In der Nacht ist es plötzlich still, kein sanftes Grollen der Haustechnik mehr. Frau Ackerbau wacht auf und stellt fest, dass der Radiowecker keine Anzeige mehr hat. Sie steht auf und will nach den Sicherungen sehen und stürzt dabei fast über allen möglichen Playmobilkram, der im Gang steht. Inzwischen bin ich auch aufgewacht, gemeinsam sehen wir nach den Sicherungen und beschließen, zukünftig Taschenlampen etwas besser und griffbereit zu plazieren. Mit den Sicherungen ist alles in Ordnung, also scheint es ein größeres Problem zu sein.
Wir
schauen raus, überall ist es dunkel. Keine Straßenbeleuchtung. Ich rufe
beim Störungstelefon an (gut, ein Handy zu haben, dessen Akku noch fast
voll ist). Ich erreiche niemand, höre aber eine
Ansage, dass halb Pankow im Dunkeln liegt und dass es bis 6.30 Uhr
behoben sein sollte. Das beruhigt mich, hatte mir schon Sorgen gemacht,
dass ich in der Früh keinen Tee kochen könnte. Das wäre ein schlechter
Tagesanfang (beim Eindösen wird mir klar, dass wir bei einem längeren
Stromausfall komplett erledigt wären, aber das ist eine andere
Geschichte). Da es erst einmal nichts zu tun gibt, legen wir uns wieder
hin.
Von
den Nachbarn hören wir am nächsten Tag, dass in der Nachbarschaft alle
Alarmanlagen losgegangen sind, als der Strom ausfiel. Eine Nachbarin
wachte von den Sirenen auf und sah in den Häusern nur Gestalten mit
Taschenlampe herumgeistern. Bevor sie die Polizei rufen konnte, wurde
ihr allerdings noch klar, was da vor sich ging.
Wir
wachen nur kurz nach 6 Uhr noch einmal auf. Frau Ackerbau hört von
irgendwoher Musik. Sie stellt im Wohnzimmer fest, dass sich, als der
Strom wieder da war, der CD-Player von selbst angeschaltet hat. Der Tag
beginnt also um 6 Uhr mit enorm lauten Grateful Dead. Könnte schlimmer sein.