere zum Vorschein.
Ein bisschen Betonstraßenlaternen-Rost aus Prenzlauer Berg.
Und schließlich saarländischer Rost, der von der Baustelle abhalten soll. Die Kombination von blinkender Kette und rostigem Gitter finde ich besonders apart.
Everybody's fucked in their own special way
Samstag, 30. September 2017
Freitag, 29. September 2017
Donnerstag, 28. September 2017
Bedeutende Dienstreisen (31)
Viel zu früh aufgestanden, als erstes das amtliche Ergebnis des Tegel-Volksentscheids angesehen. Nichts, was die Laune verbessern könnte. Mit Köfferchen zum Hauptbahnhof, die Jacke, die ich über mein Jackett angezogen habe, ist definitiv zu warm. Unentschiedenes Herbstwetter.
***
Im Zug zwar an einem Tisch, aber nicht an einer Steckdose. Trotzdem kann ich ein paar Dinge, die noch von letzter Woche liegen geblieben sind, erledigen. Die Landschaft im Nebel, erst mit einigem Abstand von Berlin wird es hell und sonnig. Ausnahmsweise steige ich mal vor der Zugteilung in Hamm aus, das fühlt sich ein bisschen wie Mogeln an. Der Hammer Bahnhof hat erstaunliche Schätze, leider muss ich schnell umsteigen und werde von einer Menschenmasse umschlossen, so dass ich die wunderbaren Dinge nicht fotografieren kann. Freunde interessanter Beschädigungen von Fußbodenplatten müssen sich also gedulden, bis ich da wieder einmal hinkomme.
***
Ankunft in Münster, ich muss erst fünf Mal um die Halle herumgehen, bis ich den richtigen Eingang finde. Auf dem Weg finde ich aber die schöne Inschrift, die ich am Dienstag verbloggt habe. (Aus stilistischen Gründen habe ich dort das einleitende "Hurensöhne!" weggelassen. Ich finde, man muss sich schon entscheiden, ob die Adressaten bitches oder Hurensöhne sind. Auch die junge Generation kann ein bisschen konsistenter schimpfen.)
***
Ich komme rechtzeitig zum Mittagessen, was dann doch nicht so positiv ist, da mir dann den ganzen Nachmittag schwummrig im Magen ist.
***
Nach dem Essen bin ich gleich dran. Ich erzähle wieder das gleiche wie letzte Woche, allerdings ohne Nachhaltigkeit im Titel. Da ich aber ohnehin unabhängig von den Folien das erzähle, was mir so durch den Kopf geht, ist das relativ wurscht. Ein, zwei groteske Behauptungen zum Einstieg, damit die Leute wieder wach werden. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass sich die Leute dann nur noch an die grotesken Bemerkungen erinnern. Schon häufig passiert, dass man Leute trifft, die sagen, ach, ich habe Sie ja vor einem Jahr gesehen, da haben Sie ja vorgetragen, und sich als einzigen Punkt dann an den verunglückten Einstiegswitz erinnern, den alle komplett falsch verstehen. Macht aber nix. Die Zuhörer konnten über eine Online-App Fragen stellen, die der Moderator dann verlas. Das Ganze soll es ja schüchternen Zuhörern erleichtern, Fragen zu stellen, das geht aber nicht so richtig auf, wenn der Moderator die Fragesteller namentlich nennt und sich über sie lustig macht.
***
Nach mir jemand, der sich schon mit "Ich bin hier das disruptive Element" vorstellt, aber dann gar nicht wirklich zur Digitalisierung vorträgt. Auch er verfolgt die Methode, haltlose Beispiele zu verwenden, aus irgendwelchen Gründen redet er gerne über Schlüpfer. Konsequenterweise kann ich mich auch nur an folgenden Satz erinnern: "Ja, Sie bestellen acht Schlüpfer online und schicken sieben wieder zurück, das ist schon super." Danach lernte ich, dass es keine verbindlichen Zeichen zum Einweisen von Lastwagen gibt. Irgendwie musste ich noch drei Vorträge auf dem Podium sitzen bleiben, was bedeutet, dass man aufpassen muss, dass man nicht aus einem fremden Glas trinkt, oder sich auffällig kratzt oder ein doofes Gesicht macht, wenn der Fotograf rumspringt.
***
Danach kurz im Hotel eingecheckt. Auf dem Weg dorthin konnte ich die Münsteraner Bürgersteige bewundern. Das ist wie eine Art Tetris. Da kann Berlin noch davon lernen.
***
Am Abend ein Rundgang durch den Hafen, die Bilder dazu habe ich schon gestern verbloggt. Bei der Abendveranstaltung sitze ich neben jemand, der - wie sich nach kurzem Gespräch herausstellt - ein großes Stück Wald hat. Damit unterhalten wir uns den Abend über das Bäumefällen und die Tücken der Motorsäge.
***
Am nächsten Tag wieder früh raus, zum Zug nach Köln. Der eigentlich vorgesehene Zug ist nicht da, die Wagen sind anders nummeriert, die Reservierungen gelten nicht. Ich finde aber einen Platz, neben einer Neuseeländerin und ihrer alten Mutter, die für drei Wochen in Deutschland waren, und nun, um rechtzeitig zum Flughafen zu kommen, in Köln innerhalb von fünf Minuten umsteigen müssen. Ich helfe mit den Koffern und beim Finden des richtigen Zuges - in Eile umsteigen ist nie angenehm. Ich empfinde es als sehr beruhigend, dass ich nicht noch um die halbe Welt fliegen muss.
***
Wieder erzähle ich etwas, kann aber vor allem ein paar interessanten anderen Leuten zuhören. Vom Hotel aus hat man Ausblick auf einen kleinen See, auf dem Platz liegt eine kleine Tüte mit Pfefferminzpastillen. Was kann schöner sein?
***
Am Nachmittag muss ich an einer Telefonkonferenz teilnehmen und setze mich dafür in die Sonne, an den See. Die Telefonkonferenz ist von der Sorte, wo auf einmal fünf Leute auf eine wahnsinnige Idee kommen. ("Hey, lass uns eine Holzleiter bis zum Mond bauen!" - "Super!") Man wartet sorgenvoll ab, ob vielleicht irgendeiner merkt, dass das gar keine gute Idee ist oder ob man selbst Spielverderber sein muss und die Idee schnell kaputtmachen muss. Kurz bevor ich einsteigen will, kommt aber auch bei den anderen Teilnehmern etwas Realitätssinn an ("Wir haben eigentlich gar nicht so viel Holz." - "Was wollen wir überhaupt auf dem Mond?"). Mein Akku lässt nach und ich steige unbemerkt aus der Konferenz aus. Später muss ich hören, dass nachdem ich raus war, die Hauptprotagonistin eine neue Telefonkonferenz angesetzt hat, bei der dann eine neue Idee besprochen werden soll ("Wir bauen eine Holzleiter bis zum Mars!").
***
Auf dem Rückflug lese ich in dem neuen Buch von Sven Regener. Schöne Lektüre, auch wenn ein bisschen die Neigung zum Klamauk überhand nimmt.
***
Mit einem wahnsinnigen Taxifahrer, der wild die Spuren wechselt, um Zehntelsekunden herauszufahren, nach Hause. An einer Ampel stehen wir neben einem Auto, in dem eine Frau sitzt und gestikuliert. Sie scheint sehr wütend zu sein, ballt die Fäuste, gestikuliert. Ich kann nicht erkennen, ob sie mit Freisprechanlage telefoniert, ob sie mit jemand auf dem Rücksitz spricht oder ob sie alleine im Auto sitzt und schimpft. Das ist ein bisschen gruselig.
***
Als ich vor dem Haus stehe, kommt May angerannt und geht mit mir ins Haus.
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Im Zug zwar an einem Tisch, aber nicht an einer Steckdose. Trotzdem kann ich ein paar Dinge, die noch von letzter Woche liegen geblieben sind, erledigen. Die Landschaft im Nebel, erst mit einigem Abstand von Berlin wird es hell und sonnig. Ausnahmsweise steige ich mal vor der Zugteilung in Hamm aus, das fühlt sich ein bisschen wie Mogeln an. Der Hammer Bahnhof hat erstaunliche Schätze, leider muss ich schnell umsteigen und werde von einer Menschenmasse umschlossen, so dass ich die wunderbaren Dinge nicht fotografieren kann. Freunde interessanter Beschädigungen von Fußbodenplatten müssen sich also gedulden, bis ich da wieder einmal hinkomme.
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Ankunft in Münster, ich muss erst fünf Mal um die Halle herumgehen, bis ich den richtigen Eingang finde. Auf dem Weg finde ich aber die schöne Inschrift, die ich am Dienstag verbloggt habe. (Aus stilistischen Gründen habe ich dort das einleitende "Hurensöhne!" weggelassen. Ich finde, man muss sich schon entscheiden, ob die Adressaten bitches oder Hurensöhne sind. Auch die junge Generation kann ein bisschen konsistenter schimpfen.)
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Ich komme rechtzeitig zum Mittagessen, was dann doch nicht so positiv ist, da mir dann den ganzen Nachmittag schwummrig im Magen ist.
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Nach dem Essen bin ich gleich dran. Ich erzähle wieder das gleiche wie letzte Woche, allerdings ohne Nachhaltigkeit im Titel. Da ich aber ohnehin unabhängig von den Folien das erzähle, was mir so durch den Kopf geht, ist das relativ wurscht. Ein, zwei groteske Behauptungen zum Einstieg, damit die Leute wieder wach werden. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass sich die Leute dann nur noch an die grotesken Bemerkungen erinnern. Schon häufig passiert, dass man Leute trifft, die sagen, ach, ich habe Sie ja vor einem Jahr gesehen, da haben Sie ja vorgetragen, und sich als einzigen Punkt dann an den verunglückten Einstiegswitz erinnern, den alle komplett falsch verstehen. Macht aber nix. Die Zuhörer konnten über eine Online-App Fragen stellen, die der Moderator dann verlas. Das Ganze soll es ja schüchternen Zuhörern erleichtern, Fragen zu stellen, das geht aber nicht so richtig auf, wenn der Moderator die Fragesteller namentlich nennt und sich über sie lustig macht.
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Nach mir jemand, der sich schon mit "Ich bin hier das disruptive Element" vorstellt, aber dann gar nicht wirklich zur Digitalisierung vorträgt. Auch er verfolgt die Methode, haltlose Beispiele zu verwenden, aus irgendwelchen Gründen redet er gerne über Schlüpfer. Konsequenterweise kann ich mich auch nur an folgenden Satz erinnern: "Ja, Sie bestellen acht Schlüpfer online und schicken sieben wieder zurück, das ist schon super." Danach lernte ich, dass es keine verbindlichen Zeichen zum Einweisen von Lastwagen gibt. Irgendwie musste ich noch drei Vorträge auf dem Podium sitzen bleiben, was bedeutet, dass man aufpassen muss, dass man nicht aus einem fremden Glas trinkt, oder sich auffällig kratzt oder ein doofes Gesicht macht, wenn der Fotograf rumspringt.
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Danach kurz im Hotel eingecheckt. Auf dem Weg dorthin konnte ich die Münsteraner Bürgersteige bewundern. Das ist wie eine Art Tetris. Da kann Berlin noch davon lernen.
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Am Abend ein Rundgang durch den Hafen, die Bilder dazu habe ich schon gestern verbloggt. Bei der Abendveranstaltung sitze ich neben jemand, der - wie sich nach kurzem Gespräch herausstellt - ein großes Stück Wald hat. Damit unterhalten wir uns den Abend über das Bäumefällen und die Tücken der Motorsäge.
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Am nächsten Tag wieder früh raus, zum Zug nach Köln. Der eigentlich vorgesehene Zug ist nicht da, die Wagen sind anders nummeriert, die Reservierungen gelten nicht. Ich finde aber einen Platz, neben einer Neuseeländerin und ihrer alten Mutter, die für drei Wochen in Deutschland waren, und nun, um rechtzeitig zum Flughafen zu kommen, in Köln innerhalb von fünf Minuten umsteigen müssen. Ich helfe mit den Koffern und beim Finden des richtigen Zuges - in Eile umsteigen ist nie angenehm. Ich empfinde es als sehr beruhigend, dass ich nicht noch um die halbe Welt fliegen muss.
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Wieder erzähle ich etwas, kann aber vor allem ein paar interessanten anderen Leuten zuhören. Vom Hotel aus hat man Ausblick auf einen kleinen See, auf dem Platz liegt eine kleine Tüte mit Pfefferminzpastillen. Was kann schöner sein?
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Am Nachmittag muss ich an einer Telefonkonferenz teilnehmen und setze mich dafür in die Sonne, an den See. Die Telefonkonferenz ist von der Sorte, wo auf einmal fünf Leute auf eine wahnsinnige Idee kommen. ("Hey, lass uns eine Holzleiter bis zum Mond bauen!" - "Super!") Man wartet sorgenvoll ab, ob vielleicht irgendeiner merkt, dass das gar keine gute Idee ist oder ob man selbst Spielverderber sein muss und die Idee schnell kaputtmachen muss. Kurz bevor ich einsteigen will, kommt aber auch bei den anderen Teilnehmern etwas Realitätssinn an ("Wir haben eigentlich gar nicht so viel Holz." - "Was wollen wir überhaupt auf dem Mond?"). Mein Akku lässt nach und ich steige unbemerkt aus der Konferenz aus. Später muss ich hören, dass nachdem ich raus war, die Hauptprotagonistin eine neue Telefonkonferenz angesetzt hat, bei der dann eine neue Idee besprochen werden soll ("Wir bauen eine Holzleiter bis zum Mars!").
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Auf dem Rückflug lese ich in dem neuen Buch von Sven Regener. Schöne Lektüre, auch wenn ein bisschen die Neigung zum Klamauk überhand nimmt.
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Mit einem wahnsinnigen Taxifahrer, der wild die Spuren wechselt, um Zehntelsekunden herauszufahren, nach Hause. An einer Ampel stehen wir neben einem Auto, in dem eine Frau sitzt und gestikuliert. Sie scheint sehr wütend zu sein, ballt die Fäuste, gestikuliert. Ich kann nicht erkennen, ob sie mit Freisprechanlage telefoniert, ob sie mit jemand auf dem Rücksitz spricht oder ob sie alleine im Auto sitzt und schimpft. Das ist ein bisschen gruselig.
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Als ich vor dem Haus stehe, kommt May angerannt und geht mit mir ins Haus.
Mittwoch, 27. September 2017
Dienstag, 26. September 2017
Montag, 25. September 2017
Sonntag, 24. September 2017
Im Dunkeln
Ich habe jetzt die letzten Tage viel von Leuten gelesen, die heute eine Kasperlepartei wählen wollen, und von Leuten, die es doof finden, wenn man eine Kasperlepartei wählt, während die ersten wieder meinen, es sei undemokratisch, wenn man es doof findet, eine Kasperlepartei zu wählen, die zweiten dann sagen, dass eine Kasperlepartei den Rechtsradikalen helfe, während die ersten entgegnen, dass vielleicht eine Kasperlepartei zu wählen das beste Mittel gegen Rechtsradikale sei.
Das scheint mir gerade ein bestimmendes Thema im Umkreis zu sein. Sich für irgendetwas zu entscheiden, was tatsächlich Einfluss kriegen könnte, ist wenig beliebt. Man hat keine Lust mehr, das kleinere Übel zu wählen. Man hat die Parteien über. Sie sind falsch, korrupt und ohne Rückgrat. Vielleicht ähneln sie uns zu sehr, als dass wir sie wählen wollten?
Die einzigen, die mit Energie und Freude um Einfluss zu kämpfen scheinen, sind das völkische Pack (und diese Mischung aus Apple- und H&M-Werbung, die überall plakatiert ist).
Aus meiner Erfahrung ist ein Kampf, bei dem nur eine Seite gewinnen will, schnell entschieden.
Samstag, 23. September 2017
Was man in Lichterfelde Ost alles lernen kann
1. Purple Schulz und Hasenscheiße* spielen auf dem Stadtfest in Teltow.
2. Was die größte Offenbarung ist:
(Ihr seht noch nichts?)
Jo, das kommt hin.
*Ich weiß nicht, wer Hasenscheiße ist. Ich will die nicht googlen.
2. Was die größte Offenbarung ist:
(Ihr seht noch nichts?)
Jo, das kommt hin.
*Ich weiß nicht, wer Hasenscheiße ist. Ich will die nicht googlen.
Freitag, 22. September 2017
Bedeutende Dienstreisen
Über ein viertel Jahr konnte ich gemütlich am Schreibtisch sitzen, jetzt beginnt wieder die Dienstreisesaison. Endlich wieder beim Warten auf den TXL-Bus der Blick auf die Bahngleise unter der Beusselbrücke.
***
Die gefährlichste Art des Termins. Irgendjemand hat vor einem halben Jahr angefragt, ob man was erzählen will, und man hat arglos Ja gesagt. Plätzlich steht dann der Termin im Kalender, man kann sich kaum noch erinnern, um was es ging, und sieht dann mit Entsetzen den Titel des eigenen Vortrags in der Tagesordnung. Oft genug sage ich ja selbst absurde Vorträge zu, weil ich mir denke, ist ja ein spannendes Thema, das wüsste ich ja auch gern, wenn ich jetzt zusage, lerne ich das auch mal. Die Begeisterung, sich in fremde Themen einzuarbeiten, nimmt aber stetig ab, je näher der Vortrag kommt. Heute ist es aber anders: Die haben ein Thema aufgeschrieben, das ich garantiert nicht zugesagt habe. Und zwar wurde einfach vor mein eigentliches Thema noch "Nachhaltigkeit und..." geschrieben. Es gibt so ein Internet-Meme, dass jedes Thema spannend wird, wenn man "Harry Potter und..." davorschreibt, offenbar geht das auch mit Nachhaltigkeit. Mein Thema hat nun nicht das geringste mit Nachhaltigkeit zu tun; ich löse das Problem aber so, wie es jeder routinierte Vortragende lösen würde.
***
Ich fliege mit Air Berlin, was ja gerade auch eine Art ist, etwas Abenteuer ins Leben zu bringen. Der Flug ist nicht annulliert, aber wir stehen eine Zeitlang auf dem Rollfeld rum, weil keine Serviceleute kommen. Schließlich geht es in einer Propellermaschine los. Endlich wieder Wolken von oben.
***
Im Pfälzer Wald steht der Nebel in den Tälern, das sieht sehr hübsch aus.
***
Am Tagungsort: Design ist, wenn die Augen schmerzen.
***
Vor mir erzählt jemand etwas von einer begehbaren Erlebniswelt, in der Schüler auf Mikrobengröße geschrumpft werden. Später lerne ich, dass in Berlin acht mal mehr Hundescheiße anfällt als in Mannheim. Aus irgendeinem Grund macht mich das stolz. Mein Beitrag kann da natürlich nicht mithalten.
***
Bei der Abendveranstaltung gibt es einen Zauberkünstler. Es macht mich traurig, dass ich die Tricks alle erraten kann.
***
Auch der schönste Ort wird durch Blumenschmuck noch einmal veredelt.
***
Die gefährlichste Art des Termins. Irgendjemand hat vor einem halben Jahr angefragt, ob man was erzählen will, und man hat arglos Ja gesagt. Plätzlich steht dann der Termin im Kalender, man kann sich kaum noch erinnern, um was es ging, und sieht dann mit Entsetzen den Titel des eigenen Vortrags in der Tagesordnung. Oft genug sage ich ja selbst absurde Vorträge zu, weil ich mir denke, ist ja ein spannendes Thema, das wüsste ich ja auch gern, wenn ich jetzt zusage, lerne ich das auch mal. Die Begeisterung, sich in fremde Themen einzuarbeiten, nimmt aber stetig ab, je näher der Vortrag kommt. Heute ist es aber anders: Die haben ein Thema aufgeschrieben, das ich garantiert nicht zugesagt habe. Und zwar wurde einfach vor mein eigentliches Thema noch "Nachhaltigkeit und..." geschrieben. Es gibt so ein Internet-Meme, dass jedes Thema spannend wird, wenn man "Harry Potter und..." davorschreibt, offenbar geht das auch mit Nachhaltigkeit. Mein Thema hat nun nicht das geringste mit Nachhaltigkeit zu tun; ich löse das Problem aber so, wie es jeder routinierte Vortragende lösen würde.
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Ich fliege mit Air Berlin, was ja gerade auch eine Art ist, etwas Abenteuer ins Leben zu bringen. Der Flug ist nicht annulliert, aber wir stehen eine Zeitlang auf dem Rollfeld rum, weil keine Serviceleute kommen. Schließlich geht es in einer Propellermaschine los. Endlich wieder Wolken von oben.
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Im Pfälzer Wald steht der Nebel in den Tälern, das sieht sehr hübsch aus.
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Am Tagungsort: Design ist, wenn die Augen schmerzen.
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Vor mir erzählt jemand etwas von einer begehbaren Erlebniswelt, in der Schüler auf Mikrobengröße geschrumpft werden. Später lerne ich, dass in Berlin acht mal mehr Hundescheiße anfällt als in Mannheim. Aus irgendeinem Grund macht mich das stolz. Mein Beitrag kann da natürlich nicht mithalten.
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Bei der Abendveranstaltung gibt es einen Zauberkünstler. Es macht mich traurig, dass ich die Tricks alle erraten kann.
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Auch der schönste Ort wird durch Blumenschmuck noch einmal veredelt.
Donnerstag, 21. September 2017
Mittwoch, 20. September 2017
Im Wald
Schwammerl gab's ja, wenn auch kaum die, die ich suchte.
(Aber sind diese Pril-Blumen-haften Baumschwammerl nicht wunderbar?)
(Spinnen gab es auch. Ich war froh, wenn ich sie sah, weil sie mir dann wenigstens nicht mit Netz im Gesicht klebten.)
(Aber sind diese Pril-Blumen-haften Baumschwammerl nicht wunderbar?)
(Spinnen gab es auch. Ich war froh, wenn ich sie sah, weil sie mir dann wenigstens nicht mit Netz im Gesicht klebten.)
Dienstag, 19. September 2017
Besuch im Nebenzimmer (26)
Was war denn in den letzten Monaten im Zweitblog los? Der letzte Überblick ist ja auch schon ein viertel Jahr her.
Leider gab es Material für die Rubrik, die ich am wenigsten mag: die Nachrufe. Gestorben sind Fred Smith, der frühere Gitarrist der DC-Band Beefeater, und Grant Hart, der frühere Schlagzeuger von Hüsker Dü. Beide waren einflussreich, leider nicht kommerziell erfolgreich. Beide sind viel zu früh gestorben, beide nicht in Umständen, die man irgendjemand wünschen möchte. Wer sie bislang nicht kannte, kann sie in den Beiträgen kennen lernen. Auch eine andere Rubrik fand einige Beiträge: Überblicke über bestimmte Themen in der Musik. Da kann man z.B. einiges über die Waschbären in der Populärmusik lernen (schlimm! ganz schlimm!), über den bedauernswerten Stand der Behandlung von Gemüsethemen in der Punkmusik (dafür habe ich mir wirklich schlimme Sachen anhören müssen, nicht zuletzt diejenigen, die mir Frau Kirschblüte vorgeschlagen hat). Schließlich eine sehr kurze Betrachtung über Lieder über Stuhlgang und Krankheiten. Zudem gab es einen Kommentar zu Brexit, mit einem sehr schönen deutschen Artikel derBoulevard-Drecks-Zeitung Sun. Ein Artikel, in dem sich (im Original!) Zeilen wie solche finden: "Was hoffen sie, mit ihren täglichen Stacheln, ihren giftigen
Briefings, ihren Schweinkopf-Unnachgiebigkeit und exorbitanten
Bargeldansprüchen zu erreichen?" ist natürlich bestens geeignet, einen Einblick in die britische Seele zu geben. Was man sich auch einmal ansehen sollte: Ein kurzer Beitrag zu dem Youtube-Künstler DeChangeman, der tatsächlich eine Vielzahl von interessanten und witzigen Dingen macht, die auch Leuten, die keine Teenager mehr sind, gefallen können. Seine Serie "Die Autoren" ist auf jeden Fall ein Angucktipp. Bei der Musik gab es das Lied vom rosafarbenen Flamingo aus den Frühzeiten des Ami-Hardcore-Punks. Immer noch schön, aber mit einem sehr vogelfeindlichen Text. Ansonsten ein paar Schellackplatten, ausgegraben bei Archive.org. Eine schöne Platte von 1927 "Mr. Schulz comes back again (with his boom! boom! boom!)" über das unerwartete Comeback eines Herrn Schulz. Das schöne Lied von den "Golden slippers", das alle kennen, die sich den Kleinen Lord an Weihnachten angucken, auch aus den Zwanziger Jahren. Ein schöner Blues aus den Vierziger Jahren, in dem sich Brownie McGhee beklagt, dass andere Leute seine Tomaten pflücken. Endlich mal etwas thematisch passendes! Schließlich Wahnsinn aus den Dreißiger Jahren mit dem Titel "Schnitzelbank". Offenbar von deutschen Auswanderern in den USA aufgenommen, man kann es nicht anders als unbeschreiblich nennen. Diejenigen, die es sich angehört haben, bekunden übereinstimmend, dass ihr Leben nicht mehr dasselbe war wie vorher.
Nichts interessantes dabei? Vielleicht im nächsten Monat. Die gesammelten Inhaltsverzeichnisse findet man wie immer unter dem Tag "Nebenzimmer".
Leider gab es Material für die Rubrik, die ich am wenigsten mag: die Nachrufe. Gestorben sind Fred Smith, der frühere Gitarrist der DC-Band Beefeater, und Grant Hart, der frühere Schlagzeuger von Hüsker Dü. Beide waren einflussreich, leider nicht kommerziell erfolgreich. Beide sind viel zu früh gestorben, beide nicht in Umständen, die man irgendjemand wünschen möchte. Wer sie bislang nicht kannte, kann sie in den Beiträgen kennen lernen. Auch eine andere Rubrik fand einige Beiträge: Überblicke über bestimmte Themen in der Musik. Da kann man z.B. einiges über die Waschbären in der Populärmusik lernen (schlimm! ganz schlimm!), über den bedauernswerten Stand der Behandlung von Gemüsethemen in der Punkmusik (dafür habe ich mir wirklich schlimme Sachen anhören müssen, nicht zuletzt diejenigen, die mir Frau Kirschblüte vorgeschlagen hat). Schließlich eine sehr kurze Betrachtung über Lieder über Stuhlgang und Krankheiten. Zudem gab es einen Kommentar zu Brexit, mit einem sehr schönen deutschen Artikel der
Nichts interessantes dabei? Vielleicht im nächsten Monat. Die gesammelten Inhaltsverzeichnisse findet man wie immer unter dem Tag "Nebenzimmer".
Montag, 18. September 2017
Splatter am Montag (2)
Letzte Woche gab es unter dieser Überschrift die Losung "Herz versprühen". Einen Tag später schickte mir Frater Mosses ein Bild, in dem man sieht, wie versprühte Herzen aussehen (nur für starke Nerven):
(Weitaus rätselhafter ist jedoch das zweite Bild, das er mir schickte. Auch im Süden der Republik scheinen merkwürdige Dinge vor sich zu gehen.)
(Weitaus rätselhafter ist jedoch das zweite Bild, das er mir schickte. Auch im Süden der Republik scheinen merkwürdige Dinge vor sich zu gehen.)
Sonntag, 17. September 2017
Amor fou unter der S-Bahn-Wollankstraße
(Eigentlich habe ich mir dazu eine Geschichte ausgedacht, aber ich lass diese Fotos einfach so stehen. Sie sind unscharf, so dass jeder sich selbst überlegen kann, was drauf ist: Roboter, Außerirdische, Obstverkäufer.)
Samstag, 16. September 2017
Blick nach unten, Blick nach oben
Auch an der abgeranztesten Ecke von Weißensee findet man den Eingang zu sagenhaften Welten, wenn man nur nach unten oder nach oben sieht.
(Wenn man geradeaus sieht, bekommt man keinen Zugang zu sagenhaften Welten, sondern das Angebot eines Muffins, der seit längerem auf dem Verteilerkasten liegt. Mahlzeit!)
(Wenn man geradeaus sieht, bekommt man keinen Zugang zu sagenhaften Welten, sondern das Angebot eines Muffins, der seit längerem auf dem Verteilerkasten liegt. Mahlzeit!)
Freitag, 15. September 2017
Selbstreferentielle Vogelkacke
(Die Überschrift würde natürlich nur stimmen, wenn die Kleckse von einem Storch stammten. In der Wollankstraße eher unwahrscheinlich.)
Donnerstag, 14. September 2017
The process of weeding out (4)
Natürlich hatte ich dieses Jahr wieder den Stechapfel auf dem Seitenstreifen.* Jedes Jahr entferne ich das giftige (wenn auch nett anzusehende) Zeug, jedes Jahr kommt es in größerer Zahl wieder. Diesmal wollte ich den Stechapfel eigentlich ignorieren, anstelle der von mir sorgsam gesäten Blumenwiese kamen aber etwa 20 Stechapfelpflanzen, die wild wucherten.
Als ich mich mit JJ über die Pflanzen unterhielt und er wissen wollte, wie giftig die seien, habe ich dann mal wieder nachgesehen. Und dann beschlossen, dass es nicht notwendig ist, auf dem Seitenstreifen Biomaterial, mit dem man die ganze Siedlung niederraffen könnte, anzubauen (gut, das könnte man mit Maiglöckchen auch).
Außerdem sah mir der Stechapfel teilweise auch etwas zu rechtsradikal aus.
*Ich verlinke hier besser nicht zu meinen Stechapfeltiraden aus den letzten Jahren, am Schluss merkt hier noch jemand, dass ich jedes Jahr das gleiche schreibe.
Als ich mich mit JJ über die Pflanzen unterhielt und er wissen wollte, wie giftig die seien, habe ich dann mal wieder nachgesehen. Und dann beschlossen, dass es nicht notwendig ist, auf dem Seitenstreifen Biomaterial, mit dem man die ganze Siedlung niederraffen könnte, anzubauen (gut, das könnte man mit Maiglöckchen auch).
Außerdem sah mir der Stechapfel teilweise auch etwas zu rechtsradikal aus.
*Ich verlinke hier besser nicht zu meinen Stechapfeltiraden aus den letzten Jahren, am Schluss merkt hier noch jemand, dass ich jedes Jahr das gleiche schreibe.
Mittwoch, 13. September 2017
Tomaten
Da war doch noch was.....
Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben sich die Tomaten noch recht schön entwickelt. Relativ große Sortenvielfalt, wegen einiger Beschriftungsprobleme konnte ich nicht immer so richtig zuordnen. Für ein paar nette Fotos langt's allemal.
Bei den Fleischtomaten bleiben meine Favoriten German Gold und Yellow Giant Belgium. Einfach sehr guter Geschmack, sehr festes Fleisch. Kann man sich schön in dünnen Scheiben auf's Brot legen. Die sind nächstes Jahr auf jeden Fall wieder dabei. Leider ist die German Gold halt eine Zicke.
Von den Brandywines hatte ich dieses Jahr nur die Apricot Brandywine, die auch ganz ordentlich kam. Neu Black Seaman, ganz nett anzusehen, im Geschmack unspektakulär. Purple Calabash, ebenfalls.
Interessant waren die Fleischtomaten, die ich aus zypriotischen Samen gezogen habe. Sind gut gekommen (also offenbar keine F1-Hybride), waren für den griechischen Salat wunderbar. Werde ich nächstes Jahr auch wieder nehmen.
Bei den Cocktailtomaten haben die Roten und Gelben Johannisbeeren gut funktioniert, wie jedes Jahr, ich hatte dieses Jahr auch noch die Small Egg dazu; haufenweise Kleinsttomaten zum sofortigen Verzehr. Dabei hatten die Pflanzen nach ihren ersten Tagen im Freien alles andere als gut ausgesehen.
Schön sind auch wieder die Black Cherry geworden, wie immer hervorragend im Geschmack. Teilweise auch die Black Plum, die aber dieses Jahr nicht sonderlich ertragreich waren. Eine ebenfalls verlässliche Sorte ist die kanarische Tomate, die mir Frau Tonari vor Jahren mal zugeschickt hat. Mittelgroße, gelbe aromatische Früchte, die sehr pflegeleicht sind. Den wunderbaren Gelben Dattelwein hatten wir dieses Jahr nicht, irgendwie haben wir alle Pflänzchen dieser Sorte an andere vergeben.
Ansonsten hatte ich noch ein paar Neuzugänge, die aber nicht bemerkenswert waren. Da die Tomatenaufzucht ja doch recht aufwendig ist, sollten es dann auch wirklich interessante Früchte sein.
Vorsatz für nächstes Jahr: Weniger Sorten. Ich werde wohl auch bevorzugt auf bewährte Sorten setzen; so langsam habe ich schon diejenigen gefunden, die ich gut finde.
Und ein paar Wochen kann man jetzt auch noch ernten.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben sich die Tomaten noch recht schön entwickelt. Relativ große Sortenvielfalt, wegen einiger Beschriftungsprobleme konnte ich nicht immer so richtig zuordnen. Für ein paar nette Fotos langt's allemal.
Bei den Fleischtomaten bleiben meine Favoriten German Gold und Yellow Giant Belgium. Einfach sehr guter Geschmack, sehr festes Fleisch. Kann man sich schön in dünnen Scheiben auf's Brot legen. Die sind nächstes Jahr auf jeden Fall wieder dabei. Leider ist die German Gold halt eine Zicke.
Von den Brandywines hatte ich dieses Jahr nur die Apricot Brandywine, die auch ganz ordentlich kam. Neu Black Seaman, ganz nett anzusehen, im Geschmack unspektakulär. Purple Calabash, ebenfalls.
Interessant waren die Fleischtomaten, die ich aus zypriotischen Samen gezogen habe. Sind gut gekommen (also offenbar keine F1-Hybride), waren für den griechischen Salat wunderbar. Werde ich nächstes Jahr auch wieder nehmen.
Bei den Cocktailtomaten haben die Roten und Gelben Johannisbeeren gut funktioniert, wie jedes Jahr, ich hatte dieses Jahr auch noch die Small Egg dazu; haufenweise Kleinsttomaten zum sofortigen Verzehr. Dabei hatten die Pflanzen nach ihren ersten Tagen im Freien alles andere als gut ausgesehen.
Schön sind auch wieder die Black Cherry geworden, wie immer hervorragend im Geschmack. Teilweise auch die Black Plum, die aber dieses Jahr nicht sonderlich ertragreich waren. Eine ebenfalls verlässliche Sorte ist die kanarische Tomate, die mir Frau Tonari vor Jahren mal zugeschickt hat. Mittelgroße, gelbe aromatische Früchte, die sehr pflegeleicht sind. Den wunderbaren Gelben Dattelwein hatten wir dieses Jahr nicht, irgendwie haben wir alle Pflänzchen dieser Sorte an andere vergeben.
Ansonsten hatte ich noch ein paar Neuzugänge, die aber nicht bemerkenswert waren. Da die Tomatenaufzucht ja doch recht aufwendig ist, sollten es dann auch wirklich interessante Früchte sein.
Vorsatz für nächstes Jahr: Weniger Sorten. Ich werde wohl auch bevorzugt auf bewährte Sorten setzen; so langsam habe ich schon diejenigen gefunden, die ich gut finde.
Und ein paar Wochen kann man jetzt auch noch ernten.
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