Everybody's fucked in their own special way

Freitag, 11. März 2016

Freuden des Nahverkehrs


In der S 1, zwei Herren unterhalten sich. Nach wenigen Sätzen wird mir klar, dass sie wohl in einem Bundesministerium arbeiten, der eine ein alter Hase, der andere neu. S 1 ist wirklich die Premium-S-Bahn mit den Premium-Gesprächen. Nun sagt mir nicht, dass das ein Zeichen der Gentrifizierung sei, denn solche Typen kommen aus Frohnau, und da war's schon immer so. 
Beide leiden unter einer verbreiteten Nahverkehrskrankheit: Entweder glauben sie, niemand in der Bahn spräche ihre Sprache, oder sie glauben, alle anderen seien taub. Zumindest ich bin's nicht, so dass ich einige Neuigkeiten aus dem Ministerialbetrieb erfahren. Natürlich kann ich damit nicht allzu viel anfangen, da ich weder das Personal, noch die Gepflogenheiten kenne, aber immerhin. Beide sind sich einig, dass ihr Minister zwar "schwierig, aber nicht doof" sei und dass deswegen die neueste Stellenbesetzung schon irgendwie Sinn gebe. Zusätzlich kenne ich jetzt den Namen des Staatssekretärs, der sich beim Personalrat beschwert hat, dass ihn die Leute auf dem Gang nicht grüßen.  Ist ja vielleicht mal nützlich. Aber wahrscheinlich wird das nie eine Frage bei Quizduell und außerdem spiele ich ja noch nicht einmal Quizduell. 

Derweil steht in der S-Bahn neben mir eine kleine junge Frau, die mit Karteikarten die Zusammensetzung verschiedener Cocktails lernt. S 1, Premium S-Bahn.

3 Kommentare:

  1. http://www.spiegel.de/reise/aktuell/irre-zug-durchsagen-was-leser-mit-der-bahn-erlebten-a-859145.html *undsolcheSACHENgibt´sauch...hehe*

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  2. Da muss man sich nicht wundern, wie ministeriale Interna es in die BLÖD schaffen - wahrscheinlich fährt in der S1 immer ein Reporter mit ;-)

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    1. Dann können sie gleich auch Cocktailzutaten lernen...

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