Everybody's fucked in their own special way

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Besuch im Nebenzimmer (8)

Was war letzten Monat im Zweitblog los?

Zunächst eine furchtbare Frage, bei den 52 Büchern: Ein Buch, bei dem du dachtest, der Autor habe sich dein Leben als Vorbild genommen. Bei mir ist's Neue Vahr Süd, mit der Maßgabe, dass man auf die Bremen- und Bundeswehrgeschichten verzichten muss. Das reduziert das Ganze auf ein paar Seiten eklige WG-Geschichten, aber ja, das passt. In der musikalischen Rubrik "Beschwingt in die Arbeitswoche" gibt's zuerst die australischen Easybeats mit "Friday on my Mind", die beweisen, dass es auch von der Young-Familie vernünftige Musik gab. Einer der schönsten Wochentagssongs (mir fällt allerdings als weiterer auch nur MoDiMiDoFrSaSo von den Einstürzenden Neubauten ein). Dann gibt's den streng verehrten Josef Hader, der nicht singt, sondern von seinem Arbeitskollegen Robert erzählt. "Wo ich jung war, hätte ich mir nie vorstellen können, dass es mal an Menschen gibt.... dem ich vierundzwanzig Stunden am Tag in die Fresse hauen könnt." Das konnten sich die wenigsten vorstellen. Als Abschluss der kleinen Reihe kommen dann The Clash mit "Career Opportunities". Wie wirkungsvoll die kleinen Liedchen sein können, beweist ein Kommentar zu einem früheren Beitrag der Reihe, in dem o adelfo mou Michali beschreibt, wie ihn das Anhören eines bestimmten Lied zur Kündigung seines Jobs veranlasst hat.
Weiter geht's mit den mysteriösen und auch tief verehrten EA 80 mit einem Lied, in dem irgendetwas über auf dem See sterben gesungen wird. An so etwas kann ich nicht vorbeigehen. Und wollen wir nicht alle auch zu Füßen des Tenno sterben? Aber da mir klar ist, dass nicht alle Leser dieses Blogs Deutschpunk-Fans sind, gibt es zur Abwechslung etwas Ami-Hardcore: Im Rahmen der sehr sporadischen Reihe "Lieder über Straßenschlachten" wird "Riot" von den Dead Kennedys vorgestellt. Bei den 52 Büchern ein Beitrag zu "Niveau war gestern". Fiel mir nicht schwer  Dann noch etwas zu einem meiner Lieblingsbücher, Rote Ernte, von Dashiell Hammett. Etwas blutig, aber fantastisch. Nach langer Pause mal wieder ein Konzertbericht, über Stiff Little Fingers im SO 36. Im Dezember dann der Beginn einer neuen Rubrik, Vor 100 Jahren, in der mit einem Jahrhundert Abstand die Inhalte der Fackel-Hefte aus dem 1. Weltkrieg vorgestellt werden sollen. "Wer etwas zu sagen hat, trete vor und schweige!" Gleich im Anschluss noch einmal Karl Kraus, allerdings nur als Reaktion auf merkwürdiges Zeug, das die FAS über ihn schreibt. Schließlich eine Erinnerung an Dinge, die vor einem halben Jahrhundert geschahen: John Coltrane nahm "A Love Supreme" auf. Wie kann es eigentlich sein, dass es in den letzten 50 Jahren nichts mehr gab, was neben dieser Musik Bestand haben kann?

Nichts für euch dabei? Dann vielleicht im nächsten Monat. Oder vielleicht an anderer Stelle? Torsten hat nach längerer Pause seinen Blog Bördebehörde wieder aufgenommen, was mich besonders freut. Und deswegen ein dringender Hinweis auf das wunderbare Fundstück bei ihm "Unterwegs mit der Volkspolizei", eine Dokumentation aus den frühen 80ern (denke ich), in der man zwei Vopos bei ihrer Streife in der Schönhauser Allee, Stargader Straße, Dunckerstraße begleitet, zu einer Zeit, als ich noch im Allgäu in den Wald geschissen gewohnt habe. In vielerlei Hinsicht bemerkenswert und merkwürdig.

5 Kommentare:

  1. Haha, bei mir gabs auch Phasen, wo ich dem Drehbuchautor meines Lebens einfach nur in die Fresse hätte hauen können. Aber jetzt passts. :-)

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  2. Always say hello ... never goodbye. Ich bin ein Ritter, meine Zeit ist vorbei. "Vorsicht Schreie" ist immer noch mein Lieblingsalbum der Band... ;)

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    1. Jeder hat eine gute Partie für sie - Helmut Kohl oder den Papst. Doch sie will ihn nur, doch sie will ihn nur, den Heinrich.... Ach ja....

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    2. Das war eine gute Vorlage: Freitagabend, Feierabendbier und "Vorsicht Schreie". Sollte man öfter machen.

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