Everybody's fucked in their own special way

Sonntag, 30. Juni 2024

Hummeln sehen dich an

Wahrscheinlich eine Erdhummel. Die Tiere bei uns im Garten sehen langsam alle etwas wahnsinnig aus.



Samstag, 29. Juni 2024

Betriebsamkeit

 Der Lavendel brummt. Zu Gange sind aber vor allem Hummeln und Wildbienen und der eine oder andere Kohlweißling (nicht brummend, sondern flatterflatter flapp flapp).



Ich weiß nicht, wo sich die Bienen hier bedienen, Pankower Honig ist allerdings nicht gerade der wohlschmeckendste. Sollten mal lieber zu unserem Lavendel kommen.

Freitag, 28. Juni 2024

Wo bleiben die Rosinen? (und die Blogbeiträge?)

 


In Pankow wechselt das Wetter gerade zwischen schwülen dreißig Grad und Gewitter mit Starkregen, gerne auch mehrmals am Tag. Derweil führe ich Tätigkeiten aus, die mich so fühlen lassen, als würde mein Gehirn frittiert.

Die Lieferung von frischen Blogbeiträgen zum Frühstück wird da manchmal schwierig.

Donnerstag, 27. Juni 2024

With small we start

 Ich kann berichten, dass meine Zitrone sich wieder erholt hat. Nachdem es ja lange ausgesehen hat, als sei sie ganz hinüber, hat sich der eine neue Trieb in knapp zwei Monaten gut entwickelt. Abwarten und Limoncello trinken, sag ich mal.







Mittwoch, 26. Juni 2024

Schnatter, schnatter

 Aus Gründen gestern noch einmal um drei auf die Straße vor dem Haus gegangen. Im Nachbargarten waren seltsame schnatternde Geräusche zu hören. Kurz überlegt, welche Vögel das sein könnten, aber wie dann gleich zu sehen war, waren es aufgeregte Waschbärenbabies, die durch den Garten torkelten. Sehen ja wirklich putzig aus, in fremden Gärten sind sie auch am besten.

Dienstag, 25. Juni 2024

Ansätze

 Wie die letzten Jahre: Die Cocktailtomaten setzen an, die Fleischtomaten produzieren Laub. Mal schauen.



Montag, 24. Juni 2024

Vorbereitungen

 Da ich keine Lust mehr habe, teures Geld für Wiesenblumenmischungen auszugeben, sammle ich mal so nach und nach die Samen der Blümelein vor der Tür ein.



Sonntag, 23. Juni 2024

Mit der Goldkante

 Wenn meine Mutter mich fragt, ob ich jemand auch gekannt habe, heißt das nichts Gutes, sondern dass der- oder diejenige gestorben ist. Ob ich A. gekannt habe, hätte sie nicht fragen müssen. Jeder kannte A. Klein, mit markantem Gesicht, immer irgendeiner merkwürdigen Idee hinterherjagend. Wenn A. da war, merkte man es. Er wurde nicht übersehen. Man konnte ihn vielleicht nicht immer ernst nehmen, aber ganz sicher auch nicht lange böse sein.

Ich kann mich nicht erinnern, ob wir mal in derselben Klasse waren, wahrscheinlich nicht, auch wenn er nur zwei Monate jünger war als ich. Ich erinnere mich, wie er mich mal verzweifelt anrief, weil seine Eltern seine Dead Kennedys Platten gefunden hatten und ihn wegen der antichristlichen Texte zur Rede stellten. Ich gab Argumentationshilfe, dass es sich hier ja um Kritik an der evangelikalen Rechten in den USA handele. A.s Eltern hörten sich aber weiter durch seine Plattensammlung, bei ZSD „ Herr verzeih“ half dann die schönste Argumentation nicht mehr. Ich habe A. gar nicht als einen der Punks in Erinnerung, er war eher überall dabei, wo es ein bisschen Rambazamba gab. 

Das letzte Mal habe ich ihn wohl vor über dreißig Jahren gesehen, als er zu einer Silvesterparty einlud, weil seine Eltern nicht da waren. Wir kamen spät dazu, tranken still ein Bier, während die Party etwas außer Kontrolle geriet. Gegen zwei Uhr hieß es, die Eltern kämen, es gäbe Ärger und alle machten sich vom Acker. Aus Gründen, die sich mir jetzt selbst nicht mehr erschließen, blieb ich aber, weil ich mein Bier noch austrinken wollte. Damit war ich der einzige Ansprechpartner für den wutentbrannten Vater, der mir die Verwüstung im Haus zeigte. Ich stimmte ihm zu, dass man Glastische nicht kaputt machen sollte, aber ich hier nur zum Biertrinken hergekommen sei. Anders als andere habe ich dann keinen Anwaltsbrief erhalten.

Legendär wurde A. an der Schule durch eine Aktion bei Lehrer B., einem fröhlichen Verbreiter von Nazigedankengut, wie es damals viele gab. B. ließ nie Schüler während des Unterrichts herausgehen, wenn sie sich schlecht fühlten. A. nahm deswegen während des Unterrichts ein Brechmittel, meldete sich, dass er rausgehen müsse, das wurde ihm verwehrt, worauf er B. über den Tisch kotzte. Damit hatte er für alle Schüler erkämpft, dass man jederzeit bei B. rausgehen konnte, wenn man sagte, dass einem schlecht sei.

Diese Geschichten, lange her und durch hundertfaches Erzählen abgeschliffen, werden A. nicht gerecht. Ich weiß nicht, was er später gemacht hat. Aber ich weiß, dass ihn niemand, der ihn kannte, vergessen hat.

A. hat sich letzte Woche zum Schlafen gelegt und ist am Morgen nicht mehr aufgewacht.


Freitag, 21. Juni 2024

Ansturm

 Die Blogzugriffe sind ja hier meist recht beschaulich, ab und zu kommen dann mal die Bot-Armeen und greifen in wenigen Monenten tausendfach zu, warum auch immer. Gerade rutscht durch meine verschiedenen Blogs eine Welle von Zugriffen aus Hongkong, hatte ich auch noch nicht. Ich weiß, dass gerade diese seelenlosen Bots unterwegs sind, um verschiedene Künstliche Intelligenzen mit Daten zu füttern. Wäre ja lustig, wenn es dann irgendwo eine KI gäbe, die sich aus meinem unsäglichen Blogarchiv speist. Hilfreich wird das nicht sein.

Viele haben das schon gesagt, aber es wird wohl so sein: Irgendwann speist sich KI nur noch aus Quellen, die selbst durch KI produziert wurden und das ganze Internet wird zu einer Art großen Stille-Post-Spiel.

Mittwoch, 19. Juni 2024

Leckerbissen

 Der Büroamselerich holt sich im 10-Minuten-Takt die Rosinen vom Fensterbrett, offensichtlich gibt es viele Schnäbel zu stopfen. Ab und zu taucht er schon mit vollen Schnabel auf, voller Würmer und Käfer, aber ein paar Rosinen passen immer noch dazu. Als ich nachsehe, hat er ein bisschen Ungeziefer auf dem Fensterbrett verloren.



Ich überlege noch, ob es ein Geschenk sein könnte, aber beim nächsten Durchgang nimmt er den Fiezler wieder mit.

Dienstag, 18. Juni 2024

Käfereien

 Gestern ein bisschen im Garten rumgewerkelt und festgestellt, dass der Garten voll kopulierender Marienkäfer ist. Egal welches Kraut man anfasst, es sitzen Käfer darauf, die so rumkäfern. Man möchte den Käfis ja nicht ihr Lotterbett ausreißen, aber das war schon schwierig. Für Freunde der gewagten Entomo-Erotik hier zwei Marienkäfer auf einem blattlausbefallenen Beifuss. Nicht mein Ding, aber ich verurteile niemand.



Am Abend ließen sich dann wieder mal die Junikäfer blicken, offensichtlich haben die Waschbären nicht alle Engerlinge erwischt. Die Käferchen schwirren bei Dämmerung um unseren Kirschbaum auf der Suche nach Sexualkontakten, aber viel ist hier nicht mehr los. Die Chancen, zum Zug zu kommen, wurden auch dadurch gemindert, dass Markos noch ein Paar Teilnehmer des Single-Treffs im Flug gefangen und verspeist hat. Ein liebestoller Käfer verflog sich und krabbelte auf der Terrasse rum. Schön.




Sonntag, 16. Juni 2024

Kartoffelblüte

 Mal wieder ein Versuch mit Kartoffeln nach längerer Pause.  Gelegt habe ich Afra, eine Sorte, die ich sehr mag. Mal schauen, ob es funktioniert.



Samstag, 15. Juni 2024

Leidenschaft

 Die Passionsblume hat dieses Jahr nicht nur Blüten, sondern bildet auch Früchte aus. Die letzten Jahre hat sie die immer recht schnell grün abgeworfen, aber jetzt ist da eine gelbe Frucht.



Die Hoffnung auf eine Passionsfrucht oder Maracuja wurde aber schnell enttäuscht, Wikipedia meint, dass die Früchte unserer Sorte, der Blauen Passionsblume "vom Geschmack her eher ungenießbar" seien. Das ist auch eine Formulierung, über die man lange nachdenken kann.

Freitag, 14. Juni 2024

Götter in der Bundestagsverwaltung

 Zumindest Götterbäume, die entlang des Schiffbauerdamms überall aus dem Boden schießen. Offenbar gefällt ihnen das wärmere Klima, irgendwann haben sie dann Berlin Mitte übernommen.



Dienstag, 11. Juni 2024

Die Katzen von Syros und die Katzen von Antiparos

 Auf den griechischen Inseln gibt es viele Katzen. Zu einem Urlaubsaufenthalt gehört deswegen auch, dass man sich möglichst rasch nach Trockenfutter umsieht, um etwas für die Streunerkatzen zu haben, die sich oft nur aus den Mülltonnen ernähren. Als ich letztes Jahr in Syros war, dauerte es zwei Tage, bis ich einen Laden mit Tierfutter fand. Die Katzen waren aber erstaunlich uninteressiert, wenn ich ihnen etwas hinwarf. Bei meinen Wanderungen fiel mir auch auf, dass an den Straßen, weitab von den Ortschaften, neben den Mülleimern mit Steinen beschwerte Plastikschalen voll Wasser standen. Irgendjemand sorgte dafür, dass die wilden Katzen zu essen und zu trinken hatten. Da waren Touris mit billigen Katzenleckerli nicht so interessant. (Etwas anderes, wenn man in der Taverna saß und Fisch auf dem Teller hatte.) Auf Syros gibt es wohl eine Katzenstation mit vielen Helfern. Ich musste zwar das Futter dann noch weiter tragen, es war aber ein beruhigendes Gefühl.


Und auf der nächsten Insel, Antiparos, konnte ich es gut brauchen. Hier gab es die üblichen Rotten von Mülleimerkatzen, mit Verletzungen, dürr und hungrig. Am Kastro im Ort konnte ich für die Abendspeisung sorgen. Bei den Wanderungen blieben die Katzen auf Abstand, stürzten sich aber auf das Futter, wenn ich mich wieder entfernt hatte. Sie hatten wohl Grund, Menschen gegenüber misstrauisch zu bleiben.


Welchen Unterschied es machen kann, auf welcher Insel man geboren wird.

Als ich versuchte, ein paar Wege an der Nordseite der Insel, die ich vor Jahrzehnten schon gegangen bin, wieder zu finden, hatte ich eine verstörende Begegnung. In einem Feld sah ich von weitem eine weiße Katze, ich ging auf sie zu, nahm die Tüte mit dem Futter in die Hand und wollte ihr etwas zuwerfen. Sie drehte ihren Kopf, und ihre Augen waren rote Flecken, war es eine Entzündung oder eine Verletzung, ich weiß es nicht. Sie schien mich mit den blutigen Augen anzusehen, setzte zu einem Schrei an, und verschwand bevor ich ihr etwas zuwerfen konnte. Ich bin (auch wenn sich das hier manchmal anders liest) nicht sonderlich geneigt, in Ereignisse viel hinein zu lesen, aber dieser Moment verfolgt mich seitdem.


Denn eigentlich geht es nicht um Katzen. Ich hatte lange gezögert, wieder in die Ägäis zu fahren, weil die Ägäis inzwischen ein Ort ist, an dem Leute auf der Flucht ertrinken oder in Lagern gehalten werden. Sie treffen auf ein Grenzregime, für das es wichtiger ist, dass möglichst wenige kommen und bei dem inzwischen zweitrangig ist, ob und wie viele Leute ums Leben kommen. Ich habe in den letzten Jahren mit Trauer gelesen, an welchen Orten, die ich gekannt habe, die Leichen angespült wurden. Mit der Zeit habe ich erkannt, dass es wenig Sinn hat, den griechischen Staat verantwortlich zu machen. Er führt aus, was anscheinend alle anderen in der EU für sinnvoll halten. Man will nicht genauer hinsehen oder sich selbst die Hände schmutzig machen, aber hält es schon für richtig, dass nicht mehr so viele kommen. Auch wenn das heißt, dass Leute ertrinken, dass Menschen wieder ins offene Meer geschickt werden. Man muss ja keine Geheimdossiers stehlen, um das zu wissen, es lässt sich alles nachlesen. Und ich wüsste keinen Ort in Europa, der von dieser Schuld unbelastet wäre. Es ist alles bekannt, aber es wird nicht richtig darüber gesprochen, über diese Übereinkunft, dass es hinzunehmen sei, Leute sterben zu lassen, weil sie hier nicht sein sollen. Wir finanzieren Frontex, die Beteiligung daran ist nun eigentlich unabhängig davon, wo man sich befindet, ob in den Bergen oder auf einer Insel. Aber die unmittelbare Nähe zu dem mörderischen Meer, macht diese Dissoziation deutlicher.

Also beschloss ich, wieder in die Ägäis zu fahren, im Bewusstsein, dass diese versteckte Wirklichkeit hier eher sichtbar werden könnte. Lange saß ich in Syros bei dem Denkmal für die ertrunkenen Seeleute, bei der γοργόνα, der Meerjungfrau. Wie kann es sein, dass es Menschen gibt, die immer gerettet werden müssen, und andere, bei denen das nicht vorgesehen ist? Was macht uns so sicher, dass wir, wenn wir uns einmal auf eine Sortierung einlassen, nicht selbst mal auf der falschen Seite sind?



Die weiße Katze mit den blutigen Augen schrie am 19.05.2023, unweit vom Theologos-Strand im Norden. An diesem Strand wurde ein paar Tage später die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie war mit 16 anderen Menschen am 26.05.2023 mit einem Boot vor Mykonos gekentert. Es ist schon bemerkenswert, dass sich zu diesem Tod noch eine Zeitungsnotiz findet, zu alltäglich ist ein solcher Tod inzwischen. Wer sie war, wo sie herkam, wird man wohl nicht mehr erfahren.






Sonntag, 9. Juni 2024

Wer kann die Brandstelle angeben?

 


Da sich der Melder vor Frank-Walters Schloss befindet, ist die richtige Antwort: "Herr Buprä, dir brennt der Kittel.")

Freitag, 7. Juni 2024

Dreckbären

 Ich schaue am Morgen um sechs in den Garten, die Wiese, die Tomaten und die Kapernknospen anzusehen. Der Kater liegt mit lecht gesträubtem Fell auf der Terrasse, ich schaue in seine Blickrichtung..Was ich zunächst als die graue Katze des Nachbarn vermute, ist tatsächlich ein Bärchen, das durch den Garten läuft. Es wirft mir einen Blick zu, der besagt, dass es nun gar keinen Bock auf nähere Bekanntschaft mit mir hat, und verschwindet zur Straße. 

Ich sehe lauter dreckige Pfotenabdrücke auf unserer Gartenbank. Das Bärchen hat wohl nach Essen gesucht und dabei unseren Beutel mit Lavendel inspiziert, der als  Mückenschreck rumliegt. Wie die Bärchen so ein Saubermannimage haben, obwohl sie so einen Dreck machen, ist mir ein Rätsel.



Donnerstag, 6. Juni 2024

Premieren

 Merkwürdiges Gartenwetter. Einiges wächst nicht so wie gewünscht, auch der späte Frost hat einiges kaputt gemacht.

Aber: das erste Mal, dass Kapern gut bei mir gedeihen. Ich könnte die Knospen jetzt ernten und einlegen, aber ich warte lieber und schau mir dann die Blüten an.



Mittwoch, 5. Juni 2024

Juni

 Ich könnte jetzt die Bilder der letzten 12 Jahre durchsehen und für jedes Jahr feststellen, wann die Königskerzen am Nordbahnhof das erste Mal geblüht haben. Mit Home Office wird die Chronik etwas ungenauer, aber ich habe sicher jedes Jahr fotografiert.

Dieses schnelle Hochschießen, die weichen Blätter, die verschwenderischen Blüten: die Pflanzen werden mir nie langweilig. Spannend finde ich, dass viele Menschen diese auffälligste und raumgreifendste Pflanze einfach übersehen. Aber wenn man einmal bewusst eine Königin gesehen hat, findet man plötzlich überall welche. Und immer ein Grund stehenzubleiben.



Montag, 3. Juni 2024

Für Sie getestet

 Durch so einen Spalt passt genau ein Handy. (Glücklich, wer Nachbarn mit gut ausgerüstetem Werkzeugschrank hat.)



Sonntag, 2. Juni 2024

Was nur wenige wissen:

 In Berlin wurde nicht nur das Stadtschloss wieder aufgebaut, am Invalidenpark wurde auch der Originalthron von Kaiser Wilhelm II wieder restauriert. Seine Hoheit pflegte hier abends zu sitzen und, nachdem er an der Mauer der damals noch stehenden Gnadenkirche sein kaiserliches Wasser abgeschlagen hatte, munter ein Pfeifchen zu rauchen.



Die Sage will es, dass einmal eine Person kommt, deren Hintern genau in den Thron passt. Dann erfüllt sich die Prophezeiung und es öffnet sich der Teufelsberg und Kaiser Wilhelm, Harald Juhnke sowie Günther Pfitzmann erscheinen wieder und übernehmen das Amt des Regierenden Bürgermeisters, Bischofs von Berlin sowie des Datenschutzbeauftragten. Im Fernsehen kommt dann nur noch Drei Damen vom Grill und allet wird wieder knorke bzw. schnafte.

Samstag, 1. Juni 2024